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Kapitel 16b

Unterbewusst ziehe ich den Ärmel über meinen Arm, an dem einst die Markierungen, die mich als Ari zeichneten, waren. Vergesse jedoch das Beynons Murmel sie hat verschwinden lassen.

„Wieso sagen Sie das?", versuche ich möglichst unauffällig zu klingen. Ich kann etwas in seinen Augen sehen, es aber nicht recht deuten.

„Oh mein Kind, du kennst doch sicher die Geschichten, die man sich erzählt?", sagte er verwirrt mit einem Unterton, den ich nicht ganz deuten kann. Vielleicht so etwas wie Furcht. Aber nicht vor den Geschichten aber davor, dass sie wahr sind. Natürlich habe ich keine Ahnung wovon er spricht und schüttelt leicht den Kopf.

„Haste du nie die Geschichten der Auslese gehört oder der zweiten Auslese. Jasmin hat sie einmal erwähnt. Nur versehentlich, das konnte ich ihr ansehen, aber der Gedanke daran ließ sie bereits erzittern." Bei der Erwähnung, der beiden Veranstaltungen fröstelt es mich ein wenig. Auch dass meine Mutter davon erzählte, lässt mir einen kalten Schauer hinunterlaufen. Unwillkürlich geht meine Hand an die Stelle, die einst die Brandmale zierte. Der Schmerz den ich damals spürte, ebbt kurz auf. Genauso wie die Verwirrung, als das Mädchen vor meinen Augen zu Staub zerfiel, wirbelt in meinen Gedanken auf. Alistair muss mir mein Unwohlsein ansehen, denn er legt mir liebevoll eine Hand auf den Rücken.

„Habe keine Angst, mein Kind. Hier passiert dir nichts", sagt er beruhigend.

„Ich ... ich habe keine Angst. Was wissen Sie denn über die zweite Auslese?", frage ich etwas stottern, was meine Glaubhaftigkeit ziemlich untergräbt. Seine Worte haben mich stutzig gemacht. Ich stamme aus Merah und wusste bis zu dem Abend nicht einmal, dass es so etwas wie eine zweite Auslese überhaupt gibt. Zudem vergessen die meisten Menschen das Geschehen nach dem Ball. Woher weiß ein alter Mann aus Evrem oder meine Mutter aus dem kleinen Rim etwas darüber? Werde ich endlich Antworten erhalten?

„Oh, mein Kind. Nicht viel. Nur was man munkelt. Doch ich bin sicher, dass es nichts als die blühende Fantasie der Jugend ist", sagt er abweisend. Er hat mein Interesse geweckt und ich drehe mich zu ihm um.

„Ich würde es trotzdem gerne hören", sage ich etwas zu euphorisch und wieder hebt Alistair seine buschigen Augenbrauen.

„Lass mich mal nachdenken." Wieder tippt er sich gegen seinen Kopf. Die Geste passt irgendwie zu dem alten Mann. „Laut dem Gemunkel, findet jedes Jahr am Abend des jährlichen Balls in Merah zur Feier der Gründung, eine geheime Opferung an die Sterne statt. Die zweite Auslese. Der König persönlich sucht das schönste Mädchen aus, die würdig dieser Aufgabe ist. Danach betet er zu den Sternen und platziert sie auf einem goldenen Opferaltar, auf dem er ihr dann ihr Herz durchstößt mit einem Dolch. Als Dank nehmen die Sterne sie als Staub auf. Das Mädchen soll in tausend kleine Sternsplitter zerfallen, der sich auf alle Menschen legt und sie wie ein Zauber alles vergessen lässt. Ausschließlich, das Königspaar und ihr Blut werden nicht von dem Zauber eingehüllt. Also wie ich sage, ein Märchen wie es im Buche steht. Als würde der König tatsächlich ein Mädchen töten und dann für so etwas Banales wie die Sterne." Mit offenem Mund starre ich dem alten Mann entgegen. Fast alles, was er gerade erzählt hat, haben Kian und ich am Abend des Balles tatsächlich gesehen. Auch Caspian hat es gesehen und beschrieben. Vor Schreck habe ich aufgehört zu atmen und nehme jetzt einen tiefen Atemzug. Alistair muss lachen, als er meine Reaktion bemerkt.

