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56. Von Gellert Grindelwald und Vogelmasken

Mit einem Knall, der von den massiven Berghängen widerhallte, landeten sie nur Sekunden darauf auf einem kleinen Plateau voller Geröll. Kaum hatte Felice wieder das Gefühl wieder frei atmen zu können, beugte sie sich auch schon vorn über und erbrach sie auf den felsigen Untergrund. Ächzend hielt sie sich den Magen.

>>Ich hasse apperieren!<<, brachte sie nur mühsam hervor und versuchte das Zittern zu unterdrücken, dabei wischte sich Felice über ihre mit kaltem Schweiß bedeckte Stirn. Von der Seite wurde ihr von Dumbledore ein weißes Stofftaschentuch mit roten Stickereien angereicht, damit sie sich den Mund abwischen konnte. >>Tut mir leid, ich hätte dich vielleicht vorwarnen sollen. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran... Hoffe ich zumindest.<<

Nur langsam konnte Felice sich wieder aufrichten, wobei sich schon wieder ein fauliger Geschmack legte. >>Ich glaube Hagrid sagt immer, besser raus als rein.<<

Egal wie genial Albus Dumbledore war... Dieser Mann hatte eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank!

>>Geht es wieder? Wir haben noch einen kleinen Fußmarsch vor uns und es wird bald dunkel.<< Mit gerunzelter Stirn blickte der Professor zu dem Himmel hinauf, an dem es tatsächlich bereits zu dämmern begann. >>Aber es muss doch erst um die Mittagszeit sein, wie kann es da bereits dämmern?<<, fragte Felice und blickte verwundert in den Himmel und tatsächlich begann die Sonne hinter einer Gebirgskette zu ihrer linken zu sinken. >>Das ist eine Wahrhaft gute Frage. Es ist ein Zauber. Wir befinden uns in unmittelbarer Nähe zu Nurmengard und darüber wurde ein Zauber gelegt, damit die Insassen kein Gefühl von Zeit mehr haben und so ihre Zeit länger erscheint. Eine ziemlich unnötige Maßnahme, wenn du mich fragst.<<

Schneller als normal war die Sonne verschwunden und die Steinernen Riesen wurden in dunkle Schatten getaucht. Kaum war die Sonne verschwunden, wurde es auch merklich kühler. Weit unter ihnen, in den Tälern musste es bereits stockdunkel sein und weiße Dunstschwaden füllten langsam die Tiefen.

>>Können wir?<< Felice nickte langsam, nachdem sie sich von diesem Anblick losgerissen hatte und gemeinsam setzten sie sich über das Geröllfeld in Bewegung.

Kein Baum und Strauch wuchs in diesen Höhen. Über einen schmalen Pfad, auf dem sie gezwungen waren hintereinander zu gehen und bei dem Abrutschen den Tod bedeutet hätte, weil die Felswände beinahe senkrecht nach unten abgingen, wanderten sie langsam über den Berg. Beinahe wäre Felice von einem Steinschlag, ausgelöst von einer Gämse die trotz dieser Lebensfeindlichen Landschaft etwas zu fressen suchte, erschlagen worden, wenn Dumbledore sie nicht zurückgerissen hätte.

>>Danke<<, keuchte Felice außer Atem und mit ganz weichen Knien, wenn sie daran dachte das in wenigen Sekunden ihr Leben hätte vorbei sein können. >>Nicht der Rede wert, aber jetzt komm wir müssen weiter.<<

Mittlerweile war es Stockdunkel und obgleich man einen Blick auf die Sterne hatte, wie man ihn nur selten bekam, war es beinahe unmöglich den Schmalen Pfad zu ihren Füßen auszumachen. Mit gezückten Zauberstäben deren Spitzen schwach aufglühten, kämpften sie sich weiter den Pfadentlang. >>Verzeih wir konnten aus Sicherheitsgründen nicht näher an die Burg apparieren.<<, entschuldigte sich der Professor, als der Weg nach einer weiteren knappen Viertelstunde merklich breiter wurde und sie bequem nebeneinander her laufen konnten. Der Pfad machte einen plötzlichen Knick, den Felice ohne den Professor garantiert übersehen hätte und in den Abgrund gestürzt wäre. Hinter dieser Biegung türmten sich ein paar Berge, höher als alle die anderen um se herum auf. Beinahe perfekt schmiegte sich die massive Festung Nurmengards an einen dieser Berge, so als wäre sie Teil dieser sonst so eintönigen Landschaft.

