Kapitel 19
Harrys Sicht:
Ich hatte diese Nacht wieder den selben Traum gehabt. Den Traum, indem Saphira vorkam. Lachend schien sie vor mir zu stehen in ihrer Schuluniform. Ihre Augen blitzend auf vor Schalk und sie wartete offensichtlich auf eine Reaktion von mir. Weiter ging der Traum nie. Sie stand einfach nur da und lachte. Ihre glockenhelle Stimme erfüllte den gesamten Slytheringemeinschaftsraum und hallte von den Wänden wieder.
Zum ersten Mal hatte ich diesen Traum in der zweiten Klasse gehabt. Kurz nachdem mich die Erinnerung an Tom Riddle (oder was auch immer das genau war) in sein Tagebuch hineingezogen hatte. Von da an, hatte ich ihn immer wieder mal. Es machte keinen Sinn. Wie war das nur möglich? Ich hatte das Mädchen noch niemals zuvor gesehen und doch erschien sie in meinem Träumen. Was hatte das nur zu bedeuten?
Ich hatte sie gleich erkannt als sie in unserem Klassenzimmer für Zaubertränke aufgetaucht war. Jedoch war ich zu verwirrt gewesen, um mit jemanden darüber zu sprechen. Ich war mir unsicher. Schließlich konnte das gar nicht sein. Ich ging davon aus, dass ich mir ihre Ähnlichkeit zu dem Mädchen in meinem Träumen nur eingebildet hatte. Dann wurde sie dem Haus Slytherin zugeteilt und ich war mir sicher.
Ich hatte einige Male probiert ein Gespräch mit ihr zu führen, aber das schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Sie hatte nicht viel für mich übrig, abgesehen von ein paar ausfälligen Worten. Manchmal verstand ich sie nicht einmal. Sie drückt sich häufig etwas altmodisch aus. Dies war beinahe das einzige, was ich über sie wusste.
Als ich heute morgen aufwachte und sie anblickte, wie sie friedlich schlummernd auf der alten Matratze meines Onkels lag, überkam mich erneut die Neugierde. Ich wollte mehr über sie überfahren und zum ersten Mal von dem Moment an als ich sie erblickte, hatte ich auch ein Recht dazu. Nun konnte sie meinen Fragen nicht mehr so unelegant ausweichen. Nun konnte sie mir nicht mehr einfach so aus dem Weg gehen. Dieses Haus war viel kleiner als Hogwarts und sie legte sicherlich nicht viel wert darauf Zeit mit meiner verbleibenden Familie zu verbringen oder nach draußen zu gehen. Schließlich war sie offensichtlich auf der Flucht.
Und draußen war es gefährlich. Draußen lauerten sie.
Ich hatte Saphira heute Morgen eine Zeitlang betrachtet, ehe ich aufgestanden war, um uns etwas zum Frühstücken zu holen. Sie sah entspannt aus, sogar ein wenig freundlich. Im wachen Zustand hatte ich sie bisher niemals so wahrgenommen. Sie wirkte immer kalt, distanziert und vor allen Dingen wütend.
Es schien so als müsste sie zu jederzeit sämtliche Willensstärke aufbringen, um nicht zu explodieren. Ich fragte mich, oft woran das wohl lag. Was machte sie so wütend? Wo kam sie nur her?
Ron hatte mir erzählt, dass die Familie Gaunt zu den 28 unantastbaren Reinblüterfamilien gehörte. Allerdings war man davon ausgegangen, dass sie ausgestorben sind. Das letzte bekannte Mitglied von ihnen sei schon vor Jahren in Askaban verstorben. Offensichtlich hatte man sich da getäuscht. Außerdem ging das Gerücht herum, dass sie eine Waise war und nachdem ihr Vater nun gestorben sei, schickte man sie nach Hogwarts. Vorher hatte sie Privatunterricht erhalten. Sie scheint äußerst behütet aufgewachsen zu sein. Schließlich weiß sie kaum etwas von den Geschehnissen der letzten Zeit. Vermutlich erklärt das auch ihre eigenartige Art und Weise sich auszudrücken. Sie hat es niemals anders kennengelernt.
Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, da begann Saphira sich zu regen. Sie wird bald aufwachen, schoss es mir durch den Kopf. Deshalb stand ich auf und machte mich auf den Weg in die Küche. Ich wollte es vermeiden, dass sie meinem Onkel und meiner Tante zu oft über den Weg lief. Nachher überlegten die Beiden es sich noch anders und warfen sie raus. Oder sie überlegte es sich anders und beschloss, dass es bei den Todessern um einiges besser war als hier. Ich konnte es mir kaum vorstellen. Diesen Anblick werde ich niemals vergessen.
