Kapitel 42
1210 Wörter
Saphira's Sicht:
,,Möchtest du ein Glas Wasser haben?''
Ich schüttelte den Kopf. Die Frau seufzte.
Ich starrte einfach vor mich hin und sprach mit Niemanden mehr. Ich saß auf einem Stuhl, an dem Esstisch von den Weasleys. Ich konnte mich nun wieder an sie erinnern. Ich konnte mich wieder an alles erinnern was passiert ist.
Beinahe hätte ich mich verraten. Weil ich mich genau so verhalten hätte wie früher. Weil ich einfach nur zu meinen Bruder wollte. Zu der einzigen Person der ich jemals vertraut habe. Die immer für mich da war. Der einzige Mensch den ich je hatte.
Beinahe hätte ich es geschrien. Ich hätte nach ihm geschrien und den fremden Menschen die um meinen Bett herum standen gedroht. Sie hätten natürlich sofort gewusst wer ich bin. Ich wäre aufgeflogen. Und das einfach nur wegen einer Überreagzion. Weil ich mich im ersten Moment an nichts erinnern konnte.
Doch dann hat Harry versucht mich zu beruhigen. Mir viel alles wieder ein. Sofort als ich ihn gesehen habe.
Mir fiel wieder ein, dass ich alleine auf dieser Welt war. Das mein Bruder sich verändert hatte und nicht mehr so war wie früher. Das ich niemanden mehr trauen konnte und vollkommen auf mich allein gestellt bin.
Kurz danach viel mir ein, dass ich mal ein schlechtes Gewissen hatte wegen Harry. Doch davon ist jetzt nichts mehr da.
Ich spüre keinen Hass. Keine Enttäuschung. Keine Wut. Keine Freundschaft und auch keine Liebe. Ich spürte nichts weiter als eine Leere.
Ich fühle mich verlassen und einsam. Ich habe niemanden mehr. Niemanden der mich in den Arm nimmt. Niemanden der mich zum Lachen bringt. Niemanden dem ich alles erzählen kann.
Und warum ist das so? Weil ich nicht auf ihn gehört habe. Ich musste unbedingt meinen eigenen Kopf durchsetzten und mal wieder genau das machen was ich will.
Jedoch habe ich es bisher noch nie so sehr bereut wie jetzt. Hätte ich nur ein einziges Mal in meinem Leben getan was er mir gesagt hat, dann wäre ich jetzt nicht in dieser Situation. Dann wäre alles noch perfekt, genau so wie früher. Naja vielleicht nicht perfekt. Aber es war ok so wie es war. Im Großen und Ganzen war ich glücklich.
Und nun, fühlte ich mich so, als stände ein Dementor direkt hinter mir.
,,Ist alles in Ordnung bei dir?'' fragte Fred mich und setzte sich gegenüber von mir. Ich wusste, dass es Fred ist, da George eben zusammen mit Ron und Hermine in den Garten gegangen war, um ihn von den Gnomen zu befreien.
Ganz langsam ließ ich meinen Blick nach oben wandern und sah ihn kalt an. ,,Bei mir ist alles bestens danke der Nachfrage und jetzt nerv mich nicht.''
Fred zog eine Augenbraue nach oben. ,,Bist du jetzt doch noch zur Musterslytherin mutiert?''
,,Halt einfach deine Klappe! Ich war schon immer so, du kanntest mich nur noch nicht richtig.''
Nun fing er an zu lachen. ,,Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich dich auch niemals richtig kennen lernen werde.''
,,Das hat vermutlich auch etwas damit zu tun, dass ich dich nicht kennen lernen will.'' antwortete ich ihm trocken.
,,Du scheinst ja heute super gelaunt zu sein.'' sagte Fred ironisch. Ich antwortete ihm nicht sondern starrte ihn nur wütend an.
Schließlich seufzte er.,, Mir würde es wahrscheinlich genau so gehen, wenn ich meinen Zwillingsbruder verlieren würde.''
Einen Moment lang sah ich ihn überraschend an. Woher wusste er davon? Ich kann mich nicht daran erinnern jemanden davon erzählt zu haben. Oder habe ich Harry davon erzählt, dass ich einen hatte? Hat er es vielleicht Fred gesagt? Ich wusste es einfach nicht.
Aber die eigentliche Frage war ja auch, wie viel wusste er?
Fred lachte. ,,Damit hättest du jetzt nicht gerechnet oder? Du hast eben gefragt wo dein Bruder ist und naja als dir wieder alles eingefallen ist , wurdest du traurig und hast nicht mehr nach deinem Bruder gefragt.''