Der Weg, der direkt hoch zum Schloss führte, war nun bereit wie eine Zufahrtsstraße und wurde von steinernen Säulen gesäumt auf deren Spitzen brennende Schalen standen. Staunend packte Felice ihren Zauberstab weg und blickte zu dem ebenfalls beleuchteten Schloss empor, das nichts mehr von dieser Erhabenheit ausstrahlte, die es bis zum Sieg über Grindelwald gehabt haben musste. Nun glich es vielmehr einer Festung. Einem Gefängnis. Und hinter diesen Mauern befand sich der Mann, der bis vor ein paar Jahren als der dunkelste aller Zauberer in der Geschichte gegolten hatte. Jetzt wurde um diesen Platz erneut gekämpft. Der dunkle Lord und ihr Vater, ersterer ohne zu ahnen, dass er Konkurrenz von einem seiner angeblich treusten Gefolgsleute bekam.

Mit jedem Schritt den sie weiter auf Nurmengard zumachten, wuchs auch der Hass in Felice Brust auf diese Familie. Darauf was Gellert Grindelwald in seiner Vergangenheit alles getan hatte, wie viele Menschen er ermordet hatte. Darauf was ihr Vater Astor in der Vergangenheit alles angetan hatte und noch antun würde, wenn sie es nicht verhinderte. Darauf, dass er die leibliche Mutter der Zwillinge, Latona, kaltblütig ermordet hatte, nachdem sie es Jahre lang geschafft hatte sich vor ihm zu verstecken und sie sich das hatte mit ansehen müssen. Aber auch auf Latona, die zwar fliehen konnte, aber ihre Kinder zurückließ. Warum hatte sie das getan? Warum hatte sie nicht Astor und sie mitgenommen? Sie hätten eine Mutter gehabt! Und keine Tante die alles unbeeindruckt mit ansah!

Felice Hände verkrampften sich mehr und mehr zu Fäusten. Ihre Fingernägel krallten sich ins Fleisch ihrer Handballen, doch denn Schmerz spürte sie kaum. Eine dunkle Hitze stieg in Felice auf. Das flammende Wesen das sich seit ihrem Angriff auf Petigrew vorerst friedlich eingeschlummert war, blähte seine Nüstern, streckte seine Krallen. Langsam breitete sich in ihrem Körper wieder dieser Schwall von Energie aus, die nur einen kleinen Funken benötigte um das Infernos ausbrechen zu lassen. Jeder Schritt auf das Schloss zu ließ sie all den Schmerz spüren den ihr Vater ihr angetan hatte, weshalb sie nicht mehr daran dachte das es gar nicht Corvus war, den sie hinter diesen Mauern antreffen würde, sondern Gellert.

Während Felice von ihrer Wut angetrieben wurde, bemerkte sie nicht wie der große Albus Dumbledore scheinbar selbst nervöser wurde, je näher sie dem Schloss kamen. Vor den großen und massiven Eisentoren blieben sie jedoch stehen. Über ihnen waren in den Torbogen dieselben Worte eingemeißelt, die auch in Felice Arm eingebrannt waren. Für das größere Wohl.

