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Kapitel 13


„Schreibst du immer noch an deine Tochter?" David ließ sich auf den schlammigen Urwaldboden fallen und leerte seine Feldflasche in wenigen Zügen. „Weißt du überhaupt, ob sie die Briefe bekommt?", fragte er und wischte sich mit dem Ärmel seines Shirts über die Stirn.

„Scheiße, ich weiß nicht einmal, ob sie überhaupt noch lebt." Barclay saß im Schatten eines Urwaldbaumes, ein Stück Papier auf den Oberschenkeln und schrieb darauf. Als David ihm eine Feldflasche reichte, nahm er sie dankbar an. Fast noch mehr als seine Familie vermisste er das raue Klima und den Wind Irlands. Er schwitzte aus jeder Pore. Diese feuchte Hitze, die sich über den Regenwald legte, sobald die Sonne aufging, würde ihn noch umbringen. Entweder das, oder die verdammten Vampire. Er sah auf. Nebel begann sich, in den Baumkronen zu sammeln. In einigen Stunden würde es regnen, dann hatte er endlich seine Abkühlung.

„Wenn du nicht weißt, ob sie noch am Leben ist, wieso verschwendest du dann so viel Papier und Zeit, ihr zu schreiben?" Davids dunkle Augen lagen nun auf denen von Barclay. Der Werwolf hatte dunkle Haut, und diesen französischen Akzent, für den Barclay ihn zu necken pflegte.

„Weil ich Hoffnung habe." Er faltete das Papier und steckte es in eine Tasche seines Rucksackes. „Weil ich die Hoffnung habe, dass diese Briefe sie erreichen, und dass Rhian und meine geliebte Tammy sie lesen und an mich denken. Damit sie mich nicht vergessen. Und damit sie nicht die Hoffnung verlieren, dass ich bald nach Hause kommen werde. Und," Er deutete auf eine Gestalt, die weit abseits des Lagers saß, den starren Blick auf die Baumrinde geheftet und gelegentlich an seiner Feldflasche nuckelnd, „Damit ich nicht so ende, wie Peter da drüben."

David lachte. „Du hast Glück. Dass du ein Zuhause hast, zu dem du zurückkehren kannst. Meine Heimat haben die Vampire zerbombt." Dann verdunkelte sich sein Blick und er riss einen Zweig von den Bäumen.

David war einer der Originale des Ascanius – Clans. Er wurde persönlich von Raziel Askanius auserwählt, Mitglied seines Rudels zu werden, lange bevor dieses Rudel an die Front geschickt, und jeder fähige Mann, der ihnen über den Weg lief, verwandelt wurde. Barclay war einer davon.

Barclay schwieg. Seine Gedanken waren bei seiner Tochter. Ob Rhian an ihn dachte? Wo sie jetzt wohl war? Ob es ihr dort gut ging? Und wie lange würde der verdammte Krieg noch andauern? Wie lange noch, bis er nach Hause kehren konnte?

Ein Heulen ließ ihn aufschrecken. Sofort spitzte er die Ohren und lauschte, welche Nachricht das Wolfsgeheul mit sich trug. Als er die Botschaft verstand, fiel ihm sein Rucksack aus der Hand.

„Die Vampire haben den Streifen durchbrochen?" „Sie sind auf unserem Gebiet!" „Sie drängen uns zurück!" „Wir müssen sofort zur Mitte des Streifens und sie zurückdrängen", vermischten sich die Stimmen des Rudels im Lager. Ein weiteres Heulen drang aus weiter Ferne, doch so sehr Barclay sich auch anstrengte, er konnte sie nicht verstehen.

Bis ein in die Jahre gekommener Mann vortrat, der ein Pavianfell um die Schultern trug, und brüllte: „Seid ruhig!"

Auf einen Schlag herrschte Stille.

Barclay schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf sein Gehör, das ihn seit seiner Verwandlung vor mittlerweile über zehn Jahren, nicht einmal im Stich gelassen hatte. Was er diesmal hörte, erschreckte ihn fast noch mehr.

„Wir sollen hierbleiben? Und uns wird sogar noch Verstärkung zugeschickt! Aber wofür denn? Wir müssen zur Mitte und dort die Vampire zurückdrängen-" „Schweig!" Barclay hatte viel lauter geredet als beabsichtigt. Jetzt stand er jenem Mann entgegen, den er nur als Alpha kannte. Raziel Askanius Blick traf erst ihn, dann die restlichen Männer des 90-köpfigen Rudels.

