Kapitel 9: Die drei ??? und...Bobs Augen?
Am nächsten Tag war so unglaublich heiß, dass die drei Detektive es kaum in ihrer alten, schlecht gelüfteten Zentrale aushielten und spontan entschieden, ihre heutige Sitzung an den Strand zu verlegen. Bob und Peter führen schnell bei sich zu Hause vorbei und nahmen ihre Schwimmsachen mit.
Wenige Minuten später saßen die Freunde auf einem großen Handtuch am Strand und sahen den anderen Besuchern dabei zu, wie sie sich im Meer vergnügten. Am liebsten wäre Peter auch direkt ins Wasser gegangen, doch das war schließlich nicht der Anlass ihres Treffens.
„Also, Kollegen." begann Justus die Besprechung, „Ich habe mir unser Rätsel noch mal durch den Kopf gehen lassen und bin zu dem Schluss gekommen, dass mit dem >alten Weg des Wasssers< der aller Wahrscheinlichkeit nach der Canyon gemeint ist." Bob nickte zustimmend: „Das hast du Recht. Schließlich wurde es durch Strömungen geformt. Damit hätten wir den Anfang des Rätsels geklärt" Er fuhr sich mit der Hand durch die Locken und Peter stellte grinsend fest, dass er damit Sandkörner in seinen Haaren verteilte, wies Bob aber nicht daraufhin.
„Also, ich finde ja besonders den nächsten Punkt interessant." meinte Peter dann. „Was denkt ihr? Geht es wirklich um einen echten Schatz?" Erwartungsvoll sah er seine Freunde an, auch wenn er wusste, dass sie wahrscheinlich nicht daran glaubten. Das taten sie nie. Zumindest Justus. Das einzige, dem er Glauben schenkte, waren Fakten. Eiskalte Fakten. Bob hingegen war zwar auch eher rational orientiert, ließ sich aber trotzdem auch gerne mal von seinen Gefühlen leiten. Das mochte Peter an Bob.
Trotzdem antwortete der dritte Detektiv: „Bei meinen Recherchen habe ich nichts herausgefunden, dass darauf hingedeutet hat. Keine reichen Vorfahren, keine verschwundenen Gestände, zu denen unser geheimnisvoller Briefeschreiber irgendeinen Bezug hatte... Deshalb schätzte ich, dass es sich wahrscheinlich eher um einen persönlichen Gegenstand handelt." Justus stimmte ihm zu.
„Wenn ihr meint..." gab Peter nach. Ihm selbst kam die Theorie eines echten Schatzes recht plausibel vor. Warum sonst sollte Maximilian Carrington sonst so eine seltsame Botschaft schicken? Er wollte auch die Möglichkeit, dass es sich hier um einen Geist handelte, nicht ausschließen. Egal was die anderen sagten.
Eine ganze Weile später, rauchten ihnen sprichwörtlich die Köpfe und die drei Detektive waren sich einig, dass sie eine Pause brauchten. Also zogen sie ihre Badehosen an und gingen ins Wasser.
Das kühle Meer tat ihnen gut. Zum einen halft natürlich gegen die Hitze, zum anderen konnten sie so ihren Kopf für einen Moment abschalten und einfach im hier und jetzt leben. Genau nach Peters Geschmack.
Irgendwann stand Peter aufrecht im Wasser und betrachte die Sonne, welche schon ziemlich tief stand. Er hatte gar nicht gemerkt, dass es schon so spät geworden war. Die Zeit war förmlich an ihnen vorbeigeflogen, so viel Spaß haben die Jungen gehabt. Dies stimmte Peter glücklich und wehmütig gleichzeitig. Natürlich liebte er es Zeit mit seinen Freunden zu verbringen. Diese Zeit war die in der er sich am meisten wie er selbst fühlte. Mit ihnen konnte er über alles reden, zumindest fast alles, Geschichten über Geister trafen meist auf Unverständnis, und grundehrlich sein. Aber er hatte Angst, dass dies irgendwann vorbei sein würde. Die Zeit verging so schnell. Bald werden sie mit der Schule fertig sein, aufs Collage gehen und arbeiten gehen. Wenn sich ihre Wege bis dahin noch nicht getrennt haben, dann werden sie es spätesten, wenn sie Familien gründen würden und keine Zeit mehr für einander haben. Eigentlich hatte Peter sich fest vorgenommen, keine Gedanken daran zu verschwenden, schließlich war alles, was gerade tuen konnte, die Zeit zu genießen, die er hat. Und genau das tat er doch grade, oder?
