Kapitel 52
3927 Wörter
Saphira's Sicht:
,,Wenn du jetzt nicht endlich aufstehst, dann haben wir keine Zeit mehr zum frühstücken und kommen wahrscheinlich auch noch zu spät zum Unterricht.'' sagte Levinia genervt und zog mir meine Decke weg.
Sofort sprang ich von meinem Bett auf und funkelte Levinia wütend an. ,,Entweder du hörst jetzt sofort auf mich zu nerven und gibst mir meine Decke wieder, oder du wirst diese Straftat bitter bereuen.'' knurrte ich.
,,Straftat?'' fragte Levinia grinsend und zog eine Augenbraue hoch. ,,Was habe ich denn deiner Meinung nach für eine Straftat begannen?''
,,Ruhestörung.'' sagte ich genervt und zog ihr meine Decke aus der Hand, nur um diese gleich darauf wieder auf mein Bett zu werfen. ,,Und das auch noch mitten in der Nacht. Das wird ein Nachspiel haben, vertrau mir.'' fügte ich noch hinzu. Daraufhin stampfte ich in das Badezimmer und schlug die Türe hinter mir zu.
Levinia lachte. ,, Sky, es ist halb acht. Wir haben schon morgen. Und beeil dich, bevor wir wirklich noch zu spät kommen. Ich überstehe den Unterricht heute nicht, wenn ich vorher nichts vernünftiges gegessen habe.''
Halb acht? Das ist definitiv noch mitten in der Nacht. Warum muss Schule nur so früh anfangen? Ich hätte schwören können, dass wir damals erst später aufgestanden sind.
Es sollte verboten werden, dass man vor 12Uhr aufstehen muss. Denn meiner Meinung nach, ist dann erst morgen.
Ich stellte mich unter die Dusche und genoss das angenehme Prickeln, welches das warme Wasser auf meiner Haut hinterließ, wenn es an meinem Körper herunterlief.
Das werde ich Levinia heimzählen. Einerseits schätze ich es natürlich sehr, dass sie mich immer noch so behandelt, als wäre ich nicht die Schwester des gefürchtetsten Magiers Allerzeiten. Auf der anderen Seite schätze ich es allerdings nicht wenn jemand meinen Schlaf unterbricht. Früher hätte sich das niemals jemand getraut.
Ich verzog traurig das Gesicht und stellte das Wasser ab. Früher war einiges anders. Die Lehrer haben auf uns gewartet, wenn wir mal zu spät gekommen sind und erst nach unserem Auftauchen, welches sie mit einem freundlichen Lächeln zur Kenntnis nahmen mit dem Unterricht angefangen. Natürlich sind wir sehr selten zu spät gekommen.
Und es war auch immer meine Schuld. Tom war ein wahrer Musterschüler. Er wäre von sich aus niemals zu spät gekommen und hat mich schon oft genug durch die ganzen Korridore geschleift, damit wir auch ja pünktlich kamen. Was für ihn so viel bedeutete wie vorbildliche fünf Minuten früher im Klassenzimmer zu sitzen und brav auf den Lehrer zu warten.
Er war einfach schon immer so ein Schleimer. Er hat niemals eine Gelegenheit ausgelassen einem Lehrer zu schmeicheln. Ohja, unsere Lehrer haben Tom vergöttert und mich auch. Allerdings nicht so stark wie Tom, da ich oftmals ziemlich sarkastische Antworten geben habe. Aber manchmal hielt die Dummheit meiner Lehrer oder Mitschüler einfach nicht aus und es ging nicht anders.
Das war etwas was Tom niemals in der Anwesenheit eines Lehrers fallen gelassen hat. Seine Maske. Ein freundliches, zuvorkommendes Gesicht das er niemals abgelegt hat. Außer sie waren außer Reichweite, dann haben die anderen schon zu spüren bekommen, was er wirklich dachte.
Ich grinste. Ja wir waren uns ähnlich, aber auch gleichzeitig so furchtbar unähnlich. Er hat einfach immer mehr nachgedacht als ich. Und auf mich aufgepasst, dass hat er auch definitiv. Man musste mir nur mal an den Haaren ziehen und er ist total ausgerastet.
Das hat sich ja jetzt auch nicht geändert, aber dafür haben sich so viele andere Sachen verändert. Sogar ich selbst habe mich in meiner kurzen Zeit an diesem Ort verändert, allerdings weiß ich nicht genau wie.
