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FÜNFZEHN

Die Reise am nächsten Morgen setzten wir noch vor Sonnenaufgang fort. Ich hatte viel zu wenig Schlaf in der letzten Nacht bekommen aber merkte erst beim Reiten, wie müde ich wirklich war.

Sam ritt wieder neben mir, aber auch er schien nicht so gesprächig zu sein, wie am Tag zuvor. Nach einigen Metern, die wir zurückgelassen hatten, brach er das Eis. Wir waren kurz vor Sywentha und die geballte Anspannung war jedem der Wachen anzusehen.

„Du siehst müde aus Deri. Willst du echt den ganzen Weg reiten?", fragte mich Sam und warf mir einen bedauernden Blick zu.

Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir, ich wäre mit den anderen in der Kutsche, aber das verriet ich Sam nicht.

Also zuckte ich nur mit den Schultern und lächelte ihn an.

„Irgendetwas verbirgst du doch vor mir, Deri", stellte Sam jetzt fest und ich spannte mich an.

Ich schüttelte schnell meinen Kopf und seufzte, weil ich ihn nicht wieder anlügen wollte. Oder ihm etwas vormachen wollte.

Lügen waren lästig, ich hasste es zu lügen und trotzdem tat ich es so häufig. Es war frustrierend, sich ständig zu verstellen und die Wahrheit zu verdrehen, während ich versuchte mein Geheimnis für mich zu bewahren. Und ironischerweise war es ausgerechnet Danielle, die von meinem Geheimnis wusste, aber trotzdem log ich auch sie regelmäßig an. Zum Selbstschutz.

„Hat nicht jeder seine kleinen Geheimnisse?", fragte ich ihn herausfordernd, um mich selbst ein bisschen zu verteidigen.

Sam zuckte nur mit seinen Schultern und grinste.

„Also ich bin ein offenes Buch, du kannst mich alles fragen, Prinzessin Deri", sagte er leicht sarkastisch und damit zauberte er mir ein Lächeln auf meine Lippen.

„Deri reicht", verbesserte ich ihn schnell, obwohl ich mir nicht sicher war, ob er ‚Prinzessin' nicht absichtlich gesagt hatte.

Nach einer Stunde kamen wir am Tor an.

Der Torbogen war groß, hochgeschwungen. Auf den oberen Steinen stand in einer geschwungenen Schrift „Sywentha", daneben war das Wappen des Landes zu sehen.

Es war in tristen Farben gehalten und verdeutlichte die Magie, die von König Janis ausging. Inmitten der Rautenform war ein schwarzes Kreuz, das von zwei kleinen Engeln umgeben war. Im Hintergrund waren dünne Linien, die für mich aussahen, wie Nebel.

Ich schluckte. Ich hatte dieses Wappen vor vielen Jahren schon einmal gesehen. Kurz nachdem mein Vater im Krieg verstorben war. Nur wenige Tage nachdem Sywentha Saleorien angegriffen hatte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Allein dieses Wappen sprach schon gegen den Besuch, aber trotzdem war Danielle weiterhin davon überzeugt, dass es das Richtige war.

Sie war ausgestiegen und unterhielt sich mit einem der Wächter aus Sywentha.

Die Kluft der Wächter war ebenfalls in dunklen Farben gehalten, jeder trug ein langes Schwert an der Hüfte.

„Ich habe keine Information darüber, dass Ihr mit Wachen kommt, Königin Danielle", sprach der große Mann in der tiefbraunen Lederkluft.

„Was erwarten Sie denn?" Zwischen ihren Augenbrauen bildete sich eine Zornesfalte.

Mein Herz fing an schneller zu schlagen.

„Mylady, König Janis hat Euer Kommen und das Eurer Kinder genehmigt, allerdings nicht das Eurer Wachen.", sagte er nun und es kümmerte ihn gar nicht, dass Danielle ihn wütend fixierte.

„Ich werde nicht ohne meine Wachen in dieses Land einreisen", fauchte sie nun und ging einen Schritt auf den Wachmann zu.

Dieser blieb unbeeindruckt stehen und zog eine Augenbraue nach oben.

„Das ist kein Problem, dann werdet Ihr wohl in Saleorien bleiben."

Ich zog scharf die Luft ein. 

„Wissen Sie überhaupt mit wem Sie hier gerade sprechen?"

Die Wut war Danielle ins Gesicht geschrieben. Sie hasste es, wenn jemand ihre Autorität untergrub und sie nicht das bekam, was sie verlangte.

„Ja. Ihr seid Königin Danielle Saloran aus Saleorien." Es überraschte mich, wie unbeeindruckt der Wachmann von Danielles Auftreten war. Unauffällig grinste ich in mich hinein. Noch nie hatte ich erlebt, wie jemand so mit Danielle sprach.

Gerade als die Königin etwas wütend erwidern wollte, kam ihm die Wache zuvor.

