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Kapitel 21

Vìn kannte die Rebellin nicht, die mit aufgerissenen Augen abwechselnd sie und Kostya anstarrte. Ihre Haut war dunkel wie ihre Tunika, und ihre schwarzen Haare hatte sie zu dicken Zöpfen geflochten. Sie hatte die Schultern eingezogen und die Hände vor ihren Körper gehoben, das Kurzschwert an ihrer Hüfte völlig vergessen.
»Was ist los?« Kostyas harsche Worte schienen sie aus ihrer Schockstarre zu reißen und sie eilte weiter zu einer Pritsche in der Mitte des Raumes.
»Die Gefangenen, die meine Gruppe vor zwei Tagen gemacht hat, sind entkommen. Sie sind nur zu viert, haben aber zwei Wachen überwältigt und sich bewaffnet.« Die Stimme der Rebellin war zu hoch und stockte immer wieder, wenn sie um Luft rang. Sie zerrte einen ledernen Brustpanzer unter ihrer Pritsche hervor und strebte schon wieder den Höhlenausgang an. Vìn und Kostya tauschten einen einzigen Blick, dann eilten sie ihr hinterher.

Die Rebellin schüttelte ihren Kopf und hob abwehrend eine Hand. »Caz... Caz will sich selbst darum kümmern, die Gefangenen sind von hoher Priorität.«
»Ich weiß, um wen es sich handelt«, würgte Kostya sie resolut ab, »Caz kann jede Hilfe gebrauchen.«
Das Mädchen protestierte nicht weiter, sondern konzentrierte sich auf den engen Tunnel, durch den sie hasteten. Vìn blieb ebenfalls stumm und zog nur eine Augenbraue in Kostyas Richtung hoch.
»Drei Männer, eine Frau. Allesamt fähige Schwertkämpfer. Du erkennst ihren Anführer an seinen Tattoos. Alle anderen sind nur seine Marionetten.«
Er spulte die Informationen ohne jegliche Emotionen ab und ließ sich nicht aus seinem Schrittrhythmus bringen. Sie nickte jedes Detail ab und streckte dann eine Hand nach ihm aus. Diesmal zögerte er doch, und erst nach einem scharfen Seitenblick griff er nach seinem Waffengurt. Das Messer, das er ihr reichte, war kürzer als ihre Dolche und so reich verziert, dass sie bezweifelte, dass es überhaupt für den Kampf geschmiedet war. Doch es war besser als nichts.

»Erwäge wenigstens, nicht mich damit anzugreifen.«
Sie konnte das Grinsen nicht aufhalten, das sich auf ihrem Gesicht ausbreitete. Sie war wieder bewaffnet und auf dem Weg zu einem Kampf, endlich bereit, den angestauten Frust herauszulassen.
»Kontrolle, Wölfchen.«
Sie verdrehte die Augen in Kostyas Richtung, doch als sie in den nächsten Tunnel einbogen, erstarb das Geplänkel zwischen ihnen. Ein Rebell stürmte auf sie zu, das Schwert gezogen und die Augen weit aufgerissen. Er schien sie nicht einmal zu bemerken, sondern richtete seine Worte nur an die Noydori: »Caz hat sie in die Reißzahnhöhle getrieben, wir überraschen sie von hinten!«
Die Rebellin kehrte auf den Hacken um und folgte dem Kämpfer durch einen Spalt, der Vìn nicht einmal aufgefallen war. Kostya verfiel in einen Laufschritt weiter den Gang hinunter, aus dem bald das Klirren von Metall auf Metall klang.

Es war, als befänden sie sich wieder auf ihrer Reise durch Zaarlos. Vìn und Kostya stürmten nebeneinander den Tunnel hinab, ihre Waffen erhoben, und näherten sich ohne ein Zeichen des Zögerns dem Kampf. Flackernde Schatten an den Felswänden kündigten ihre Feinde bereits an, bevor sie um die Tunnelbiegung rannten. Eine kleine Höhle breitete sich vor ihnen aus, die von Tropfsteinen überfüllt war. Die Fackeln rings um die steinernen Wände gaben den Gefangenen keine Chance, sich vor ihnen zu verbergen. Caz blockierte den Eingang der Höhle und tanzte um die Tropfsteine herum, um seine vier Angreifer davon abzuhalten, ihn von mehreren Seiten zu attackieren. Vìn bemerkte nur noch, wie Kostyas Lauf stoppte, dann war sie an Caz vorbeigesprungen und hatte sich auf den nächstbesten Gegner gestürzt.

