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20. Kapitel - Skepsis, Freund und Verräter

Und so setzten wir unseren Weg fort, durch die endlosen Weiten der Brandwüste und die Ruinen ihrer verlassenen Gebäude. Ein Weg, der sich wie eine Reise durch die Zeit anfühlte, als ob die Welt in einem Schlaf verharrte, denn nichts veränderte sich.
Die dunkle Nacht umgab uns, und nur das sanfte Glitzern der Sterne über uns spendete uns ein wenig Licht, als wir immer weiter ins Ungewisse gingen.
Jorge schien jedoch zu wissen, wohin er ging, und führte die Gruppe durchs trockene Terrain. Er war nur eine dunkle Silhouette, die einen Rucksack geschultert hatte, und mit jedem Schritt wippte sein Rucksack im Takt. Schweigend setzte er einen Fuß vor den anderen, gehüllt in ein Schweigen, das zu einem Teil von ihm geworden war. Sein stilles Begleitstück, ein Accessoire der Entschlossenheit, welches er nicht so schnell loslassen würde. Es schien fast so, als genösse Jorge diese stille Atmosphäre in vollen Zügen.
Gemeinsam bewegten wir uns durch die Dunkelheit, das Knirschen des Sandes unter unseren Schuhen begleitet vom leisen Wind der Nacht. Nur das Atmen unserer Gruppe war zu hören und es war fast schon friedlich.

Ja, fast, denn mein Inneres ist nicht friedlich.
Ich war aufgekratzt, weil mich Jorge nervte.

Es störte mich zutiefst, dass unser Führer kein Wort von sich gab, obwohl er zuvor, als wir noch alle kopfüber gehangen waren, der Redeschwinger schlecht hin gewesen war, ein Meister der Worte konnte man fast schon sagen.
Es war demnach auch nicht verwunderlich, dass ich mein Tempo, als ich diesen Gedankengang beendet hatte, etwas beschleunigte. Meine Füße marschierten schneller über den sandigen Untergrund, während ich mein Augenmerk auf Jorge richtete. Schritt für Schritt kam ich ihm näher, und jedes Mal, wenn ich auf dem rutschigen Sand ins Straucheln geriet, fluchte ich leise.

Ich hasse Sand!

Das verlassene Gebäude war längst hinter uns, nachdem wir einen kurzen unterirdischen Tunnel durchschritten hatten, der uns ins Freie geführt hatte. Nun schritten wir durch die offene Wüste, die langsam erste Anzeichen von Vegetation zeigte. Graue, widerstandsfähige Büsche boten uns Gesellschaft, während wir unbeirrt voranschritten und ich zu Jorge aufholte.
Von hinter mir bekam ich interessante Blicke von den anderen, doch diese hinderten mich nicht daran, meine Stimme zu erheben: "Also, du weißt ganz genau, wo es lang geht?", fragte, als ich endlich neben Jorge herlief. Seine Augen wanderten kurz zu mir, und es schien, als ob sein Kopf ratterte, überrascht von der plötzlichen Ansprache. Offenbar hatte er nicht erwartet, dass jemand das Schweigen brechen würde. Wir vielleicht nicht einmal, in der Lage dazu wären, unsere Münder zu benutzen, um mit ihm ein Gespräch zu beginnen.
Doch zu meiner Überraschung nickte der Mann, der vermutlich in seinen Vierzigern oder Fünfzigern war, bestimmt. Sein Blick verriet keinerlei Anzeichen, dass er zuvor knapp zwei Stunden lang geschwiegen hatte. Als ob er genau wusste, wann es an der Zeit wäre, das Schweigen zu brechen, um uns Antworten zu liefern.
Selbstverständlich störte mich das, weil man sich von ruhigen Menschen in der Brandwüste am meisten in Acht nehmen müsste.

Rosaly, ein lauter Mensch sagt meistens schnell, was er von einem will, wenn er auch oft Gewalt anwendet, hörte ich die Stimme meines Vaters zu mir sprechen, aber die ruhigen Menschen sind die gefährlichen; sie verbringen viel mehr mit Nachdenken. Sie denken darüber nach, wie sie dich auslöschen können, und zwar auf die beste Art und Weise. Sie sind die, welche dich so lange benutzen, manipulieren, sodass sich deine Realität verzerrt.

