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Kapitel 6

"Komm mit. Racola erwartet dich."

Lili runzelte die Stirn.

Was hatte Racola nun vor?

Die letzten Tage kam er immer wieder in ihr Gemach, um mit ihr zu reden. Dabei ging er sehr sanft und ruhig mit ihr um, als ob er sich mit einem scheuen Reh befasste.

Aber Lili wusste, was er eigentlich von ihr wollte und das waren Informationen über die Drachen. Nun, dann hätte er ihr mehr Zeit im Schloss lassen müssen, denn sie wusste gar nichts, was ihm vielleicht geholfen hätte. Nun, sie würde ihm auch nichts erzählen, selbst wenn sie es wüsste.

Sie nahm an, dass es ihm mittlerweile zu bunt wurde und er nun härtere Geschütze auffuhr, um irgendetwas herauszufinden.

"Du sollst das anziehen."

Der Krieger, der ihr diese Botschaft überbrachte, gab ihr ein Stoffbündel.

Lili sah es skeptisch an und faltete es schließlich auseinander.

Eine Lederhose und eine Tunika kam zum Vorschein.

"Zieh dich um, damit ich dich endlich zu ihm bringen kann. Er ist nicht gerade sehr geduldig und was dich angeht ist er im Moment alles andere als tolerant."

Lili lachte spöttisch.

Racola war generell kein geduldiger Mann. So oft hatte sie sein Brüllen vernommen, wenn etwas nicht so geschah, wie er es wollte. Sie konnte sich schon vorstellen, dass er auch jetzt schnaubte, weil es ihm nciht schnell genug ging, obwohl der Krieger erst vor kurzen an ihrer Tür geklopft hatte.

Da sie dem Krieger keine Schwierigkeiten machen wollte, obwohl er nicht gerade freundlich zu ihr war, zog sie sich schnell um und starrte erstaunt in den Spiegel. Noch nie in ihrem Leben hatte sie Hosen angehabt und dieses Paar schien für sie gemacht worden sein. Selbst die Tunika sah neu aus. Nur die dünnen Schuhe, die sie noch von der Zeremonie an hatte, passten wie nicht ganz zu der neuen Kleidung, aber sie hatte nichts anderes.

"Bist du fertig?", bellte der Krieger und Lili kam schnell aus ihren Schlafgemach.

Er schnaubte kurz und ging dann einfach aus dem Zimmer. Die Tür blieb dieses Mal weit offen.

Lili traute sich beinahe nicht hindurch, aber nachdem sie hörte, wie der Krieger ein unwirsches Knurren ausstieß, schlüpfte sie schnell aus dem Gemach.

Als sie durch die Ruine ging, wurde sie von keinem der Männer beachtet. Wenn einer hochschaute, dann funkelte er sie böse an. Einer spuckten sogar vor ihr aus.

"Lass dich nicht von ihm erwischen!", knurrte der Krieger einen der Männer an.

Der schnaubte.

"Sie ist ein Drachenliebchen. Er sollte sie wieder in das Erdloch stecken und nicht um sie herum scharwenzeln. Er verliert unser Ziel aus den Augen, nur weil er sie überzeugen will, ihn..."

Der Krieger hob drohend seine Faust in die Höhe.

"Wage es nicht, so über unseren Anführer zu reden. Und noch hat sie keinen Drachen. Oder siehst du einen hier herumfliegen und sie suchen?" Er schnaubte erneut. "Ich bin auch nicht begeistert davon, aber wer kann einen Mann in der Hinsicht schon umstimmen?"

Lili hätte am liebsten laut geschrien. Sie stand vor diesen Kerlen und sie redeten über sie, als ob sie Dreck unter ihren Füßen war.

Dabei verstand sie nicht ganz, was sie andeuten wollten.

Der Kerl, der vor ihr ausgespuckt hatte, warf ihr noch einen bösen Blick zu und ging dann weiter.

"Beeile dich. Ich will diesen Spießrutenlauf hinter mich bringen."

Nun war sie es, die schnaubte.

"Du tust gerade so, als ob ich eine Strafe für dich wäre."