Sie hatte so verletzlich gewirkt. Ich will mir gar nicht ausmalen, was sie durchmachen musste. Die Zeit hatte für sie gerade mal gereicht, um einen Umhang überzuwerfen.....und wie empfindlich sie reagiert hatte als ich sie danach fragen wollte. Im Nachhinein war ich ein unsensibler Idiot gewesen. Natürlich konnte ich mir denken, was passiert war und selbstverständlich wollte sie darüber nicht mit einem Jungen reden. Ich würde Dumbledore davon berichten. Vielleicht kannte er jemanden, der mit ihr darüber sprechen könnte. Jemand musste es jedenfalls tun.
Zum Glück hatte ich ihr meine Adresse gegeben. Sonst hätte sie gar nicht erst gewusst wohin. Wäre sie dann überhaupt davon gelaufen? Ich halte dies jedenfalls für ein gutes Zeichen. Anscheinend, ist sie keiner von denen. Vielleicht ist das meine Chance, um sie auf unsere Seite zu ziehen und sie vor einem Leben in der Dunkelheit zu bewahren.
Ich würde sie ihr jedenfalls zeigen wollen und Dumbledore würde diese Meinung sicher mit mir teilen. Heute Abend wollte er kommen und mich abholen. Sein Brief hatte mich gestern erst erreicht. Es passte gut. Saphira würde es nicht lange hier aushalten und mir reichte es genauso.
Vielleicht hatte sie auch ein paar wichtige Informationen aufgeschnappt, die der Orden im Kampf gegen Voldemort gebrauchen konnte.
Ich lächelte. Kaum zu glauben, dass ich mir Sorgen darüber machte, dass meine Tante und mein Onkel Saphira noch vor heute Abend rausschmeißen könnte.
Wenn man beide Parteien allerdings im Einzelnen betrachtet, dann wird einem schnell klar, dass diese Sorge nicht ganz unbegründet ist.
In der Küche angekommen schnappte ich mir etwas Brot und legte eine Scheibe Käse darauf. Anschließend eilte ich schnell wieder in mein Zimmer und hoffte, dass ich niemanden begegnen würde. Meine Gebete wurden erhört. Als ich mein Zimmer betrat saß Saphira aufrecht auf ihrer Matratze, hielt ihren Zauberstab fest umklammert und funkelte mich wütend an. Der Frieden aus ihrem Gesicht war gänzlich verschwunden.
Sofort fragte ich mich, ob sich ihr Lachen genau so anhörte, wie jenes in meinem Traum. Würde ich das jemals herausfinden?
,,Guten Morgen.'' sagte ich leise. ,,Ich habe uns etwas zu essen aus der Küche geholt. Du bist sicherlich besseres gewohnt, entschuldige.'' Fügte ich hinzu. Natürlich war sie besseres gewohnt. Dieses Frühstück musste ihr nahezu erbärmlich vorkommen. Sie kam aus reichem Haus. Es war mir unangenehm als ich ihr den Teller in die Hand drückte.
Langsam setzte ich mich auf mein Bett und beobachtete Saphira. Ich erwartete, dass sie den Teller angewidert zur Seite schieben würde. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Draco Malfoy oder Levinia Lestrange so reagiert hätten. Saphira dagegen zuckte nur mit den Schultern und biss in ihr Brot. ,,Ich bin wesentlich schlechteres gewohnt.''
Verwundert zog ich meine Augenbraue hoch. ,,Wirklich? Ich hätte gedacht, dass bei euren Familien ein ganz anderer Standard herrscht.''
Saphira hielt in ihrer Bewegung inne. Mal wieder war ihr Gesicht absolut ausdruckslos. Sie wendete sich mir zu und sah mir direkt in die Augen. Etwas, was sie außerordentlich selten tat. Ich hatte mich geirrt. Ihr Gesicht war nicht vollkommen ausdruckslos. Es war als würden ihre Augen das Meer widerspiegeln, wenn dieses von einem unglaublich starken Sturm heimgesucht wurde. Die Wut war wirklich ihr ständiger Begleiter, dachte ich bitter.
,,Ich wollte nur taktvoll handeln.'' sagte sie kalt. ,,Und es ist übrigens nicht gemäß der Sitte, wenn man eine offensichtliche Höflichkeit in Frage stellt.''
