6. Die Wette
Sie schlich um die Ecke. Keiner war zu sehen, doch sie hörte immer noch die Schritte in ihrem Kopf wiederhallen hören. Der Mörder hatte gerade sein Messer erhoben und wollte zustechen, als der Fernseher schwarz wurde. Erschreckt schrie Annika auf.
„Keine Panik da hat es nur die Sicherung rausgehauen", beruhigte Finn sie. „Ich dreh sie mal wieder rein." Und schon verschwand er verschwand in der Dunkelheit. Kurz darauf ging das Licht wieder an. Da es ein moderner Fernseher war lief der Film an derselben Stelle weiter und der Mörder konnte seine Tat beenden.
„Mann, war der Film gruselig heute Nacht hab ich bestimmt Albträume wegen euch", Annika schauderte immer noch.
„Also ich fand den Film genial. Immer hin wurde der Mörder dann doch noch gefasst", meinte Andre. Emma nickte zustimmend.
„Viel Spaß noch beim Gruseln heut Nacht", Finn klang belustigt.
„Sehr witzig", Annika war beleidigt. „Komm wir gehen." Annika zog Emma hinter sich die Treppe hoch. Die Jungs gingen hinter ihnen her und verschwanden im zweiten Stock.
„Was war das?", Annika schreckte auf.
„Da war nichts", sagte Emma verschlafen. „Du hast geträumt."
Annika antwortete trotzig: „Ich hab aber was gehört, ich bin mir sicher."
„Dann war es halt der Wind", beruhigte Emma sie. „Wir haben nur ein Fenster gekippt gelassen."
Annika legte sich wieder hin, irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl. Das Geräusch hörte sich nicht so an, als wäre es von einem gekippten Fenster verursacht worden.
„Annika", sie wurde heftig geschüttelt.
„Ich hab doch gesagt sie wacht nicht auf", meinte Emma.
„Lass mich mal", das war Andre. „He, Annika wach auf! Ich glaube wir müssen sie wieder in den Garten tragen." Endlich schlug Annika die Augen auf.
„Was ist denn los, kann man nicht mal in Ruhe schlafen", murmelte sie verschlafen.
„Es ist halb zwölf", erklärte Finn.
„Was schon so spät", Annika schaute verwundert. „Warum habt ihr mich nicht früher geweckt?"
„Wir haben es ja versucht", meinte Andre und Emma ergänzte: „Aber du hast geschlafen wie ein Murmeltier. Steh auf und zieh dich an, wir wollten doch zum Strand. Andre meinte er könnte uns surfen beibringen heute weht ein guter Wind."
„Windsurfen", verbesserte Finn. „Zum normalen surfen sind die Wellen hier nicht hoch genug." Die Jungs und Emma gingen runter, damit sich Annika umziehen konnte. Als diese fertig war, richteten sie einen Essenskorb. Dann holten sie alle ihre Badesachen und machten sich auf den Weg zum Strand.
„Wie funktioniert Windsurfen eigentlich?", fragte Annika an Andre gewandt.
„Man hat ein Surfbrett", erklärte dieser. „An dem ist ein Segel befestigt, das braucht man, sonst kommt man nicht vorwärts. Es ist wie Segeln nur auf einem Brett statt auf einem Boot. Man nutz den Wind quasi als Motor."
„Wenn man ein bisschen geübt hat", lächelte Finn. „Fällt man auch nicht mehr so oft runter."
„Sehr aufmunternd", Emma musste lachen.
Finn lächelte sie an: „Ziel erreicht."
„Du hast sogar recht", meinte Andre. „Wir sind da." Der Strand war zwar nicht gerade klein und zwischen den Klippen, aber dafür nicht so überfüllt. Er war anscheinend ein Geheimertipp für Windsurfer.
„Wo hast du denn dein Board?", wollte Finn wissen.
Andre überlegte: „Daheim im Keller, ober in der Garage."
