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Kapitel 25

Die Rebellen waren keine kampfbereite Armee. Auch wenn Vìn das einige Zeit gehofft hatte.
Sie war nun lang genug auf Ocrioll, um zu erkennen, dass nicht alle von ihnen Kämpfer waren. Das Kampftraining, das sie erhielten, wirkte nicht wie die tatsächliche Vorbereitung auf eine Schlacht. Das Ungeheuer, das die Rebellen sein könnten, schlief in seiner gemütlichen Höhle im Herz der Eisinsel. Vìn war sich sicher, dass es ein Kommando gab, auf das sie aus ihrem alltäglichen Trott erwachen und die Waffen heben würden. Doch es stand in den Sternen, wann die Anführer es geben würden, welches Zeichen ihnen noch fehlte. Die Rebellen hielten sich in Form, wuchsen und wurden stärker, doch sie machten keine Anstalten, gegen den König vorzugehen.

Das machte Vìn weniger wütend, als sie erwartet hatte. Sie sehnte sich danach, ihren Bastarden zu helfen, ihnen das Leben zu ermöglichen, das sie verdienten. Die Vorstellung, dass ihre Geschwister litten, während sie untätig im Untergrund von Ocrioll gefangen war, setzte ihr zu. Die Zeit entglitt ihren Fingern, jeder Sonnenaufgang bedeutete einen weiteren Tag des Leidens für ihre Familie. Außerdem vermisste sie den Wind in ihren Haaren, das Heulen der Wölfe, die sie in den Schlaf sangen, und den Duft der Pinien im Westwald. Doch sie war gleichzeitig froh, dem Hunger und dem Frost des Lagers entkommen zu sein. Wenn sie gemeinsam mit den Rebellen in einem der Gemeinschaftsräume mit den gemütlichen Polstersesseln saß, schien der Kältetod ungreifbar weit weg zu sein. Ihr Monster rebellierte dann gegen sie, wehrte sich gegen die Trägheit, die ihren Körper befiel. Doch das Flackern der Fackeln lullte auch das Ungeheuer ein, bis es zusammengerollt in ihrer Brust schlief.

In einigen Momenten hasste sie sich selbst dafür, die Sicherheit, die sie hier hatte, zu genießen.
Sie war froh, zu den Rebellen gekommen zu sein. Zu entdecken, dass es ein Leben für sie gab, in dem sie nicht ständig gegen den Tod kämpfen musste. Aber das hieß nicht, dass sie diese Annehmlichkeiten nicht sofort aufgeben würde, wenn sich eine Chance auftat. Sobald sie ihre Dolche wiederhatte, würde sie sich so viele Helfer wie nur irgendwie möglich suchen und nach Zaarlos zurückmarschieren. Sie wusste, dass sie die Reise allein kaum schaffen konnte, aber wenn sie zumindest Kat an ihrer Seite hätte, und Conner und Chandra...

Die drei Rebellen waren angenehme Gesellschaft, auch wenn sie Vìn nicht wirklich verstehen konnten. Conner zuckte nach wie vor zusammen, wenn sie ihn anknurrte, und Chandra wirkte nicht wie jemand, der jemals in eine Schlacht ziehen würde. Sie war eine der Personen auf Ocrioll, die sich zwar gegen die Unterdrückung durch den König sträubten, aber nicht aktiv gegen seine Soldaten vorgehen würden. Trotzdem hatte Vìn gelernt, ihre fürsorgliche Art und ihr Geschick bei der Wundversorgung zu schätzen. Kat allerdings war sehr gewandt mit ihrem Beil und hatte ihr begeistert geholfen, die Waffe zu meistern. Sie fragte sich, ob die Kampfkunst in Kats Blut lag, und wie Kester sich wohl mit einem Dolch anstellen würde. Der Waise, der scheinbar aus dem Nichts auftauchen konnte und dessen Augen mehr zu wissen schienen, als eigentlich möglich war, war eine ungeschliffene Klinge. Doch er war ein Kind und sollte nicht noch mehr Verantwortung auf seinen schmalen Schultern tragen, als er ohnehin schon tat. In Vìn hatte sich der Drang eingenistet, ihn zu schützen vor all dem Unheil, das an der Oberfläche auf ihn wartete.
Kester war mehr Fledermaus als Wolf, und trotzdem gestattete er ihr, sein Nest zu besuchen, wann immer sie die Anwesenheit von Gleichgesinnten brauchte. Seine Geschwister wuchsen in Sicherheit auf, aber die Wildheit in ihren Blicken und die Zügellosigkeit in ihrem Lachen waren Vìn vertraut.

