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Kapitel 2

"Wach auf, Mädchen!"

Lili blinzelte und sah hoch zum Gitter. Es hatte lange gedauert, bis sie eingeschlafen war, denn immer wieder dachte sie darüber nach, ob und wie sie von hier entkommen konnte.

"Nimm das Tau und schlinge es um deinen Körper. Wir ziehen dich nach oben."

Einen Moment erlaubte sie sich den Gedanken, dass ihre Entführer endlich ein Einsehen hatten, dass man sie nicht einfach mitten im Nirgendwo festhalten konnte, doch dann war ihr wieder bewusst, dass ihre Entführer mit ihrer Schwester gemeinsame Sachen machten. Kaya ging über Leichen, wenn es ihr half.

Nein, es musste etwas anderes sein.

Die Männer warfen das Tau hinunter und Lili schlang es um ihren Körper. Sie könnte sich auch weigern, doch schon die letzte Nacht ist es empfindlich kalt geworden. Vielleicht würde sie wenigstens in eine Hütte oder so etwas Ähnlichem verfrachtet.

Das Erste, was sie sah, war eine kleine Kutsche, die man mit Planen aus Leder verhängt hatte. Die Männer rümpften ihre Nasen, als Lili endlich oben war und sie vor ihnen stand.

"Geh in die Kutsche.", befahl der Ältere der Wachen.

"Wohin bringt sie mich?"

Ein junger Mann stellte sich vor sie und hob die Hand, wurde aber von dem Älteren aufgehalten.

"Uns geht es an den Kragen, wenn er erfahren sollte, dass einer von uns sie schlagen wollte."

Der Jüngere schnaubte.

"Denkst du wirklich, er geht besser mit ihr um?"

Lili ging langsam auf die Kutsche zu und schwieg dabei lieber. Die Nerven der Männer schienen blank zu liegen und sie wollte bestimmt nicht geschlagen werden. Egal von wem.

"Steig ein, Mädchen! Mach schon. Es wird dir nichts geschehen. Vorerst zumindest."

Lili stieg ein und die Plane wurde heruntergezogen, so dass sie schon wieder im Dunkeln saß. Wenigstens war der Sitz bequem und nach einer Weile nickte sie ein.

"Komm raus. Du musst gebadet werden."

Lili schreckte hoch, als jemand an ihrem Kleid zerrte, dass sie immer noch seit der Zeremonie trug. Sie stolperte aus der Kutsche und wäre beinahe mit der Nase voran auf die Erde gefallen, wenn sie nicht jemand grob am Stoff festgehalten hätte. Leider hörte sie, wie der Stoff riss und sie bedauerte es. Immerhin war dieses Kleid so etwas wie die letzte Verbindung, die sie mit den Drachen, und vor allem Velion, verspürte.

"Beeile dich. Er will dich so schnell wie möglich sehen."

Dieses Mal wagte sie es nicht zu fragen, wer sie sehen wollte, denn Frauen war hier offenbar verboten frei zu sprechen.

Sie folgte den Männern in eine Burg, die schon von außen eher wie eine Ruine aussah. Das Innere bestätigte Lillis Vermutung auch. In dem großen Saal, den sie durchqueren musste, waren einige kleine Zelte aufgebaut, die vor Regen schützen, denn die Decke über dem Saal war nicht mehr vorhanden. Nur ein Geflecht aus Efeu schütze die Männer und Frauen vor Regen oder Schnee und das bei Weitem nicht ausreichend genug.

Sie wurde in die Kellergewölbe geführt und trotz des maroden Zustands der Burg, fühlte es sich so an als ob es immer wärmer würde. Auch das bestätigte sich ziemlich schnell, denn sie wurde grob in einen Raum gestoßen, in dem dampfende Kessel standen. In dem riesigen Kamin loderte ein gewaltiges Feuer und ein kleiner Junge warf in regelmäßigen Abständen ein Holzstück hinein.

"Wollt ihr wohl sanfter mit der Blume umgehen?", bellte eine alte Frau die Kerle an, die Lili hierher brachten.

"Halt's Maul und sorge dafür, dass sie halbwegs anständig aussieht und nicht mehr so stinkt. Er will sie sehen."

Die Alte hob zornig einen Finger in die Höhe.

"Ich werde dein Schandmaul mit Seife auswaschen, Bürschchen. So redest du nicht mit mir, haben wir uns verstanden? Ansonsten kannst du heute Abend schauen, wo du dein Essen her bekommst." Sie kicherte hämisch. "Vielleicht teilen die Schweine die Reste mit dir, denn immerhin scheinst du mit ihnen verwandt zu sein."

Der Kerl, den die Alte so beleidigte, riss wütend seine Augen auf, doch er wurde von seinen Kumpanen aufgehalten.

"Lass Thekla in Ruhe. Sie kann wirklich dafür sorgen, dass du nur noch Mist schaufelst. Er vertraut ihr."

Sie schlossen geräuschvoll die Tür und die Alte kicherte leise, bevor sie sich an Lili wandte.

"Du armes kleines Rehchen. Was haben diese grobe Kerle nur mit dir angestellt."

