Ein neuer Freund
Etwas schweres lag auf meinem Bauch. Erschöpft rieb ich mir die Augen und tastete vorsichtig das Etwas ab.
Es war noch Dunkel und mein Arm reichte nicht bis zu dem Schalter der Nachttischlampe, weil ich die Kreatur oder was es war, nicht aufwecken wollte, bewegte ich mich nicht zu sehr, vielleicht eine Katze?
Es fühlte sich warm, weich und sehr gross an, und es hatte Federn und Fell.
Eine Katze hatte keine Federn.
Aber es bewegte sich und gab, einem Schnurren nicht sehr unähnlichen Ton, von sich.
Dieses...nennen wir es mal "Tier" lief über meine Brust und rieb seinen, soweit ich fühlen konnte, Kopf an meine Wangen und Klapperte mit etwas hartem, das sich anhörte wie Zähne.
War es wirklich eine Katze? Ja! Was denn sonst, aber Fell und Federn, komische Katze.
Ich wagte es und schaltete das Licht an, da sich das "Tier" bewegt hatte konnte ich das ohne Probleme.
Doch was ich da sah, einfach unmöglich!
Hinten war es mit goldenem Fell überzogen und es hatte die Pfoten eines Löwen.
Jedoch vorne war es mit Federn eines Adlers, Flügel und einem Schnabel bestückt.
Seine vorderen Füsse hatten vier Messerscharfe Krallen die aussahen wie die eines Vogels.
Ich kniff mich in den Arm, um sicher zu gehen nicht zu träumen. Doch ich träumte nicht.
Das Vogel-Löwen Dings beäugte mich misstrauisch mit seinen grossen Goldenen Augen, doch das Misstrauen verflog und es rieb seinen Adlerkopf an meiner Brust.
Verwirrt starrte ich auf die Kreatur, WAS WAR DAS?! Es gab doch so ein Fabelwesen, das der Vorderkörper eines Adlers, und den hintere Teil eines Löwen hatte, wie hiess das nochmal?
Greiph? Greis? Nein, Greif? Ja Greif!
Aber ich glaubte nicht an Fabelwesen, die waren nur aus Angst erfunden worden, als Erklärung unerklärlicher Ereignissen.
Ein Pferd wurde im Feuer getötet, es hatte Niemand zugegeben ein Feuer gelegt zu haben, Erklärung: Ein Drache musste es gewesen sein.
Ein feuerspuckendes Ungeheuer mit unerlässlicher Mordlust.
Sowie auch Gott, eine Erklärung der Entstehung der Erde, irgendwer muss sie ja erschaffen haben und so naiv, gutgläubig und verzweifelt diese Menschen damals waren erfand man Jemand, dem sie ihre Probleme in die Schuhe schieben konnten, Gott hatte uns dieses Leben gegeben, Gott hatte das alles geplant, vorhergesagt und vorbestimmt.
Gleich das Schicksal, ich war dazu verdammt dieses Leben zu leben, mit jeder Sekunde, Minute und Stunde.
Dabei konnte man das Leben leben welches man am besten findet, wenn der Wille dazu stark war und die Möglichkeiten hatte kann man alles, sich kleiden wie man will, glauben was man will...
Wenn man diese Möglichkeiten nicht hatte konnte man jedoch eines. Denken. Denken konnte man was man mochte, meine Gedanken gehörten zu mir, wie mein Aussehen und mein Handeln.
Die Menschheit wird aber sicher eines Tages einen Weg finden auch diesen Schatz zu versklaven, sich unterzuordnen, ihn zu verdammen.
Es zu seinem Besitz zu machen, wie Tiere in einem Zoo auszustellen, so das jeder sehen konnte was für ein Leben man führte...
Ein klopfen riss mich abrupt aus meinen Gedanken, jemand trat in mein Zimmer.
Es war meine Tante sie schaute den Greif wütend an, die Hände in die Hüfte gestemmt. "Bist du mir schon wieder entwischt, du kleiner Schlingel, deine Mutter sucht dich schon!"
Der Greif schaute sie schräg an, "Er hat gelernt die Tür aufzumachen." erklärte sie mir, welche Tür? war er dort eingesperrt? "Deine Mutter war nicht so du ahh..."
Er rannte zwischen ihren Beinen hindurch, in den Flur.
Ich musste lachen als Sarah beim Versuch ihn einzufangen, auf ihr Hintern fiel.
Mit rasender Wut lief sie ihm mit grossen Schritten hinterher.
Ich folgte ihnen gespannt.
Sie gingen in den ersten Flur mit den komischen vielen Türen.
Sarah und der Greif waren durch eine Tür gerannt.
Sie schloss sich in dem Moment indem ich in den Flur trat.
Also öffnete ich sie...
Doch was sich dahinter befand war noch unmöglicher als nur der Greif.
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