"Ja, sonst würde ich wohl nicht vorausgehen, stimmt's?", spottete Jorge selbstsicher und während er redete, durchzog mich ein inneres Verlangen, wieder zu den anderen zurückzukehren und weiter mit ihnen zu reden.
Natürlich blieb dieser Wunsch unerfüllt, denn die Fragen, die in der Luft hingen und über Jorges Absichten handelten, zogen mich magisch an. Denn der Grund, warum ich mit Jorge so ein überaus angenehmes Gespräch führte, war nicht meine Freundlichkeit oder mein Wunsch zu sterben. Nein, mein Antrieb war schlicht und einfach die Neugierde auf die Antwort der brennenden Frage, mit welcher Art von Mensch wir unseren Weg zum Rechten Arm bestritten, welche Gedanken und Hintergedanken in diesem Mann neben mir schlummerten.
Vertrauen war eben zu einer Rarität geworden. Und, auch wenn ich fest davon überzeugt war, dass Jorge dem Rechten Arm beitreten wollte, um Brenda und sich selbst eine bessere Zukunft zu ermöglichen, schadete ein gesundes Maß an Vorsicht nicht. Schließlich war Jorge auf dem Weg zu meinem Zuhause, und ich wollte wissen, welchen Gast ich da genau mit mir führte.
"Na ja, Menschen sagen viel, wenn der Tag lang ist", erwiderte ich schließlich, meine Antwort bewusst einfach gehalten, während unsere Blicke sich trafen. Jorges braunen Augen trafen auf meine blauen, und ich konnte eine Spur von Erheiterung sehen? Oder bildete ich mir das nur ein?
Als Jorge leise zu lachen begann, fühlte ich mich durch und durch verwirrt.

Warum lachst du jetzt?

"Als so skeptisch hätte ich dich gar nicht eingeschätzt, gefällt mir!", frohlockte er mit einer gewissen Belustigung in seiner Stimme. Innerlich hätte ich mich am liebsten in einem Sandloch versteckt, da er meine wahren Absichten wohl von Anhieb schon erahnt hatte.

Wie ich es hasse, wenn Menschen andere Menschen viel zu gut durchschauen können, doch was habe ich mir bitte bei einem Mann, der ein Anführer gewesen ist, erwartet?
Ich konnte es mir selbst nicht beantworten, aber nun würde ich wohl mit den Konsequenzen leben müssen, dass Jorge hinter meine Fassade geblickt hatte.

Als er mit seinem Lachen, was mehr aus Luft anstatt Tönen bestand, fertig war, erhob ich meine Stimme: "Und? Darf man nicht vorsichtig sein? Immerhin ist es nie schlecht, die Absichten von demjenigen zu kennen, dem man in der Dunkelheit durch die Brandwüste folgt", schnaubte ich, während ich meinen Blick auf den Boden vor mir senkte. Unsere Schritte führten uns einen kleinen Hügel hinauf, doch was sich jenseits der Kuppe verbarg, war mir ein Rätsel.
"Nein, nein, sei ruhig skeptisch. Skepsis ist gut, es sei denn, sie nagt so sehr an deinem innersten Vertrauen, dass du irgendwann nicht einmal mehr dir selbst vertrauen kannst."
"Dann ist man einfach verrückt", gab ich zurück.
Meine Gedanken schweiften zu denjenigen ab, die bereits diesen Punkt erreicht hatten. Menschen, die so sehr von Misstrauen zersetzt waren, dass sie sogar ihrem eigenen Schatten misstrauten.
"Tückisch ist nur, dass es die meisten nicht bemerken, aber dann ist es bereits zu spät", Jorge klang nachdenklich, als würde er in Erinnerungen schwelgen, die fernab von unserer gegenwärtigen Situation lagen.
"Spricht da jemand aus Erfahrung?", fragte ich neugierig, da seine Worte eine gewisse Intimität verrieten.
"Ich habe schon viele Verrückte gesehen, Kind. Viele Menschen, die glaubten, an der Spitze der Weltrangliste zu stehen, weil sie angeblich das gesamte System durchschaut und überall den Teufel gesehen haben. Doch diese Menschen haben einen ganz bestimmten Punkt übersehen."
"Und der wäre?"
"Sie haben vergessen, dass, selbst wenn du denkst, dass du alles durchschaut hast, du immer noch nichts weißt. Ein einzelner Mensch, und selbst alle Menschen gemeinsam, können niemals alles wissen. Das ist die Realität. Alles zu wissen, ist ein unerreichbares Ziel, denn es gibt immer Unbekanntes, das darauf wartet, entdeckt zu werden. Es bleibt eine ewige Jagd, ein endloser Pfad des Wahnsinns."
Seine Worte erfüllten die Luft mit nachdenklichem Echo, und ich war überrascht über diese unerwartete Einsicht. Ich hätte Jorge wohl kaum als Philosophen eingeschätzt, eher als einen Träumer. Aber es war beruhigend, zu erkennen, dass er trotz allem eine bodenständige Veranlagung besaß und kein abgrundtief verrückter Typ war, der den Rechten Arm aufsuchte. Eher schien Jorge ein Mensch zu sein, der trotz der Widersprüche dieser Welt noch menschlich wirkte oder der die Kunst beherrschte, die passende Fassade aufrechtzuerhalten.