,,Also herrschte bei deiner Familie ein andere Standard?'' hackte ich nochmal nach. Begierig darauf etwas zu erfahren, wenn es auch noch so unbedeutend war.
,,Deine Kombinationsgabe ist wahrlich bewundernswert, Potter.'' erwiderte sie ausweichend. Mal wieder. Es war wie schon gesagt schwierig ein normales Gespräch mit ihr zu führen.
Ich seufzte, aber ich hatte eine Idee. Vielleicht viel es ihr leichter, mir etwas von sich zu erzählen, wenn ich ihr vorher etwas von mir erzähle. Vielleicht bin ich ihr dann nicht mehr so fremd und sie beginnt mir zu vertrauen, sich mir zu öffnen.
Wir aßen schweigend zu Ende. Ich stellte meinen Teller auf meinen Schreibtisch und fischte das Fotoalbum heraus, welches sich unter meinem Bett fand. Vorsichtig strich ich darüber und setzte mich zu Saphira auf die Matratze. Diese rutschte augenblicklich ein ganzes Stück von mir weg. In diesem Moment hätte ich mich selbst schlagen können. Eine solche Situation hatte ich vermeiden wollen. Ich wollte nicht, dass sie in meiner Nähe Angst hatte. Diese hatte sie gewiss schon zu genüge verspürt als sie bei den Malfoys war.
,,Ich tue dir nichts.'' sagte ich darum hastig. ,,Ich möchte dir nur etwas erzählen. Die Bilder in diesem Album werden mir dabei helfen. Es gehört zu den kostbarsten Dinge die ich besitze.'' Ich machte eine Pause und wartete darauf, dass sie anfing zu lachen. Wie viel wert konnte ein billiges Fotoalbum schon in den Augen einer reichen Erbin haben? Aber mal wieder erfüllte sie meine Erwartungen nicht. Stattdessen beugte sie sich ein wenig nach vorne und betrachtete das Buch in meiner Hand.
Also fuhr ich fort. ,,Vor elf Jahren hatte ich den besten Geburtstag meines Lebens. Ich erfuhr, dass ich ein Zauberer war. Ich habe davon vorher nichts gewusst. Meine Mutter war eine muggelstämmige Hexe und ihre Eltern sind schon lange von uns gegangen. Wie auch die Eltern meines Vaters. Ich hatte keine andere Verwandtschaft mehr als meinen Onkel und meine Tante. Dumbledore hielt es für das Beste, wenn ich bei ihnen groß wurde, aber die Beiden hielten nicht viel von der Zauberei. Sie verschwiegen mir, was ich wirklich war. Sie erzählten mir nicht einmal mehr von den wahren Gründen des Todes meiner Eltern. Ich habe jahrelang geglaubt, sie wären bei einem Autounfall ums Leben gekommen. An dem Tag erfuhr ich dann die Wahrheit. Sie waren gestorben, um mich zu beschützen. Ihr Opfer rettete sogar ganz England, jedenfalls für eine Weile. Jetzt ist er ja wieder da. Aber es war schön zu erfahren, wie meine Eltern wirklich waren. Wie heldenhaft und ehrenvoll. Meine Tante und mein Onkel sprachen nicht viel von ihnen, aber wenn sie es taten, dann kam ihnen nicht ein einziges gutes Wort über die Lippen. Ich wusste nicht einmal mehr, wie sie aussahen. Ich kannte keine Bilder.''
Ich schlug das Album auf und präsentierte Saphira das erste Bild. Es zeigte meine Eltern, die lächelnd in die Kamera sahen und sich umarmten. ,,Du siehst aus wie dein Vater.'' sagte Saphira. ,,Nur die Augen hast du von deiner Mutter.'' Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete Saphira das Bild.
Ich lachte. ,,Ja, genau! Das sagt mir mittlerweile beinahe jeder, der sie kannte. Am Ende meines ersten Jahres schenkte ein alter Freund von ihnen mir dieses Bild.''
,,Hmm.'' sagte Saphira daraufhin bloß.
,,Was ist? Stimmt etwas nicht?''
,,Bei mir ist es dasselbe. Ich komme mehr nach meinem Vater, wesentlich mehr. Es war absolut unbestreitbar, dass ich seine Tochter bin. Nur meine Augen, die hatte ich auch von meiner Mutter.'' Saphira klang unglücklich als sie dies sagte.
,,Und das stört dich?'' hackte ich nach.
