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65. Der Schmerz der Wahrheit

Kaum hatten sie den Gemeinschaftsraum verlassen, was von der fetten Dame mit einem  >>Mal rein, mal raus. Himmel, Herrschaftszeiten, jetzt entscheidet euch endlich!<< kommentiert wurde, kamen ihnen auch schon die ersten Schüler vom Abendessen entgegen. Es war beinahe unmöglich, sich gegen den Strom der Schüler, einen Weg zu bahnen. Felice Aufzug sorgte dann noch zusätzlich dafür, dass beinahe sämtliche der Blicke auf ihnen lagen.

>>Also, dass dein Vater nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, habe ich jetzt verstanden, aber was hat das mit Lily zu tun?<<, fragte James zum wiederholtesten Male. Felice schnaubte. >>Nichts! Absolut nichts! Ich glaube Dumbledore hatte recht, egal wie absurd das klingen mag, aber mein Vater fürchtet mich.<<

Das Gedränge auf den Fluren ließ nach und sie blieben kurz im zweiten Stock vor dem Mädchenklo stehen, um zu Atem zu kommen. >>Entschuldige Kleines, aber wie genau sollte man sich vor dir fürchten? Auf die Gefahr hin gleich eine rein zubekommen, aber wenn du wütend bist, sieht das eher niedlich aus, als bedrohlich. Ich meine du bist—<< Skeptisch hob Felice eine Augenbraue und sah dabei Sirius abwartend an. >>—so.<<, beendete Sirius vorsichtig seinen Satz und deutete mit seiner Hand etwa auf Brusthöhe. Tatsächlich wirkte Felice im direkten Vergleich mit den restlichen Rumtreibern eher etwas klein. Ja, sogar Peter überragte sie um beinahe einen halben Kopf.

>>Wenn du wissen willst wieso er mich fürchtet, frag Wurmschwanz oder alle die mich für eine Pyromanin halten, weil ich angeblich den Gryffindor-Turm abfackeln wollte.<<, gab sie kalt zurück und ohne mit der Wimper zu zucken. Hinter sich glaubte sie ein belustigtes Schnauben von Seiten Remus zu hören, als sie sich aber zu ihm umdrehte räusperte er sich aber etwas ertappt.

>>Ich glaube wir sollten die Diskussion, dass Felice ordentlich Feuer im Hintern hat vielleicht auf ein anderes Datum verlegen.<<

>>Sieh mal einer an, unser lieber Moony macht sich Gedanken über den Grindelwaldschen Hintern. Sag mir Sirius, was sollen wir jetzt davon halten?<<, grinste James von einem Ohr zum anderen, seine anfängliche Wut auf Felice schien, im Angesicht der kommenden Gefahr und des möglichen Abenteuers, wie verpufft zu sein. Kaum hatte er diese Worte jedoch ausgesprochen, verfärbten sich Remus Wangen in ein sattes Rot  und Felice riss die Augen auf.

>>Mensch Moony, hast du auf deinen alten Tagen, doch noch etwas von uns gelernt?<<
>>Ach ihr süßen Schätzchens, ihr seid ja so knuffig, wenn ihr auf so herrlich unschuldig macht.<<, ergänzte Sirius verträumt säuselnd und kniff beiden beherzt in die Wangen.

>>Aber Remus hat recht! Also nicht mit meinem Hintern! Was ich meinte— was Remus meinte, es geht hier um Lily! Wir sollten keine Zeit verlieren...<< Felice wandte sich schnell ab und atmete tief durch. Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Und bei Merlins Bart, was stimmte nur mit diesem Sirius Black nicht?! Sofort unterbrachen die Jungs ihre Albernheiten und widmeten sich wieder dem Wesentlichen. Ohne einen weiteren Scherz rannten sie wieder in Richtung des Schulleiterbüros. Remus ließ sich dabei etwas zurückfallen und Felice machte sich Sorgen, dass das wohl am zunehmenden Mond lag.

In Wahrheit jedoch wollte Remus Felice nicht zu nahe kommen, weil ihm, zum einen, die Situation eben mehr als unangenehm gewesen war und zum anderen, weil egal wie wütend er auf sie immer noch sein sollte, seine wahren Gefühle nicht unterdrücken konnte. Aber seine jetzige Kurzatmigkeit von dieser kurzen Strecke auf der sie gerannt sind, erinnerte ihn wieder daran, dass er in wenigen Tagen wieder eine Gefahr wäre. Auch für Felice.