Plötzlich wurde er von Bob aus seinen Gedanken gerissen. Der dritte Detektiv hatte sich von hinten angeschlichen und Peter aus dem nichts in Wasser geschubst. Dieser saß nun auf dem Sand des Meeres und blickte den lachenden Bob, der triumphierend über ihm stand. Die sinkende Sonne hüllte ihn in goldenes Licht, welches sich in seinen Augen reflektierte. Bobs Lachen hatte nichts zynisches an sich und Peter kam mal wieder nicht darum dämlich zu grinsen. Er wollte aufstehen, war aber unfähig sich zu bewegen. Stattdessen starrte er weiter Bob an und stellte fest, dass sich wieder diese Wärme in ihm ausbreitete. Irgendwas stimmte nicht mit ihm.
Dann probierte er doch aufzustehen, aber als er sich vom Boden abstoßen wollte, schoss ein stechender Schmerz durch sein verletztes Handgelenk. Das hatte er total vergessen! Der zweite Detektiv stieß ein ein Zischen aus und ließ sein Vorhaben mit schmerzverzerrtem Gesicht erstmal sein. Bobs Lachen wandelte sich augenblicklich in einen sorgenvollen Blick. „Ist alles okay, Peter?" Er kniete sich neben ihn. „Hast du dich verletzt?" Peter wich Bobs Blick aus. Er hatte Angst, dass dieser wieder diese lähmende Wirkung auf ihn haben könnte. „Alles gut." nuschelte er. „Nur meine Hand. Du weißt." Bob nickte und stand wieder auf. Er streckte seine Hand aus, damit Peter sich daran hochziehen konnte. Dieser nahm jenes Angebot gerne an und griff nach der Hand seines besten Freundes.
Nachdem er sich hochgezogen hatte, verpasste Peter die Chance Bobs Hand loszulassen. Er hielt sie einen Moment zu lang, so dass es unangenehm gewesen wäre sie jetzt loszulassen. Außerdem fühlten sich seine Knie an, als wären sie aus Butter. Peter vermutete, dass der Fall daran Schuld war, auch wenn eine leise Stimme in irgendeiner dunklen, selten genutzten Ecke seines Verstands ihm sagte, dass das nicht der Grund dafür war. Zudem fühlte Bobs Hand sich in Peters so...richtig an.
Dann begegneten sich ihre Blicke.
Bob trug keine Brille. Zwar sah er so kaum etwas, doch nützte diese ihm beim Schwimmen recht wenig. Immerhin war er zumindest kurzsichtig, weshalb auf kürzeren Entfernungen trotzdem alles gut erkannte.
Peter wusste, dass Bob seine Brille hasste. Er versuchte schon lange, seine Eltern davon zu überzeugen, dass er Kontaktlinsen bekam, diese waren jedoch strikt dagegen. Zu teuer, zu aufwändig und sowieso unnötig, sagten sie. Schon oft hatte Bob seinem Ärger bei Peter Luft gemacht. Mindestens genauso oft hatte Peter ihm gesagt, dass er die Brille mochte. Aber Bob wollte ihm einfach nicht glauben. Er war der festen Überzeugung, dass Peter das nur sagte, damit er sich gut fühlte. Doch das stimmte nicht.
Allerdings musste Peter in dieser Situation sagen, dass es etwas komplett anderes war direkt in Bobs Augen zu sehen, statt durch Glas von ihnen getrennt zu sein. Sie wirkten noch viel faszinierender und lebendiger. Es war als würde Peter einen Blick in Bobs Seele erhaschen. Schon vor einer ganzen Weile war dem zweiten Detektiv aufgefallen, dass sich die Emotionen seines Freundes ,egal wie sehr er sie zu verstecken wollte, oft in seinen Augen widerspiegelten. Er konnte nicht genau erklären, wie man diese erkennen konnte, doch er merkte es, wenn sich etwas änderte.