Die Narben auf ihrem Arm begannen Schmerzhaft zu pochen und zu brennen. Kleine Tränen vor Schmerz traten in Felice Augen und sie presste die Kiefer so fest aufeinander, dass ihre Zähne malmten, aber sie verzog keine Miene. Felice war nicht schwach! Sie konnte sich wehren! Und das würde sie! Ihr Vater hatte lang genug die Kontrolle über ihr Leben und das von Astor! Wie sie da neben dem Professor vor dem Tor stand, schwor sie sich erneut, dass sie Astor retten würde, koste es was es wolle und wäre es auch das letzte was sie in ihrem Leben tun würde.

Das Tor öffnete sich mit einem lauten knarzen von Eisen auf Stein. Langsam wurden sie von Zauberhand aufgestemmt und der Spalt bot gerade so viel Platz, dass nur der Professor und sie gerade so hindurch passten. Im Innenhof, der ebenfalls von Fackeln beleuchtet wurde, wurde jede der ins Gebäude führenden Türen bewacht, immer von zwei maskierten Auroren in langen dunklen Umhängen. Die Masken erinnerten stark an die Vogelmasken aus dem Mittelalter die bei den Pest Epidemien verwendet wurde.

>>Das dient zum Schutz der Auruoren und ihren Familien. Es ist besser wenn niemand weiß, wer genau hier arbeitet. Du kannst nicht ahnen, was für gefährliche Zauberer hier verwahrt werden. Wir haben Askaban mit den Dementoren. Und die Europäer Nurmengard mit ihren Vogelmasken und deutlich anderen Methoden. Frag mich nicht welches Gefängnis schlimmer ist, ich könnte es dir nicht sagen.<<, wisperte der Professor mit zitternder Stimme. War es Angst, was Felice daraus heraushörte? Konnte es tatsächlich sein, dass sich Albus Dumbledore vor diesem Ort so sehr fürchtete? Vor diesem Ort oder dem was ihn darin erwarten würde?

Eine weitere dunkle Gestalt, ebenfalls in Vogelmaske löste sich aus dem Schatten der Mauern und trat schweigend vor sie. Ein Arm tauchte unter dem Umhang auf und schweigend deutete die Gestallt mit behandschuhter Hand auf eine eiserne Tür mit der Zahl Fünfundvierzig. Dann drehte sie sich wieder um und ging ohne dabei auf Dumbledore oder Felice zu warten, auf eben diese Tür zu. Ebenso schweigend vor Anspannung, folgten sie dem Auror und hörten diesen gerade noch mit einer unfassbar tiefen Stimme und einem fremdländischen Akzent komplizierte Formeln murmeln, bevor er wieder verstummte und die Tür mit einem Klick überraschend leise aufschwang. Hinter der Tür erwartete sie eine aus Groben Stein geschlagene Wendeltreppe die sich bis weit nach oben in einen Turm hinaufwand.

Leise tröpfelte irgendwo Wasser von der Decke. Felice Atem wurde in kleinen Rauchwölkchen sichtbar und sie überlief eine eiskalte Gänsehaut. Hier spendeten keine Fackeln Licht.

Ganz oben im Turm fiel durch eine schmale Öffnung Silber-bläuliches Licht des abnehmenden Vollmondes. Die Tür hinter ihnen fiel mit einem lauten Krachen ins Schloss und sie und der Professor waren eingesperrt.

>>Es ist unheimlich hier.<<, wisperte Felice leise, was sich aber bei der Stille um sie herum lauter anhörte als es war.

>>Unheimlich trifft es nicht mal im geringsten.<<, war die nüchterne Antwort Dumbledores, bevor er sich langsam an den Aufstieg der scheinbar endlosen Treppe machte.

Felice war wohl oder übel gezwungen ihm zu folgen. Bis zu diesem Moment hatte Felice geglaubt dank der Treppen in Hogwarts eine recht gute Kondition zu besitzen, jedoch merkte sie schnell, dass sie sich getäuscht hatte. Nach nur schon kurzer Zeit kam sie in schnaufen, da die Treppen alle unregelmäßig groß waren und scheinbar nicht enden wollten. Während Felice ihren Atem unregelmäßig in kleinen Rauchwölkchen ausstieß, geriet der Professor nicht mal ins Schwitzen, was für sein doch beachtliches Alter eine echte Leistung war. Während des Aufstiegs konzentrierte Felice sich darauf die Treppenstufen zu zählen, zum einem um von ihren eigenen Seitenstechen abzulenken und zum anderen, damit ihre Gedanken nicht weiter in dieser Gedankenspirale des Hasses immer weiter nach unten gezogen wurden.