Ich weiß nur, dass er mich unter sich stellt. Natürlich nicht soweit runter wie die anderen Todesser, aber trotzdem will er mich in gewissen Hinsichten unterwerfen. Und das möchte ich nicht. Ich bin genau so hochgestellt wie er auch. Ich lass mich von ihm nicht wie einen Muggel behandeln.
Ich nahm mir eins von meinen Haargummis und machte mit einen hohen Pferdeschwanz. Vorne zupfte ich noch ein paar Strähnen raus.
Er fehlt mir trotzdem jeden Tag ein bisschen mehr. Ich bin es nicht gewohnt von ihm getrennt zu sein. Genau genommen waren wir einfach immer zusammen. Egal wie weit ich zurück denke, er war einfach jeden Tag da. Er war immer an meiner Seite und hat auf mich aufgepasst.
Ich will gar nicht wissen, in welchen Schwierigkeiten ich schon gesteckt hätte, wenn er nicht da gewesen wäre. Ich hoffe so sehr, das ich ihn bald wieder sehe. Aber nur, wenn er dann wieder genau so ist wie früher. Er soll sich nicht anders verhalten. Es tut weh ,wenn er es tut.
Ich frage mich wirklich ob es ihm genau so geht wir mir auch.
Und ob es jemals wieder so wie früher sein wird. Ich wünschte ich hätte damals auf ihn gehört. Ein einziges Mal in meinem Leben hätte ich wirklich das tun sollen, was er von mir verlangt hat, anstatt mich ihm , so wie immer, zu wiedersetzten.
Das ist dann wohl die Quittung für mein Fehlverhalten. Am Ende ist man immer klüger. Allerdings kann ich diesen Fehler nie wieder Rückgängig machen und ich werde mein ganzes Leben lang, damit leben müssen. Ich will einfach nur wieder zurück. Ich will einfach nur eines Morgens wieder aufwachen und von Alice geweckt werden.
Meiner schusseligen Zimmergenossin. Niemals hätte ich gedacht, dass sie mir so sehr fehlen könnte. Ihre braunen Augen, die roten Haare und ihr rundes Gesicht, welches wirklich von oben bis unten mit Sommersprossen übersät war.
Jeden Morgen, einfach jeden verdammten morgen hat sie irgendetwas runter geschmissen und mich somit geweckt. Ich hätte sie erwürgen können. Jedoch hat immer als Entschuldigung meine Schultasche gepackt und wenn sie das nicht getan hätte, dann wäre ich definitiv jeden Morgen zu spät gekommen. Und dann, wäre ich diejenige gewesen die Tom irgendwann erwürgt hätte.
Besonders wenn man bedenkt, dass er durch mich sowieso schon immer das Frühstück verpasst hat, da er im Gemeinschaftsraum auf mich gewartet hat.
Ich habe ihn wirklich hundert Mal gesagt, dass er auch schon ohne mich gehen kann, aber er hat es nie getan.
Jedenfalls war es angenehmer von Alice Tollpatschigkeit geweckt zu werden, als von Levina's grausamen ,,Ich ziehe dir mal eben deine Decke weg Art.''
Zum Schluss richtete ich noch meine Krawatte und verließ dann das Badezimmer. ,,Endlich bist du auch mal fertig. Lauren und Teresa sind schon lange weg.''
Lauren und Teresa teilen sich mit uns ein Zimmer. Ich kann aber nicht wirklich was über sie sagen, da ich mich nie mit ihnen beschäftig habe.
Sie sind einfach uninteressant und bleiben nur unter sich. Keine Ahnung warum sie ausgerechnet in Slytherin gelandet sind. Manchmal unterlaufen dem sprechenden Hut eben ein paar Fehler.
Levinia machte sich sofort auf den Weg in die große Halle und ich folgte ihr. Auf dem Weg dorthin, quasselte sie sie mich die ganze Zeit über voll, jedoch hörte ich ihr kaum zu, da es mich einfach nicht interessierte.
In der großen Halle angekommen, ließ sie sich sofort neben Draco fallen, und ich setzte mich auf den Platz gegenüber von ihr. Mein Blick glitt über den Gryffindortisch, wo mein Blick sofort den von Harry streifte, welcher mir ein freundliches Lächeln schenkte.
