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Kapitel 2


Wir hatten nie oft fernsehen geguckt. Vielleicht, weil meine Großmutter den Schein bewahren wollte, unser Leben spielte sich im 18. Jahrhundert ab. Um genau zu sein, kann ich die Male, an der wir diesen schwarzen Kasten eingeschaltet hatten, an einer Hand abzählen: Als die Hohepriesterin des Wassers eine Ansprache gehalten hatte, als der Vampirkönig gestorben war und als es ein Update zu den Nachtschattenkriegen gegeben hatte. Ansonsten waren da noch diese Reality – Serien, die Patricia so mochte. Je glamouröser, desto besser. Was mich immer an diesen Serien gestört hatte, war, dass sie gestellt wirkten. Als versuchten sie gar nicht erst die Tatsache zu leugnen, dass ein Regisseur ihnen sagte, was sie zu tun hatten. Genauso fühlte ich mich, als ich auf den Balkon trat, den vor wenigen Minuten Cai Winter betreten hatte. Er stand dort, die Unterarme am steinernen Geländer abgestützt. Meine Handflächen begannen zu schwitzen. Was sollte ich tun? Mit ihm reden? Doch was sagte man zu jemandem, den man in naher Zukunft heiraten musste?

Meine Knie waren wie aus Gummi, als ich mich ihm näherte. Doch uns trennten nur noch wenige Schritte, als er herumfuhr: „Komm bitte nicht näher! Dein Parfüm, es..." Er hustete in ein seidenes Taschentuch und seine Augen tränten. Sofort wich ich zurück. Selbst mein Dekolletee brannte vor Scham. Ich knetete meine Hände, die ich auf dem steinernen Geländer ablegte, und wünschte, ich könnte im Erdboden versinken.

Seine bleichen Hände lehnten über dem Geländer. Ob sie so weich waren wie meine? Oder rau und schwielig wie die von Rhian? Würde ich es je erfahren? Wollte ich das überhaupt?

Da vernahm ich seine Stimme. „Der Garten ist wunderschön." Ich schreckte hoch, stammelte: „Ja, sehr schön." Rhian hatte eine Schwäche für die Rosen und deren Herkunftsgeschichte, und kurz überlegte ich, ihm davon zu erzählen, wie mein Vater die Pflanzen aus fernen Ländern hierherbrachte. Doch ich wollte ihn nicht damit langweilen.

Vor allem Tante Magaret hatte darauf geachtet, dass ich wusste, wie ich höfliche Konversationen betrieb, doch in diesem Moment war mein Kopf wie leergefegt. Ich wollte rennen, von hier fliehen, aber mir waren die Hände gebunden. Da fiel mir etwas ein. „Hat Wolfstein auch einen Garten?"

Wolfstein. Wie der Vatikan für die Katholiken, war Wolfstein der Sitz ihres Oberhauptes. Die Stadt, in der seit der Entstehung des Vampirrates ihr König wohnte.

„Ich weiß es nicht", gab Cai zu. „Ich war noch nie dort. Derzeit wohne ich noch in der Stadt meiner Kindheit weiter nördlich."

In diesem Moment wurde mir klar, dass ich früher oder später seine Eltern kennenlernen würde. Und bei diesem Gedanken zog sich mein Magen zusammen. Es sei denn, sie waren tot. „Sind deine Eltern noch ab Leben?", fragte ich. Im selben Moment wollte ich mich dafür ohrfeigen. Was sagte ich denn da? So etwas fragte man doch nicht! Ich knetete meine Hände so fest, bis sie schmerzten.

„Ja, aber sie sind sehr krank", murmelte Cai. Jetzt konnte ich nicht anders, als meine Haltung aufzugeben und die Schultern hochzuziehen. Verdammt! Als die Stille so unangenehm würde, dass ich mich von der Balustrade stürzen wollte, fragte ich: „Was fehlt ihnen denn?"

„Sie leiden an der Vampirkrankheit. Drittes Stadium."

Ach ja, die Vampire und ihre grenzenlose Kreativität, Dinge zu benennen. Vampirkönig, Vampirkrankheit, Vampirgesetzbuch. Rhian hatte mal gesagt, es gäbe einen Grund, warum die vampirischen Dichter so lange für ihre Dichtungen brauchten. Vampire waren nämlich ausgesprochen unkreativ – ein Gedanke, bei dem ich grinsen musste.

Sofort biss ich mir auf die Lippen. Ich zwang mich, mein Lachen herunterzuschlucken. Nicht auszudenken, wenn ich losgekichert hätte, nachdem er seine totkranken Eltern erwähnt hatte.

„Das ... tut mir sehr leid."

Er drehte sich zu mir. „Weißt du, Familie zu haben, ist ein Segen. Du kannst dich auf sie verlassen, wenn dir die Welt in den Rücken fällt. Du kannst bei ihnen so sein, wie du bist." Dass ich jetzt nicht sarkastisch auflachte, brachte all mein schauspielerisches Talent auf. Wir sahen durch die Glasscheibe, wie Magaret umringt von Cais Begleitern eine Geschichte zum Besten gab, und Patricia ihre goldenen Ohrringe zurechtrückte. Celesté saß wie eine Puppe auf dem Sofa und schielte mit zusammengekniffenen Lippen zu uns herüber.