Vierhunderteinundzwanzig Stufen später standen sie erneut vor einer schweren Eisentüre, die ebenfalls von Auroren in dunklen Vogelmasken bewacht.

Wieder sprachen sie kein Wort mit Professor Dumbledore oder Felice, sondern öffneten die schwer verriegelte Eisentür, die scheinbar deutlich schwerer zu öffnen war, als die am Fuße des Turms.

Laut knarzte das Eisen über den groben Stein. Von drinnen schlug ihnen ein leicht muffiger und feuchter Geruch entgegen. Professor Dumbledore trat zu erst ein und versperrte Felice so erstmal die Sicht.

>>Albus!<<, stellte eine alte raue Stimme überrascht fest. Die Stimme klang so, als habe man sie lange nicht mehr verwendet und die Stimmbänder deshalb etwas eingerostet. >>Na du alter Sack! Hast dich lange nicht mehr blicken lassen!<<, scherzte die Stimme nun wesentlich amüsierter.

Immer noch war alles was Felice erkennen konnte der Rücken des Professors, der ihr die Sicht versperrte, da er mit seiner großen Gestalt beinahe den ganzen Türrahmen einnahm.

>>Ich hatte zu tun.<<, antwortete dieser etwas kühl. >>Raus mit der Sprache. Albus, wieso bist du hier? Ist etwas passiert?<<, leichte Panik schwang in der Stimme Gellerts mit.

Felice hatte ihn noch nicht gesehen aber allein der Klang seiner Stimme, jagte ihr Schauder über den Rücken. Das war sie also, die Stimme ihres Großvaters. Felice zitterte am ganzen Körper und ihr Magen drehte sich vor Nervosität um. Wer weiß... Vielleicht käme es doch noch dazu, dass sie ihm vor Nervosität vor die Füße kotzte.

>>Wir sind geschäftlich hier, Gellert.<<, bemühte sich der Professor um einen neutralen Ton. Dumbledore tat einen weiteren Schritt in die Zelle und machte so die Tür frei, dass auch Felice einen direkten Blick in den kleinen Raum machen konnte. Das was sie dahinter sah, überraschte sie dann dennoch. Sie hatte einiges erwartet, aber ganz bestimmt nicht das.

Durch die Tür trat Felice in die dunkle Gefängniszelle. Die Luft war feucht und roch abgestanden, als wäre die Tür schon lange nicht mehr geöffnet worden. Durch das schmale nur wenige Zentimeter breite Fenster, durch das wohl kaum genug Frischluft drang, fiel ein Streifen Mondlicht, auf einen alten glatzköpfigen Mann, der zusammengekauert auf einer schmalen Holzpritsche, eingehüllt in eine löchrige Decke, hockte. Als einzige Polsterung diente etwas altes Heu, womit auch der steinerne Boden ausgelegt worden war. Das Gesicht des Mannes war eingefallen und blass, weshalb die typischen blauen Augen unnatürlich hell hervortraten. Am Leib trug er nicht mehr, dass mit viel Fantasie wohl mal ein Zaubererumhang gewesen sein musste, jetzt allerdings vollkommen zerfetzt und verdreckt war.

Wenn Felice diesen Anblick mit dem Bild, was sie immer von Gellert Grindelwald im Kopf gehabt hatte verglich, so sah sie zwei unterschiedliche Männer vor sich. Die große Familienähnlichkeit hatte zur Folge, dass ihr Vater das exakte Abbild Gellerts zu der Zeit seiner Schreckensherrschaft war. Aber bei dem Mann vor sich sah sie nicht einmal die Anzeichen dafür, wer er mal gewesen sein musste. Aber zweifelsohne war er es.