Einen Moment lang, habe ich wirklich darüber nachgedacht zurückzulächeln, als ich jedoch Levinia's kritischen Blick bemerkte, der zwischen mir und Harry hin und her am Schwanken war, ließ ich es bleiben und wandte den Blick von ihm ab.
Draco schien die große Halle mit seinem Bett zu verwechseln, denn er wirkte so, als würde er jeden Moment einschlafen. Vermutlich hat er sich letzte Nacht einfach zu lange vergnügt. Was mir einleuchtend erschien, als sich Pansy mit einem fetten Grinsen im Gesicht auf den Platz neben ihm fallen ließ.
,,Miss Gaunt?'' fragte eine gelangweilte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um, nur um direkt in Snape's hakennasiges Gesicht zu schauen.
,,Ihr Stundenplan.'' sagte der Professor und reichte mir ein Blatt Papier. ,,Ich muss schon sagen, bei Ihnen ist alles dabei Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunst, Alte Runen, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Arithmantik. Aber ich hätte niemals gedacht, dass sie Kräuterkunde weiterwählen. Hat das einen bestimmten Grund? Sind sie sich wirklich sicher ,dass sie das machen wollen? Sie werden schon genug Arbeit mit den ganzen anderen Fächern haben.''
Ich nahm meinen Stundenplan entgegen und stellte sofort fest, dass er voll war. Ich hatte keine einzige Freistunde in der Woche und das alles nur wegen Kräuterkunde. Dieses Fach war meiner Meinung nach auch nicht wirklich wichtig, allerdings war er da immer anderer Meinung.
Er meinte immer, dass es wichtig ist viel über die verschiedenen Pflanzen zu wissen. Weil uns das mit Sicherheit einmal weiterhelfen wird, wenn nicht sogar mal das Leben rettet.
Das ist der einzige Grund warum ich es weitergewählt habe. Einfach, weil mir seine Worte in den Sinn gekommen sind. Ich weiß ich weiß, es ist total lächerlich, da er ja noch nicht einmal mehr da ist. Aber ich konnte einfach nicht anders. Und sonderlich schwer, ist dieses Fach ja auch nicht gerade.
,,Wenn ich mir nicht sicher wäre, dann hätte ich es nicht gewählt. Und ja, es hat einen bestimmten Grund. Vermutlich den, das ich was über die verschiedenen Pflanzen und ihre Eigenschaften lernen möchte. Das kommt jetzt vermutlich ziemlich überraschend, nicht wahr?'' fragte ich ihn sarkastisch und lächelte ihm kalt ins Gesicht.
,,Wir sehen uns dann gleich in Verteidigung gegen die dunklen Künste.'' sagte Snape mit einer eben so kalten Stimme und reichte Levinia ihren Stundenplan.
,,Was hast du alles weitergewählt?'' fragte ich sie interessiert und versuchte einen Blick auf ihren Stundenplan zu erhaschen.
,,Ach nichts Besonderes. Verwandlung, Zauberkünste, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Astronomie und alte Runen.'' meinte Levinia achselzuckend.
,,Fünf Fächer nur? Was ist denn mit Zaubertränke? Das solltest du wirklich weiter machen, immerhin ist das ein wichtiges Fach.''
,, Snape hat ein Ohnegleichen verlangt. Das habe ich nicht. Ganz im Gegenteil, ich hatte gerade mal ein Annehmbar. Das war mein schlechtestes Fach. Normalerweise bevorzugt Snape uns ja immer und ich hatte auch keine Probleme mit ihm, aber es liegt mir einfach nicht. Ich bin sicher, dass er mich trotzdem weitergelassen hätte, aber ehrlich gesagt mag ich es nicht sonderlich. Ich hätte auch noch Pflege magischer Geschöpfe und Kräuterkunde weiterwählen können, aber meine Eltern finden, dass das Zeitverschwendung ist.'' erzählte sie mir, während sie in ihrem Rührei herumstocherte.
,,Findest du denn auch das es Zeitverschwendung ist?'' fragte ich sie und zog eine Augenbraue nach oben.
Levinia schüttelte den Kopf. ,,Ich mag Kräuterkunde. Eigentlich war es mein Lieblingsfach. Auch wenn man es kaum glauben kann.'' sie lachte nervös.