>>Was hat dein Vater mit Evans vor?<<, keuchte Peter, der noch schlimmer außer Atem war als Remus. >>Ich habe keine Ahnung. Nichts Gutes auf jeden Fall.<<

>>Aber warum das alles? Was hat der alte Grindelwald davon, dich zu kontrollieren und zu erpressen? Womit eigentlich?<<, hakte James nach und hatte die Stirn dabei gerunzelt. Sie hatten den Wasserspeier erreicht und Felice sendete ein Stoßgebet in den Himmel, das Charon noch hier war. Er wüsste was zu tun wäre und wie sie helfen könnte.

Felice blieb stehen und stand nun mit dem Rücken zu den Jungs, den Blick stur geradeaus gerichtet. >>Mit dem Leben des Menschen, den ich mehr als alles andere auf dieser Welt liebe.<< Sie wandte sich um und sah wie Peters Blick kurz in Richtung Remus schweifte. Kopfschüttelnd versuchte sie dann jedoch ihre Gedanken zu ordnen. >>Lily ist nur ein weiteres Druckmittel, das mein Vater glaubt, gegen mich einsetzen zu können. Sie ist eine Muggelgeborene und somit in seinen Augen nicht mehr als Dreck. Es geht ihm nicht länger um die Kontrolle über mich. Ich soll erfüllen wofür ich geboren wurde, beziehungsweise mein Bruder. Mich hätte es niemals geben dürfen. Ich war ein bedauerlicher Unfall, der wie durch ein Wunder überlebt hatte und letzten Endes doch für seine Zwecke missbraucht werden konnte. Ich wurde mit einer Aufgabe hergeschickt, auf die ich Jahrelang vorbereitet wurde.<<

Felice stockte, zögerte, rang um Fassung. Gleich würde sich entscheiden wie viel Hilfe sie von den Rumtreibern zu erwarten hatte oder wie sehr sie dann gehasst werden würde. >>Du hast einen Bruder? Und was für eine Aufgabe? Hogwarts ist eine Schule oder nicht?<<, hilfesuchend blickte Peter zu James und Sirius auf, aber auch die sahen sehr ratlos aus. Einzig und allein Remus schien nicht sonderlich überrascht, war er aber dennoch von der Erkenntnis das Felice ihm ihren Bruder verschwiegen hatte schockiert.

>>Ich bin nur in Hogwarts, weil ich einen Mord begehen sollte. Ich sollte den Träger des Elderstabes umbringen, weil dieser ihn im Duell mit Gellert Grindelwald gewonnen hatte.<< Felice schluckte schwer und schloss die Augen, Tränen brannten dahinter und ihre Stimme war trocken. >>Dumbledore.<<, stellte James klar. Felice nickte zögerlich.

>>Astor ist mein Zwillingsbruder und über eine Stunde älter als ich. Seit wir klein sind weigert er sich aber zu zaubern. Er war Grindelwalds Erbe, aber dadurch das er sich gegen seine Magie wehrte... Vater hält ihn seit dem im Keller wie ein wildes Tier, quält ihn und setzt ihn seinen schlimmsten Ängsten aus. Er hat über die Jahre seine Seele vollkommen zerstört. Und ich spüre jede Nacht seinen Schmerz...<< Zum Ende ihrer Erzählung hin wurde Felice immer leiser und rollte sich dabei ihren Ärmel nach oben, offenbarte ihre Narben.

>>Ich wollte nie einen Menschen umbringen, aber um Astor zu beschützen hätte ich es getan! Ich hätte—hätte keine Sekunde gezögert mit dem Dolch den mein Vater mir schickte—<< Felice brach ab und rang beinahe schon panisch nach Luft. Ihr Brustkorb fühlte sich wie zusammengedrückt an, als hätte sich eine Faust darum geschlossen. Gleichzeitig raste ihr Herz so schnell, dass sie glaubte ihr würden gleich die Rippen bersten. Die Panikattacke hatte sie fest im Griff, denn das war die Wahrheit. Die harte, grausame Wahrheit hinter den blauen Augen der Felice Grindelwald, die nun voller Verzweiflung waren. Und laut ausgesprochen besaß diese Wahrheit wohl die meiste Macht.