Der Mann war kleiner, als sie erwartet hatte, und ihre Faust traf seine Stirn anstelle der Nase. Er starrte sie noch mit aufgerissenen Augen an, da stieß sie ihm bereits das Messer in die Rippen. Doch die Klinge rutschte an dem ledernen Überwurf des Fremden ab, und Vìn war nicht schnell genug, um seinem Gegenangriff auszuweichen. Ihr Gegner riss sein Knie hoch, und die Luft wurde aus ihren Lungen gepresst. Sie krümmte sich zusammen und sah nur aus dem Augenwinkel ein Schwert auf sie zustoßen. Fluchend ließ sie sich fallen und rollte sich ab, prallte dabei aber heftig gegen einen Tropfstein. Sobald sie wieder auf die Füße kam, fiel ihr Blick auf Kostya, der den Kampf mit dem kleineren Mann übernommen hatte. Einer seiner Waffenbrüder schlich sich in Kostyas Rücken näher. Vìn fand instinktiv ihre Verteidigungsposition mit leicht gebeugten Knien und zurückgereckten Schultern. Ihre Füße erinnerten sich an ihr jahrelanges Training und trugen sie lautlos über den unebenen Boden. Die dunklen Augen des schmalen, aber hochgewachsenen Mannes fanden ihre, und ein irrer Ausdruck huschte über sein blasses Gesicht. In der Klinge seines Langmessers spiegelte sich das goldene Licht der Fackeln. Vìn warf ihr Messer in die rechte Hand und verfolgte mit den Augen, wie der Mann ihr entgegentrat. Ihr Monster löste sich von ihr und schlich Schritt für Schritt auf den Kämpfer zu, die Lefzen zurückgezogen.

Ein Aufblitzen in den dunklen Augen war ihre einzige Warnung, bevor der Mann lossprang und mit seinem Dolch nach ihrem Herzen stach. Sie wich ihm nach hinten aus, stieß sich mit dem Fuß an einem Tropfstein ab und schnellte sofort wieder nach vorn. Diesmal fand ihre Faust die Nase ihres Gegners. Der Kämpfer stolperte einen Schritt zurück und holte unkontrolliert mit dem Dolch nach ihr aus, doch sie wehrte die Klinge problemlos ab. Er hatte nicht so viel Glück, als sie ihr Messer in die ungeschützte Stelle auf seiner Schulter bohrte. Ein Schrei entkam den Lippen des Mannes, und er umklammerte das Heft seiner gestohlenen Waffe noch immer, als er zu Boden ging. Ihr Ungeheuer heulte auf und wollte ihm hinterhersetzen, ihm den letzten Schlag verpassen. Sie umklammerte das Messer fester, bis ihre Finger schmerzten. Doch das leise Pochen war nichts im Vergleich zu der brennenden Flamme des Schmerzes, die aus dem Nichts durch ihren Arm raste. Mit einem Brüllen fuhr sie herum, taumelnd, weil all ihre Sinne vom Brennen in ihrer Rechten überwältigt wurden. Als das Bild vor ihren Augen klarer wurde, konnte sie sich gerade noch ducken, bevor das Breitschwert sie ein zweites Mal traf. Sie brachte sich hinter einem Tropfstein in Sicherheit und starrte schwer atmend ihren Angreifer an. Kleiner als Kostya, aber kräftiger. Anstelle von Haaren zogen sich Muster aus schwarzer Tinte über seinen Kopf – der Anführer der Gefangenentruppe. Sein Blick, der viel zu triumphierend wirkte, war auf ihren rechten Arm gerichtet, der nutzlos herabhing. Ihre Haltung änderte sich innerhalb eines Wimpernschlags zur Angriffsbereitschaft. 

