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FÜNFUNDZWANZIG

Ich war hilflos. Verzweifelt. Mit hämmernden Herzen sah ich mich um. Ich musste irgendeinen Ausweg finden. Einen Fluchtweg. Doch schnell bemerkte ich, dass ich vor dieser kleinen Einbuchtung gefangen war. 

Ich hatte keine andere Wahl, als dem furchteinflößendem Fae gegenüberzutreten. 

Calix sah mich aufmerksam an, musterte mich neugierig von Kopf bis Fuß. Ich schluckte. Jeder Zentimeter seiner Blicke jagte eine unangenehme Welle über meinen Rücken. 

Hallo, Nereida.

Seine tiefe, raue Stimme schwang in meinen Gedanken wider. Mit aller Kraft versuchte ich den letzten Fünckchen Mut aus meinen Adern zu erhaschen und schaute dem Fae, der mir unverweigerlich frech gegenüberstand in die Augen.

Zum ersten Mal konnte ich ihn im schwachen Mondlicht aus der Nähe betrachten. Der Teil aus meiner Seele, der ihn unbedingt besser kennenlernen wollte, übernahm langsam jegliche Tropfen meines Blutes. 

Calix hatte dunkelgrüne Augen, die mich an die Farbe einer Tanne erinnerten.

Seine Lippen waren geschwungen und formten dabei ein süffisantes Grinsen. Seine kantigen Wangenknochen hoben sich leicht im schwachen Licht hervor und ich konnte einen leichten Bartschatten erkennen.

Er war wunderschön.

Was daran liegen musste, dass er ein Fae war. Ich hatte in dem Buch über dies Fae gelesen, dass diese Wesen die schönsten Kreaturen Avaloviens waren. Schöner als die Banshees und bei weitem schöner als wir Menschen.

Er bemerkte, wie ich ihn anstarrte. Calix richtete sich auf, sein Grinsen wurde noch breiter als zuvor. Schnell wendete ich meinen Blick ab und sah starr auf die Schlosswand neben ihm.

Ich räusperte mich und versuchte irgendwie das Kribbeln auf meiner Haut zu ignorieren.

Aus dieser Nähe war seine Macht von einer Intensität, die mir den Atem raubte. Seine Präsenz war überwältigend, ich fühlte mich wie gelähmt, unfähig mich zu bewegen.

Sein Blick brannte auf meiner Haut und ich spürte, wie sich all meine Sinne intensivierten. Krampfhaft versuchte ich meinen Verstand Überhand nehmen zu lassen. Irgendeine richtige Entscheidung zu treffen. 

„Ich muss da hoch", sagte ich mit belegter Stimme und zeigte zu meinem Fenster.

Er hatte mich ohnehin längst entdeckt, weshalb ich keinen Grund hatte, mir irgendeine Ausrede auszudenken. Ihm zu erzählen, dass ich nur einen Spaziergang machte, obwohl er wahrscheinlich Bescheid wusste, dass ich streng bewacht wurde, machte nur wenig Sinn.

Außerdem stand er unter meinem Fenster.

„Das weiß ich doch Nereida, aber ich dachte, dass du mich vielleicht kennenlernen willst", erwiderte er und stieß sich von der Wand ab. Er kam einen selbstbewussten Schritt auf mich zu. Das unangenehme Gefühl in meiner Brust drückte gegen meine Haut. Ungeschickt stolperte ich einen Schritt zurück. Ich wollte ihn anschreien, dass er nicht zu Nahe kommen sollte, aber die Worte erstickten in meiner Kehle. 

Ein lächerlicher Versuch, meine Unterlegenheit zu präsentieren. Hoffentlich bemerkte er nicht, wie hilflos ich war.

„Wieso dachtest du das?", presste ich irgendwie atemlos hervor. Ich wusste selbst nicht, wie meine Kehle diese Worte Zustande brachte, wenn ich mein totschlagendes Herz in meinem Körper beachtete. 

Ein Fae. Ein gutaussehender Fae. Direkt gegenüber von mir. Nur einen Meter entfernt.

Ich war verdammt noch mal tot. 

Meine Angst war unübersehbar. Aber zu meiner Überraschung nutzte er dieses erbärmliche Gefühl nicht aus. Im Gegenteil ging er einen kleinen Schritt zurück. Entfernte sich wieder von meinem Körper. Aber auch mit entging das angespannte Mustern seinerseits nicht. Aber nur eine Sekunde später hatte er wieder das freche Grinsen auf seinen Lippen.