Kat dagegen war durch und durch eine Rebellin. Trotzdem hatte sie Vìn durch ihre Schwierigkeiten mit dem Speer begleitet und ihre Wutanfälle ausgehalten, als der Umgang mit dem Krummsäbel ihr schwerer fiel als erwartet. Auch wenn es auch auf Ocrioll Narren gab, so hatten doch die meisten Menschen hier gute Herzen. Vìn hatte lang gebraucht, das zu erkennen. Sie hatte immer noch Momente, in denen sie so schnell wie möglich aus dem Untergrund fliehen wollte, doch sie verloren an Häufigkeit. Und manchmal erwischte sie sich sogar bei einem entspannten Lächeln.

Nach einem schweißtreibenden Training unter dem boshaften Blick Varnirs hatten sich die Nordspäher, wie so oft, auf den Sofas in einem der Gewölbe der Hauptadern versammelt. Die Wände waren gezackte Felskamine und der Boden lud mit scharfkantigen Steinen zum Stolpern ein, aber die Polster und Sessel machten die Höhle zu einem gemütlichen Ort. Einige Verteidiger waren bereits hier gewesen, als die Trainingsgruppe lautstark die Sofas erobert hatte. Diesmal war Kats Griff um Vìns Handgelenk weniger fest gewesen – sie musste nicht mehr überredet werden, um länger als nötig im Kreis der Rebellen zu bleiben. Auch wenn sie sich gegen die raue Felswand zurücklehnte und stumm die Kämpfer beobachtete, nahm sie die entspannte Atmosphäre bereitwillig in sich auf.

Chandra und Conner hatten sofort ihre Chaiselongue aufgegeben und sich zu Vìn und Kat auf das Polster am Boden gesellt. Kats aufgekratzter Bericht über ihre gelungene Einheit mit dem Beil war über Vìn hinweggespült. Doch Chandra hatte sich in den Kopf gesetzt, sie aus ihrer Rüstung herauszuholen. Der auffordernde Blick aus großen braunen Augen haftete so lang hartnäckig auf ihr, bis sie ihn nicht mehr ignorieren konnte.
»Was soll ich dazu noch sagen?«, murrte sie ohne wirkliches Feuer, erschöpft vom Training. »Varnir ist ein Narr, da werde ich keine Luftsprünge machen, nachdem ich stundenlang mit ihm zusammengepfercht worden bin.«
Chandras Augenbrauen, sonst so gleichmäßig und gerade, falteten sich zusammen, als sie die Stirn runzelte.
Mit einem Schnaufen schob Vìn hinterher: »Er kann gut mit dem Schwert umgehen, meinetwegen. Ich bin weitergekommen heute.«

Ein größeres Zugeständnis würde sie nicht machen, aber Chandra nickte zufrieden. Und wenn sie sich nicht täuschte, zupfte ein amüsiertes Schmunzeln an den Mundwinkeln der Rebellin. Vìn wusste nicht, was die junge Frau an sich hatte, aber sie brachte sie regelmäßig dazu, ihren finsteren Blick in ein widerwilliges Lächeln zu wandeln.
»Übrigens, sie haben Bron zu den Unsicheren verbannt«, mischte Kat sich ein, »Jemand hat seine Worte dir gegenüber mitbekommen.«
Vìn wusste nicht, was sie mit der Information anfangen sollte. Sie wollte den Namen des ehemaligen Soldaten nie wieder hören.
Einige Momente der betretenen Stille breiteten sich zwischen ihnen aus. Zu Vìns Überraschung war es Conner, der das Schweigen brach. »Es gibt kaum Bogenschützen unter den Rebellen.« Er sah ihr beim Sprechen nicht vollständig in die Augen, aber seine Stimme war fest und ruhig. »Varnir hat keinen Grund, dich viel länger von Dolchen fernzuhalten.«
»Das ist auch besser so für ihn.«
»Solang du ihm das Messer nicht zwischen die Rippen steckst, ja, vermutlich.«
»Ich kann nichts versprechen.« Vìn zeigte ein zähnebleckendes Grinsen. Conner zog eine Augenbraue hoch und schüttelte sacht den Kopf. Kat war sonst für jeden Spaß zu haben, aber wenn es um ihre Vorgesetzten ging, zog sie lieber den Kopf ein. Sie murmelte etwas Unverständliches und suchte nach einem Themenwechsel.
»Es ist bald Zeit für einen neuen Spähtripp nach Norden. Vielleicht kannst du dann beweisen, dass du so weit bist?«