Das war Gellert Grindelwald.

Ihr Großvater...

Noch ruhte Gellerts Blick auf Dumbledore, der zuerst eingetreten war und immer noch einen Teil der Sich auf Felice versperrt. Der Professor mit seinem weiten dunkelroten Umhang bildete einen krassen Kontrast zu diesem sonst so düsteren Ort.

>>Wurde aber auch mal Zeit das du mich wieder besuchen kommst.<< Gellert Grindelwald grinste ein beinahe Zahnloses Grinsen. Im fehlten mehrere Zähne und die die übrig waren, waren in mehr als schlechtem Zustand.

>>Und was heißt hier wir? Solltest du mir etwa jemanden mitgebracht haben? Ach ich bekomme doch so selten Besuch un—<<, er sah an dem Professor vorbei und entdeckte jetzt zum ersten mal Felice. Schlagartig verstummte er und starrte sie mit vor Schreck aufgerissenen Augen an. Felice versuchte diesem intensiven Blick stand zu halten, doch das blau in diesen Augen ließ erneut den Hass in ihr auflodern.

>>Gellert? Das ist Felice Astoria Grindelwald. Die Tochter deines Sohnes...<<, stellte der Professor sie vor in dem er einen Schritt zurück tat, sodass Felice nun allein dastand.

Gellert sprang, mit einer Geschicklichkeit, die Felice ihm aufgrund seines hohen Alters gar nicht zu getraut hatte auf und näherte sich ihr. Ein fauliger Geruch stieg Felice in die Nase als er ganz genau ihr Gesicht musterte und dafür seine dreckige runzelige Hand unter ihr Kinn legte. Angewidert drehte Felice den Kopf zur Seite. Sie wollte nicht, dass dieser Mann sie berührte. Mit einem aufmerksamen Blick umrundete Gellert sie und musterte sie wie ein Stück Fleisch, bei dem er zu überlegen schien wie er es am besten zerteilen sollte.

>>Ich habe keinen Sohn, Albus. Und ich will auch nichts mit der Brut dieses Bastards zu tun haben!<<, fauchte er in Richtung des Professors.

>>Sie ist deine Enkelin...<<, warnend senkte Dumbledore die Stimme.

>>Und Corvus biologisch gesehen mein Sohn, das ist mir schon klar, Albus! Aber ich will dennoch nichts mit Vindas Bastard zu tun haben, ebenso wenig wie mit der kleinen.<<, fauchte Gellert. >>Erstaunlich, wirklich erstaunlich diese Ähnlichkeiten. Die Augen... die sind anders, aber ansonsten...<<, bemerkte er dann doch irgendwie erstaunt.

>>Also was wollt ihr hier?<<
>>Sie braucht deine Hilfe, Gellert.<<, beantwortete der Professor sanft seine Frage.

Felice Herz schlug bis zum Hals und der Zorn in ihr gewann langsam die Überhand. Die Hände zu Fäusten geballt, versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. Wie sehr sie es doch hasste, dass diese Männer über sie sprachen als wäre sie gar nicht anwesend. Dass Gellert verleugnete einen Sohn zu haben, obwohl er ihn doch mit dieser Rossier in die Welt gesetzt hatte und jetzt keine Konsequenzen tragen wollte. Dass er völlig unbeeindruckt davon schien, dass sie seine Enkelin war. Ein Teil von ihm in sich trug, egal wie sehr ihr das widerstrebte.

>>Meine Hilfe?!<<, krächzte Gellert verächtlich. >>Wobei könnte ich denn bitte helfen?! Du warst es, der mich hier damals einsperren ließ und mir die hier auferlegte!<<, demonstrativ erhob er beide seiner Hände die an den Handgelenken geziert wurden von schweren Eisenringen.

