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88. Unter die Haut

Hauki zerrte Iris hinter sich her. Obwohl Zander ihr geraten hatte, keine Kräfte mit sinnlosem Widerstand zu verschwenden, wirkte sie entschlossen, es ihren beiden Entführern so schwer wie möglich zu machen. Er konnte nur hoffen, dass sie sich mit dieser Herangehensweise nicht in Schwierigkeiten brachte.

Während Iris ihre Energie an Hauki verschwendete, der ihre Aufmüpfigkeit wie eine zwei Meter hohe und mindestens ebenso breite Ziegelwand an sich abprallen ließ, nutzte Zander die Gelegenheit, um sich gründlich umzusehen. Es gab jedoch nicht allzu viel zu entdecken. Er konnte lediglich erahnen, dass sie sich in einem Keller befanden, der aus mehreren Räumen und einem dunklen Korridor bestand. Die niedrige Decke wurde von Holzbalken gestützt, die irgendwann einmal von Quallenkäfern befallen gewesen sein mussten. Diese Spezies legte ihre Eier, die einem glibberigem Schleim glichen, in winzigen Astlöchern, Holzspalten oder Ritzen ab. Dort entzogen sie dem Baum alle Nährstoffe, was das Holz blass und spröde werden ließ. Minderwertige Ware, die in Myr Ryba aufgrund der Einsturzgefahr und aus Brandschutzgründen nicht mehr zum Hausbau verwendet werden durfte.

»Nur hereinspaziert«, meinte Pike und öffnete die Tür zu einer Kammer, die von einem vergitterten Oberlicht erhellt wurde. Direkt darunter standen zwei am Boden befestigte Stühle mit hohen Rücken- und Armlehnen, an denen bereits Stricke und Manschetten befestigt waren. Als Zander keine Anstalten machte, die Schwelle zu übertreten, trat ein fragender Ausdruck auf Pikes schmales Gesicht. »Was ist denn los? Gefällt es dir nicht?«

»Ich weiß nicht«, meinte Zander missbilligend. »Irgendwie habe ich mir eine kreativere Folterkammer vorgestellt.«

Pike lachte. »Das ist auch nicht meine Folterkammer. Mehr eine Art Provisorium für das Freizeitvergnügen.« Er vollführte eine einladende Geste. »Und nun tritt ein. Oder Hauki wird deiner Übersetzerin mehr als nur ein Haar krümmen.«

»Ach ja?«, zischte Iris. »Das soll er gern versuchen.«

Statt einer verbalen Antwort legte Hauki eine dicht behaarte Pranke um ihren Torso, fesselte auf diese Weise ihre Arme an ihren Oberkörper und quetschte ihr die Rippen zusammen. Iris schnappte nach Luft, hatte aber noch genug Kraft, um ihm den Unterarm blutig zu kratzen.

»Du hattest schon immer einen seltsamen Frauengeschmack«, kommentierte Pike.

Bei dieser Bemerkung ging Zander auf, dass er so gar nichts über Pikes Privatleben wusste. Salmon scherzte manchmal, dass Pike und Hauki wie ein altes Ehepaar seien, aber auch was das Verhältnis der beiden Männer zueinander anging, tappte er im Dunkeln. Pike schien dagegen genauestens über seine romantischen Verfehlungen informiert zu sein.

Um Iris nicht noch mehr in Schwierigkeiten zu bringen, betrat Zander die Kammer, ließ sich auf einen der Stühle sinken und legte die gefesselten Hände in seinen Schoß. Sein Blick wanderte zum Oberlicht hinauf. Dahinter breitete sich ein leicht bewölkter Himmel aus. Dem hohen Stand der Sonne nach zu schätzen, musste es etwa Mittag sein. Doch welcher Tag? Zander hatte keine Ahnung, wie lange er bewusstlos gewesen war.