„Dies sind die Befehle, die wir erhalten haben, und denen werden wir folgen. Die über uns werden sich etwas dabei gedacht haben. Nun packt eure Sachen, und macht euch bereit für den Angriff."

Barclay trat zurück und tat, wie ihm geheißen. Das Zelt war schnell abgebaut und die schusssichere Rüstung angelegt, bis vom Lager nicht mehr übrigblieb, als leere Feuerstellen. Dann machten sie sich auf den Weg nach Norden, zuerst noch in Menschengestalt. Luminaserum war teuer und sie durften es nicht verschwenden. Und solange der Vollmond nicht schien, waren sie auf dieses Zeug angewiesen, wie die Vampire auf ihre Silberkugeln.

Die ersten Tropfen begannen zu fallen, da traf das Ghezia – Rudel zu ihnen – in Werwolfsgestalt, die glücklichen. Der Alpha des Ghezia – Rudels verwandelte sich zum Menschen und begrüßte Askanius auf die traditionelle Art. In Menschenform liefen sie weiter. Es trafen noch sieben weitere Rudel zu ihnen.

Mittlerweile prasselten Regentropfen auf sie nieder, dick wie Glasmurmeln, und die Erde wurde matschig und quillte auf. Immer noch besser, als die letzten Monate, die er in der Dornenwüste zu Trockenzeiten verbracht hatte.

Da bahnte sich Wolfsgeheul durch die Kakophonie an Vogelstimmen und Tierrufen. Die Späher! Vampire voraus. Er ließ seinen Rucksack fallen. Sofort griff Barclay nach dem Fläschchen um seinen Hals, stöpselte es auf und schluckte den hellgelben Inhalt. Die Flüssigkeit rann ihm die Kehle herunter. Sein Körper begann zu wachsen, sich zu verändern, zu dehnen. Fell sprießte ihm. Aus seinem Gesicht wurde eine Schnauze, aus seinen Fingern Krallen. Dann jagte er mit all den anderen Wölfen durch den Wald. Seine starken Flanken ließen ihn über jeden umgestürzten Baum springen. Bald war die Luft erfüllt vom Schnaufen der Wölfe.

Die Vampire hatten kaum Zeit, ihre Waffen zu zücken. Der Alpha von Barclays Rudel riss einem von ihnen den Kopf ab. Weitere abgetrennte Gliedmaßen folgten. Barclay fand sich schnell im Kampfgetümmel wieder. Vampire gegen Werwölfe, der jahrhundertealte Krieg. Er steuerte einen Vampir an, der gerade sein Gewehr zückte. Doch David war schneller. Seine Zähne bekamen ihn zu fassen, sein Kiefer biss ihn entzwei. Einen weiteren fegte er mit dem Schwanz weg, ehe er ihm den Kopf abbiss. Und als ein dritter auf einen Werwolf zielte, packte Barclay ihn am Kopf und schleuderte ihn durch die Baumkrone.

Die Vampire waren zahlmäßig unterlegen, und der Überraschungseffekt lag auf der Seite der Werwölfe. Schnell suchten sie das Weite.

Barclay hätte gelacht vor Freude, wäre es einem Wolf fähig, zu lachen. Die anderen Wölfe heulten und jubelten, und von weiter Ferne antwortete ihnen ein anderes Rudel mit ähnlichen Jubelsrufen. Barclay stupste David in die Seite, der sofort neckisch versuchte, ihn zu beißen.

Nach einer Weile trat Ruhe ein. Der Alpha seines Rudels teilte ihnen alle per Gedanken mit: ‚Lasst uns weiter nach Norden ziehen. Je weiter wir die Vampire zurückdrängen, desto besser.' Barclay stimmte stumm zu. Er wollte sich noch nicht zurückverwandeln, sondern die Wirkung des Serums so lange wie möglich auskosten. Kurz lief er zurück und hob seinen Rucksack mit den Zähnen auf. Dann hetzten sie weiter gen Norden, wo sie die restlichen Soldaten der Vampire pulverisierten. Die östliche Seite der Südgrenze gehörte den Werwölfen.