„Oh Kindchen, das sind doch nichts weiter als Geschichten. Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen", amüsiert sich der alte Mann über mich, doch ich bin immer noch gefangen von seiner Erzählung. Sein Lachen klingt etwas ab und sein Blick wird etwas besorgter.

„Emmelin, ist alles in Ordnung?" Bei der Erwähnung meines Namens löse ich mich langsam aus meiner Trance.

„Ja ... ich bin nur müde", stottere ich immer noch unter Schock.

„Oh ja, mein Kind. Es ist schon wieder kurz nach vier. Du solltest schnell schlafen gehen, sonst kannst du morgen nicht arbeiten", sagt er besorgt und tätschelt noch einmal liebevoll meine Schulter. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was er dachte, dass ich hier im Palast tue. Ich bin erleichtert, dass er mich für eine Bedienstet hält und hoffe, dass er nie nachfragen wird.

„Das sollte ich", sage ich etwas abwesend und erhebe mich vom Bett. „Gute Nacht, Alistair", sage ich mit einem breiten Lächeln.

„Gute Nacht, kleine Schildträgerin", sagt auch er sanft und zwinkert mir zu. Kurz spitze ich in den Gang hinaus. Als die Luft frei ist, schlüpfe ich hinaus und zurück in das Zimmer.

Gerade als ich die Türe hinter mir schließe, höre ich ein leises Rascheln und im nächsten Moment wird das Licht angeknipst. Für einen Bruchteil einer Sekunde bleibt mein Herz stehen und meine Lungen setzen das Atmen aus. Gefolgt von einem rasenden Herz und einer japsender Atmung. Immer noch geblendet von dem Licht kneife ich meine Augen zusammen. Langsam öffne ich sie, um mich an das grelle Licht zu gewöhnen.

Vor mir steht Kian mit verschränkten Armen und einem so zornigen Gesichtsausdruck, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Seine grünen Augen, die in den letzten Wochen so trüb wirkten, haben plötzlich etwas Feuriges. Seine Gesichtszüge sind hart und sein Kiefer angespannt. Ich habe ihm noch nichts über meinen Ausflug vom gestrigen Abend erzählt und auch nicht, dass ich heute wieder herausschleichen würde. Ich entgegne ihm ein breites Grinsen, doch seine Miene wird nicht ein bisschen weicher. Er ist wirklich sauer mit mir.

„Ich kann das erklären", sagte ich entschuldigend und ernte ein Schnauben.

„Kian, du weiß genauso gut wie ich, dass wir hier weg müssen", versuche ich mein Handeln zu erklären. Er starrt mir immer noch böse entgegen.

„Weißt du, die letzten Tage standen die Wachmänner nachts nicht mehr vor unsere Türe. Da hatte ich die Idee, Beynons Arbeitszimmer nach Antworten zu durchsuchen." Bei der Erwähnung des Thronerben ziehen sich Kians Augenbrauen noch mehr zusammen.

„Ich bin doch vorsichtig. Mich hat niemand gesehen", versuche ich ihn zu beruhigen. Doch sein Blick sagt etwas anderes, „Das hätte aber jemand."

„Ich muss doch irgendetwas tun. Ich kann nicht einfach hier herumsitzen und darauf hoffen, dass dein Vater uns rechtzeitig findet", sage ich verzweifelt und bemerke meinen Fehler. Ein Teil von Kians Wut weicht Verwirrung. Er weiß nichts von den Hochzeitsplänen. Ich wollte ihn nicht noch mehr belasten und habe es bis jetzt nicht erwähnt. Schnell wende ich meinen Blick ab, in der Hoffnung er lässt meine Worte so stehen. Ich will gerade an ihm vorbei gehen, als er meinen Arm packt. Nicht schmerzlich, aber fest genug und mein Blick geht zurück zu ihm.

„Zu spät wofür?", sagt er mit rauer und etwas verschlafener Stimme. Er hat es also doch registriert. Ich merke wie meine Atmung etwas schneller wird und meine Hände zu schwitzen beginnen.

„Ach, nichts", versuche ich von dem Thema abzulenken. Doch Kian lässt nicht locker.

„Emmelin!" Seine Stimme ist streng, liebevoll und besorgt zugleich. Ich räuspere mich kurz, um den Kloß in meinem Hals los zu werden, der langsam meine Kehle zuschnürt.