Während Hauki weiterhin Iris bedrohte, trat Pike hinter Zander und legte ihm eine schmale Eisenkette um den Hals, die an der Rückenlehne des Stuhls durch einige Schlaufen verlief und an einem massiven Ring im Erdboden endete. Wenn er auch nur den Versuch startete, sich zu erheben, würde sich die Schlinge um seinen Hals zuziehen und ihn erdrosseln. Anschließend zertrennte Pike die Fesseln an seinen Handgelenken. »Mach keinen Unsinn«, drohte er dabei. »Oder deine Übersetzerin wird sich ein paar Rippen brechen.«

»Denkst du, das macht mir Angst?«, ächzte Iris. Ihr Gesicht war bereits leicht bläulich angelaufen.

Zander versuchte, Blickkontakt mit ihr herzustellen, um sie daran zu erinnern, dass sie ihre Kräfte schonen sollte, aber sie wich seinem Blick aus. Offenbar hatte sie es sich in den Kopf gesetzt, Pike und Hauki zu provozieren. Vielleicht glaubte sie, ihn auf diese Weise beschützen zu können. Bei dieser Erkenntnis breitete sich ein bitterer Geschmack in seinem Mund aus.

»Wer sagt, dass ich dir Angst machen will?«, gab Pike zurück.

»Was immer ihr vorhabt, es wird nicht funktionieren«, presste Iris heraus.

Pike ignorierte sie und widmete sich Zanders Armen und Beinen, die er unter grober Kraftanwendung am Stuhl befestigte. Dazu nutzte er nicht nur Stricke aus rauem Uferflachs, sondern auch die vorgefertigten Ledermanschetten, die an den Armlehnen des Stuhls befestigt waren. Zander war klar, dass er sich nicht ohne fremde Hilfe aus dieser Lage befreien können würde. Noch dazu war es das erste Mal, dass er sich vollkommen grundlos in Pikes Gewalt befand. Dementsprechend hatte er nichts anzubieten. Er konnte bloß hoffen, dass Pike ihm während des Verhörs Informationen geben würde, die sich irgendwie verwenden ließen. Ihm war bewusst, dass ihre beiden Leben davon abhingen, wie gut er mit Pike verhandelte. Und du bist mit Abstand der mieseste Unterhändler, den ich je gesehen habe. Vermutlich würden sie gleich erfahren, ob Iris mit dieser Behauptung recht hatte.

Nachdem Pike ihn am Stuhl verschnürt hatte, wandte er sich Iris zu. Auf seine Aufforderung hin, lockerte Hauki seinen Griff um ihren Oberkörper. Sie taumelte vorwärts, stürzte auf die Knie und konnte sich gerade noch mit den aneinander gefesselten Händen abfangen, um zu verhindern, dass sie mit dem Kinn auf dem Boden aufschlug.

Zander unterdrückte das Zucken, das ihn bei diesem Anblick durchwanderte.

»Du willst mich foltern?«, knurrte Iris, als Pike eine Hand in ihre Locken krallte und sie wieder auf die Beine zerrte. »Da wirst du dir was einfallen lassen müssen.«

»Man sieht es mir nicht an, aber ich bin sehr kreativ«, erwiderte Pike.

Iris lachte unecht. »Dann zieh mich aus und sieh dir meinen Rücken an.«

Pike und Hauki tauschten ungläubige Blicke. Auch Zander war verwirrt.

»Tut mir leid«, meinte Pike schließlich. »Aber daran habe ich kein Interesse.«

»Keine falsche Scheu«, erwiderte Iris. »Du hast mir ja schon mein Kleid ausgezogen.«

Pike schien die Geduld mit ihr zu verlieren. Er packte sie mit der freien Hand an der Kehle und bugsierte sie auf den zweiten Stuhl. »Ich habe dich nicht ausgezogen und auch kein gesteigertes Interesse daran, aber ich scheue mich nicht, dir Schmerzen zu bereiten.«

»Leere Versprechungen«, zischte Iris.

»Iris!«, entwich es Zander, der sich inzwischen wirklich Sorgen um sie machte. Pike war zwar nicht gerade für seine kurze Zündschnur bekannt, aber er würde es nicht dulden, verspottet zu werden.