Und es dauerte nicht allzu lang, bis diese Nachricht Wolfsstein erreichte. Ich saß beim Frühstück, da platzte ein Laufbursche hinein und rief: „Lord Winter! Es gab Vorfälle an der Südgrenze. Ihr müsst sofort zum Rat kommen." Cai sprintete nahezu aus dem Saal und ließ mich zurück. Um mir mein Grinsen zu verbergen, tupfte ich mir den Mund mit einer Servierter ab. Dann ließ ich mir noch mehr Mousse au Chocolat auftischen. Nachdem mich diese köstliche Speise einmal in ihren Bann gezogen hatte, sah ich keinen Grund, sie nicht zu jeder Mahlzeit zu essen. Außerdem war ich eh nicht mehr lange hier, also warum sollte ich meine Zeit hier nicht in vollen Zügen ausnutzen? Die Krönung war in elf Tagen, dann war ich endlich frei und konnte gehen, wo immer ich hinwollte. Ich hatte schon Pläne gemacht, wo ich bei der Suche meiner Schwestern anfangen sollte, Ich würde das Kinderheim aufsuchen, in dem wir einige Monate verbracht hatten. Was ich dann tun würde, wusste ich noch nicht, doch ich würde Rhian mitnehmen. Wo immer sie war, dort wollte ich auch sein. Deswegen traf ich mich auch heute mit ihr. Ich wollte endlich das Chaos in meinem Kopf vertreiben und Klarheit schaffen. Mein Sieg gegen die Vampire hatte mir etwas gezeigt. Wenn ich für die Werwölfe spionieren konnte, warum sollte ich dann nicht auch mit Rhian zusammen sein? Ich vermisste sie mit jeder Faser meines Herzens und sehnte mich nach ihren Lippen auf meinen.

Und so sprang ich vom Bett auf, als Rhian durch die Geheimtür kam. Wie ich, grinste sie übers ganze Gesicht, ob wegen des Triumphes der Werwölfe, oder weil sie sich freute, mich zu sehen.

Kaum hatte sie die Tür geschlossen, fiel ich ihr um den Hals. Ich hatte es vermisst. Einen warmen Körper auf meiner Haut zu spüren, ein pochendes Herz, Schweiß und Waschmittel zu riechen. Einen Moment genoss ich das Gefühl von ihren Armen auf meinem Rücken, als sie mich an sich zog. Dann kicherte sie. „Freust du dich wirklich so sehr, mich zu sehen?" Das tat ich. Als ich sie losließ, glänzten ihre Augen. Ich grinste in mich hinein.

„Weißt du, Rhian, ich hab nachgedacht." Geheimnisvoll lächelnd wandte ich mich ab und hüpfte zur Tür. Behutsam drehte ich den Schlüssel. „Und eigentlich spricht nichts dagegen, wenn ..." Nun sprintete ich zu den Fenstern und schloss die Gardinen. Dann lief ich zu Rhian. Mein Herz pochte, und Freude und Aufregung kämpften in mir um die Oberhand. Als ich vor ihr stand, nahm ich ihre Hand. Würde sie zurückweichen? Würde sie sich anders entscheiden? Doch Rhian verschränkte ihre Finger in meinen.

Mit glühenden Wangen sah ich ihr in die Augen und flüsterte. „Ich finde, wir sollten es versuchen."

Rhians Blick lag auf mir und trotz des gedämpften Lichts schienen die hellbraunen Sprenkel ihrer Augen zu leuchten. Ich seufzte auf, als sie sich vorbeugte und ihre Lippen auf meine legte. Und da war es, diese Achterbahn der Glückshormone, diese kribbelige Wärme und das Herzrasen. Das war es. Das fühlte sich richtig an. Das war es, was ich wollte, für den Rest meines Lebens. Ich legte meine Hände um ihren Hals, und auch Rhian zog mich näher. Wie ein Stück passten wir zusammen, und niemand würde uns je trennen. Mit den Fingern strich ich über ihren Nacken, dann führ ich den Hals hinauf und strich über ihre Wangen. Das herzförmige Muttermal streifte meine Finger, und ich lächelte in den Kuss hinein.

Wir lagen auf dem Bett, wie schon so oft, doch diesmal war es anders. Diesmal war diese dünne Wand zwischen uns gebrochen, und ich konnte noch immer nicht in Worte fassen, wie dankbar ich dafür war. Rhian wusste endlich die Wahrheit, und ich wusste, was ich fühlte. Ihre weichen, schwarzen Locken bedeckten das Kissen, und ihre dichten Wimpern umrahmten ihre Augen.