>>Ja, helfen. Du musst ihr helfen, damit sie akzeptiert woher sie kommt um ihre Bestimmung annehmen zu können. Du kannst nicht ahnen welche Qualen dieses noch so junge Mädchen schon auf sich nehmen musste...<<, zum Ende hin wurde Dumbledore Stimme immer leiser und bittender.

>>Ich bitte dich, Gellert. Um des Paktes Willen.<<
>>Den Pakt den du gebrochen hast?!<<, schrie Gellert schon beinahe.

>>Mach die Kleine nur zur Märtyrerin. Na? Was hat der alte Sack dir versprochen zu tun?<<, wandte er sich nun an Felice und ein irrer Glanz trat in seine Augen.

Denselben Ausdruck hatte ihr Vater in den Augen gehabt als am Abend von Halloween seine Gefolgsleute in Hogwarts eindrangen und so viele verletzten. Augenblicklich begann Felice zu zittern und ihre Kehle wurde staubtrocken.

>>Gellert! Es reicht! Du hast keine Ahnung was sie alles auf sich genommen hat. Und das alles nicht für sich! Verdammt, sie wollte mich umbringen, um ihrem Zwillingsbruder das Leben zu retten, der von deinem Sohn seit Jahren in einen Kerker gesperrt und auf die grausamsten Arten gefoltert wurde! Und warum das ganze? Weil Astor Angst hat, vor seiner eigenen Magie.<<

Gepeinigt von den Erinnerungen die der Professor gerade heraufbeschwor schloss Felice die Augen und rang um Fassung. Diesem Mann würde sie nicht ihren Schmerz offenbaren! >>Professor... bitte.<<, flehte sie leise. Kalter Schweiß trat auf Felice Stirn und die Hitze in ihrem inneren wurde langsam unerträglich. Ihr Hass auf Corvus vermischte sich mit der Angst um Astor und dem Mann vor ihr.

>>Alles was sie will ist ihren Bruder retten und um das zu erreichen, war sie bereit ihr eigenes Leben wegzuschmeißen! Sie hat eine Bestimmung die viel weiter zurück geht als du glaubst!<<

>>Bestimmung...<<, schnaubte Gellert verächtlich. >>Sei ehrlich, Albus. Wenigstens ein einziges Mal. Du hilfst der kleinen doch nur, weil es mit ihrem Bruder dasselbe ist wie mit Ariana damals!<< Verwirrt sah Felice zwischen den beiden Männer hin und her. In ihrem Kopf begann es zu sirren und Felice fiel es schwerer klare Sicht zu haben. Immer wieder verschwamm das Bild vor ihr.

>>Ariana hat hiermit rein gar nichts zu tun!<<, knurrte der Professor zornig. >>Gib es doch zu! Du bist hier um dein Gewissen zu beruhigen. Du glaubst, dass wen du ihr hilfst ihren Bruder zu retten, du wieder gut machen kannst, dass du sie damals nicht beschützt hast!<<

Dumbledore zog seinen Zauberstab so schnell, dass Felice die Bewegung selbst kaum wahrgenommen hatte. Mit den Augen voller Zorn richtete Dumbledore den Zauberstab auf Gellerts Kehle, der jedoch davon vollkommen unbeeindruckt schien und nicht mal mit der Wimper gezuckt hatte. Gespielt bedauernd schüttelte er seinen Kopf und schnalzte mit der Zunge.

>>Aber Albus, einen völlig unbewaffneten... Das würdest du doch niemals tun.<<

Sein Augenmerk richtete sich auf die Spitze des Zauberstabs. >>Und war es das wert?<<, fragte er gefährlich leise. >>War es dieses Ding wert mich hier einzusperren?<<

>>Besser in meinen Händen, als in deinen.<<, war die genauso leise Antwort des Schuldirektors.

>>Felice, zeig ihm deine Narben.<<, wies der Professor sie an ohne seinen Blick von Gellert zu nehmen.

>>Professor, ich muss diesem Mann nichts beweisen!<<, fauchte Felice mit vor Zorn bebender Stimme.