Wie erwartet, verstärkte Pike den Druck seiner Hand auf Iris' Kehle, was ihre folgenden Worte in einem Röcheln erstickte. »Ich warne dich, Blumenmädchen«, sagte er. »Bis vor ein paar Minuten fand ich dich ja noch ganz amüsant, aber du solltest es nicht übertreiben.«

Iris wand sich in seinem Griff wie ein Fuchs, der sich in einer Schlingfalle verfangen hatte. Ihr Gesicht färbte sich dunkelrot. Sie schnappte nach Luft, was ein krächzendes Geräusch zur Folge hatte. Zander wandte sich nicht ab, auch wenn sich bei diesem Anblick sein ganzer Körper verkrampfte, als wollte sich sein Inneres nach außen stülpen. Gleichzeitig spürte er eine immense Wut in sich hochkochen. Die Art Wut, die alles mit einem roten Schleier überdeckte, das Blut in den Ohren rauschen ließ und zu furchtbaren Gewalttaten anstiftete. Doch er durfte sich nichts anmerken lassen. Vor Pike zu zeigen, wie er wirklich fühlte, hätte ihn nur dazu eingeladen, Iris noch mehr zu quälen.

Kurz bevor Iris das Bewusstsein verlor, löste Pike seinen Griff. Die junge Frau sackte auf dem Stuhl zusammen, fasste sich an den Hals, hustete und würgte. Pike musterte sie abschätzend. Vermutlich war ihm noch nicht oft eine Frau wie Iris untergekommen. Ein Gedanke, der Zander auf seltsame Weise mit grimmigem Stolz erfüllte.

»Das war schon alles?«, keuchte Iris, kaum dass sie wieder sprechen konnte. »Sieh dir meinen Rücken an, dann weißt du, was Schmerzen sind.« Sie lächelte. Blut färbte ihre Lippen und Zähne dunkelrot. Vermutlich hatte sie durch den Druck Zahnfleischbluten bekommen. »Dagegen ist das hier gar nichts.«

Zuerst schien Pike nicht bereit, ihrem Vorschlag zu folgen, doch dann musste seine Neugier siegen. Er trat hinter sie und zog mit spitzen Fingern am Rückenteil ihres Unterkleids bis ihre Narben zum Vorschein kamen. Bei Tageslicht boten sie einen wirklich grauenhaften Anblick. Zander fühlte sich jedoch nicht von den Narben abgestoßen, sondern von der Tat, die zu diesen schrecklichen Wunden geführt hatte.

Pike hob fragend die schmalen Augenbrauen. »Du scheinst dir gern Feinde zu machen.«

Iris lächelte bissig. »Mag sein.« Sie setzte sich auf und reckte die spitze Nase in die Luft. »Aber das beweist wohl, dass ich mich mit Schmerzen auskenne.« Ihr Blick wanderte zu Hauki, der die Szene stumm verfolgte. »Ihr habt wohl gedacht, es würde leicht werden, mit so einem Blumenmädchen wie mir. Aber ich kann einiges aushalten. Von mir erfahrt ihr zwei Nachtfalter überhaupt gar nichts. Und ich werde euch auch nicht die Genugtuung bereiten, vor Schmerz zu weinen oder zu jammern, um Gnade zu betteln oder zu flehen.« Sie wandte sich wieder an Pike, der ihr soeben die schmale Eisenkette um den Hals legte: »Davon abgesehen haben wir mit den ermordeten Kindern nichts zu tun. Wir können euch also gar nichts erzählen.«

Pike zog die Kette straff und beugte sich vor, sodass sein Mund ganz nah an ihrem Ohr war. »Das werden wir sehen, Blumenmädchen.«

»Sie hat recht, Pike«, sprang Zander ihr bei. »Ich weiß, wir sind in der Vergangenheit nicht immer auf einer Welle geschwommen, aber du glaubst doch nicht wirklich, dass sie oder ich etwas mit der Ermordung dieser armen Straßenkinder zu tun haben, oder?«

Pike fesselte Iris' Arme und Beine an den Stuhl. »Nein, das glaube ich nicht.« Er seufzte. »Aber ich glaube, dass ihr die Person beschützt, die für die Ermordung der Kinder verantwortlich ist.«

»Das ist absurd«, erwiderte Zander sofort.