„Bei allem Respekt, Mylady, ich stehe unter dem Befehl von König Janis und bin nicht bereit diesen Befehl fallenzulassen. Eure Majestät darf gerne zusammen mit Euren Töchtern und Eurem Sohn ins Land einreisen, aber die Wachen müssen hierbleiben. Sie können hier warten, bis Ihr zurück seid und wir versorgen sie mit genügend Essen. Wenn Ihr das nicht wollt, dann dürft Ihr leider nicht in Sywentha einreisen."

Die Deutlichkeit in seinen Worten war außerordentlich. Der Umschwung in Danielles Gemüt wurde jedem im näheren Umkreis bewusst. Sie ging einen großen Schritt auf den Wachmann zu, beugte sich nach vorne und flüsterte etwas, was ich nicht verstehen konnte. Ich spitzte meine Sinne, versuche zu lauschen, aber hörte kein einziges Wort. 

Der Wachmann nickte.

„Außerdem brauche ich einen, der die Kutsche fährt", sagte sie jetzt wieder laut, atmete dabei scharf aus und bedeutete dem Wächter, dass er sich einen aussuchen sollte.

„Junger Bursche, leg alle deine Waffen ab und lass sie in Saleorien, dann darfst du die Kutsche fahren", befahl er Sam.

Sam tat was ihm befohlen wurde. Er setzte sich auf den Platz des Kutschers und nahm die Zügel in die Hand. Die Situation was außerordentlich eigenartig. Der Kutscher durfte nicht die Kutsche fahren, stattdessen ein unerfahrener Wächter. 

Ich hatte die Vermutung, dass der Wachmann Sam ausgewählt hatte, weil er der Jüngste war. Und somit der, der am unerfahrensten aussah.

Daraufhin nickte der Wächter uns zu und erlaubte uns durch den Torbogen zu reiten. Drei weitere Wachen überquerten gemeinsam mit uns die Grenze. Die Waffen hatten sie abgelegt, aber sie durften mit uns bis nach Sywentha reisen. Die Vorstellung durchflutete mich mit einem unwohlen Empfinden. Danielle war anscheinend nicht nur in Saleorien verdammt mächtig. Sie hatte es irgendwie bewältigt, dass sich der Wächter gegen seinen Befehl behauptete. 

Ich kannte ihre Machenschaften. Ich war mir sicher, dass sie ihn erpresst hatte. Vielleicht hatte sie zuvor etwas über seine Familie herausgefunden und ihn bedroht. Es wäre nicht anders, als die Aufgaben, die sie sonst mir schenkte. Wenn ich etwas herausgefunden hatte, hatte sie etwas in der Hand. So bekam diese Frau alles, was sie wollte. 

Überraschend, aber nicht unerwartet war es, dass ich nicht die Einzige war, die jene Spionage für die Königin betrieb. 

Trotzdem raste mein Puls bei der Vorstellung, dass wir unbewaffnet in Sywentha waren. Abgesehen von meinen Waffen unter der Lederkluft. Denn glücklicherweise hatten die Männer sich nicht erlaubt eine Frau abzutasten. Wäre ich persönlich unbewaffnet in dieses Land reiten müssen, mit dem Gedanke, dass ich vermutlich ein furchtloses, mächtiges Wesen treffen würde, hätte ich protestiert. 

Schon bei dem Gedanken daran heute Abend mehr über die Faes zu lesen, breitete sich Aufregung in mir aus. Ich hatte gestern wirklich interessante Informationen herausgefunden und konnte es kaum abwarten noch mehr über diese grausamen Wesen zu erfahren. Irgendetwas faszinierte mich daran.

Als wir durch die Straßen von Sywentha ritten, umgab mich ein unbehagliches Gefühl. Jedes Rascheln im Gebüsch, jeder Schatten, der sich bewegte, sandte einen Schauer über meinen Rücken. Ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass wir in dieser fremden, feindlichen Umgebung unvorbereitet und schutzlos waren.

Nur eine Stunde vom Torbogen entfernt, passierten wir das erste Dorf. Die Menschen, die uns auf der Straße begegneten, warfen uns misstrauische Blicke zu, und ich konnte förmlich die Spannung in der Luft spüren.

Sywentha und Saleorien hatten seit 15 Jahren keine friedlichen Absichten mehr miteinander gehabt, deshalb war es klar, dass die Menschen uns als Eindringlinge ansahen.

Die restliche Reise bis zum Schloss verlief langsam und still. Ich ritt allein hinter der Kutsche und saugte jedes kleinste Detail Sywenthas auf.

Meine Mission hatte in dem Moment gestartet, als ich den Torbogen durchquert hatte.

Großartig unterschied sich dieses Land nicht von unserem. Ein paar kleine Wälder und Felsen durchzogen Sywentha. Die Bäume fingen wegen des anbrechenden Frühlings an zu blühen und ein sanfter Duft von frischen Blumen lag in der Luft. Doch trotz der scheinbaren Harmonie, die in der Natur lag, spürte ich, wie eine Unruhe in mir aufstieg, je näher wir dem Schloss kamen.

Am frühen Abend trafen wir ein. 


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