,,Dann gehen wir jetzt zu Snape und sagen ihm das er es zu deinem Stundenplan noch hinzufügen soll. Es ist egal was deine Eltern sagen, schließlich ist es deine Entscheidung und außerdem bin ich dann auch nicht alleine da. Weil dieser Kurs wahrscheinlich hauptsächlich nur noch aus Hufflepuffs besteht.'' sagte ich lachend.
,,Na also ich weiß nicht, ich könnte wirklich Ärger bekommen....'' sagte Levinia unsicher und legte ihre Stirn in Falten.
Ich stöhnte genervt auf. ,,Ich kümmere mich schon darum, mach dir mal keine Sorgen. Außerdem ist das doch etwas was du mehr lernst. Sie sollten stolz sein wenn du das auch noch schaffst. Du musst nicht immer genau das tun was sie sagen. Du bist ihre Tochter und nicht ihre Sklavin. Sie werden dich schon nicht direkt foltern nur weil du einmal nicht genau das tust was sie wollen.''
,,Das sagst du. Du kennst sie einfach nicht.''
,,Mach dir mal keinen Kopf. Ehrlich Levinia, du solltest nicht immer so ein Schisser sein.''
Nachdem essen gingen wir sofort zu Snape, der mit einem misstrauischen Blick und einem Wink seines Zauberstabes auf Levinia's Stundenplan das Fach Kräuterkunde noch hinzufügte.
Anschließend, hatten wir alte Runen. Hermine Granger, Harry's schlammblütige hatte Freundin, dieses Fach ebenfalls belegt und saß eine Reihe vor uns. Professor Babbling legte sofort mit dem Unterricht los und erklärte uns, dass wir dieses Schuljahr über viel zu tun hätten. Der Professor verlieh seinen Worten mit den ganzen Hausaufgaben die er uns heute schon aufgab Ausdruck. Wir müssen einen vierzig Zentimeter langen Aufsatz über die frühe Verwendung der Runen schreiben. Zwei mittellange Texte übersetzten und ein ziemlich dickes Buch bis Mittwoch lesen. Das war es dann wohl mit meiner Freizeit in der sechsten Klasse, wenn das jetzt immer so weiter geht. Und die Tatsache, dass wir als nächstes Verteidigung gegen die dunklen Künste mit Snape hatten, ließ meine Hoffnung nicht gerade wachsen.
Levinia und ich wären beinahe zu spät zu Snape's Unterricht gekommen und das nur, weil wir wegen ihr nochmal extra in unseren Gemeinschaftsraum laufen mussten, da sie ihre Bücher vergessen hat.
Wehe sie behauptet nur noch ein einziges Mal, dass ich verpeilt bin.
Wir kamen gerade vorm Klassenzimmer an, als Snape die Türe öffnete. ,,Eintreten.'' sagte er.
Snape hatte das Klassenzimmer ziemlich düster eingerichtet. Die Vorhänge waren zugezogen und nur ein paar Kerzen spendeten uns Licht. An den Wänden hingen Gemälde, die offenbar Menschen zeigten die unter starken Schmerzen litten. Falls Snape vor haben sollte die Erstklässler zu erschrecken, wird es ihm mit dieser Einrichtung definitiv gelingen.
Schaut sich die Dumbledore die Klassenzimmer seiner Professoren nie an? Oder warum lässt er das durchgehen. Sogar das Zimmer meines Bruders macht einen freundlicheren Eindruck als das hier und das will schon was heißen.
Denn ich will es mal so ausdrücken, wenn ich jemand wäre, der den unausgesprochenen Verdacht hat , dass Serverus Snape ein Todesser ist, dann wäre das nach dem betreten dieses Klassenzimmer's, definitiv nicht nur noch ein unausgesprochener Verdacht.
Das Klassenzimmer hatte vierer Reihen und Levinia und ich ließen uns in einer von den vorderen nieder. Zu meiner Überraschung, setzte Harry sich auf den Platz neben mir.
,,Ist was?'' fragte Harry als er meinen überraschten Blick bemerkte.
,,Ja schon, ich glaube nämlich das du gerade beschlossen hast in Verteidigung gegen die dunklen Künste meine Luft zu verpesten.'' und obwohl ich versucht habe es zu unterdrücken, schlich sich, als ich diese Worte sagte ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Verdammt.
