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Kapitel Sechzehn

„Wir könnten hineingehen. Theodor, Aura und Raik entführen. Und wir hätten alles, was wir wollen und was wir brauchen. Wir müssten dieses ganze Spiel nicht mehr spielen. Wir müssen sie nicht beobachten, wir müssen nicht so tun, als hätten sie irgendeine Macht über sich selbst."

Rosa stand zwischen den Bäumen, betrachtete das kleine, schmale Haus, das gut versteckt in diesem Waldstück verborgen war. Neben ihr hatte ihre Mutter sich zu voller Größe aufgerichtet, den Rücken durchgestreckt, der Blick kalt und leblos. Sie schien nachzudenken, nur blieben die Gedanken ihrer Tochter verborgen, wie sehr Rosa sich auch Mühe gab, sie zu verstehen.

Es war ihr unklar, aus welchen Gründen ihre Mutter nicht direkt angriff. Raik, Aura und Theodor lebten in diesem Haus, sie glaubten, sie seien sicher vor ihnen. Aber das waren sie nicht. Jeder Schritt war vorhersehbar, jede Bewegung der drei wurde weitergeleitet an ihre Mutter. Sie hätten nicht einmal die Chance gehabt, zu entfliehen.

Jederzeit wusste Rosas Mutter, wo die drei sich befanden. Jederzeit wusste Rosas Mutter, wo sich ihre Tochter befand. Sie hatte die völlige Kontrolle übernommen und doch schien sie irgendetwas aufzuhalten, diese Macht auch den anderen zu demonstrieren.

„Wir werden warten." Ihre Stimme war ohne jegliches Gefühl.

„Auf was?"

„Auf den richtigen Moment."

„Es wird nie den richtigen Moment geben. Raik liebt Aura und Theodor. Er liebt nicht uns. Wir können ihn nicht zurückgewinnen und gleichzeitig die beiden Menschen, die ihm am meisten bedeuten, für unsere eigenen Zwecke foltern und ausnutzen."

Ihre Mutter zuckte zusammen. Niemandem wäre diese kurze, schwache Geste aufgefallen, nur Rosa mit ihrem unmenschlichen, scharfen Sinn, erkannte jegliche, noch so kleine Bewegung.

„Nein. Wir machen es auf meine Art." Wieder diese Härte in ihrer Stimme. Wieder diese Leblosigkeit, die sich in ihrem ganzen Körper ausgebreitet zu haben schien.

„Und deine Art wäre?"

„Wir warten auf den richtigen Moment."

Am liebsten hätte sie geschrien, am liebsten hätte sie irgendetwas in ihrer Umgebung zerstört. Aber Rosa ballte ihre Hände nur zu Fäusten und schüttelte ungläubig ihren Kopf.

„Ich muss ihn vorher sehen."

„Raik?"

„Ich muss sehen, was aus ihm geworden ist. Ich muss mit ihm reden, ohne dass dieser schreckliche Hass seine Sinne betrübt."

Von Rosas Lippen wich ein Kichern. Ein Kichern, das sie stets von sich gab, wenn sie nicht weiterwusste, wenn sie sich in einer ausweglosen Situation befand.

„Der Hass, Mama, sein Hass wird immer bleiben. Und sobald er dich sieht, wird dieser Hass größer und größer werden. Und ehe du auch nur reagieren kannst, wird er seine Klauen um deinen Hals schlingen und wird dich töten, wird sich an deinem Röcheln ergötzen, an deinem Schmerz. Seine Liebe ist längst vergangen. Er liebt nur dieses Mädchen und diesen Jungen!"

Es war Wut, die sich in Rosas Herz zu fressen schien. Und doch war diese Wut von einer schrecklichen Trauer begleitet, die ihr die Tränen in die Augen trieb.

Sie liebte ihren Bruder, sie liebte ihn auf eine ihr verblüffende Art und Weise. Wie sie sich die Vergangenheit zurückwünschte. Jede Erinnerung schmerzte sie, jede Erinnerung schien von einer anderen Welt, einer anderen, so weit entfernten Zeit zu stammen.