>>Oh das Menschlein kann sprechen...<<, höhnte Gellert mit hochgezogenen Augenbrauen.

>>Zeig ihm deine Narben!<< Nur äußerst widerwillig begann Felice ihren Ärmel hoch zurollen, worunter das Symbol der Heiligtümer des Todes zum Vorschein kam, mit dem Schriftzug Für das größere Wohl.

>>Er hat ihr ein glühendes Eisen in die Haut gedrückt! Sie war elf!<<, schrie der Professor zurück in Gellerts Richtung, packte dabei Felice Arm und drehte ihn so das man die Narbe deutlich erkennen konnte.

Gellerts Gesicht war wie versteinert, aber dennoch wirkte er einen ticken blasser. >>Ja Gellert, für das größere Wohl... Das hier—<<, er deutete auf Felice Arm. >>– hat dein Sohn ihr angetan!<<

>>Jetzt hör mir gut zu, Albus!<<, schrie Gellert wieder drauf los.

>>Glaubst du nicht, ich büße? Oder bereue? Dass habe ich seit meinem ersten Tag hier! Und das tue ich noch! Also mach mich nicht für etwas verantwortlich, was mein Sohn diesem Mädchen angetan hat! Ich bin hier eingesperrt gewesen und es ist nicht mein Problem, wenn Corvus versucht etwas aufzubauen, was nie auch nur den Hauch einer Chance hatte zu bestehen! Dass er glaubt dort weitermachen zu müssen, wo ich einst aufgehört haben soll, ist nur bemitleidenswert! Genauso wenig kümmert es mich, dass du ihr helfen willst, um dein Gewissen zu bereinigen! Hast du ihr jemals erzählt was geschah? Wie Ariana starb? Damals in Godric's Hollow?<<, betonte Gellert dem Namen der Stadt in der einst einer der vier Gründer geboren worden war.

>>Es reicht!<<, schrie Felice plötzlich unvermittelt dazwischen. >>Sie beide diskutieren und streiten sich, als wäre ich gar nicht anwesend! Aber soll ich Ihnen was verraten?! Das hier ist mein Leben! Und das von Astor! Ich habe die Schnauze voll, dass mir gesagt wird was ich zu tun habe. Ich bin keine Schachfigur die man beliebig hin und her schieben kann. Professor Dumbledore, Sir, bei allem Respekt, aber Sie hatten nicht das Recht, über meinen Kopf hinweg zu entscheiden, dass ich Grindelwald kennenlernen soll!<<

Felice Sicht verschwamm immer stärker und sie hatte das Gefühl innerlich zu verglühen. Starke Übelkeit stieg in ihr auf, während ihre Stirn von kaltem Schweiß bedeckt wurde. Das Sirren in ihrem Kopf war zu einem Ohrenbetäubenden Brummen geworden und ließ sie kaum ihr eigenes Wort verstehen. Leicht taumelnd versuchte Felice noch ihrem Stand die nötige Festigkeit zu geben, damit sie von den beiden Männern, wenigstens ansatzweise ernst genommen wurde.

>>Ich tat dies alles nur im Glauben dir—<<, setzte der Professor zum Sprechen an.

>>Mächtig blass die Kleine.<<, wurde er aber von Gellert unterbrochen. >>Felice? Alles in Ordnung?<<

>>Nein. Gar nichts ist in Ordnung.<<, brachte Felice mühsam hervor bevor sie sich ächzend vorn überbeugte vor Schmerz.

Dumbledore und Gellert wollten beide ihr zur Seite springen um sie zu stützen, als Felice plötzlich in einer hellen Stichflamme, begleitet von einem undefinierbaren Vogelschrei, in Flammen aufging und verschwand.

Zurückblieben nur Funken die langsam zu Boden sanken und nach und nach verglühten. Die beiden Männer waren nun allein in der Zelle. Felice, verschwunden und keiner konnte ahnen wohin.

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