Sein rothaariger Freund ließ sich wiederwillig neben ihm fallen und warf mir einen bösen Blick zu. ,,Eigentlich hatte ich vor sie auf zu frischen. Du weißt schon, weil du sonst nur die vergiftete Luft von deiner Todesserfreundin einatmest.'' sagte Harry grinsend.
,,Hat er das gerade wirklich gesagt?'' frage Levinia wütend.
,,Sieh an, du kannst dich ja doch verteidigen.'' sagte ich zu Levinia und grinste sie an. Diese verdrehte ihre Augen.
,,Das ist ja auch was anderes.''
,,Genau genommen ist es das nicht.'' antwortete ich ihr und richtete mein Wort dann wieder an Harry. ,,Sie ist keine Todesserin. Und du solltest aufpassen wen du hier beschuldigst. Sowas kann ziemlich übel ausgehen.''
Gerade als Harry mir antworten wollte, ergriff Snape das Wort. ,,Ich habe Sie nicht aufgefordert, Ihre Bücher hervorzuholen.'' er schloss die Türe hinter sich und trat ans Pult.
Einige der Schüler, darunter auch Hermine, ließen ihr Exemplar von ,,Im Angesicht des Gesichtslosen'' hastig wieder in ihre Tasche verschwinden. ,,Ich will Ihnen etwas sagen und ich erwarte Ihre volle Aufmerksamkeit.''
Seine schwarzen Augen schweiften über die erhobenen Gesichter und verharrten einen Bruchteil länger bei Harry's und meinem Gesicht als bei den anderen.
,,Sie hatten bislang fünf Lehrer in diesem Fach, meine ich.''
Levinia hatte mir schon davon erzählt, das diese Schule ein gewisses Problem mit dem behalten von den Lehrern in diesem Fach hatte. Nie blieb einer länger als ein Jahr. Levinia meinte, dass der dunkle Lord etwas damit zu tun haben soll. Wenn ich noch mal wiedersehe sollte ich ihn dringend danach fragen. Denn diesen Zauber, muss ich unbedingt auch können.
,,Natürlich haben alle diese Lehrer ihre eigenen Methoden und Schwerpunkte gehabt. Ich bin überrascht, dass so viele von ihnen trotz dieses Durcheinanders einen ZAG in diesem Fach geschafft haben. Noch mehr wird es mich überraschen, wenn Sie alle mit dem UTZ-Pensum zurechtkommen, was noch viel anspruchsvoller sein wird.''
Snape begann, das Zimmer an den Wänden entlang abzuschreiten, und sprach jetzt mit leiserer Stimme, die Schüler machten lange Hälse, um Snape im Blick zu behalten.
,,Die dunklen Künste.'' sagte Snape. ,,Sind zahlreich, vielgestaltig, in ständigem Wandel begriffen und unvergänglich. Der Kampf gegen sie ist wie ein Kampf gegen ein vielköpfiges Ungeheuer, dem jedes Mal, wenn ihm ein Hals durchschlagen wird, ein weiterer Kopf nachwächst, noch wilder und gerissener als der alte, Sie kämpfen gegen das unberechenbare, das sich Wandelnde, das Unzerstörbare.'' das alles sagte Snape mit einem so liebevollen Ton, das ich davon überzeugt war, dass er ihnen am liebsten einen Hochzeitsantrag machen würde. Wirklich, er ist der unauffälligste Todesser den ich kenne, und Dumbledore ist der größte Idiot in ganz Hogwarts.
,,Er muss es ja wissen.'' murmelte ich leise und Harry schenket mir einen fragenden Blick.
,,Ihre Verteidigung.'' sagte Snape ein wenig lauter. ,,muss daher so flexibel und erfindungsreich sein wie die Künste, deren Wirkung sie zu zerstören suchen. Diese Bilder, ,,er zeigte auf einigen von ihnen während er an ihnen vorbeirauschte, ,,vermitteln einen Recht guten Eindruck davon, wie es jenen ergeht, die Beispielsweise dem Cruciatusfluch unterlegen.'' er winkte mit der Hand in Richtung einer Hexen die offenbar unter Todesqualen schrie. ,,die den Kuss des Dementors zu spüren bekommen.'' ein Zauberer der zusammengesackt und mit leeren Augen an einer Mauer lag. ,, oder die Angriffslust des Inferius herausfordern.'' Eine blutige Masse am Boden.