»Ganz genau«, stimmte Iris ihm zu. Ihre aufrechte Körperhaltung, das Licht, das von oben auf ihre Locken fiel, sogar der blutige Schatten auf ihren Lippen, verliehen ihr eine seltsame, urtümliche Würde. Sie musste ihren ganzen Mut und all ihre Selbstbeherrschung aufbringen, um Pike und Hauki die Stirn zu bieten, und sie tat es mit der Selbstverständlichkeit und der natürlichen Eleganz einer hochgeborenen Tochter. 

Ihre Blicke trafen sich und Zander wurde bewusst, dass sie nicht die Unerschütterliche spielte, um Pike und Hauki zu reizen, sondern um ihm zu demonstrieren, dass er sich auf sie verlassen konnte. Dass sie seine Entscheidungen mittragen und die daraus folgenden Konsequenzen ertragen würde. Dass er sich nicht davor fürchten musste, ein Risiko einzugehen. Eine Mischung aus Zuneigung, Dankbarkeit und Kameradschaft erfüllte ihn, wie er es noch nie verspürt hatte.

Pike schien zu bemerken, dass irgendetwas zwischen ihnen geschah. »Ist ja rührend«, spottete er und verlieh seiner Stimme einen gewichtigen Klang. »Ich höre schon die Schiffsglocken läuten und sehe, wie das Paar im Schein der Sturmlampen über den Landungssteg schreitet.« Er verschränkte die Arme vor dem Körper und sah sich nach Hauki um. »Die zwei würden doch ein schönes Paar abgeben, oder?«

Hauki grunzte zustimmend.

»Und wer weiß?«, sinnierte Pike. »Vielleicht kann es auch so kommen. Ich möchte den jungen Liebenden jedenfalls nur ungern im Weg stehen.«

»Nun hör schon auf mit dem Theater«, grollte Zander, der nicht gern daran erinnert wurde, wie unwahrscheinlich dieses Szenario war. »Und sei vernünftig.« Er ließ seinen Blick demonstrativ durch die kleine Kammer gleiten. »Wissen die Calamaris, was ihr hier veranstaltet?« Er beantwortete sich die Frage selbst. »Ich nehme mal an, sie haben keinen blassen Schimmer. Ansonsten hättet ihr uns wohl nicht aus der Stadt bringen müssen, um uns zu befragen.« Sein Tonfall wurde schärfer. »Mit Sicherheit werden sie nicht erfreut sein, wenn sie erfahren, dass ihr in eurer Freizeit die Angestellten der Forellis foltert. Erst recht nicht, wenn ihnen die Konsequenzen eurer Taten bewusst werden.«

Pike schien etwas einwenden zu wollen, aber Iris kam ihm zuvor. »Ihr denkt doch nicht etwa, dass meine Familie diese Sache auf sich beruhen lassen wird, oder?« Sie sammelte etwas Blut im Mund und schien Pike vor die Füße spucken zu wollen. Allerdings misslang der Versuch und sie sabberte sich aufs Kinn. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Zander sie vermutlich ausgelacht. Iris ignorierte das Missgeschick und fuhr fort: »Wenn mir bei meiner Rückkehr nach Trandafir ein oder zwei Körperteile fehlen sollten, werdet ihr gehängt, genau wie eure Herrschaften und eure Familien. Darauf könnt ihr euch verlassen.«

Pike spitzte spöttisch die Lippen. »Das Risiko bin ich bereit, einzugehen.« Er entfaltete die Arme und zückte sein Messer, sodass es im hereinfallenden Licht bedrohlich aufblitzte. Das Leuchten in seinen türkisblauen Augen verriet Vorfreude. »Und nun zu den Spielregeln: Ich stelle einem von euch eine Frage und gebe ihm anschließend eine Minute Zeit, um sie zu beantworten. Tut er das nicht oder nicht zu meiner Zufriedenheit, werde ich ihn dafür bestrafen - es sei denn, der Andere kommt ihm zu Hilfe und beantwortet die Frage.« Er sah zwischen Iris und Zander hin und her. »Verstanden?«

»Du machst einen Fehler«, sagte Zander.