Sie betrachtete Lili von oben bis unten und schnalzte dann mit der Zunge.

"Du stinkst wirklich, als ob sie dich durch den Misthaufen gejagt und anschließend in der Jauchegrube gebadet hätten.

Lili senkte den Kopf. Es war so erniedrigend, dabei konnte sie nichts dafür.

"Nana, Täubchen. Du wirst wohl jetzt nicht weinen? Die alte Thekla kümmert sich schon um dich. Du wirst wie eine Blume duften und ein prächtiges Kleid anhaben."

Sie streckte ihre knochigen Finger nach dem, ehemals blütenweißen Kleid aus, doch Lili wich zurück und kreuzte ihre Arme vor der Brust.

"Nein! Ich...ich will es behalten. Es ist von..."

Die Alte bekam nun beinahe einen mitleidigen Blick.

"Ich verstehe. Du willst es behalten, weil du es von deinem Liebsten bekommen hast, was?"

Lili nickte. Es stimmt zwar nicht ganz, aber das brauchte die Alte ja nicht zu wissen.

"Ich sag dir was. Ich werde es waschen und stopfen." Sie rieb den Stoff zwischen ihren Fingern. "Sehr guter Stoff. Er war bestimmt mal ganz weich. Das bekomme ich leider nicht mehr hin, aber ich versuche mein Bestes. Wirst du mir das Kleid anvertrauen?"

Lili nickte und schlüpfte aus den Ärmeln. Doch dann sah sie zu dem Jungen, der immer noch eifrig Holz ins Feuer warf.

Die Alte gackerte los.

"Mach dir um ihn keine Sorgen. Er hat in seinem jungen Leben schon so viele nackte Frauen und Männer gesehen. Er ist auch nur auf das Feuer konzentriert, dass er dich nicht bemerkt."

Lili war skeptisch, aber sie zog das Kleid vorsichtig aus und hielt ihre Arme weiterhin vor die nackten Brüste.

Thekla warf das Kleid in einen Eimer und leerte Wasser darüber, bevor sie Lili in eine Ecke führte.

"Zuerst befreien wir dich vom groben Dreck. Wie lange hast du dich schon nicht mehr gewaschen, Täubchen?"

Lili senkte beschämt den Kopf.

"Ich weiß es nicht. Ich denke, es sind einige Wochen, aber irgendwann habe ich aufgegeben zu zählen."

Thekla nickte mitfühlend, doch dann reichte sie Lili eine Schüssel, in der Seife, eine Bürste und ein Tuch waren.

"Reinige dich. Wenn du fertig bist, stecke ich dich in einen Zuber und wasche dein Haar."

Lili begann sofort damit, denn sie wollte es sich mit Thekla nicht verscherzen und außerdem sehnte sich ihre Haut nach einer Reinigung. Obwohl sie mit dem Wasser versucht hatte, sich zu säubern, hatte es nicht ausgereicht. Sie schrubbte mit der Bürste ihren Körper, bis ihre Haut rot glänzte. Die Seife war recht scharf und alles brannte, aber endlich fühlte sich Lili sauber.

Wie versprochen durfte sie dann in einem Zuber, dessen Wasser mit duftenden Ölen versetzt worden war.

Seufzend ließ sie sich in das warme Wasser sinken und lehnte ihren Kopf auf das Kissen, des Thekla am Rand befestigte hatte.

Thekla machte sich an Lilis Haar zu schaffen. Sie wusch und kämmte es, während sie lauthals auf die nichtsnutzigen Männer schimpfte, die eine Frau so verwahrlosen ließen.

Danach steckte sie Lili in ein Kleid, dass ihr zu weit war. Wieder schnalzte Thekla mit der Zunge, aber sie schien nichts mehr dazu sagen zu wollen.

"So, jetzt werde ich dich zu ihm bringen."

Lili holte tief Luft.

"Zu wem denn? Wer will mich sehen?"

Thekla lächelte sie an.

"Zu Racola, unserem Anführer."





"Ich verstehe immer noch nicht, warum du unbedingt mit wolltest."

Jefrandt hoffte eigentlich, dass Velion sich ihm anschloss, denn immerhin ging es um seine Braut, doch sein Bruder schien kein Interesse daran zu haben, nach der echten Lili zu suchen. Stattdessen war Faköle mit ihm geflogen.

Gerade hatten sie sich im Wald niedergelassen und Jefrandt versuchte eine Feuer zu entfachen. Leider war er wie immer ungeschickt darin.

Faköle hockte neben ihm und betrachtete voller Spannung seine Versuche, dieses verfluchte Streichholz zum Brennen zu bringen. Enne machte sich schon immer über ihn lustig, wenn er es versuchte und nahm ihm nach einer Weile diese Arbeit ab. Doch Faköle schien ihm diesen Gefallen nicht tun zu wollen. Stattdessen öffnete er seine Hand und ein sanftes Licht erschien, um die Dunkelheit zu vertreiben.

"Kannst du damit kein Feuer machen?", maulte Jefrandt, doch Faköle zuckte mit den Schultern.