„Die Hochzeit", sage ich leise und genuschelt, doch er versteht die Worte trotzdem.

„Welche Hochzeit?", fragt er verwirrt und ich spüre wie sein Griff etwas fester wird. Als mein Blick zu meinem Arm geht und lässt abrupt los. Doch sein Blick bohrt sich weiterhin in mich. Ich geh auf das Bett und lasse mich darauf fallen. Kian folgt mir, immer noch mit dem bohrenden Blick. Nach einem tiefen Atemzug beginne ich zu erzählen was damals passiert ist, als ich den König von Evrem traf.

„Das kann er nicht machen!", schimpft Kian verärgert, als ich meine Erzählung beendet und springt vom Bett.

„Kian", mahne ich ihn leiser zu sein, denn er hat vergessen wie spät es ist. Das Letzte, was ich will, ist, dass die Abwesenheit der Wachmänner auffällt.

„Emmelin, wie kannst du so ruhig bleiben!?", fragt er völlig aufgewühlt und läuft wie ein Wilder durch den Raum.

„Was habe ich denn für eine Wahl? Denkst du mir gefällt das? Aber bis wir einen Weg haben hier heraus zu kommen, kann ich sowieso nichts machen. Deshalb habe ich es so eilig nach jedem Strohhalm zu greifen", sage ich mit einem überraschend ruhigen Ton. Auch Kian beruhigt mein sanfter Ton und er stellt sich wieder vor mich.

„Wir finden einen Weg! Zu dieser Hochzeit wird es nicht kommen", sagt er mit fester Stimme, während er seine Hände auf meine Schultern legt. Kurz sehe ich das alte grün in seinen Augen aufblitzen. Das Grün, das mich in Merah so gefesselt hat. Kann es wirklich sein, dass der alte Kian zurück ist?

„Ich weiß", sage ich ruhig, doch in meinen Gedanken bröckelt die Hoffnung immer noch. Nachdem Kian sich wieder etwa gefangen hat, erzähle ich ihm was ich bis jetzt herausfinden konnte. Was natürlich nicht viel ist. Doch ich erzähle ihm von Caspians Journal, das Beynon hat und auch den Brief den ich dort gefunden habe.

„Heute habe ich noch mehr von diesen Liebesbriefen gefunden. Ich weiß nicht genau was sie in Beynons Arbeitszimmer zu suchen haben. Sie sind alt. Ich würde sagen zwischen fünfundzwanzig und dreißig Jahren vielleicht. Einige habe ich gelesen, doch es sind nur Liebeserklärungen von einem Mädchen an ihren Liebsten. Ich sehe keine wirkliche Bedeutung darin. Die anderen Bücher in dem Regal sind alle wertlos. Aber heut sind mir die Schubladen am Schreibtisch aufgefallen. Die sind verschlossen. Den Schlüssel konnte ich nirgends finden, also gehe ich davon aus, dass Beynon ihn irgendwo bei sich trägt. Ich werde versuchen herauszufinden wo und dann ihn mir auszuleihen. Es muss einen Grund haben, weshalb er sie verschließt", erzähle ich von meiner heutigen Entdeckung. Doch sofort legt sich wieder Sorge auf Kians Gesicht.

„Bitte sei vorsichtig, okay?", sagt er so besorgt, dass es beinah schmerzt. Ich sehe ihm an, wie sehr es ihn belastet, dass er mir nicht helfen kann. Dass er hier im Zimmer gefangen ist und nicht bei mir sein kann. Er nimmt meine Hand in seine und drückt sie feste.

„Immer", versichere ich ihm und gebe ihm ein Lächeln.

Zuerst spiele ich mit dem Gedanken ihm erstmal nichts von Alistair zu erzählen, aber für noch mehr Geheimnis ist einfach kein Platz. Also erzähle ich ihm von dem alten Mann und unsere Gespräche. Auch Kian erscheint der alte Mann unbedenklich, aber er mahnt mich trotzdem vorsichtig zu sein.

Kurz vor sechs Uhr entschließen wir uns noch etwas schlafen zu gehen. Kian küsst meine Stirn, sowie er es in Merah manchmal getan hat und wünscht mir eine gute Nacht. Kian ist zurück. Mit einem breiten Lächeln schlafe ich ein.

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