Er nickte.

"Das bist du auch. Nimm es nicht persönlich, aber keiner der Männer fühlt sich wohl dabei, dass du hier bist und so gut behandelt wirst. Ich war in der Hinsicht unserem Anführer wohl etwas zu laut und fordernd. Er hat mir sehr eindrucksvoll klar gemacht, warum er zum Anführer bestimmt wurde und nun bin ich für deine Sicherheit zuständig."

Sie runzelte die Stirn.

"Inwiefern hat er dir es beigebracht?"

Der Krieger hob seinen Kittel und Lili schlug erschrocken eine Hand vor dem Mund, als sie die Schürfwunden und die blauen Flecke sah.

"Bei den alten Wesen...du siehst aus, als ob man dich durch Felsgestein geschleift hat."

Der Krieger zuckte mit den Schultern.

"Genau so fühlt es sich auch an. Ich habe aber daraus gelernt und werde bestimmt nicht mehr meine Fresse aufreißen."

Sie lächelte ihn leicht an.

"Das scheint mir ein guter Rat zu sein. Aber ich bin wirklich nicht sehr erpicht darauf hier zu sein."

Einen Moment blitzte etwas in den Augen des Kriegers auf, aber es dauerte nicht lange genug, um es deuten zu können.

"Wie dem auch sei. Racola wartet auf dich und ich habe keine Lust, mich wieder von ihm verprügeln zu lassen."

Ohne auf sie zu achten, lief er weiter und Lili musste beinah rennen, um in seiner Nähe zu bleiben. Sie war sich sicher, dass sie mit mehr Beschimpfungen rechnen musste, wenn sie nicht in seiner Nähe blieb.

"Wie ist dein Name?", fragte sie leise.

Er brummte leise.

"Warum willst du das wissen?"

Sie zuckte mit den Schultern.

"Da du doch nun mein Beschützer bist, sollte ich ihn kennen, oder?"

Er blieb einen Moment stehen.

"Hör zu, Frau. Nur weil ich diesen Kerl vor einer Dummheit bewahrt habe, bin ich nicht dein Freund. Ich bin ein verfluchter Drachenjäger und die Braut eines Drachen zu bewachen ist so ziemlich das Erniedrigendste, was ich mir vorstellen kann."

Sie knurrte ihn an.

"Ich bin auch nicht deine Freundin, du Idiot. Aber ich möchte hier weg. Damit wäre dir doch auch gedient, oder etwas nicht? Es sei denn natürlich, du willst mich hineinlegen und tust nur so, als ob du mich beschützen musst."

Er nickte und neigte seinen Kopf.

"Also gut. Mein Name ist Numa. Und mir wäre wirklich wohler, wenn du nicht mehr hier wärst, auch wenn das unser Anführer nicht sehen will, in welche Gefahr er uns bringt, wenn er dich bei sich behält. Wie willst du hier verschwinden? Ich kann dich nicht einfach laufen lassen. Du hast keine Ahnung, was er mit mir anstellen würde."

Sie sah, wie Racola auf die beiden zukam.

"Mein Bruder. Sein Name ist Siko. Er muss hier sein. Suche ihn. Er wird eine Lösung finden."

Sei trat Numa gegen das Schienbein, was er mit einem verwunderten Blick quittierte, aber Racola stand schon neben ihm und sah sehr wütend aus.

"Was hat er zu dir gesagt? Hat er dich beleidigt?"

Sie schnaubte, während Numa ihr dankbar zu zwinkerte.

"Beleidigt? Er nicht. Aber er hat keine Ahnung, wie man eine Frau behandelt. Immer nur: Beeil dich. Er wartet."

Sie warf nun Racola einen bösen Blick zu.

"Ich bin nicht einer deiner Männer, Racola. Man zitiert mich nicht einfach irgendwohin und erwartet, dass ich sofort alles stehen und liegen lasse."

Racola grinste und Lili machte Numa ein Zeichen, dass er verschwinden sollte.

"Dann muss ich mich bei dir entschuldigen. Aber ich dachte, ich mache dir heute eine Freude und reite mit dir aus."