Vìn setzte sich auf. Die Vorstellung, durch die Eiswinde und Schneewehen zu stapfen, im Licht des wintergrauen Himmels, weckte eine tiefe Sehnsucht in ihr. Chandra und Conner schüttelten sich bei dem Gedanken an die Kälte, aber Vìn konnte sich keine schönere Pause von der bedrückenden Enge des Untergrunds vorstellen. Sie war zwar inzwischen einige Male an der Oberfläche gewesen, aber da hatte sie nur wenige Momente Luft geschnappt und dann in die Düsternis zurückkehren müssen.
»Wie überzeuge ich Varnir, mich gehen zu lassen?«
»Er ist kein schlechter Mann, Vìn. Er hat dir nur nicht vertraut, und mittlerweile hast du gezeigt, dass du uns nichts Böses willst. Er wird dich ganz sicher mitschicken, wenn wir ihn bitten.«

Vìn schnaubte, sagte aber nichts mehr zu Kats Lobreden über Varnir. Schlimmer waren nur ihre Schwärmereien von Caz. Die Rebellen schätzten den Kronprinzen allesamt, aber Kat vergötterte ihn geradezu. Als ihre Eltern im Kampf gegen ein Soldatenschiff von Castrhys gefallen waren, hatte Caz sich um Kat gekümmert und dem jungen Mädchen geholfen, ihren Platz bei den Rebellen zu finden. Vìn war skeptisch, was sie von der Geschichte halten sollte, denn Kester, der zu klein gewesen war, um auf eigenen Beinen zu stehen, hatte Caz zu den übrigen Waisen gegeben. Sicher hatte Caz kaum die Möglichkeit, neben seinen Anführerpflichten noch ein Kind großzuziehen, aber so unfehlbar, wie Kat ihn darstellte, war er nicht.
Conner, der steif und kühl wurde, sobald der Name des Kronprinzen fiel, schien der einzige Mensch auf Ocrioll zu sein, der ihr da zustimmte. Von allen Rebellen war seine Gesellschaft ihr am liebsten.

Mit den übrigen Verteidigern hatte sie kaum Kontakt, und auch ihre Gespräche mit den Spähern beschränkten sich auf oberflächliche Kommentare. Doch Chandra und Kat waren nicht unbeliebt, so war Vìn nicht überrascht, als plötzlich ein Gesicht in ihrem Blickfeld auftauchte.
»Ich wollte ja wirklich nicht lauschen...«
Der Rebell hatte seinen Oberkörper über die Armlehne seines Sofas geschwungen, was ein wenig so aussah, als hätte er keine Beine. Die rötlichen Locken und das freche Lächeln erinnerten Vìn an die Eichhörnchen aus dem Westwald, die sich weder von geworfenen Steinen noch von zornigen Schreien davon abhalten ließen, den Soldaten die Zwischenmahlzeiten aus den Händen zu stehlen.