Saphira öffnete den Mund, um mir zu antworten. Der unglückliche Gesichtsausdruck verschwand und sie schloss ihn wieder. Schließlich sah sie mich an und verneinte es. Ich glaubte ihr nicht. Es war offensichtlich, dass sie mir so einiges verheimlichte, aber ich wusste, es würde nichts bringen, wenn ich nachhackte. So war es unmöglich an Saphira heranzukommen. Aber wenn ich noch etwas mehr erzählte, dann würde sie vielleicht noch etwas mehr von sich preisgeben. So wie eben auch. Auch, wenn sie nun den Eindruck machte als würde sie sich dafür am Liebsten verfluchen.
,,In Hogwarts fühlte ich mich zum ersten Mal wie zuhause. '' fuhr ich fort. Ein Lächeln machte sich in meinem Gesicht breit, welches entstand als ich an meine ersten Tage in Hogwarts zurück dachte. ,,Es mag dumm klingen, aber am Anfang da hatte ich Angst, dass das sie sich geirrt hatten und dass ich gar nicht nach Hogwarts gehörte. Ich hatte schon erwartet, dass dem sprechenden Hut der Irrtum sofort auffallen würde. Ich bin froh, dass ich mich da geirrt habe. Denn mittlerweile weiß ich, dass es keinen Ort auf der Welt gibt, wo ich mehr hingehöre.''
Saphira nickte geistesabwesend. ,,Das kann ich gut verstehen.''
Als ich sie verwundert ansah fügte sie noch schnell hinzu:,, Ich meine damit deine Ängste. Es ist eigenartig, wenn man von dem einen auf den anderen Tag alles verlassen muss, was man kennt und plötzlich eine ganz andere Welt sein zuhause nennen muss.''
,,Darauf wollte ich auch hinaus, Saphira. Ich kann verstehen, wie es dir geht. Ich verstehe, was du gerade durchmachen musst. Du hast so viel nicht mitbekommen und das alles prasselt nur so auf dich ein. Du musst total verwirrt sein. Mir ging es auch einmal so. Aber ich finde es ist wichtig, dass du nicht nur eine Seite dieser Welt kennenlernst. Es gibt auch noch gutes. Du bist wegen deiner Abstammung nicht dazu verpflichtet diesen einen Weg zu gehen. Den Weg, den Lestrange und Malfoy dir mit Sicherheit genannt haben. Es gibt auch noch einen.....'' Nun unterbrach sie mich.
,,Was weißt du schon, Potter?Gar nichts weißt du. Deine Worte sind anmaßend. Du kennst weder meine Abstammung noch den Weg, den sich mir deiner Meinung nach vorbehält. Es ist mir egal. Ich mache das was ich will und nicht das, was andere von mir erwarten.'' fauchte sie. Ich sah, wie das blau in ihren Augen zu toben begann. Unwirklich musste ich erneut an das Meer denken. Diesmal bemühte sie sich nicht einmal mehr, die Wut zu zügeln, die sich in ihr eingenistet hatte. Sie ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Sie war so erregt, dass ihre Wangen sich rot färbten. Jedenfalls nahm ich das an. Es war schwer zu erkennen, da ihr Gesicht übersäht war von farbenfrohen Hämatomen.
Saphira seufzte resigniert. ,,Tut mir leid, ich hätte dich nicht so anfauchen sollen.''
,,Hast du dich etwa gerade bei mir entschuldigt?''
Der dünne Strich in ihrem Gesicht, welcher ihren Mund darstellte zuckte leicht nach oben. So nah an einem Lächeln hatte ich sie noch nie gesehen. ,,Ich werde es nicht wiederholen.'' antwortete sie.
,,Das brauchst du auch nicht. Ich habe dich schon beim ersten Mal verstanden.'' erwiderte ich und blätterte um.
,,Deine Freunde.'' stellte sie fest.
,,Ja, das sind Ron und Hermine. Dieses Foto wurde von uns aufgenommen als wir in der ersten Klasse waren. Für mich sind sie viel mehr als nur Freunde. Bei ihnen habe ich mich zum ersten Mal geborgen gefühlt. Hermine ist Muggelstämmig, aber die brillanteste Hexe, die ich kenne. Sie ist unfassbar fleißig und ein herzensguter Mensch. Du würdest sie sicher mögen. Ich weiß du hälst nicht viel von muggelstämmigen Hexen oder Muggeln allgemein, aber.....''
