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5. Die Ordnung einer Welt

Langsam gewöhnte ich mich daran. Und nicht nur an sie, an alles. Es störte mich nicht mehr, dass ich Julian nicht liebte, ich meine Freunde nicht leiden konnte und mir eigentlich nichts Spaß machte. Es war in Ordnung. Irgendwie. Genau wie unsere Unterhaltung im Wohnzimmer und ihr Lächeln, zuvor in der Küche - es zerstörte unsere Welten nicht, das verstand ich langsam. Es war eher als würden unsere Planeten sich kurzzeitig streifen, nur ganz kurz Notiz von einander nehmen. Keine weltenbewegene Kollision und auch kein Untergang von etwas, das wir liebten. Und ich entdeckte, dass mir das gefiel. Plötzlich konnte ich wieder besser arbeiten, es juckte mich geradezu in den Fingern, neue Kleider zu kreieren, Zeichnungen zum Leben zu erwecken. Freude. Seit wann hatte ich das wohl nicht mehr richtig gefühlt? Seit wann war mein Leben nur so eintönig geworden, dass ich dieses Gefühl nicht mal vermisst hatte? Darauf wusste ich keine Antwort, aber eigentlich war es auch egal. Stattdessen verbrauchte ich ganze Berge an Papier und Bleistiften, im Büro begannen sich Kaffeetassen und leere Teller nur so zu stapeln. Selbst Julian grinste, als er mich so sah, nachts um halbeins, zeichnend in der Küche, weil ich niemanden wachhalten wollte.
»Du bist so lebhaft«, stellte er fest, als würde ihm das gefallen.
»Sowas hätte ich eigentlich nicht erwartet.«
Und ich lächelte ebenfalls, steckte ihm frech die Zunge heraus.
»Du kennst eben noch nicht alles von mir.«
»Ja«, sagte er, beugte sich vor und küsste mich kurz.
»Aber das möchte ich.«
Dann hatten wir Sex auf dem Küchentisch. Und ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gefiel, es war … in Ordnung. Ebenso wie die Tatsache, dass ich dabei nicht an ihn dachte. Sondern an jemand anderen, von dem ich mir wohl niemals eingestehen würde, dass er dabei in meinem Kopf herum geschwebt war. Denn wir waren nichts - nur zwei Welten, die sich kurzzeitig gestreift hatten.

Die Dose in meiner Hand war kalt. Der Stift in meiner anderen geradezu schwitzig, es war schwierig ihn weiter festzuhalten. Aber das störte mich nicht. Ich fühlte mich gut. Ich hatte Spaß. Hier, auf der Couch, erneut mit dem Skizzenblock und tausenden neuen Ideen. Und sie saß neben mir. Musterte mich mit ihren kühlen Augen und nippte an ihrem Getränk. Diesmal hatte sie mir auch eins mitgebracht, obwohl sie nichteinmal gefragt hatte. Es störte mich nicht.  Eher fühlte ich mich leicht, als würde ich schweben, während ich zeichnete. Sie respektierte es, sagte keinen Ton. Für Stunden. Julian war nicht hier, er war im Büro. Ich hatte ihm nicht bescheid gesagt, dass ich früher ging. Wusste nicht einmal, wieso ich gegangen war.  Ich wusste nur, dass das - was hier gerade passiert - das war, was ich wollte. Irgendwie.
»Weißt du, was ich glaube?«, sie beugte sich nun doch vor, so dass wir uns näher waren und starrte auf das Blatt vor mir. Ich zuckte mit den Schultern.
»Nein, was denn?«
Sie griff nach dem Zeichenblock auf meinem Schoß, nahm ihn in die Hand und begann ihn zu betrachten.
»Ich glaube, ich finde dich immer noch langweilig.«
»Aha, ist das so?«
Belustigt nahm ich einen Schluck von meiner Cola und sie legte den Block zurück, auf die weiche, schwarze Sofapolsterung.
»Ja, das ist so - ich finde dich langweilig. Nur ein bisschen interessanter. Inzwischen.«
Sie starrte auf ihre Beine, die locker herunter baumelten, drückte die Dose in ihrer Hand. Und plötzlich, in diesem Moment mochte ich sie. Und das war in Ordnung. Irgendwie.

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