Überrascht keuchte Felice auf, als sie plötzlich stürmisch umarmt wurde und das von keinem anderen, als James. Fassungslos sah sie ihn an und war ganz steif, aber sein Griff ließ nicht locker. >>Ich glaube dir.<<, flüsterte er ihr zu und ließ sie dann los, trat einen Schritt zurück und ließ ihr Platz zum atmen.

>>Ich auch.<<, bekräftigte Sirius. Peter nickte zwar, aber Felice sah in seinen Augen immer noch die pure Angst und das war ja auch alles andere als verwunderlich. Sie hatte ihnen soeben das Monster gezeigt, dass tief in ihr schlummerte.

>>Warum hast du nichts gesagt?<<, krächzte Remus und sah Felice direkt ins Gesicht. Er war Fassungslos an die Wand gesunken, weil er glaubte, bei dem was sie so eben alles erzählt hatte, den Halt unter den Füßen zu verlieren. Zu grausam erschien es ihm, als das eine sechzehnjährige das alles verkraften konnte. Zu viel Schmerz hatte sie verkraften müssen, alleine und ohne jegliche Hilfe.

>>Ich durfte nicht. Ich musste euch doch beschützen. Vor allem Astor! Und dann Lily, Alice, Gwenog, James, Sirius, Peter und –<<
Felice sah ihm nun ebenfalls direkt ins Gesicht. >>— dich. Ich durfte nicht zulassen, dass einem von euch etwas geschieht. Und jetzt ist Lily – Und es ist meine Schuld!<<

>>Es ist einzig allein die Schuld deines Vaters! Weiß Dumbledore davon?<< Sirius hatte begonnen im Flur auf und ab zu tigern, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Dass es so schlimm war, hatte sogar er nicht gedacht gehabt. Und die Tatsache, dass Felice das alles allein hatte ertragen müssen, machte ihn unfassbar zornig. >>Professor Dumbledore wusste von Anfang an, dass es kein Zufall sein konnte das ich nach Hogwarts kam. Er hatte es von Anfang an geahnt... Seid ihr gar nicht wütend?<<, fragte Felice kleinlaut und sah unsicher in die Runde. Sie fühlte sich beinahe wie ein kleines Kind das auf den Zorn der Eltern wartete, weil sie im Übermut etwas kaputt gemacht hatte, nur dass die vermeidliche Strafe ausblieb.

>>Natürlich sind wir wütend! Dein Vater muss zur Rechenschaft gezogen werden! Den Tod hätte er verdient! Quält dich, deine Bruder und jetzt wahrscheinlich auch meine wunderschöne kleine Lily!<< James fuhr sich aufgebracht durch das eh schon zerzauste Haar und ballte dann die Hände zu Fäusten.

Remus hatte immer noch keinen Ton gesagt und das jagte Felice Angst ein. Sie wusste das Dumbledore unglaublich viel für Remus getan hatte. Ob er ihr diesen Verrat je verzeihen konnte? Er hatte zwar bereits gewusst, wen Felice hätte töten müssen, aber rechtfertigten ihre Beweggründe in seinen Augen auch ihr Handeln?

>>Ist das alles? Müssen wir noch irgendetwas wissen, bevor wir uns für dich und deinen Bruder ins Gemetzel werfen?<<, fragte James dann in die Stille hinein, die entstanden war, als jeder grübelnd in seine Gedanken versunken war.

>>Der dunkle Lord ist häufig bei uns zu Gast. Mein Vater gilt in ihren Kreisen als einer der hoch Angesehensten, aber das ist nur Show. Er wollte mithilfe des Elderstabes Voldemorts Platz einnehmen, sobald er ihn in Händen gehalten hätte und dann dort weitermachen wo Gellert aufhörte.<<

>>Scheiße, das nenne ich einen Plan.<<, murmelte Sirius leise vor sich hin.

>>Ja, Mister Black, das ist ein Plan. Sein Plan. Keiner von euch wird sich in ein Gemetzel werfen, denn es wird keines geben. Das überlasst ihr ab jetzt alles uns.<<, erklang hinter ihnen eine ruhige und wohl bekannte Stimme.