,,Ist etwa ein Inferius gesichtet worden?'' fragte Parvati Partil mit schriller Stimme. ,,Ist es sicher, setzt er sie ein?''
Meine Güte nochmal, bei ihrer Stimme hoffe ich für jeden Todesser, dass er bei ihr niemals den Cruciatusfluch anwenden wird.
,,Wie meinst du das?'' fragte Harry mich. Ich wandte mich zu ihm um.
,,Der dunkle Lord hat in der Vergangenheit schon Inferni eingesetzt.'' sagte Snape. ,,Sie täten also gut daran, wenn Sie davon ausgehen, dass er sie wieder einsetzten könnte. Nun.....''
,,Wovon redest du?'' fragte ich Harry.
Er schritt jetzt mit wehendem Umhang die andere Seite des Klassenzimmers entlang auf sein Pult zu und wieder folgten ihm die Blicke der Schüler. ,,Sie sind, denke ich im Gebrauch von ungesagten Zaubern völlige Anfänger. Was ist der Vorteil eines ungesagten Zaubers?''
,,Über deinen Kommentar von gerade. Du sagtest das Snape ja wüsste wovon er redet. Hast du ihn in dem Anwesen der Todesser gesehen?'' Harry's Augen fingen leicht an zu leuchten.
Hermines Hand schoss in die Höhe.
Snape nahm sich Zeit und sah rundherum jeden Einzelnen Schüler an, um sich zu vergewissern, dass er keine andere Wahl hatte. ,,Nun gut, Miss Granger?'' sagte er kurz angebunden.
,,Unser Gegner ist nicht gewarnt, welche Art von Zauber wir einsetzten werden.'' erwiderte Hermine. ,,Was uns einen Vorteil von knapp einer Sekunde einbringt.''
,,So ein Quatsch Harry. Das habe ich einfach nur so daher gesagt.'' sagte ich schulterzuckend. Ich sollte wirklich aufpassen was ich wann und wo sage.
Harry wandte sich wieder von mir ab und Snape warf mir einen bösen Blick zu. Anscheinend fand er es gar nicht schön, dass ich mich während seines Unterrichts mit Potter unterhielt.
,,Eine Antwort, die fast wortwörtlich aus dem Lehrbuch der Zaubersprüche Band 6 übernommen wurde.'' erwiderte Snape geringschätzig. ,, aber im wesentlichen korrekt ist. Ja, wem es gelingt, Mage einzusetzen, ohne Beschwörungsformeln auszurufen, der gewinnt beim Zaubern einen Überraschungsmoment. Natürlich sind nicht alle Zauberer dazu in der Lage, es ist eine Frage der Konzentration und mentalen Stärke, die manchen'' und sein Blick ruhte erneut feindselig auf Harry. ,,fehlt.''
Harry hielt Snape's Blick stand und funkelte ihn böse an, bis Snape schließlich weg sah.
,,Sie werden sich nun aufteilen. Und paarweise zusammengehen. Der eine Partner wird versuchen, den anderen, ohne zu sprechen, zu verhexen. Der andere wird versuchen, den Fluch ebenso stumm abzuwehren. Nun los.''
Harry arbeitete mit Ron zusammen und ich mit Levinia. Ich hatte kein großes Problem damit einen Zauber stumm anzuwenden. Das lag aber auch daran, dass Tom es mir beigebracht hat. Schon in der vierten Klassen haben wir das zusammen geübt. Er hatte das ungefähr nach zwei Minuten raus, bei mir hat es den ganzen Tag über gedauert, aber mittlerweile kann ich es perfekt.
Das fiel Snape natürlich auch auf, wofür unser Haus 15 Punkte verliehen bekam. Ja man, ich bin wieder da. Dieses Jahr holen wir uns den Hauspokal.
Levinia bekam es einfach nicht hin, egal wie sehr sie sich auch anstrengte. Natürlich versuchten einige Schüler zu mogeln, indem sie die Zauber einfach leise aufsagten. Allerdings fiel Snape dies auf, und jeder von ihnen wurde mit einem Blick gestraft, der sie zum Tode verurteilte. Weshalb sie es nach einiger Zeit ließen.