In diesem Moment waren sie fest auf ihn gerichtet und hatten etwas flehendes an sich. Außerdem wirkten sie, als wäre Bob mit dem jetzigen Gefühl vertraut. Als wüsste er genau was gerade passierte. Im Gegensatz zu Peter. Dieser konnte sich auf das alles keinen Reim machen. Nicht auf Bobs Blick, der ihn so fest im Griff hatte, nicht darauf, dass sein Gehirn alles um sie ausblendete und die freudigen Rufe der anderen Strandbesucher nur dumpf an seine Ohren drangen und auch nicht darauf, dass sein Herz schneller und lauter schlug als sonst. Fast als hätte er gerade einen 100 Meter Sprint absolviert.
Im Nachhinein war es ziemlich offensichtlich, was da mit ihm passierte, doch in diesem Moment hatte sein Gehirn auf Stand-by geschaltet. Alles was er wollte, war Bob weiter anstarren, ihn berühren, ihn...
>>Stop!<< dachte er dann und versuchte sich zurück in die Realität zu holen. Der einzige Weg, der ihm gerade einfiel, das zu tun war folgender: Mit einer plötzlichen Bewegung schubste er Bob ins Wasser und ließ dabei seine Hand los. Kühles Wasser spritzte ihn sein Gesicht und erst jetzt merkte Peter wie heiß dieses gewesen ist. Sein Blick fiel auf Bob, welcher völlig perplex im Wasser saß. Vielleicht lag es am Licht oder Peter täuschte sich, doch auch Bobs Wangen hatten sich leicht rot gefärbt.
„Alles okay?" fragte Peter seinen bewegungslos auf dem Boden sitzenden Freund erschrocken. Doch statt einer Antwort, bekam der zweite Detektiv vom Dritten eine ordentliche Ladung Salzwasser ins Gesicht gespritzt, wodurch eine ausgelassene Wasserschlacht begann, an der sich auch Justus, der bisher seine Zeit damit verbracht hatte, etwas zu schwimmen, beteiligte.
Als die Jungen sich schließlich ganz ausgelaugt zu ihrem Platz zurückschleppten, konnten sie trotz ihrer Müdigkeit nicht aufhören zu lachen. Doch kaum hatten sie sich auf ihre Handtücher fallen lassen, begann Justus wieder, über ihren Fall zu reden: „Beim Schwimmen hatte ich die Möglichkeit ausreichend über das Rätsel nachzudenken und verschiedene Varianten abzuwiegen." begann sein Redefluss, „Wie euch höchst wahrscheinlich bewusst ist, stehe ich die nächsten Tage bedauerlicherweise nicht zur Verfügung." Damit spielte Justus darauf an, dass Onkel Titus es, nach langen Drängen von Tante Matilda, endlich geschafft hatte, sich ein paar Tage freizunehmen, damit die Familie Jonas endlich mal gemeinsam in den Urlaub fahren kann, was diese gleich übermorgen vor hatten. „Also wäre morgen unsere letzte Chance auf eine gemeinsame Bearbeitung des Falles. Den Vormittag über muss ich aber noch ein paar Besorgungen für Onkel Titus machen, also würde ich den Nachmittag vorschlagen..."
„Just!" fiel Peter ihm ins Wort. „Ich kann morgen Nachmittag nicht. Da habe ich doch dieses wichtige Spiel, wenn du dich erinnerst." Justus sah aus als wär ihm jemand auf den Fuß getreten. „Oh," sagte er „Das hatte ich total vergessen. Aber Bob, du hast doch Zeit, oder?" Bedauernd schüttelte Bob den Kopf. „Ich habe leider auch etwas wichtiges vor. Sorry, Erster." Das war aber auch Peter neu. „Was machst du denn morgen?" hakte Peter nach. Allerdings schien Bob nicht besonders viel Lust darauf zu haben, mit ihnen darüber zu reden. „Etwas wichtiges halt." war seine einzige Antwort darauf. „Wie heißt sie?" grinste Peter ihn an. „Wer?" „Na, das Mädchen mit dem du dich triffst." lachte der zweite Detektiv. „Oh. Nein, ich treffe mich mit keinem Mädchen" stritt Bob ab. Jedoch war Peter nicht so sicher, ob er ihm glaubte, denn einer der Hauptgründe dafür, dass Bob keine Zeit hatte, war, dass er ständig auf irgendwelche Dates mit irgendwelchen Mädchen ging. Eine ernste Beziehung hatte sich daraus aber schon lange nicht mehr ergeben.