»Ich habe rein zufällig mitbekommen, dass es um die nächste Nordmission geht. Ich bin dabei.« Er grinste provokant, als würde er Proteste erwarten. Als keine kamen, fuhr er fort: »Meinst du nicht, Katty, du solltest mich mit deiner neuen Freundin bekannt machen, wenn wir uns zusammen in Lebensgefahr begeben werden?«
Kat verdrehte ihre Augen und wandte sich demonstrativ an Vìn. »Gut, wenn Varnir schon diesen Narren gehen lässt, wird er dich nicht aufhalten.«
Der Späher verzog seine Lippen zu einem Schmollen. »Oh, komm schon, Katty. Du bist doch nicht etwa immer noch sauer, weil ich einmal deine Pritsche angebrannt habe?«
»Du hattest in unserem Schlafsaal nichts zu suchen! Und nenn mich nicht Katty!«
Vìn musste grinsen, und damit hefteten sich unvertraute blaugrüne Augen auf sie. »Vìn, oder? Du siehst aus, als würdest du mehr Spaß verstehen als Katty hier.«
Sie musste eine Weile in ihrem Gedächtnis fischen, bevor sie dem Rebellen einen Namen zuordnen konnte. Er war mit Conner befreundet, wenn sie sich recht entsann, und sie waren einander vorgestellt worden. »Lertis.«
Er war derjenige, der sich bereits sowohl über Varnir als auch über Kostya lustig gemacht hatte. Und das kam ihr nur recht, vor allem, da der Colonel sich seit ihrem Aufeinandertreffen in der Badekammer von ihr distanziert hatte.

Lertis trommelte ungeduldig mit den Fingern gegen das Sofa und verlangte ihre Aufmerksamkeit zurück. »Wir haben einmal miteinander trainiert, als bei dem letzten großen Kontrollgang fast alle anderen Späher an die Oberfläche gegangen sind.«
Richtig, sie erinnerte sich. Lertis hatte sich lautstark darüber beschwert, dass Varnir ein abgehobener Straßenköter mit Vertrauensproblemen war, und in Vìns Ohren hatte das wie Musik geklungen.
Nach einigen Wimpernschlägen hängte der Späher noch an: »Du warst gut mit dem Beil.«
»Du solltest mich mit Dolchen sehen.« Sie bleckte provokant die Zähne und ignorierte Chandras Seufzen gekonnt. Lertis' schmale Züge wurden von seinem Grinsen ganz und gar eingenommen, und das Funkeln in seinen Augen war wie eine Warnung.

Conner klinkte sich in das Gespräch ein, bevor Lertis etwas Unüberlegtes sagen konnte: »Sollte Varnir wirklich euch beide auf eine Mission schicken, wird das wohl ein sehr kurzer Trip.«
Er erntete zwei gleichermaßen empörte Blicke.
Sofort hob er seine Hände: »Lertis, du bist Chaos, und Vìn ein Pulverfass. Entschuldigt bitte. Ich sage nur, das wäre nicht die klügste Besetzung für einen längeren Auftrag.«
Sie mochte Conner. Sie ließ ihn ausreden, bevor sie ihm ein Fauchen entgegenwarf.
»Vielleicht lernt er noch, euch zu vertrauen. Ich hoffe es. Aber erwartet keinen plötzlichen Umschwung. Varnirs Vertrauen zu gewinnen bedeutet viel Arbeit.«
»Warum?«, war Vìns einzige Reaktion.
»Weil er für seinen Stand genauso hart kämpfen musste.« Diesmal war Conners Ausdruck entschieden, und er wich nicht vor ihren verengten Augen zurück. »Er ist nicht der Anführer der Nordspäher, weil er Oonas Sohn ist. Egal, wie sehr du ihn hasst, das solltest du wissen.«
Vìn verschränkte die Arme, und Lertis ließ sich mit einem erneuten Augenverdrehen auf sein Sofa zurückfallen. Trotzdem hallten die Worte noch länger in ihr nach.

Zeitpläne kann ich. Das Kapitel kommt schon wieder einen Tag zu spät. Ist ja nicht so, als wären die alle schon fertig und müssten nur noch hochgeladen werden. Aber besser spät als nie! Übrigens habe ich jetzt annähernd realistische Bilder von Vìn und Kostya im Einführungskapitel hochgeladen. Wenn euch interessiert, wie ich mir die beiden vorstelle, schaut es euch gern an!

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