Woah. Bei diesem Gesicht kann man ja richtig Angst bekommen! Aber... es ist eine freundliche Warnung, sich nicht mit den hier ansässigen Shinigamis anzulegen. Wobei man freundlich hier in einem anderen Rahmen sehen kann. "Also... um das alles noch einmal zusammen zu fassen. Ich bin ein Mischling. Meine menschliche Seite ist wegen Grell weg. Bis auf ein paar kleine Teile. Meine Teufel-Eigenschaften sind nicht so, wie sie sein sollten. WEIL ich ein Mischling bin. Ich bleibe am Leben und wurde gewarnt. Habe ich..." Ich lege meinen Kopf ein wenig schief. "Habe ich das so alles richtig verstanden?" 

Der alte Mann nickt und lächelt wieder so sanft, wie er es am Anfang getan hat. "Sehr gut. Ihr habt eine wahrlich schnelle Auffassungsgabe. Eines Teufels würdig. Oder wurdet Ihr etwa schon über diese Welt neben der menschlichen Welt aufgeklärt?" Nun kann ICH mir ein schmunzeln nicht verkneifen. "Ich muss gestehen, dass jemand schon Aufklärungsarbeit geleistet hat." Undertaker. Der Kerl, dem ich einiges Schulde. Plötzlich stocke ich. Undertaker... Ich kann wieder zu ihm zurück! Aus meinem schmunzeln wird ein breites grinsen. Ich kann kaum erwarten, ihm diese Nachricht zu überbringen."Oh? Als was darf ich diese positive Ausstrahlung deuten?", fragt der Geschäftsführer und ich sehe zu ihm.

"Nun ja. Ich lebe. Obwohl ich dachte, dass ich sterben würde. Ich kann meiner Mutter weiterhin gedenken und das für die Ewigkeit... Was gibt es besseres?", erwidere ich und merke, dass ich das, was ich gedacht habe, niemandem sagen kann. Nickend lässt der alte Mann das Thema somit ruhe und steht auf. "Miss Kindred? Einen gefallen würde ich von Euch noch gern einfordern." Mein grinsen verschwindet und ich sehe zu ihm hoch. "Wenn Ihr Euch bitte duschen mögt. Ich weiß, dass klingt unsensibel und es tut mir leid, aber erstens schätze ich Euch als verständnisvoll ein und zweitens wäre es nicht gut, wenn Ihr allen wegen dreckigen Schuhabdrücken im Gedächtnis bleibt, nicht wahr?"

Unsicher, woher er jetzt diese Gedanken her hat und ob er nicht doch meine lesen kann, stehe ich ebenfalls nickend auf. "Mister Sutcliff? Begleitet sie bitte zu Miss Joele. Ich gebe ihr bescheid. Und dann bringt sie bitte wieder zurück in ihre Welt." Der rothaarige steht auf und geht schon zur Türe. "Kommst du, Alexandra? Ich werde nicht ewig auf die warten!", ruft er und ich sehe zu ihm, ehe ich noch einmal den Geschäftsführer ansehe. Wir lächeln uns an. "Danke... Vielleicht komme ich Euch einmal besuchen. Gebt mir bescheid, wann Ihr Zeit habt!" Dann drehe ich mich um und folge Grell.

Den gesamten Weg über muss dieser lachen. Was für ein dummes Gesicht ich doch ziehen würde und wie unterhaltsam das war. Und wie schwer es doch für den armen Grell war, die Information über meinen richtigen Vater und die Mischlingssache zurück zu halten. Ich bin froh, als wir bei einer Tür ankommen, an der der rothaarige endlich verstummt, weil er anklopft und sofort eine dunkelblondhaarige Frau aufmacht. Sie hat ihre Haare zu einem strengen Zopf zurück gekämmt. Ein ziemlich schickes Kleid in schwarz, dass ihren Körper schmeichelt. Schwarze hohe Schuhe. Eine schwarze Brille mit einem silbernen Brillenband.

"Ich sehe schon, was der Herr Geschäftsführer meinte. Folgt mir bitte." Die Stimme ist ebenfalls ziemlich streng und nun sehe ich den rothaarigen doch etwas hilfesuchend an. Doch dieser grinst nur ein wenig hämisch und ich werfe ihm einen bösen Blick zu, ehe ich der Frau folge, die aus dem Zimmer getreten ist, die Tür zugemacht hat und vorgegangen ist. "Sie sind Miss Joele, nicht wahr? Mein Name ist-" Doch ich werde von einer Hand unterbrochen, sodass ich verstumme. Okay. Dann eben stumm. Kein Gespräch. Komische Stille. Okay... 

Miss Joele sieht mich seitlich an und ich glaube, dass sie mir gleich den Kopf abreißt! Doch sie fängt plötzlich an zu lächeln. "Keine Sorge. Es ist alles in Ordnung. Nennt mich bitte Rebecca. Ich weiß, wer Ihr seit, Miss Kindred. Und ich bin nur in der Nähe von Mister Sutcliff so. Er nervt ziemlich und so kann ich ihn mir vom Hals halten!" Erst bin ich etwas misstrauisch, ehe ich anfange zu lachen. Während wir gehen, unterhalten wir uns köstlichst über Grell, was er schon alles angestellt hat und wie er hier eigentlich vielen Leuten auf die Nerven geht. Herrlich!

Rebecca, ich darf sie nach kurzer Zeit schon Becky nennen, bringt mich zu einem Badezimmer, in der ich den ganzen Schlamm und Dreck loswerden kann. Zusätzlich lässt sie mir neue Kleidung bringen, die identisch zu meiner alten ist. Ich genieße das Bad und auch, dass Becky anbietet, mir den Rücken zu waschen. Durch die Entspannung merke ich die Wunden, die mir während des Kampfes zugefügt wurden. Und wirklich strecken ist nicht möglich. Wir haben viel Spaß und die Zeit hier ist leider viel zu schnell wieder vorbei, da ich nun halb zum anziehen gezwungen werde. Aber ich sehe wieder aus wie ich.

Mit feuchten Haaren, richte ich das Hemd richtig hin und sehe zu Becky, der ich dann auch helfe, das Bad ein wenig aufzuräumen. Ich entdecke viele Dinge, die ich nicht kenne und mir wird erklärt, dass es in der Welt der Shinigamis immer Dinge geben wird, die erst später in der Zeit der Menschenwelt erfunden werden. Und wann auch immer ein Föhn erfunden wird... Ich hoffe, dass es bald ist! Das ist zwar komisch, aber sehr angenehm! Die Haare sind trocken und ich muss nicht so lange warten. Wieder sauber, machen wir uns auf den Weg zu Grell zurück.

Becky meint, dass sie ihr böses Auftreten bitte behalten wolle und ich verspreche, nichts zu Grell zu sagen. Ich verabschiede mich sogar mit einem: "Auf Wiedersehen, Miss Joele. Und vielen Dank für alles.", ehe Grell sich verdammt schnell aus dem Staub macht. "Das mache ich nicht noch einmal durch. Das sage ich dir!", brummt der rothaarige und ich sehe ihn etwas fassungslos an. "DU machst das nicht mehr durch? Dein ernst?", zische ich und er winkt ab. "Meine Nerven sind um einiges empfindlicher als deine." "Weichei.", brumme ich und verdrehe nur die Augen ehe ich in der Halle bemerke, dass der Putztrupp schon da war. Wäre kein langwieriges Andenken gewesen, diese schmutzigen Fußabdrücke.