»Nun, zumindest schütze ich keinen Kindermörder«, erwiderte Pike und richtete die Messerspitze auf Iris. »Das Blumenmädchen darf anfangen.« Sein Grinsen erinnerte an ein Hai. »Ich brenne nämlich darauf, mich für unsere kleine Rangelei in der Kutsche zu revanchieren.«

Iris zog eine Grimasse. »Egal, was du mir antust, die Erinnerung daran, wie ich dich aufgeschlitzt habe, wird immer bleiben.«

»Wohl gesprochen«, sagte Pike. »Mal sehen, ob du gleich immer noch so vorlaut bist.« Er ließ das Messer durch seine Finger wandern und begann, sie zu umrunden. Mit einem letzten Seitenblick zu Iris, die ein ernstes Gesicht aufgesetzt hatte, blendete er alle Ängste aus und konzentrierte sich ganz darauf, was Pike ihnen zu sagen hatte. Vielleicht gab es irgendeinen Weg, ihn davon zu überzeugen, dass sie nichts mit den Morden zu tun hatten und auch niemanden beschützten.

Pike tippte sich mit der Messerklinge gegen die Lippen. »Meine erste Frage lautet folgendermaßen: Was wisst ihr über das Ungeheuer, das sie den Geist von Ryba nennen und das regelmäßig in der Nähe des Forelli-Anwesens gesichtet wird?«

Iris antwortete wie aus der Pistole geschossen. »Ich weiß nichts von einem Ungeheuer.«

Zander dämmerte, dass Pike auf Sheitani anspielte. Anscheinend hatte man ihn bei seinen Besuchen im Anwesen beobachtet. Vielleicht hatte auch irgendjemand sein Versteck an den Steilklippen entdeckt, in das er sich laut Cyan auf dieser Seite des Schleiers gern zurückzog. Während er noch überlegte, ob Sheitani etwas mit den ermordeten Straßenkindern zu tun haben konnte, schnellte Pike vor und rammte Iris seine Klinge ins Bein.

Iris wirkte so geschockt, dass sie im ersten Moment keinen Laut von sich gab. Ihre Augen wurden groß und ihr Mund formte sich zu einem ungläubigen Vokal. Dann musste der Schmerz einsetzen. Sie ballte die Hände zu Fäusten und presste den Rücken gegen die Stuhllehne. Ein Keuchen entkam ihren verkrampften Lippen. Ihre Haut wurde kalkweiß und kalter Schweiß trat ihr deutlich sichtbar auf die Stirn.

»Du sagtest, du würdest mir eine Chance geben, ihr zu helfen«, fauchte Zander, der ihren Schmerz am ganzen Leib spüren konnte. Die Eisenkette schnitt in seinen Hals, die Stricke in seine Arme. Er spürte Iris' Pein so deutlich, als hätte Pike das Messer in seinem eigenen Oberschenkel versenkt.

»Sagte ich das?«, erwiderte Pike und zog die Klinge schwungvoll wieder zurück.

Iris starrte mit weit aufgerissen Augen auf das rote Blut, das aus der Wunde trat und den Stoff ihres Kleids tränkte.

»Vermutlich hast du recht«, meinte Pike und spielte den Zerknirschten. »Manchmal habe ich mich in solchen Situationen einfach nicht im Griff.« Er sah auf Iris herab. »Und wie fühlt sich das an?«

»Das solltest du doch wissen«, keuchte Iris und klammerte sich mit beiden Händen an die Armlehnen des Stuhls.

Pike bedachte sie mit einem beinahe väterlichen Blick. »Also«, seufzte er dann und rückte seine Jacke zurecht. »Fangen wir noch einmal von vorne an. Wer von euch beiden möchte mir etwas über den Geist von Ryba erzählen?«

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