Erinnerungen ( 2)
Lydias P.o.V
"Wir ritten etwa drei Stunden durch den Wald, bis wir endlich ins Freie kamen. Vom Waldrand aus waren es weitere 1 1/2 Stunden.
Schließlich erreichten wir ein kleines Haus inmitten von Feldern und stiegen ab.
Ich ließ mich als erstes auf den Boden fallen, denn ich war es definitiv nicht gewöhnt, so lange zu reiten.
Melonir lachte und ging hinein um Wasser und einen Verband zu holen.
Ein weiches Maul stupste mich von hinten an.
Als mein Freund, denn inzwischen war er das, wieder heraus kam, hatte sich das Pferd neben mich gelegt und ich streichelte seinen starken Hals.
"Ich sehe, ihr versteht euch blendend! ", lachte Melonir und kam zu uns.
Er kniete sich vor mich und schob vorsichtig mein rechtes Hosenbein nach oben. Trotzdem zuckte ich zusammen. "Tut mir leid", sagte er aber ich zuckte nur mit den Schultern.
Nachdem er meine Wunde verarztet hatte, half er mir auf und ging mit mir ins Haus. Es war minimalistisch, aber gemütlich eingerichtet.
Ein Paar kunstvoll geschnitzter Stühle stand um einen kleinen Tisch herum. An der Wand war ein Holzschrank befestigt und in einem anderen Raum waren ein kleiner Wasserfall zur Wasserversorgung und ein Bett.
Wir aßen ein wenig und unterhielten uns. Den Rest der Zeit verbrachten wir draußen. Ich beim Pferd, das offenbar Horus hieß, er im Wald beim Holz sammeln. An Horus gekuschelt, nähte ich mit ausgefallenem Mähnen- und Schweifhaar etliche Ahornblätter zusammen. Am Ende hatte ich zwei mannshohe Decken, die ich ebenfalls verband.
Anschließend bürstete ich Horus und Melonirs zweites Pferd, Isis.
Mit dem gesammelten Fell humpelte ich zum nahe gelegenen Fluss, in den der Wasserfall überging und wusch es.
Als es wieder dunkel wurde, war ich soweit fertig und Melonir kam mit einem riesigen Stoß Holz heran. Erstaunt betrachtete er mein bisheriges Werk.
"Was wird denn das?", fragte er verwirrt. "Ich habe mit einer provisorischen Matratze angefangen. Ich brauche theoretisch nur noch Füllmaterial.", antwortete ich vergnügt. Er begann zu lachen. "Daran habe ich noch garnicht gedacht! Ich habe ja nur ein Bett!" Er grinste. "Auf dem DU schlafen wirst!"
Ich protestierte lachend. "Das ist doch dein Bett! Und du bist doch nicht mein Vater!" "Aber ich bin alt genug um es sein zu können. Du wirst im Bett schlafen. Ob du willst, oder nicht!", lachte er.
Dieses Gespräch führten wir jeden Tag und jedes Mal verlor ich.
Da wir beide Elben waren, kamen jeden Tag viele Tiere zu uns, sodass wir bald genug Füllmaterial für die Matratze und zusätzlich noch ein Kissen und eine Decke hatten.
Natürlich vertrocknete das Laub irgendwann, also nähten wir aus kaputten Klamotten einen neuen Polster-Bezug, ebenso für Kissen und Decke.
Als meine Wunde verheilt war, half er mir, meine Fähigkeit auszubauen. Er besaß zwar nichts Derartiges, doch er hatte schon einmal davon gehört.
Außerdem brachte er mir das Kämpfen mit Schwert, Dolchen und Pfeil und Bogen bei.
Bevor ich mich versah, wohnte ich ein Jahr bei ihm. Eines Tages wachte ich mit einem unguten Gefühl auf; natürlich im normalen Bett.
Den ganzen Tag über hatte ich das seltsame Gefühl, als würde ich beobachtet.
Und dann, als ich Melonir gerade darauf ansprach, kamen sie.
Eine endlose Welle Orks preschte durch den Wald auf uns zu. ... "
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Hi,
Ich weiß, das war ein etwas langweiliges Kapitel, aber diese Szenen müssen ja auch mal erwähnt werden.
Ich hoffe es war trotzdem interessant und würde mich wie immer über Feedback (positiv wie negativ)freuen.
Bye ^^
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