Die Finger ihrer Linken fanden das Messer, und sie ging auf den Anführer los, bevor er die Gelegenheit zu einem weiteren Schritt hatte. Ihre Klinge traf seine Seite, aber sie ging nicht tief genug. Vìn war zu dicht an den Mann gepresst, als dass er sein Schwert hätte nutzen können, doch er drängte sie zurück und griff mit der freien Hand in ihre Haare. Eilig trat sie gegen sein Knie, und taumelte. Noch im Fallen festigte sich der Griff des Anführers in Vìns Haaren und sie wurde mitgerissen. Der Körper des Mannes begrub sie unter sich und sie schnappte nach Luft, ihr Messer verloren. Blind schlug sie mit ihren Zähnen zu und warf ihren Kopf zurück. Stoff zerriss, und dann biss sie auf Fleisch, doch der Mann gab keinen Laut von sich. Mit einem Ruck erstarrte er völlig. Sie zog ein Knie an und schob sich unter ihrem Gegner hervor, der schlaff liegenblieb. Die Tattoos auf seinem Kopf waren nun von einer Platzwunde unterbrochen. Der Schuldige war ganz eindeutig Kostya, der in aller Seelenruhe sein Schwert an dem breiten Rücken des bewusstlosen Anführers abwischte.

Vìn richtete sich vorsichtig auf und zog den Ärmel ihrer Tunika auseinander, der vollkommen zerfetzt war. Ihren Unterarm zierte eine handspannenlange Wunde, die durch pures Glück nicht bis auf den Knochen ging. Vìn brauchte nur einige Klammern, dann würde sie kaum mehr als eine schmale Narbe zurückbehalten.
Sie sah auf, als dunkelbraune Lederstiefel sich in ihr Blickfeld schoben. Kostya hatte die Augen ebenfalls auf ihre Verletzung gerichtet, das Schwert nun sicher auf seinem Rücken verstaut.
»Zeig' mir deinen Arm.«
»Seit wann weißt du denn, wie man sich um Wunden kümmert?«
»Seit ich es nicht auf mir sitzen lassen konnte, dass ein Wölfchen etwas besser kann als ich.«
Sie schenkte ihm einen ungläubigen Blick. »Ich kann so viele Dinge besser als du, dass ich sie nicht einmal alle aufzählen könnte.«
»Nun, zählen kann ich allemal besser als du.«

Als er nach ihrem Arm greifen wollte, zuckte sie zurück. Er schien die Warnung zu verstehen, verdrehte aber nur die Augen.
Vìns Fokus richtete sich auf Caz, der neben einer übel zugerichteten Leiche hockte. Über seine Schulter spähten die beiden Rebellen, die die Gefangenen von hinten hatten angreifen wollen. Vìn hatte nicht bemerkt, dass sie zu ihnen gestoßen waren, doch dem blassen jungen Mann lief Blut aus der Nase. Sie mussten Caz geholfen haben, die restlichen Gegner zu überwältigen.

»Was hast du mit ihnen vor?« Kostya trat an Caz' Seite. Der Kronprinz tauschte einen deutlichen Seitenblick mit ihm aus und heftete seine Augen dann wieder auf den toten Mann zu seinen Füßen.
»Ich werde nicht denselben Fehler zweimal machen. Sie dürfen den Untergrund keinesfalls verlassen.«
»Warum?«, platzte Vìn heraus, frustriert davon, ständig im Unwissen zu sein, »Wer sind sie?«
Caz sah nicht einmal zu ihr auf. Seine Antwort war freimütig, doch seine Schultern waren angespannt. »Die Kopfgeldjäger des Königs. Es scheint ihm dringlicher werden, mich zu finden.«
»Wieso jetzt
»Der König braucht einen Erben. Das Kind, mit dem ich meine Verlobte zurückgelassen habe, sieht mittlerweile zu wenig aus wie ich, um als mein Erbe durchzugehen.«

Vìn wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Die Noydori räusperte sich, und Caz zuckte zusammen, als hätte er vergessen, dass sie anwesend war. »Du... du bist sicher, dass es nicht dein Kind ist?«
Caz schnaubte. »Diese Frau würde ich nicht einmal in die Nähe meines Bettes lassen. Keine Frau, um genau zu sein.«
Abrupt richtete Caz sich auf, und die Rebellen hinter ihm traten rasch einen Schritt zurück. Sie sahen nervös aus, als wüssten sie nicht, ob sie noch hier sein sollten. Ihr Anführer beachtete sie aber kaum, sondern richtete seine Augen auf Vìns Arm.
»Das solltest du untersuchen lassen.«
Ihre linke Hand ballte sich zur Faust und sie wandte ihre rechte Seite von ihm ab. »Das wäre nicht passiert, hätte ich in den letzten Wochen richtiges Training erhalten.«
Caz zog seine Augenbrauen hoch. »Varnir ist ein fähiger Mann. Aber er bekommt nicht oft Neuzugänge. Ich werde mit ihm reden.«
»Varnir ist ein misstrauisches Arschloch mit Aggressionsproblemen.«
»Oh bitte, Wölfchen«, schnaubte Kostya mit derart gelangweilter Stimme, dass sie unwillkürlich ihr Kinn vorschob, »Nicht jeder Mann, der dir nicht sofort eine Waffe in die Hand drückt, ist inkompetent. Vielleicht hat er auch einfach so etwas wie gesunden Menschenverstand.«
Ihr Blick sagte ihm hoffentlich nur zu deutlich, wie recht er damit hatte. Wie sehr sie sich einen Dolch wünschte, um hier und jetzt einen Mord zu begehen. Sein Grinsen bewies, dass er die Nachricht erhalten hatte.