„Ich bin davon ausgegangen, weil du dich bei Arthur nach mir erkundigt und mich vor zwei Nächten verfolgt hast." 

Bei allen Seelen. Arthur der Verräter. 

Ich war fest davon ausgegangen, dass er mich nicht gesehen hatte. Schließlich war ich vorsichtig vorgegangen. Aber angesichts der Tatsache, dass er mir gegenüberstand und mir vorhielt mich gesehen zu haben, war ich wohl nicht vorsichtig genug gewesen. Ich dachte an die Instinkte und Sinne der Faes. Verdammt. Ich hatte mich in einem Delirium befunden, ohne richtig bei Verstand zu sein war ich Calix gefolgt.

Wenn er mich gesehen hatte, wie groß war dann die Wahrscheinlichkeit, dass mich auch einer der Wachen erkannt hatte?

Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Danielle mich in den nächsten Tagen umbringen würde?

„Kein Grund zur Sorge. Du musst dich dafür nicht schämen, das ist etwas ganz natürliches."

Perplex riss ich meine Auge auf, bemerkte wie meine Kehle austrocknete. Aber ich schaffte es nicht meinen Mund zu befeuchten. Stattdessen wiederholte ich seine Worte in meinem Geist. 

Es war etwas ganz Natürliches? Ich war ihm gefolgt, wie ein besessener kleiner Hund. Ich hatte keine Kontrolle über mein Handeln gehabt und er stempelte es als etwas Natürliches ab? Was bei allen Seelen war daran natürlich?

„Wie hast du mich bemerkt?"

Irgendwie musste ich die Situation abschätzen. Irgendwie musste ich noch meinen Verstand siegen lassen. Irgendwie musste ich herausfinden, ob nur Calix oder auch noch andere Wächter mich gesehen hatten. 

Langsam wanderten seine buschigen Augenbrauen in die Höhe. 

„Ich schätze genauso, wie du. So, wie du den Wachmann letzte Nacht umgelegt hast, dich heimlich aus deinem Zimmer geschlichen hast und wie du mich verfolgt hast. Mit guten, außergewöhnlich guten Sinnen."

Ich schnappte erschrocken nach Luft. Er wusste alles. Von all meiner nächtlichen Aktivitäten in Sywentha. Ich wollte mir meine zitternden Hände vor meinen Mund schlagen, aber hielt mich zurück. 

Alles sträubte sich in mir, als er es wagte sich mit mir zu vergleichen. Ich war nicht wie er. Aber ich hatte zu viel Angst vor diesem Fae, als dass ich es ihm die bittere Wahrheit in sein schönes Gesicht schleudern würde.

Arthur hatte gesagt, dass er ein sehr guter Freund von König Janis wäre und wenn er König Janis von meinen Unternehmungen erzählte, dann war ich tot. Ich musste mich gut stellen.

„Bitte erzähle niemanden davon", flehte ich verzweifelt, weil ich keinen Ausweg fand. Es war erbärmlich und traurig, wie mich dieser Fae kennenlernte. 

Etwas Unbestimmtes flammte in seinem Gesicht auf. Ich versuchte es zu deuten, aber blieb ratlos. 

„Warum nicht? Was bringt es mir, es niemandem zu erzählen?" Die Herausforderung in seiner Stimme war kaum zu überhören. 

Er hatte sich wieder an die Wand gelehnt, seine Arme verschränkt, seine Schultern hingen locker nach unten. 

Das Funkeln der Tannengrünen Augen entging mir nicht. Die unerklärliche Anziehungskraft legte sich verboten auf meine Haut. 

„Ich bitte dich darum. Weißt du zufällig, ob noch jemand anderes mich gesehen hat?" 

„Erstmal kann ich dich beruhigen, wir wissen beide genau, dass dich sonst keiner gesehen haben kann, weil du nun mal... du bist. Aber was das andere angeht... Fae sind nicht selbstlos, ich verlange etwas dafür, dass ich dein Geheimnis für mich bewahre."

Seine Stimme war von einer Stärke durchdrungen, die mich erschaudern ließ. Jedes Wort klang fest und eindeutig.

Fae sind nicht selbstlos.

Calix hatte mir gerade in mein Gesicht gesagt, was er war.

Ohne auch nur ein kleines bisschen Angst zu haben, offenbarte er mir in einem Menschenland, dass er nicht menschlich war. Dass er ein verdammter Fae war. Er zeigte so dreist, was er war. Unverfroren ließ er mich damit wissen, dass er den Menschen übergestellt war. Dass er mächtiger, stärker und unerbittlicher war.