„Was machen wir, wenn das hier vorbei ist?", murmelte sie. Ihre Stimme ließ mein Herz höherschlagen.

„Lass uns weg von hier gehen", schlug ich vor. „Vielleicht erkranke ich ja unmittelbar nach der Krönung an einer dieser furchtbaren Menschenkrankheiten, und muss den Rest meines Lebens ganz weit weg vom Schloss verbringen. So weit wie möglich weg von versnobten Vampiren und Etiketten. Lass uns ... lass uns nach Irland gehen. In deine Heimat."

Ein Grinsen bereitete sich auf Rhians Gesicht aus und ihre Augen funkelten, als ich ihre Heimat erwähnte. „Aber erst holen wir meinen Vater heim, ja?" Ich nickte. „Und wir finden meine Schwestern. Ich weiß auch schon, wo wir anfangen können zu suchen. Unser Waisenhaus war irgendwo nördlich von Kanada. Und wenn mir dieser grausame Ort Internetzugang gewähren würde, könnte ich dir genau sagen, wo." Ich grinste. „Und dann?"

„Dann... kaufen wir uns ein schönes, altes Häuschen mitten in Irland."

„Und dort verbringen wir dann den Rest unseres Lebens." Alles kribbelte wohlig, als ich daran dachte.

„Und wir kaufen uns Ponys."

Ich lachte. „Wie kommst du auf Ponys?"

„Naja, wir hatten welche, bevor mein Vater verwandelt wurde." Ihr Blick wurde düster, dann lächelte sie wieder. „Ich kann mich dich richtig gut vorstellen mit Gummistiefeln und einer Mistgabel in der Hand, wie du die Ställe ausmistest."

Meine Wangen schmerzten, so breit grinste ich. „Nene, vergiss es! Das kannst du schön selbst machen. Ich mache den Haushalt."

„Solange du mir das Kochen überlässt?"

„Natürlich. Wenn es dich glücklich macht."

Eine Weile versank ich im Blick ihrer dunklen Augen. Ich war ihr so nahe, dass ich ihre Sommersprossen sehen konnte, wie in jener Nacht, als sie eine Weinflasche geklaut hatte. Mir kam es mehr vor, als würden wir schweben. Ihr Blick war warm und ihr Lächeln erwärmte mein Herz. Sie war wirklich das Schönste auf der Welt. Und wir waren endlich zusammen. Noch elf läppische Tage, dann konnten wir das so weit wie möglich von hier entfernt ausleben.

Da huschte ein Schatten über ihr Gesicht. Sie richtete sich auf. „Was ist? Was hast du?", fragte ich und setzte mich neben sie.

„Naja, du musst diese Scharade immer noch aufrechterhalten. Offiziell bist du ja in Cai verliebt. Und ich kann mir vorstellen, dass er dich immer wieder mal an seiner Seite braucht." Ihre Worte erinnerten mich an jene, die Cai mir im Garten von Magarets Villa gesagt hatte. Dass ich potentiell alles machen konnte, was ich wollte, solange ich mich ein paarmal im Jahr mit ihm sehen ließ und meine Rolle spielte.

Auf einen Schlag wich all die Wärme aus meiner Brust. Stattdessen breitete sich ein dumpfes Gefühl aus, das mich nach unten zog, wie eine eiserne Kette.

Ich würde niemals wirklich frei sein. Nicht, solange ich diese Lüge aufrechterhalten musste.

„Und da ist noch etwas", murmelte Rhian. „Was, wenn wir es nicht schaffen, meinen Vater von der Front zu holen? Ich meine, was kann die Frau des Vampirkönigs und eine Windhexe schon bei den Werwölfen ausrichten? Dann musst du ..." Sie biss sich auf die Lippe. „Dann solltest du hierbleiben und weiter spionieren. Nur so können wir für seine Sicherheit garantieren."

Jenes dumpfe Gefühl fühlte sich mit einem Mal an, als hätte ich Steine geschluckt. Das meinte Rhian doch nicht so, oder? Dass sie wollte, dass ich hier an diesem schrecklichen Ort blieb, anstatt mich für meine Freiheit zu entscheiden? Nein, das konnte sie nicht gesagt haben. Rhian liebte mich doch. Sie wollte nur das beste für ihren Vater und war einfach nur so wahnsinnig fürsorglich. Ich versuchte, das dumpfe Gefühl zu verbannen, doch es blieb, selbst als sie ihre Lippen auf meine legte. 

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