Zeitungsartikel
Die Sonnenstrahlen kitzelten in meinem Gesicht, wodurch ich erwachte. Ich setzte mich langsam auf und sah, dass Susan und Lucy noch schliefen. Leise stand ich auf und schlich in meinem Nachthemd und mit nackten Füßen über den Boden und verließ das Zimmer. Ich lief wieder durch die Flure und suchte das Badezimmer auf. Ich stellte mich vor den Spiegel und betrachtete mich. Meine Haare waren braun, leicht gewellt und sie reichten mir bis über die Schulter.
Ich öffnete den Wasserhahn und spritzte mir ein wenig Wasser ins Gesicht, um etwas wacher zu werden. Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und ein verschlafener Edmund stürmte hinein.
»Morgen«, murmelte er. Ohne mich weiter zu beachten, stellte er sich neben mich vor das Wachbecken.
»Morgen«, grüßte ich zurück und griff nach einem Handtuch links von mir, um mir mein Gesicht abzutrocknen.
Ich hatte kein Problem damit, dass er neben mir stand. Aber als er dann sein Oberteil auszog und mit nacktem Oberkörper neben mir stand, fühlte ich mich doch schon ein bedrängt. Edmund jedoch schien es nicht zu stören.
Ich räusperte mich kurz - er zeigte keine Reaktion - und verließ dann den Raum. Nun ging ich in die Küche, um dort etwas zu essen, und hoffte innerlich, wenigstens dort Ruhe zu finden. Ich aß eine Kleinigkeit - ein Toast mit Marmelade - und blieb dort eine Weile sitzen. Die Zeitung vom heutigen Tag lag noch auf dem Tisch und ich ergriff sie mir, wo ich zu dem Teil über die Geschehnisse in London und erschrak.
Pevensie-Familie total entsetzt, Sohn verlässt den Altar vor dem Ja-Wort!
Dass Peters Familie so bekannt ist, wusste ich nicht.
Ich zog die Zeitung näher an mich heran und las den Artikel:
Die wohl bekannteste Familie in Finchley hätten einen weiteren Durchbruch ergattert können. Peter Pevensie sollte am Samstag seine große Liebe Sarah Morgan heiraten. Vor den Augen von sämtlichen Journalisten, Familienangehörigen und Freunden ließ eine seine Braut, die zu den anerkanntesten und wohlhabendsten Familien der Stadt London gehört, vor dem Altar sitzen. Er solle einer anderen jungen Frau, welche nach der Aussage von Mrs. Morgan urplötzlich aufgetaucht sei, gefolgt sein - zusammen mit seinen Geschwistern. Nun sind die fünf spurlos verschwunden -
Weiter konnte ich nicht lesen, denn das war zu viel für mich. Was habe ich nur getan? Das wäre Peters Chance gewesen. Oder für seine Familie. Erst jetzt wurde klar, dass ich kaum etwas über die Pevensies wusste.
Ich schlug die Zeitung zu, verließ die Küche und ging zurück in mein Zimmer. Susan befand sich nicht mehr darin. Nur Lucy lag angezogen auf ihrem Bett und las ein Buch.
»Morgen«, sagte sie, ohne ihren Kopf zu heben.
»Guten Morgen«, grüßte ich zurück. Ich ging zu meinem Koffer und zog mich um.
»Bist du schon lange wach?«, fragte ich, als ich fertig war.
»Eine Weile. Ich habe noch einen Brief an Mum und Dad geschrieben.«
»Lucy, in der Zeitung war heute ein Artikel ...«
»Ich weiß«, unterbrach das Mädchen mich. »Peter war vorhin hier und hat es uns erzählt.«
»Es tut mir leid, Lucy...«, meinte ich sofort.
»Spar es dir!« Nun sah sie zum ersten Mal auf und blickte mir in die Augen. »Wir sind dir gefolgt, weil wir doch mögen, und du beachtest uns wie ein Haufen Dreck!«
Sprachlos starrte ich sie an. Mir fehlten die Worte. Sie hatte ja recht! Erwartungsvoll sah sie mich an - auf eine Antwort wartend. Doch ich hatte keine. Enttäuscht drehte sie sich wieder zu ihrem Buch um. Ich seufzte und verließ das Zimmer.
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