Der Wasserspeier trat beiseite und gab den Blick auf die Treppe frei, auf der nebeneinander Professor Dumbledore und Charon standen. Beide mit ernsten Gesichtern und mit vor Tatendrang blitzenden Augen. Der Größen Unterschied war enorm. Charon reichte Dumbledore kaum bis zur Brust, büßte aber dennoch nichts von seiner Erhabenheit ein. Dieselbe Erhabenheit wie Dumbledore sie besaß.

>>Wie lange stehen Sie da schon?<<, fragte Sirius sofort argwöhnisch und musterte den Kleinwüchsigen alten Mann mit entstelltem Gesicht und Buckeligen Rücken. >>Lang genug Black, damit ihr uns nicht noch einmal berichten müsst, dass Miss Evans entführt wurde und vor allem von wem.<<

>>Professor, es tut mir leid! Ich habe versagt! Ich kann niemanden beschützen!<< Doch der Professor hob nur eine Hand und brachte Felice somit zum verstummen.

>>Du trägst keine Schuld. Aber nun wird es an der Zeit das wir uns darum kümmern. Charon, alter Freund, du schienst recht gehabt zu haben. War es das was er plante?<<, wandte er sich nun an den Kleinwüchsigen, der mehr als kritisch jeden von ihnen beäugte. Insbesondere Peter schien er nicht zu trauen. >>Nein, Corvus kommt komplett von seinem ursprünglichen Plan ab. Zumindest von dem den ich kannte. Kann aber auch sein, dass er mich durchschaut hat. Und wir können sie nicht außen vor lassen.<<, mit einem Kopfnicken deutete er in Richtung von Felice. >>Höre wenigstens dieses mal auf mich.<< Charons Stimme war eindringlich und warnend, aber der Professor schüttelte vehement den Kopf.

>>Nein. Ich habe einen Schwur geleistet, an den ich mich zu halten beabsichtige. Felice Bruder wird nichts geschehen und ihr ebenfalls nicht. Und ihr!<<, wandte sich der Schulleiter nun in einer ungewöhnlichen Strenge an alle fünf. >>Ihr geht zurück in euren Gemeinschaftsraum und lasst uns das übernehmen. Felice, ich gab dir das Versprechen deinen Bruder da raus zu holen, ich werde es nicht brechen.<<

Damit wandte sich Dumbledore ab und lief eilig den Flur entlang um die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Jetzt war nicht nur Astor in Gefahr sondern auch einer seiner Schüler, was den Drang zu Handeln in dem alten Mann nur noch verstärkte. Charon stieß einen verächtlichen Laut aus und schüttelte missbilligend den Kopf, aber er hatte keine andere Wahl als Dumbledore zu folgen. Als er aber an Felice vorbei humpelte zischte er ihr noch schnell ein >>Denk daran was ich dir im Fuchsbau gesagt habe. Es ist an dir.<< zu und funkelte sie warnend an, bevor er dem Professor auf den Fuß folgte.

Felice blickte ihm lange hinterher, bis er hinter der nächsten Ecke verschwunden war und selbst da fiel es ihr noch schwer, den Blick von dem in Dunkelheit liegenden Gang, los zu reißen.

Es lag also an ihr.

Sie musste es sein, die Astor und auch Lily aus den Fängen ihres Vaters holte. Charon hatte recht, sie durfte sich nicht auf Dumbledore verlassen. Egal wie gut es der alte Schulleiter meinte, das war keine Mission damit er seinen Seelenfrieden mit dem Tod seiner Schwester fand. Seinen Frieden musste er auf einem anderen Weg finden, denn das war nicht seiner, sondern der von Felice.

Es wäre eine Lüge gewesen, wenn Felice jetzt behauptet hätte, sie wüsste nicht was zu tun wäre. Sie wusste es. Und wenn sie ehrlich war, hatte sie es schon seit ihrem Schwur gewusst.

Möge kommen, wer will, was will und so oft es will, ich werde zu dir stehen. Ich werde bei dir sein, ich werde dich beschützen, mit meinem Leben.

Und ganz genau das war es doch auch, was die Prophezeiung von ihr verlangte oder nicht? Sie würde ihr Ende in der Hitze des Feuers nehmen, damit den Menschen die sie am meisten liebte nichts mehr geschah. Guinevere war es eben so ergangen, als sie sich für ihren Sohn opferte. Hatte sie dabei auch diese Entschlossenheit verspürt, wie sie es gerade tat? Felice fasste sich an die Brust. Unter ihrer flachen Hand spürte sie das Schlagen ihres Herzens. Dass es jemals zu schlagen begonnen hatte, hatte damals einen Grund gehabt, vielleicht war es genau dieser.