Eine Fassade, die böse Absichten verschleiert.

"Weise Worte, welche die gefährlichsten Menschen aber alle vergessen. Menschen, die ein Ziel haben", fügte ich hinzu, während wir langsam die Spitze des Berges erreichten und der Boden sich unter unseren Füßen ebnete.
Für einen kurzen Augenblick lag Stille in der Luft, lediglich begleitet von gedämpften Gesprächen und dem leisen Plaudern der anderen hinter uns. Ich konnte hören, wie Liv gerade mit Newt über etwas zu diskutieren schien, doch meine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Szenerie vor uns. Eine verlassene Stadt erstreckte sich, ähnlich wie jene, die wir gesehen hatten, als Wickeds Flugmaschinen am Himmel vorbeigezogen waren.
Ich kam zum Stehen und richtete meinen Blick auf die heruntergekommene Stadt. Sie wirkte düster und ihre Gebäude schienen beinahe schwarz in der Dunkelheit. Wie flache Silhouetten, ohne jegliche Tiefe. Nur der funkelnde Nachthimmel gab diesem Bild eine gewisse Normalität.
"Ja, diese Menschen sind wirklich gefährlich, und das ist auch der Grund, warum Wicked an Macht gewonnen hat. Aber lassen wir das jetzt ruhen, hermana", sagte Jorge und wandte seinen Blick von der Aussicht ab, um mich anzusehen. Kurz bildete ich mir ein, ebenfalls Neugierde bezüglich meiner Person in seinem Blick zu erkennen, doch anschließend blickte Jorge über meine Schulter hinweg auf die anderen, die inzwischen ebenfalls angehalten und sich zu uns gesellt hatten. Alle drängten sich zusammen und Newt stellte sich neben mich.
Als die letzten Gespräche hinter uns verstummten, erhob Jorge erneut seine Stimme: "So, wir haben die Stadt erreicht, in der sich Marcus aufhält. Doch bis zu ihm ist es noch ein weiter Marsch. Für den Moment würde ich vorschlagen, dass wir uns einen Platz zum Ausruhen suchen. Zum Glück kenne ich den perfekten Ort."

Newts Sicht:

"Jetzt da Rosaly weg ist, einmal ganz ehrlich: Was hält ihr von diesem Rechten Arm?"
"Liv!", sagte Minho streng und sah seine Freundin an. In der Dunkelheit schritten wir hinter Rosaly und Jorge hinterher. Die beiden sprachen miteinander, doch ich konnte sie nicht verstehen.
"Als ich mit Thomas gesehen habe, wie diese Ava Paige und Janson miteinander gesprochen haben, war Paige wütend, als sie vom Rechten Arm gesprochen hat. In letzter Zeit haben sie zwei Einrichtungen angegriffen, also nehme ich an, dass der Widerstand immer noch existiert", sprach Aris und Liv nickte.
"Noch etwas hat sie nicht erwähnt?"
"Als ob du dieser Paige glauben kannst", meinte ich verächtlich.
"Ich vertraue ihr auch nicht. Ich will nur wissen, wie es um den Rechten Arm steht."
"Sie führen Krieg gegen Wicked, entführen ja selbst Immune, oder?", fragte plötzlich Teresa und Pfanne erwiderte: "Oder der Rechte Arm rettet sie?"
Seine Worte brachten Teresa zum langsam Nicken, dann fragte sie: "Glaubt ihr an ein Heilmittel?"
"Keine Ahnung", gestand Emilia und die anderen stimmten ihr zu. Aris meinte aber: "Paige hat von Janson gewollt, dass er alle Gerettete betäubt. Meiner Meinung nach spricht das gegen Selbstbestimmung, auch wenn sie angeblich Fortschritte macht."
"Fortschritte?"
"So hat Paige das zumindest in der Videokonferenz gesagt. Angeblich haben sich die Labyrinth-Experimente positiv auf etwas ausgewirkt", erklärte Aris Teresa, deren Gesichtsausdruck ich nicht deuten konnte.

Ich mein', ich kenne sie ja gar nicht. Nur Thomas hat zu ihr einen Bezug.

"Es wäre seltsam, wenn Wicked nach all den Jahren keine Fortschritte macht", sagte ich und die anderen nickten nacheinander zustimmend.
"Ich finde, dass sie krank ist", Minho schüttelte sich, "Ich gehe gerne zu diesem Rechten Arm. Allein deswegen, und weil Rosaly von dort herkommt."
"Stimmt", erwiderte Pfanne, "ich gehe auch lieber wohin, wo ich mir zum Teil sicher sein kann, dass mich niemand hintergeht."
"Der Rechte Arm ist gegen Wicked", erklärte Aris, "und Wicked hasst den Widerstand. Das ist Grund genug für mich, dort hinzugehen. Wir haben denselben Feind."
"Ist ja nicht so, als könnten wir in der Brandwüste allein überleben."
Meine Worte lösten zustimmendes Gemurmel aus, denn hier draußen waren wir alle Frischlinge.
"Ja, gut, ihr habt mich überzeugt", erwiderte Liv und zusammen begannen wir, einen Hügel zu erklimmen.
Auf diesem angekommen, versammelten wir uns und ich stellte mich neben Rosaly. Ich blickte einer weiteren Stadt entgegen, als Jorge seine Stimme erhob: "So, wir haben die Stadt erreicht, in der sich Marcus aufhält. Doch bis zu ihm ist es noch ein weiter Marsch. Für den Moment würde ich vorschlagen, dass wir uns einen Platz zum Ausruhen suchen. Zum Glück kenne ich den perfekten Ort."

Dieser perfekte Ort entpuppte sich als eine Art winzige Wohnung mit nur drei Zimmern. Die spärliche Möblierung reichte gerade mal aus, um eine Einzimmerwohnung zu bestücken. Sie befand sich am Anfang der Stadt, und Jorge hatte uns erzählt, dass er hier oft verweilte, wenn er seine Geschäfte abwickelte. Doch ehrlich gesagt, interessierte mich das herzlich wenig. Mir ging es nur darum, endlich irgendwo hinlegen und etwas Ruhe finden zu können. Offenbar dachten die anderen ähnlich, denn nicht lange, nachdem wir angekommen waren, hatten sich alle in der kleinen heruntergekommenen Unterkunft verteilt und schliefen bald darauf ein. Dennoch fühlte es sich irgendwie nicht ganz richtig an, hier zu liegen und eine gewisse Form von Sicherheit zu empfinden. Das Einschlafen fiel mir daher schwer, und ich starrte auf die dunkle Decke über mir, die im Tageslicht vermutlich so bedrohlich aussehen würde, dass man sich nicht darunter wagen würde.

Meine Augen starrten ins Leere und all die Schrecken drückten mir aufs Gemüt. Alle, die sterben hatten müssen, weil Wicked ein Monster war, und doch konnte ich nichts daran ändern, dass sie tot waren. Ich konnte einfach nur hier liegen und musste damit leben, dass sich diese Welt falsch anfühlte. Durch und durch.

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