„Und wo ist deine Mutter?" Ich schluckte. „Sie liegt verscharrt hinterm Haus." Cai runzelte die Stirn, dann begriff er. „Mein herzlichstes Beileid." Ich nickte und versuchte die Tränen wegzublinzeln. Immerhin überdeckte die Trauer die aufkommende Scham für meine prüde Ausdrucksweise.

„Hör zu, es tut mir leid!" Bei seiner Lautstärke fuhr ich zusammen. Er sah in meine Richtung, mied aber meinen Blick. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich diesen Pakt jemals einlösen würde. Peter war ein guter Mann, aber viel zu optimistisch, und ich ahnte schon, dass er sich verrennen würde. Also bot ich ihm meine finanzielle Unterstützung an mit dem einzigen Einsatz, der mir etwas nützen würde. Damals hatte er noch kein Kind, er war frisch verheiratet." Er legte den Kopf in den Nacken. „Und wenn die Dinge anders wären, wenn ich nicht zum nächsten Vampirkönig bestimmt gewesen wäre, wenn die Werwölfe nicht gerade ein Siebtel unserer Truppen vernichtet hätten, hätte ich diesen Pakt aufgelöst."

Mein Mund war trocken. Ich wagte es nicht, mich zu bewegen. Als er fortfuhr, war sein Blick auf den Garten gerichtet. „Aber wenn ich auf dem Thron sitze, kann ich dieses Abschlachten verhindern. Manche Clans sind bereit, Frieden mit den Vampiren zu schließen. Und wären meine Leute nicht so fürchterlich engstirnig..." Er grinste. „Vielleicht kann ich diesen Krieg beenden. Aber dafür muss ich gekrönt werden, und dafür brauche ich eine Seelenverwandte."

Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Meine Finger strichen über Risse im Gestein und zupften Moos aus den Fugen. Von drinnen drang Gelächter. Hoffentlich sahen seine Begleiter, wie wir hier draußen standen. Erst nach einer Weile traute ich mich die Frage zu stellen, die mir schon so lange auf den Lippen lag. „Und was passiert mit mir nachdem du gekrönt wirst?" Er zuckte die Schultern. „Diese Entscheidung liegt bei dir. Du kannst dein Leben im Schloss verbringen, wir können deine Familie nachholen-" „Nein!" Meine Stimme klang gepresst, als hätte ich nicht die Energie zu schreien. Als Cai die Stirn runzelte, wiederholte ich, diesmal gefasster: „Ich würde es vorziehen, wenn sie hierblieben." Er zuckte die Schultern: „Wie du willst." Da entfachte eine Idee in mir. Einige Augenblicke vergingen, dann fragte ich: „Kann trotzdem jemand mit mir ins Schloss umziehen, der nicht zu meiner Familie gehört?" „Wenn du dich dann wohler fühlst."

Ich wollte schreien vor Glück. Rhian konnte mit nach Wolfstein kommen! Bald schon konnte ich tun und lassen, was mein Herz begehrte. Ich würde frei sein. Und was noch besser war: Rhian würde mir helfen, den nächsten Monat an Cais Seite durchzustehen. Dann konnte ich die Welt bereisen und würde endlich meine Schwestern finden.

„Natürlich müsstest du dich ab und zu im Jahr an meiner Seite zeigen, um den Schein zu wahren. Und lass deine Affären nicht auffliegen. Das wirft kein gutes Licht auf uns." Beinahe hätte ich über diesen Euphemismus geschmunzelt.

Doch seine Worte schafften es nicht, mein Glücksgefühl zu trüben. Einen Monat lang so zu tun, als wäre ich in diesen Typen verliebt? Wie oft hatte ich schon bei Konversationen im Teesalon vorgetäuscht, ich hätte Interesse an meinem Gegenüber? Außerdem hatten Magaret und Patricia mit mir geübt, wie ich mich in feinen Gesellschaften richtig zu verhalten hatte. Ich war also bestens vorbereitet.

„Falls wir es bis zur Krönung schaffen", zischte er. Ich runzelte die Stirn. „Was meinst du damit?" „Ich meine, dass für die nächsten vier Wochen alle Augen auf uns gerichtet sein werden. Und ich meine, dass mich viele Gestalten, Vampire wie Werwölfe, tot sehen wollen, dich eingeschlossen."

Dies versetzte meiner Hoffnung einen Dämpfer. Ich war sterblich, und somit ein leichtes Ziel. Nur ein Schuss und ich würde meine Mutter wiedersehen. Ein Anflug von Panik erfasste mich, als ich realisierte: Entweder ein Leben in eingeschränkter Freiheit oder der Tod beim Versuch es zu erreichen.

Da wurden die Glastüren aufgestoßen und Patricia trat auf den Balkon. „Lord Winter, kann ich Sie für ein Glas Chardoné begeistern?" Dabei hielt sie ihm ein Glas hin. Ihr Parfüm hüllte sie ein wie eine Wolke, und ich verkniff mir ein Kichern, als Cai einen Schritt zurücktrat und den Kopf wegdrehte. „Nein, vielen Dank! Ich sollte jetzt..." Und mit diesen Worten flüchtete er nach drinnen, ein Seidentaschentuch gegen Mund und Nase gepresst. Ich wollte ihm folgen, da packte Patricia mich am Arm. Ihre Fingernägel bohrten sich in mein Fleisch. „Halt dich ran!", zischte sie. Ich biss mir auf die Lippen. Als wäre mein Schicksal nicht schon geschrieben worden! 

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Tags: #fantasy