Irgendwann hatte sie etwas von der Verbundenheit von Geschwistern, insbesondere von Zwillingen gehört. Sie teilten sich ihr Herz und egal was für eine Distanz sie trennte, sie spürten das Leid und das Glück des anderen. Felice Herz hatte niemals für sich geschlagen, sondern immer für die Menschen die ihren Platz darin hatten. Und vielleicht war es genau deswegen ihre Bestimmung ihr Ende in den Flammen zu finde, auch wenn sie noch nicht wusste, was genau damit gemeint war.

>>Und jetzt?<<, wurde Felice durch Peter aus ihren Gedanken gerissen. Mit versteinerter Miene drehte sie den Kopf in Richtung der Rumtreiber. >>Dumbledore hat uns die Regel auferlegt, dass wir uns nicht einmischen dürfen. Ich habe diese Regel zur Kenntnis genommen und werde sie brechen.<<

Sofort hellten sich die Gesichter von James und Sirius auf. Regeln brechen war genau das, was sie am besten konnten und am liebsten taten.

Peter sah unruhig von einem zum anderen. >>Aber... Aber Dumbledore sagte doch–<<

>>Du wirst nicht mitkommen. Keiner von euch wird das. Es liegt an mir. Mein Vater will mich und ich muss es sein, der meinen Bruder rettet.<< Felice schien nach außen hin Entschlossenheit zu zeigen, aber es war ihre Angst die sie vorantrieb.

>>Vergiss es! Ihr beide! Felice, ich habe dir gesagt, dass du unsere Hilfe annehmen wirst und nichts dagegen tun kannst. Und du Wurmschwanz! Dieses Mädchen hat wahrscheinlich mehr Mut als ganz Gryffindor zusammen, also wirst auch du ihr helfen. Und wenn wir dabei drauf gehen! Und wenn schon? Wenigstens kann ich mir dann nachsagen lassen, ich wäre tapferer gestorben als so ziemlich jeder aus meiner Familie.<< >>Amen, Bruder.<<, bestätigte James und schlug ihm dabei auf die Schulter.

Remus blieb still, aber keiner zweifelte auch nur eine Sekunde daran, dass er sich nicht ebenfalls anschließen würde. Felice schmerzte es, dass er sie nicht einmal ansah, als er sich zu seinen Freunden gesellte. Konnte sie doch nicht wissen, dass es vor Scham war. Remus schämte sich zu tiefst, dass er sich von Felice hatte abwenden wollen, als er von dem Mordversuch erfuhr. Hätte er nur gewusst, dass sie das alles einzig für ihren Bruder tat! Die komplette Sachlage änderte sich mit dieser einzigen Information.

>>Jungs, das hier ist mein Kampf. Ich darf nicht zulassen, dass noch mehr unschuldige verletzt werden. Es reicht das Lily –<<, versuchte Felice es ein aller letztes mal, wurde aber von James unterbrochen. >>Und genau deswegen weißt du, dass du mich schon töten müsstest, damit ich nicht mitkomme. Du hast lang genug allein gekämpft. Jetzt geht es uns alle etwas an.<<

Felice musste es wohl oder übel einsehen. Die Rumtreiber würden sie begleiten, egal was sie oder Dumbledore gesagt hatten. Gemeinsam stürmten sie durch das Schloss. Ihr Ziel? Das offene Schulgelände, denn dort wären alle im Schloss halbwegs vor dem was Felice plante sicher. Ihr Ziel schon im Blick habend, rannten sie gerade die breiten Haupttreppen hinunter, die zu den schweren Eichenportalen des Schlosses führten, stellte sich ihnen aber dennoch ein Hindernis in den Weg.

Severus war zur Überraschung aller aus dem dunklen Schatten der Treppen getreten und stand ihnen nun mitten im Weg. Das schwache Licht das durch die Fenster von draußen hereinschien, warf einen Schatten auf sein Gesicht und ließ seine Gesichtszüge noch schärfer hervortreten.

