Kapitel 15
Erschöpft sank Naoki in ihr Bett und hielt die Tränen zurück.
Reolan zog ihr die Decke über. „Ruh dich gut aus. Du hast wirklich großartige Arbeit geleistet", sagte er mit ruhiger Stimme. Naoki war sich da aber nicht so sicher. Immerhin hatte er nicht überlegt.
Sie rollte sich zusammen und als Reolan die Laterne löschte, spürte sie Kälte in sich aufsteigen.
„Schlaf gut", verabschiedete sich der Drachenkönig und verließ das Zimmer, bevor er leise seufzte.
Shao und Kario, die vor dem Zimmer standen, sahen ihn fragend an.
„Es hat sie sehr mitgenommen", flüsterte er besorgt. „Kümmert euch um sie. Ich muss mit Seolan sprechen", sagte er und sah zu, wie sich Kario in einen kleinen Drachen verwandelte und in Naokis Zimmer huschte, um ihr Gesellschaft zu leisten.
Reolan hingegen machte sich auf den Weg in das Arbeitszimmer, dass er mit Seolan teilte.
Dieser wartete bereits auf ihn. Kaum hatte Reolan die Tür hinter sich geschlossen, wollte Seolan wissen, wie es gelaufen war.
Mit einem leisen Brummen setzte sich Reolan in dem völlig dunklen Raum auf einen Stuhl, bevor er begann zu erzählen.
„Also ist er während der Heilung gestorben. Aber diese Frau hat überlebt?", fragte Seolan nachdenklich nach.
Reolan nickte. „Auf den Weg zurück hat Naoki immer wieder beteuert, dass sie sicher eine Möglichkeit finden würde, um auch stärker infizierte Menschen zu heilen. Ich bin unschlüssig, ob ich sie es noch einmal versuchen lassen möchte. Sie war so kalt und erschöpft, nachdem sie fertig war", erklärte der Drachenkönig, während er Seolan dabei zusah, wie er hin und her lief.
„Ich habe sie gesehen, als ihr gekommen seid. Infiziert ist sie nicht, oder?", fragte er, denn so erschöpft wie sie gewirkt hatte, war das etwas, das er nicht ausschließen wollte.
„Nein. Ich konnte an ihrem Körper keine Verletzung oder ähnliches sehen. Sie hat auch niemanden berührt", versicherte Reolan, bevor er seufzte. „Es ist seltsam", bemerkte er, was Seolan dazu veranlasste, stehenzubleiben.
„Was denn?", fragte er, da er Reolan nicht folgen konnte.
Dieser erhob sich und ging zum Fenster, wo er hinausblickte. „Als du sie mitgebracht hast, habe ich nicht geglaubt, dass sie es ist. Als die Seher versicherten, dass sie es wäre, habe ich es nicht geglaubt. Ich habe es nicht einmal geglaubt, als du mir von Karios Heilung erzählt hast ...", setzte er an.
Seolan hob eine Augenbraue. „Und jetzt, wo du es gesehen hast, glaubst du es?", fragte er.
Reolan schüttelte den Kopf. „Ich glaube es immer noch nicht. Oder eher ... will es nicht glauben. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber ihre Gegenwart ... ändert die Stimmung."
„Ich weiß was du meinst", sagte Seolan und trat an das Fenster. „Und ich verstehe, warum du nicht willst, dass sie es ist. Aber sie ist ein Mensch. Ihr Leben wird nicht lange genug halten, um das zu bewirken, was du dir erhoffst", sagte Seolan sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Reolan seufzte. „Ich weiß und trotzdem sehe ich schon jetzt Hoffnung in den Augen unserer Brüder."
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