Nur schwer drang die Erkenntnis in meinen Geist. 

Die Sorge, die Menschen würden reden, schwebte scheinbar nicht einmal in seinen Gedanken. Oder er wusste, dass ich es niemandem verraten würde. 

Die Information, Fae seien keine selbstlosen Menschen, war mir nicht neu. Zahlreiche Geschichten erzählten von den egozentrischen Einzelgängern, die niemanden an sich heranließen.

Die Bestätigung direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen, versetzte mir einen Stich.

„Was willst du?", flüsterte ich wütend, aber versuchte mich zusammenzureißen.

Alles in mir verdrehte sich, wenn ich daran dachte, Calix etwas schuldig zu sein. Ich wollte nichts für ihn tun. Aber ich musste es, damit er mein Geheimnis bewahrte. Ich hatte keine andere Wahl. Alle anderen Optionen schienen noch schlechter zu sein.

„Erst einmal würde ich gerne deinen Namen wissen, Nereida. Du weißt ja auch, wie ich heiße."

Seine Stimme war fest, er er schien amüsiert darüber, wie ich auf ihn reagierte, dass ich seinen Namen wusste und ihn verfolgt hatte. Dabei umzingelte mich bloß ekelhafte Peinlichkeit. 

Ich blickte ihn gereizt an, aber merkte, wie mir die Röte in die Wangen stieg.

Zum Glück waren wir umgeben von der Dunkelheit, sodass er es nicht sehen konnte.

Das wäre noch der Höhepunkt gewesen. Es reichte ja schon, dass er genau wusste, worüber ich mit Arthur gesprochen hatte. 

Kurz überlegte ich ihm einen falschen Namen zu verraten, aber entschied mich schnell dagegen. Ich wusste ja nicht, ob er durch seine Faeinstinkte irgendwie auch einen eingebauten Lügendetektor hatte.

"Anderia."

„Anderia", wiederholte er und betrachtete mich ein weiteres Mal von Kopf bis Fuß. Plötzlich schien sein Blick noch einnehmender. Meine Haut kribbelte unangenehm bei seinem Blick. 

Würde er mich töten? 

„Was ein schöner Name", fügte er nach einiger Zeit hinzu, ein warmes Lächeln spielte sich auf seinen Lippen ab. Es war viel zu schön. Er hatte es nicht verdient ein solches Lächeln zu tragen. 

Zwar klangen seine Worte aufrichtig, aber ich ließ sie an mir abprallen. Ich wollte dieses Kompliment nicht ernst nehmen. Er war ein Fae, das war alles nur ein Spiel. 

Böse funkelte ich ihn an und wartete, dass er fortfuhr. Ich ging einen weiteren kleinen Schritt zurück, um mehr Abstand herzustellen. 

Dieses Treffen war mir nicht geheuer. Dass er meinen Namen wusste und mochte, gefiel mir noch weniger. 

„Warum kannst du dich denn nicht einfach normal mit mir unterhalten, Nereida?", fragte er mich jetzt lachend. Die Gänsehaut auf meinem Körper verachtete ich mindestens so sehr wie den Mann vor meiner Nase. 

Ich hasste meinen Körper dafür, wie er auf diesen fremden Fae reagierte und wenn ich noch weiter mit ihm redete, dann würde ich noch verrückt werden. Ich wollte meinen Körper dafür zerreißen und ihn rügen, dass er gefälligst aufhören sollte auf diese Weise zu reagieren, aber leider brachte das überhaupt nichts.

Schon als ich ihn verfolgt hatte, hatte ich meinen Körper nicht unter Kontrolle. In diese Situation wollte ich nie, nie wieder kommen.

Ich erhob mein Kinn, nahm all meinen Mut zusammen, um ihn die Antwort an den Kopf zu werfen, die er verdient hatte. Weiterhin die ängstliche Frau zu spielen, die nicht mit den Reaktionen ihres Körpers umgehen kann, war keine verdammte Option. Denn der Mann vor mir war ein blutrünstiges Geschöpf, das für jegliches Leid der Menschen verantwortlich war. 

„Du bist ein Fae. Ich verabscheue Faes". Selbst ich war getroffen über die Härte meiner Worte. 

Und auch meinem Gegenüber konnte ich die Überraschung anmerken. Sein Lächeln verging ruckartig. 


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