>>Severus.<< Felice kam überrascht vor ihm zum stehen. Seit Monaten hatte sie nicht mehr mit ihrem ehemals besten Freund gesprochen. Nicht mehr seit er ihr auf dem Astronomie-Turm aufgelauert und sie bedroht hatte. >>Felice. Lily – <<, er brach ab und schluckte schwer. >>Du elendiger Sohne einer Fledermaus!<< James wollte sich schon auf seinen Rivalen stürzen, wurde aber von Felice mit einem warnenden >>James!<< und einem Blick der ihn dazu aufforderte sich gefälligst, wenn auch nur kurz, zusammenzureißen.

>>Was willst du?<<, sichtete sie sich dann etwas unterkühlt an Severus. Verzeihen war schwer, besonders nachdem was er Lily und auch ihr angetan hatte. >>Ihr holt sie zurück, habe ich recht? Lily, meine ich.<<

>>Und wenn? Glaubst du, du kannst uns aufhalten? Ich hatte schon härtere Gegner als dich!<<, spuckte Sirius ihm verächtlich entgegen. Severus schloss kurz die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Sichtlich rang er mit der Fassung, denn jetzt ging es nicht um seine Differenzen mit den Rumtreibern, sondern um Lily.

>>Ich werde euch nicht aufhalten. Im Gegenteil.<< Er ließ seine Hand in die Tasche seines langen dunklen Umhangs gleiten und zog einen kleinen Gegenstand hervor. >>Ich weiß nicht was ihr vorhabt oder wo sie ist, aber ihr werdet das hier brauchen.<<
Auf seiner geöffneten Handfläche lag eine kleine Phiole deren silbrig-goldener Schimmer unverkennbar war.

>>Felix Felicis. Den habe ich von Slughorn aus dem Unterricht. Er gab ihn mir für meine besonderen Leistungen.<<

In Felice Magengegend stieg Übelkeit empor. Genau diesen Trank nahm ihr Vater jeden Morgen. Mittlerweile zweifelte sie nicht mehr daran, dass dieser für seinen unaussprechlichen Wahnsinn verantwortlich war. Und nach ausgerechnet diesem Trank, waren sie und ihr Bruder benannt.

>>Wieso tust du das?<<, fragte Felice ungerührt, sah von der Phiole auf und in Sevs Gesicht. Purer Schmerz war darin zu sehen, was bei Felice, wenn auch kleine, Gewissenbisse verursachte.

>>Vergebung.<<

Er machte einen Schritt auf Felice zu und drückte ihr das Fläschchen in die Hand, bevor er mit wehendem Umhang in Richtung des Slytherin Gemeinschaftsraums eilte. Felice blickte ihm hinterher und hielt immer noch unschlüssig die Phiole in Händen. Von James waren undefinierbare Laute zu hören, die aber davon zeugten, wie sehr er sich gerade zusammenriss Severus nicht hinterher zu rennen und ihn zusammenzuschlagen. Er hatte ihm ganz sicher nicht vergeben, so viel war klar.

>>Wir müssen weiter.<< Felice steckte den Trank ein. Vielleicht konnte sie damit verhindern, dass einem ihrer Freunde etwas geschah.

>>Ich will ja kein Spielverderber sein und finde den Gedanken daran, wie viele Schulregeln wir gleich brechen, auch eigentlich ganz entzückend, aber wie genau kommen wir eigentlich von hier nach – wo auch immer du wohnst?<<, hakte Sirius nach und sah Felice skeptisch an.

>>Stimmt. Apparieren können wir nicht. Weil wir erstens, in Hogwarts sind. Zweitens, keiner von uns das kann und drittens, weil wir alle noch die Spur auf uns haben.<<, bemerkte Remus.

>>Deswegen müssen wir raus auf das Gelände. Falls alles schiefgeht, will ich nicht die Schuld daran tragen, das Hogwarts bis auf die Grundmauern niederbrennt.<<

Zielstrebig schritten sie auf die schweren Eichentüren zu und zwängten sich durch den schmalen Türspalt. Noch war keine Sperrstunde und deshalb auch noch nicht abgeschlossen. >>Was hast du vor, Grindelwald?<<, besorgt sah James sie von der Seite an. So langsam bekam er doch an Felice Plan einige Zweifel. Gemeinsam hetzten sie durch das Taunasse Gras, weg vom Schloss und raus auf das freie Gelände, wo sie sicher vor ungewollten Zuschauern wären.

>>Brennen.<<

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