Mein Blick streifte zu Ron und Harry. Ron, der Harry anscheinend einen Fluch aufhalsen sollte, war puterrot im Gesicht und hatte die Lippen fest zusammengepresst, um sich vermutlich daran zu hindern, die Beschwörungsformel zu murmeln. Harry hatte seinen Zauberstab erhoben, und wartete anscheinend gespannt darauf einen Fluch abzuwehren, aber so wie das aussah, konnte er darauf wohl noch lange warten.
Vielleicht sollte ich rüber gehe und ihnen dabei helfen.....
,,Erbärmlich Weasley,'' sagte Snape nach einer Weile. ,,Hier, ich will es Ihnen zeigen..''
Er richtete seinen Zauberstab so schnell auf Harry, dass dieser instinktiv reagierte. ,,Protego'' schrie dieser und dachte nicht mehr an die ungesagten Zauber.
Sein Schildzauber war so stark, dass Snape aus dem Gleichtgewicht gerissen wurde und gegen sein Pult prallte. Die ganze Klasse hatte sich umgedreht und beobachtete nun, wie Snape sich mit finsterem Blick aufrichtete.
,,Habe ich Ihnen nicht gesagt, das wir ungesagte Zauber üben Potter?''
,,Ja.'' erwiderte Harry steif.
,,Ja Sir.''
,,Sie brauchen mich nicht ,,Sir'' zu nennen Professor.''
Irgendwie hatte ich den Verdacht, dass Harry nicht über diese Worte nachgedacht hatte. Genau so wenig wie ich über meine Reaktion nachgedacht hatte.
Ich brach in schallendes Gelächter aus. Und ich war die einzige. Was das ganze ziemlich peinlich machte.
Die anderen wirkten eher schockiert, abgesehen von Ron und ein paar anderen Gryffindor's, diese waren am Grinsen.
,,Nachsitzen, Samstagabend, mein Büro.'' sagte Snape. ,,Ich lasse nicht zu das mir einer frech kommt Potter. Nicht einmal mehr der Auserwählte.''
Nun drehte sich Snape zu mir um. ,,Da Miss Gaunt das ganze so amüsant zu finden scheint, wird Sie ihnen Gesellschaft leisten.'' sagte Snape kühl.
,,Haben Sie mir gerade wirklich nachsitzen aufgebrummt?'' fragte ich ihn mit einer noch kälteren Stimme und zog eine Augenbraue hoch.
Ehrlich gesagt musste ich noch nie nachsitzen. Worüber ich immer froh war, da das meiner Meinung nach Zeitverschwendung war. Zeit, die man auch viel sinnvoller Nutzen konnte. Und eigentlich hätte ich nicht damit gerechnet, dass sich das ändern wird. Erst recht nicht durch Snape. Ich hatte angenommen ich hätt hier so eine Art ,,mein Bruder ist Lord Voldemort Bonus.''. Aber der ist anscheinend ziemlich für'n Arsch.
,,Ja das habe ich. Und ich rate dir zu kommen. Die Mühe, deine Verwandten darüber zu informieren, kannst du dir sparen. Das werde ich für dich übernehmen. Und glaube mir, ich werde kein einziges Detail dabei auslassen.'' sagte er und grinste mich fies an.
Die anderen zogen scharf die Luft ein und Harry warf mir einen verwunderten Blick zu. Kein Wunder, schließlich hatte ich ihm erzählt das alle Tod sind.
Das wirft schon wieder unangenehme Fragen auf. Lügen kann wirklich so anstrengend sein.
,,Natürlich werde ich auch deine Freundschaft zu Harry Potter erwähnen. Die Stunde ist jetzt gleich vorbei, Professor Dumbledore hat mich gebeten dich in sein Büro zu schicken. Du solltest dich schon mal auf den Weg machen. Nicht das du heute noch wertvollen Unterricht versäumst.'' fügte er noch hinzu.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Das würde Ärger geben. Mehr Ärger als ich mir vorstellen kann.
,,Harry Potter und ich sind ganz bestimmt keine Freunde knurrte ich.'' schnappte mir meine Tasche und rannte aus dem Klassenzimmer raus.
Mit einem flauen Gefühl im Magen, machte ich mich auf den Weg zu Professor Dumbledore.
Irgendwie ist dieses Kapitel wesentlich länger geworden als ich es wollte haha egal ich hoffe der Inhalt ist in Ordnung auch wenn ich mich ziemlich nach dem Buch gerichtet habe :D
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