Weißer Anfang
Wenn alles vergeht, bleibt noch das Licht.
Einer Feder gleich schwebe ich über den Farben. Alles kräftige Töne, mehr Malerpalette als Regenbogen. Ein Kunstwerk, das sich da unter mir ausbreitet, so dass ich mich in ihm verliere. Es ruft mich, drängt mich zum Näherkommen.
«Es ist soweit.» Die Stimme klingt dumpf, als käme sie von weit her. Ein Mann, so vermute ich. Kenne ich ihn?
Ich weiß es nicht. Da ist eine Leere in mir, ein merkwürdiges Nichts. Als ob etwas fehlen würde. Ein 'Mehr', das ich früher in mir getragen habe, wo jetzt nur Stille wohnt.
Um mich herum ist Nebel. Er ist weiß und wattig, fast wie eine Wolke. Darunter leuchten die Farben, überlagern sich, aber vermischen sich nie. Sie fordern immer wieder meine Aufmerksamkeit. Ich drehe mich erneut, schwebe, nein, tanze im Nebel entlang. Ein wunderschöner Ort.
«Versteht sie noch etwas?» Diesmal ist es eine andere Stimme. Zart und weich. Jung.
Eine Frau?
Vielleicht, aber ich bin mir nicht sicher.
Ohne dass ich es bewusst steuern kann, mache ich eine weitere Drehung. Das Wolkenartige bewegt sich nicht, nur ich wirbele umher. Dann, ganz allmählich, erkenne ich eine Struktur im Nebel. Ist es ein Vorhang? Ein Tuch? Ich versuche, das Weiße zu fassen, doch ich bin zu langsam.
Eine Frage beherrscht meine Gedanken.
Wo bin ich?
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