,,Wow.'' sagte Saphira und kicherte. Erneut unterbrach sie mich. ,,Das war jetzt wirklich ignorant und rassistisch von dir.''
Ich starrte sie vollkommen überrumpelt an. ,,Wie bitte?''
Nun lachte sie, nicht freundlich, sondern absolut überheblich. ,,Na, ihr macht es den Todessern und dem dunklen Lord zum Vorwurf, dass sie Vorurteile haben gegenüber Muggeln sowie Hexen und Zauberern, die Muggel ihre Eltern nennen. Dabei seid ihr keinen Deut besser. Du wirfst mir vor, dass ich eben dieselben Vorurteile habe, nur, weil ich eine reinblütige Hexe bin. Du verurteilst mich wegen meiner Herkunft. Das finde ich außerordentlich ignorant und rassistisch. Hast du mich jemals abfällig über Muggel reden hören? Oder wie kommst du dazu diese Behauptung aufzustellen?''
Zuckersüß lächelte sie mich am Ende ihrer Worte an. Es dauerte eine Weile bis ich meine Zunge wiederfand. So sehr hatte sie mich überrumpelt. ,,Nein, habe ich nicht. Tut mir leid. Du hast recht.'' stammelte ich.
,,Natürlich habe ich das. Also was wolltest du mir nun zu deiner Freundin erzählen?'' fragte sie mich auffordernd.
,,Sie ist nicht meine Freundin, sondern nur eine Freundin.'' stellte ich beinahe wie automatisch fest.
Saphira zog belustigt eine Augenbraue in die Höhe. ,,Das habe ich auch nie behauptet. Hätte ich etwa fragen sollen, was du mir zu deiner einen Freundin erzählen willst? Das klingt ein wenig albern, findest du nicht?''
Ich spürte, wie ich rot wurde. ,,Ja, du hast recht.''
,,Natürlich habe ich das.'' entgegnete Saphira mir prompt.
Ich räusperte mich und beschloss fortzufahren, um schnell vom Thema abzulenken. ,,Ich wollte dir nur sagen, dass Hermine mir schon oft aus der Patsche geholfen hat. Ohne ihr Wissen, wäre ich wahrscheinlich schon längst tot.''
,,Gut zu wissen.'' murmelte Saphira leise. Sie schien mehr mit sich selbst zu sprechen als mit mir.
,,Was?'', fragte ich sie verwirrt.
Ein wenig ertappt sah sie mich an. ,,Ich habe mich schon gefragt, wie es zu all den glorreichen Geschichten über dich kam. Ich hielt dich immer für einen Idioten. Es ist also gut zu wissen, dass ich mich nicht geirrt habe. Du verdankst deine Siege offensichtlich jemand anderen.''
,,Du hast Geschichten über mich gehört? Ehrlich?'' fragte ich sie. Saphira zog nur skeptisch eine Augenbraue hoch und rutschte ein Stück an mich heran. ,,Wer hat das denn nicht? Du bist doch der junge der Überlebt hat, oder?''
,,Ja, das ist Harry Potter und ich bin Harry Potter also bin ich wohl der Junge der Überlebt hat.'' antwortete ich ihr nervös und hätte mich anschließend am Liebsten selbst geohrfeigt. So nah war sie mir noch nie gewesen. Es war ein komisches Gefühl. Es war plötzlich so heiß hier drin, dass ich das Bedürfnis hatte aufzustehen und ein Fenster zu öffnen, aber ich ließ es. Es wäre albern und ich hatte Angst, dass es danach wieder mehr Abstand zwischen uns geben würde.
Auf Saphiras Gesicht erschien ein zufriedenes Grinsen und sie entfernte sich wieder ein Stück von mir. ,,Na also.'' sagte sie. ,,Warum fragst du dann so blöd?''
Ich atmete einmal schwer aus. Das konnte ja noch heiter werden.
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So, nun habt ihr erfahren, wie Harry Saphira wahrnimmt. Es war wirklich schwer, kein bisschen von Saphiras Gedanken mit einfließen zu lassen. Das Gespräch der Beiden geht noch weiter. Fändet ihr dafür die Sicht von Harry oder von Saphira besser?
Und fändet ihr es interessant, wenn ich Saphira noch auf die Dursleys treffen lasse, bevor Dumbledore kommt?
Naja, fürs erste war es das. Ich hoffe, dass euch das Kapitel gut gefallen hat. Ich werde jetzt versuchen jeden Mittwoch zu updaten.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Feiert schön und bleibt gesund :D
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