"Leider nicht. Ich kann es hell machen und meinen Feind mit dem Licht blenden, aber ich bin nicht Nielema. Und was deine andere Frage angeht...ich brauche etwas Abstand zu allem."

Endlich schlug das Streichholz Funken und es loderte eine kleine Flamme auf, die Jefrandt vorsichtig an das trockene Moos hielt, dass er unter das Feuerholz gelegt hatte.

"Wie hast du so lange überlebt in den Bergen?", fragte Faköle, denn es hatte einiges an Zeit gekostet, um das Feuer zu entfachen.

"Ich aß mein Fleisch roh. Besser gesagt, war es Noir, der es aß und ich war satt. Die Kälte machte mir nichts aus."

Faköle schnaubte.

"Während wir also in der Drachenstadt Manieren lernen mussten, hast du da oben gehaust wie ein Wilder. Ich kann mir schon vorstellen, wie es in deiner Männerhöhle gestunken hat."

Jefrandt lachte.

"Du meinst also, ich habe mich wie ein Wilder benommen, während du ein wohlerzogener Kerl wurdest?"

Faköle verzog das Gesicht.

"Nicht ganz, aber ich durfte nicht jederzeit furzen und rülpsen."

Jefrandt lachte schallend.

"Wenn ich ehrlich sein soll, ist das für mich wirklich schwierig abzugewöhnen, aber Enne hat in der Hinsicht viel Geduld mit mir."

Faköle seufzte leise.

"Du hast wirklich Glück."

Jefrandt hob eine Augenbraue.

"Ich denke, du weißt, wer für dich bestimmt ist?"

Faköle steckte die Hasen, die er gejagt hatte, auf einen Spieß und rammte diesen in die Erde nahe dem Feuer.

"Das weiß ich und das ist mein Problem. Ich war nicht so unschuldig wie du, Bruder."

Jefrandt schnaubte.

"Wenn du auf Frauen anspielst, so habe sogar ich die ein der andere abbekommen, wenn mich die Lust überkam."

Faköle sah ihn erst verwundert an, doch dann sackte er in sich zusammen.

"Ich habe meine Geliebte geschwängert und ich hoffte, dass Calarion sie als die meine erwählt. Nun ist es aber eine andere, die meine Frau werden sollte. Wie soll ich ihr erklären, dass ich schon bald ein Kind haben werde, allerdings mit einer anderen Frau?"

Jefrandt lachte schallend.

"Das ist nicht lustig.", maulte Faköle beleidigt.

Jefrandt wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.

"Doch schon. Denn du kennst dich wohl nicht so mit den Gepflogenheiten der Drachen aus."

Faköle runzelte die Stirn.

"Was meinst du damit?"

Jefrandt lehnte sich an einen Felsen.

"Wir sind unfruchtbar, bis alle Drachen ihre Frauen haben. Du weißt, dass die Drachen gleichzeitig geboren werden. Also ich weiß, dass Enne nicht schwanger ist, denn sie war vor ein paar Tagen sehr garstig zu mir und wollte Naschwerk und ihre Ruhe. Und glaube mir, davor hatten wir oft zusammen Spaß. Immi ist auch nicht schwanger, ebenso wenig wie Lana."

Faköle riss die Augen auf.

"Das meinte Kanoran also, als er mir sagte, dass mein Erstgeborener ein Drache sein wird. Er nahm das auch nicht so ernst."

Jefrandt nickte.

"Ich sage es nicht gerne, Faköle, aber das Kind ist nicht von dir. Sie hat dich betrogen."

Faköle sah in die Flammen.

"Jetzt bin ich erst recht froh, dass ich nicht in der Drachenstadt bin. Und ich dachte auch, dass Calarion sich geirrt hat. Ich bin genauso bescheuert wie Velion."

Jefrandt holte tief Luft.

"Liebst du sie denn?"

Faköle schüttelte langsam den Kopf.

"Ich dachte es eine ganze Weile, aber Asa wurde...wie soll ich das erklären? Sie war der Meinung, dass ich es mit Calarion regeln könnte."

Jefrandt lachte ungläubig.

""Du solltest Calarion darum bitten, sie zu deiner Frau zu machen? Dachte sie wirklich, es wäre so einfach?"

Faköle nickte.

"Ja. Wahrscheinlich auch, weil sie genauso wenig wie ich über Drachen weiß. Zumindest, was das Fortpflanzen betrifft."

Jefrandt lachte leise.

"Du wirst sie zur Rede stellen müssen, Faköle. Wahrscheinlich wird sie zuerst abstreiten, dass es einen anderen gab, aber wenn du hart bleibst und ihr die Tatsachen aufzählst, wird sie irgendwann zugeben müssen, dass da noch ein anderer Mann war, der auch der Vater des Kindes ist. Jetzt suchen wir erst einmal Velions Braut."

Faköle schnaubte.

"Warum ist er eigentlich nicht bei uns? Er sollte doch seine Braut suchen wollen."

Jefrandt machte es sich etwas bequemer.

"Weil er wahrscheinlich noch dümmer ist, als du!" Er lachte lauthals los, als Faköle ihm Moos an den Kopf warf. Wenigstens war es kein Stein.

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