Sie riss die Augen auf.

"Ausreiten? Ich habe noch nie auf einem Pferd gesessen."

Er nickte.

"Das dachte ich mir schon. Und da ich annehme, dass du dich weigerst, mit mir zusammen auf einem Pferd zu sitzen, habe ich einen sehr ruhigen Wallach kommen lassen. Ich bin mir sicher, du lernst schnell."

Sie runzelte die Stirn.

"Du hast ihn kommen lassen?"

Racola führte sie vor die Ruine, wo man schon mit zwei Pferden auf sie wartete. Racola zeigte ihr den Wallach, der wirklich sehr friedlich wirkte. Nachdem sie das Tier an sich schnuppern lassen hatte, setzte sie Racola auf den Rücken des Tieres und bestieg sein eigenes Tier, das um einiges größer als der Wallach war.

Er schnalzte mit der Zunge und Lilis Wallach folgte eher unwillig dem Kriegsross. Lili hielt sich an der Mähne fest, doch sie fühlte sich nicht so unwohl, wie sie dachte. Nun ja, wenn man bedachte, dass sie eine Drachenbraut war und wohl auch mit ihren Drachen irgendwann fliegen sollte, dann war das Reiten eines Wallachs doch eher ein Kinderspiel.

Sie schloss die Augen und atmete tief ein.

Die Sonne schien heute und es fühlte sich beinahe wie Freiheit an, wie sie so über die Wiese ritt. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie noch nie so eine Freiheit genossen hatte, wie gerade in diesen Moment. Bei ihren Eltern konnte sie sich nicht weit vom Haus entfernen, da sie entweder auf ihre jüngeren Geschwister acht geben musste oder den Haushalt führte. Die kurze Zeit im Schloss hatte sie auch nicht nutzen können, obwohl sie sicher war, dass sie dort jede Freiheit hätte genießen können, wenn man sie nicht entführt hätte.

Erst Racola hatte ihr ein Stück Freiheit geboten und Lili nahm es an. Genoss es sogar in allen Zügen.

Nach einer Weile ritt Racola neben ihr.

"Nun, hat dir dieser Ausritt Freude bereitet?"

Sie nickte, denn sie wollte ihn nicht anlügen.

Er lächelte zufrieden und schaute in die Ferne.

"Du sagtest, du musstest den Wallach holen lassen. Was meinst du damit? Lebst du eigentlich irgendwo anders?"

Er lachte laut auf.

"Bist du wirklich der Meinung, mein Zuhause wäre eine schäbige Ruine, die gerade mal drei bewohnbare Gemächer hat? Meine Männer mögen raue Gesellen sein, aber sie bevorzugen unsere eigentliche Heimat." Er neigte sich zu ihr. "Ich habe ein Schloss, dass dem Drachenschloss nicht unähnlich ist und allen Komfort bietet, den man sich vorstellen kann. Meine Männer murren schon, weil ich sie von ihren Frauen fernhalte und sie zwinge, in Zelten zu hausen."

Sie runzelte die Stirn.

"Warum machst du es dann?"

Er zuckte mit den Schultern.

"Weil die Drachen nicht ahnen, dass wir hier sind."

Sie sah sich unauffällig um.

"Wo ist hier? Und warum bin ich immer noch in dieser Ruine."

Er atmete tief ein.

"Ich will dich nicht alleine in meinem Schloss lassen. Zum einen weiß Calarion, wo meine eigentliche Heimat ist. Zum anderen wirst du noch mehr angefeindet werden, als hier. Die Frauen sind Drachenjäger wie ihre Männer und du bist eben noch eine Drachenbraut."

Sie reckte vorsichtig den Kopf.

"Was heißt hier noch?"

Er holte tief Luft.

"Ich will nicht mehr so tun, als ob ich keine Hintergedanken hätte. Ich möchte, dass du die Meine wirst."

Sie verschluckte sich an ihrem eigenen Speichel und sie hustete entsetzlich.

"Bitte was?", fragte sie, als sie sich beruhigt hatte.