Caz unterbrach ihren Augenkontakt, als er Kostya auf die Schulter klopfte. »Du hast schon immer gern mit dem Feuer gespielt.« Vìns Brauen zogen sich zusammen. Doch Caz hatte seine Aufmerksamkeit bereits auf ein anderes Thema gerichtet. »Vìn, du kennst Conner, richtig? Lass dir von ihm die Badekammern der Anführer zeigen. Wenn du deine Wunde reinigst, sollen keine anderen Rebellen das mitbekommen, hiervon darf sich kein Wort im Untergrund verbreiten.« Seine grünen Augen, die sie so sehr an Leivs erinnerten, blitzten warnend auf. Aber er ließ sie nicht zu Wort kommen und schien in seinem Befehlston gänzlich aufzugehen. »Außerdem – nächstes Mal nehmt bitte auch ihr beiden an der Versammlung teil. Ihr könnt mir gern glauben, dass es mir auffällt, wenn auch nur einer meiner Rebellen fehlt.«
Also doch. Vìn bereute nicht im Geringsten, die Versammlung verpasst zu haben.
»Das liegt an meiner vereinnahmenden Persönlichkeit.«
Sie schnaubte ungläubig über Kostyas Kommentar. »Zu schade. Eigentlich hatte ich vor, dich unauffällig verschwinden zu lassen.«
»Das wäre dann Morddrohung Nummer neun, Wölfchen. Wir machen Fortschritte.«
»Sei froh, dass wir noch bei unauffällig sind. Irgendwann gehst du mir so sehr auf den Geist, dass ich jegliche Vorsicht vergesse.«

Der fremde Rebell, der sich unbeholfen gegen einen Stalagnaten lehnte, gab ein Husten von sich. Als alle Blicke zu ihm flogen, färbten sich seine Wangen in einem hellen Rot. »Entschuldigt. Der Colonel... Morddrohung...« Er starrte die dunkelhäutige Rebellin hilfesuchend an, doch sie musterte krampfhaft den Höhlenboden zu ihren Füßen.
»Keine Sorge, das ist ihre Art, Dank für meine Hilfe auszusprechen.«
Sie fuhr zu ihm herum, und die Haare peitschten um ihren Kopf. Kostyas Grinsen wurde eine Spur schmaler. »Du sprichst nicht für mich, Colonel.«
Die anderen Rebellen verschwammen um sie herum. Ihr Monster schlich sich durch ihr Unterbewusstsein, doch ihre Sinne nahmen nur noch die lohfarbenen Augen wahr, in denen sich das flackernde Licht der Fackeln spiegelte. Sie trat einen Schritt näher an ihn heran, beide Hände zu Fäusten geballt. Durch ihren rechten Arm fuhr ein dumpfes Pochen, aber sie blendete den Schmerz aus.

»Natürlich nicht.« Seine Stimme klang ruhig und eine Spur tiefer als sonst. Sie hatte nichts von der strengen Kälte des Colonels. »Das war ein Fehler.«
Ihr Monster erstarrte mitten im Schritt. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, und zum ersten Mal wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Er hatte sie mit diesen Worten unvorbereitet getroffen. Erst, als seine Mundwinkel zuckten, wandte sie sich mit einem Kopfschütteln ab.
»Gut erkannt, Kostya. Lass mich dir einen freundlichen Ratschlag geben.« Bevor sie die Höhle verließ, warf sie ihm ein zähnebleckendes Lächeln über die Schulter zu. »Meide in nächster Zeit dunkle Ecken.«

Wir sind einfach schon bei Kapitel 20! Ich habe keinen Plan, wie viele Kapitel es final genau werden, aber so um die 60 dürften es schon sein. Ein Drittel haben wir also bereits hinter uns!

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