Wenn Peter ehrlich war, war es ihm so auch lieber. Mit jedem neuen Mädchen hate er Angst, dass es dieses mal passen könnte und Bob auf einmal keine Zeit mehr für ihn hat. Die Vorstellung seinen besten Freund auf diese Weise zu verlieren war grauenhaft und deshalb freute Peter sich jedesmal, wenn Bob erzählte, dass es nicht geklappt hatte. Natürlich war ihm klar, dass dieses Verhalten total egoistisch war, doch er konnte nichts dagegen tuen.
„Sag mal, Peter" meinte Bob dann „Wo wir gerade beim Thema sind. Wie lief's eigentlich mit Kelly?" „Na ja, es war ganz nett." erzählte Peter, „Aber das wird nichts mit uns. Es ist einfach nicht das Richtige. Ich fühl einfach nicht mehr das selbe für sie wie früher." War da etwas Erleichterung in Bobs Blick? Vielleicht ging es ihm ja genauso, wie Peter. „Echt?" fragte der dritte Detektiv ungläubig.
Doch bevor Peter antworten konnte, wechselte Justus das Thema: „Das tut mir Leid, Zweiter. Aber ich würde den Fokus dieses Gespräches gerne wieder zurück auf das eigentliche Thema zurück lenken." Stumm nickend stimmten die beiden anderen Detektive dem ersten zu. Eigentlich hatte Peter lieber über andere Dinge geredet, doch auch er sah ein, dass sie mit ihrem Fall weiter kommen mussten. Also gab er keine Widerworte und hörte Justus aufmerksam zu.
„Also, da wir ein Treffen morgen nicht einrichten können, liegt es an euch denn Fall in meiner Abwesenheit weiter zu bearbeiten und bestenfalls zu lösen." sagte dieser, „Was ich euch noch mitteilen wollte: Bei dem Versteck handelt es sich meines Erachtens nach wahrscheinlich um den Rossfelsen im Canyon, was denkt ihr?"
Seine Kollegen stimmten ihm zu. Wenn der erste Detektiv eine Vermutung hatte, traf diese in den meisten, wenn auch nicht allen, Fällen zu, weshalb Peter und Bob ohm in der Hinsicht vertrauten.
„Der Rest erschließt sich mir allerdings auch noch nicht. Eventuell lassen sich diese Rätsel erst bei der Sichtung des gesuchten Ortes lösen." ,erklärte Justus weiter, bevor er feierlich verkündete: „Hiermit übertrage ich euch die Verantwortung für jene weiteren Schritte."
Peter wollte sich schon darüber aufregen, dass Justus immer so den Chef heraushängen lassen musste. Doch bevor er irgendetwas sagen konnte, stand Bob auf. „Sorry, aber mir ist gerade aufgefallen, wie spät es ist. Es git gleich Abendessen und habe meinen Eltern versprochen dabei zu sein."
Tatsächlich hatte Bob wie auf heißen Kohlen gesessen, seit Peter von seinem fehlgeschlagenen Date erzählt hatte. Anscheinend war das der Grund gewesen.
„Warte, ich komm mit" bot Peter an. „Schließlich ist es ungefähr die gleiche Richtung und ich muss auch langsam mal nach Hause." Doch irgendwie wirkte Bob überhaupt nicht begeistert von diesem Vorschlag. Dies wunderte Peter, denn normalerweise verbrachte Bob offensichtlich gerne Zeit mit ihm.
Dieser Ausdruck des Missfallens weilte jedoch nur kurz auf Bobs Gesicht. Dann lächelte er und meinte: „Klar, gerne." Doch seine Augen sagten etwas anderes.
Ich lebe noch Wuhu. Und ich hab euch nicht vergessen, keine Sorge.
Beim letzten Kapitel habe ich noch etwas hinzugefügt, was ich vergessen hatte, aber es ist jetzt nichts besonders wichtiges.
Bis höchstwahrscheinlich nächsten Monat. So lange brauche ich nämlich immer für ein Kapitel. Traurig. Ich weiß
gez. Anni, CEO of killing romance with wierd stuff (Like the fact that a person is not wearing their glasses), trying to save it and failing miserably
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