Glück war etwas, was sie nur im Morden fand. Glück, das gleichzeitig jede Faser ihres Körpers zu verbrennen schien.

Sehnsucht. Es war die Sehnsucht nach dem Vergangenen, nach der Vergangenheit.

Hätte es einen Weg gegeben, der alles wieder zum Guten verändern könnte, so hätte Rosa ihn mit jeglicher Inbrunst beschritten, hätte sich gar selbst dafür geopfert.

Sie wollte ihren Bruder zurück, wollte ihre Familie zurück.

Aber ihr Vater war tot. Ihre Mutter war kalt und leblos. Raik und auch sie selbst, Rosa, waren zu Monstern mutiert, denen jegliche Vorstellung von Frieden fremd war.

Frieden schien vielleicht eine Erinnerung zu sein. Und doch wussten beide, dass der Frieden nie zu ihnen zurückkehren würde.

Diese Zeit war vorbei.

Und der Krieg, der herrschte, würde für immer andauern.

Rosa und ihre Mutter blieben die ganze Nacht am Haus, beobachteten Aura und Raik, wie sie miteinander sprachen, wie sie Zärtlichkeiten austauschten.

Rosa vernahm ihre Stimmen, vernahm auch die Worte, doch wehrte sich, den Sinn dahinter zu verstehen. Sie wollte das nicht hören, sie wollte nicht sehen, wie sich ein jungfräuliches Glück anbahnte, das nur bald wieder zerstört werden würde.

Vielleicht hätten Rosa und ihre Mutter die beiden in Ruhe lassen sollen. Vielleicht wäre es allen zum Vorteil geworden, hätten sie sich abgewandt und wären gegangen.

Aber sie konnten es nicht. Sie konnten niemand anderem das Glück gönnen, solange das eigene Glück so schrecklich weit entfernt zu sein schien. Solange Aura, dieses Mädchen, das die beiden doch so sehr hassten, von einem Menschen geliebt wurde, den sie selbst nur in ihre eigenen Arme schließen wollten, gab es keine Hoffnung für sie.

„Er ist glücklich." Ein Satz, der Rosa mehr schmerzte, als die vergangenen Wunden es getan hatten.

Raik war glücklich.

Sie war es nicht.

Ihre Mutter schien mit sich zu kämpfen, schien tatsächlich darüber nachzudenken, sich abzuwenden und zu gehen. Sie hätte es getan, wenn sie eine gute Mutter gewesen wäre. Sie hätte ihrem Sohn all dieses Glück gegönnt, wäre es nicht dieses Mädchen gewesen, das alles verkörperte, wonach sie gierte.

Aura. Sie war perfekt, in jederlei Hinsicht. Ihre Vergangenheit, so grausam sie auch zu sein schien, Rosas Mutter wünschte sich nichts sehnlicher, als die Dinge erreicht zu haben, die Aura ihr eigen nennen konnte.

Wie gierten diese beiden Frauen, die dort verborgen zwischen den Bäumen standen, doch nur nach ihrem Leben.

„Wir sollten sie töten, Mama. Wir sollten es tun." Es war diese Gier, die die Worte von Rosas Lippen erklingen ließen. Worte, die nicht wirklich ernst gemeint waren. Worte, die nur von der Schwäche zeugten, die sich ganz langsam, immer mehr auszubreiten schien.

Wie machtlos diese beiden Frauen sich fühlten. Wie machtlos, diesem Mädchen gegenüber, das doch so wenig und gleichzeitig so viel hatte. Zwei Menschen liebten sie und sie konnte diese Liebe erwidern, auch wenn sie glaubte, keinerlei Gefühle zu verspüren.

„Sie ist der einzige Weg, damit auch wir glücklich werden." Die Stimme ihrer Mutter hatte sie verändert. Die Stimme war leiser geworden, gebrochener.

„Das ist eine Lüge."

Eine Lüge, an die die beiden sich doch krampfhaft klammerten.

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