Racola sah sie ernst an. Kein Grinsen oder Lachen wieß darauf hin, dass er Scherze machte.

"Ich werde ehrlich zu dir sein, Lili. Deine Schwester Kaya hätte ich am liebsten umgebracht. Sie hatte ihre eigenen Pläne, aber sie fand sehr schnell heraus, dass ich meine Leute im Drachenschloss platziert habe. Ohne meine Erlaubnis ließ sie dich und auch Calarions Frau entführen. Meine Männer konnten dich festhalten, was uns bei Lana nicht gelang. Ich war der Meinung, du wärst genau so berechnend wie Kaya, aber dem ist nicht so. Du bist klug, mitfühlend, bescheiden und vor allem loyal. Alles Tugenden, die Kaya fehlen, die ich aber für wichtig halte. Deswegen habe ich für mich beschlossen, dich bei mir zu behalten."

Sie keuchte leise auf, doch dann wurde sie ruhig.

"Du hast eines vergessen, Racola. Ich gehöre dir nicht. Ich bin die Braut des silbernen Drachen."

Er starrte sie an, dann lächelte er.

"So? Du bist also Velion versprochen? Oder du glaubst das zumindest. Ich habe da eine Frage, Lili."

Er zeigte in eine Richtung und schaute in den Himmel.

"Wo ist Velion? Wenn du doch seine Braut bist, warum sucht er dich dann nicht? Ist er zu feige, um hier ins Drachenland zu kommen? Immerhin soll es bei den Drachen doch so sein, dass sie ihr Bräute ewig lieben und nie aufgeben. Also, wo ist Velion?"

Sie sah Racola fest an.

"Er kommt. Das weiß ich. Deine Braut werde ich nie werden."

Sie klang zuversichtlicher als sie eigentlich war. Im Prinzip hatte er schon Recht. Wenn sie wirklich Velions Braut war, warum suchte er sie nicht? Immerhin waren nun schon Wochen vergangen und sie war immer noch hier gefangen. Und das Velion zu feige sein sollte, ins Drachenjägerland zu fliegen, glaubte sie nicht. Irgendetwas hielt ihn auf, aber sie war sich nicht sicher, ob es ihre Schwester Kaya war, die sich an ihrer Stelle um den Silberdrachen bemühte oder ob es etwas anderes war.

Racola schnaubte.

"Sei dir da nicht so sicher. Wir haben die Drachen geschwächt, weil wir dich haben. Die Gemeinschaft der Brüder bröckelt. Wenn ein Drache seine Braut nicht bekommt, dann wird er zu dem, was seiner Natur entspricht. Einem Monster, das Freund vor Feind nicht unterscheiden kann. Bald werden wir sie angreifen und du wirst meine Frau. Du kannst dich glücklich schätzen. Du wirst dann die Frau eines mächtigen Mannes."

Sie schüttelte den Kopf.

"Ich bin nicht Kaya! Mich kannst du mit Macht und Reichtum nicht locken."

Er kam näher und nahm die Zügel ihres Wallachs in die Hand.

"Das weiß ich. Deswegen habe ich dich erwählt." Er zog den Wallach hinter sich her. "Das war vorerst das letzte Mal, dass wir ausreiten. Ich sehe, es war noch zu früh, um dir meine Gefühle zu gestehen."

Sie schnaubte.

"Du hast keine Gefühle gestanden, Racola. Du hast beschlossen, dass ich die Richtige für dich bin. Aber da bist du rückständiger als Calarion."

Er sah kurz zu ihr.

"Ach ja? Inwiefern?"

Sie lachte gehässig.

"Er lässt den Frauen die Wahl. Sie entscheiden sich für die Männer und werden zu nichts gezwungen."

Nun war er es, der lachte.

"Dann ist es so, dass du Velion erwählt hast, er aber deine Gefühle nicht erwidert? Nun, dann scheine ich doch die bessere Wahl zu sein. Und nun will ich nichts mehr davon hören. Du bleibst weiter in deinen Gemächern, bis wir die Drachen besiegt haben. Dann sehen wir weiter."

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