Natürlich war Fred der einzige der das verstand. Immerhin hatte er eine sehr enge Bindung zu seinem Bruder. Es passte mir trotzdem nicht. Tom ist meine einzige Schwäche. Ich will nicht das jemand davon weiß. Ich will nicht vor jemanden schwach wirken.
Niemand darf das wissen. Nicht einmal Tom selbst.
,,Du sagtest aber Bruder und nicht Zwillingsbruder Fred. Das ist ein großer Unterschied.''
,,Ich denke, dass ich einfach ein Gespür für solche Sachen habe. Schließlich habe ich selber einen Zwillingsbruder. Ich kann dich verstehen.''
,,Du kannst mich nicht verstehen.''
,,Doch kann ich-‚''
,,Nein kannst du nicht. Du kennst mich nicht. Du weißt nichts von mir. Du hast keine Ahnung von meiner Situation, also wie willst mich verstehen?'' fragte ich ihn ruhig.
Einen Moment lang sagte niemand mehr was von uns. Mittlerweile saßen wir alleine in der Küche und es herrschte eine bedrückende Stille. Nach einer Weile brach er diese.
,,Dann erkläre es mir doch.''
,,Nein.''
,,Aber ich möchte dir helfen.''
,,Das wollten andere Leute auch schon.''
,,Und warum lässt du dir nicht helfen?''
,,Weil ich auch sehr gut alleine zu recht komme.''
,,Auch ohne deinen Bruder?''
Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
,,Ich denke, dass es gewisser Maßen so besser sein könnte.''
,,Das war eine Lüge.''
,,War es nicht.''
,,Ich merke es wenn mich jemand anlügt.''
,,Das ist nicht mein Problem.'' antwortete ich ihm mit zusammen gebissenen Zähnen.
,,In einer Woche geht es für euch wieder nach Hogwarts.'' wechselte er das Thema.
,,Das musst mir nicht sagen, ich weiß es auch so.'' antwortete ich ihm genervt.
,,Was läuft da zwischen dir und Harry?'' fragte er mich weiter. Ich stöhnte gernervt auf.
,,Nichts.''
,,Natürlich ist da was, ich sehe das doch.''
,, Du scheinst der Meinung zu sein, dass du ziemlich viel über mich weißt.''
,,Nein, über dich weiß ich gar nichts. Aber über Harry weiß ich eine Menge. Was ist er für dich?''
,,Ein normaler Junge der in meinen Jahrgang geht.''
,,Du vertraust ihm.''
,,Ich kenne ihn nicht.''
,,Und trotzdem war er die erste Person die dir eingefallen ist, bei der zu Schutz suchen kannst.''
,,Ich kenne eben auch sonst noch nicht sehr viele Leute von hier.''antwortete ich ihm trocken.
,,Das hat damit nichts zu tun. Du hast dich an ihm gewendet, weil du ihm vertraust.''
,,Ich vertraue Niemanden.''
,,Nicht einmal Lestrange oder Malfoy?''
,,Nein.''
,,Ich verstehe.''
,,Du verstehst gar nichts.''
,,Das stimmt wohl, deswegen habe ich ja auch die Schule abgebrochen.''
,,Dann wünsche ich dir noch viel Glück für deine Zukunft.''
,,Das wünsche ich dir und Harry auch.''
,,Zwischen mir und Harry ist nichts.'' antwortete ich ihm wütend.
Was denkt der eigentlich wer er ist? Das er mir so etwas absurdes unterstellen kann?
,,Wer ist Harry für dich?''fragte er mich schon wieder.
,,Ein Niemand.'' antwortete ich ihm kalt.
,,Wenn das so ist, dann geh jetzt nach draußen stell dich vor ihm hin und sag ihm das ins Gesicht.''
Eine Weile starrten wir beide uns direkt in die Augen.
,,Na gut, wenn du das unbedingt willst.'' antwortete ich ihm unbeteiligt, stand von meinen Stuhl auf und machte mich auf den Weg nach draußen.
Harry stand gerade zusammen mit Ron an einem Hühnerstuhl und lachte.
Na warte das Lachen wird die gleich vergehen. Wobei, wahrscheinlich wird er nur noch mehr lachen, da es ihn sowieso nicht interessieren wird was ich von ihm denke.
,,Harry''rief ich laut.
Und er drehte sich lächelnd zu mir um.
Ich schreibe dann weiter wenn ich Zeir habe, die Updates werden sehr unregelmäßig kommen.
Kann ich das mit der wörtlichen Rede so machen, oder fandet ihr das andere besser?
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