„Da hilft es dir jetzt viel", stellte Annika fest. „Und womit sollen wir jetzt surfen?"
„Mein Freund hat hier einen Verleih", Andre deutete auf eine Hütte am anderen Ende. Auf die sie dann zusteuerten.
„Andre", Chris, Andres alter Freund schaute ihn verwundert an. Seine grün-grauen Augen schauten hinter seiner blauen Strähne, die seine blonden Harre am Pony zierten, hervor. „Ich dachte du wärst abgehauen. Deinen Eltern machen sich Sorgen, sie suchen nach dir."
„Ich hab ihnen doch einen Zettel geschrieben, die können einfach nicht lesen", meckerte Andre. „Aber deshalb bin ich nicht hier. Ich wollte vier Windboards ausleihen."
„Wieso vier, hast du deins nicht mehr?", Chris schaute ihn fragend an.
„Ne, nur kein Bock heim zu latschen und es zu holen", grinste Andre.
„Also dann vier Windboards, aber nur für die Info wo du jetzt wohnst", Chris holte die Boards.
„Wenn es nur das ist, er wohnt bei den Mädels und mir."
Chris schaute jetzt wirklich verwundert: „Ach, du bist das Finn, hab dich gar nicht erkannt. Und wer seid ihr?" Die Frage galt den Mädchen.
„Das ist Emma und ich heiße Annika. Wir sind die verrückten die, obdachlose Quatschköpfe aufnehmen."
Belustigt fragte Chris weiter: „Und wer hat die Hausbesitzer vertrieben, oder wohnt ihr in einer selbstgebastelten Holzhütte."
„Von wegen, wir wohnen in einem der schönster und größten Häusern der Insel, laut Andre. Das Haus gehört Annikas Onkel. So damit müssten alle Missverstände aufgeklärt sein", Emma brachte alles auf einen Punkt. Chris gab jedem ein Board und wünschte viel Glück beim Lernen. Die nächsten zwei Stunden verbrachten die Jungs damit Emma und Annika Windsurfen bei zu bringen. Nacheiner kleinen Mittagspause und noch ein wenig üben, konnte es Emma schon ziemlich gut. Annika hatte immer noch Probleme mit der Art beim Windsurfen zu lenken.
„He Emma, du bist jetzt genauso gut wie Finn", meinte Andre nach einer Weile. „Wie wär es mit einem Rennen. Bis zur gelben Boje und wieder zurück. Der Verlierer muss den Gewinner zum Essen einladen."
„Abgemacht", Emma stimmte sofort zu. Auch Finn war damit einverstanden.
„Okay, auf die Plätze, fertig, los", schrie Andre. „Finn liegt vorne doch Emma holt auf, das ist ein Kopf an Kopf Rennen. Nun sind beide um die Boje herum. Doch was ist das, Emma überholt. Und Finn, was ist nur mit Finn los, eine Windböe hat ihn voll erwischt. Er kommt ins Wanken. Oh nein, er kippt um und fällt ins Wasser. Dieser Rückstand ist fast nicht mehr aufzuholen. Aber es ist machbar. Doch er schafft es nicht und Emma gewinnt."
„Puh, ich kann nicht mehr", Finn schleppte sich an Land. Emma streckte ihm die Hand hin und half ihm hoch.
„Wettschulden sind Ehrenschulden, mein Freund, da musst du jetzt durch", grinste Andre.
„Ja, schon klar. Aber heute nicht mehr", lächelte Finn matt. „Ich möchte nur noch heim." Emma stimmte ihm zu.
„Ihr könnt ja schon mal vorgehen. Ich muss noch meine Cousine besuchen, hab ich ihr versprochen", Annika schien sich auf den Besuch zu freuen.
„Ich muss auch noch mal weg", sagte Andre. „Meinen Eltern erklären wo ich bin. Sonst geben die noch eine Vermisstenanzeige auf." Schon stürmte er davon. Annika war schon nicht mehr zu sehen.
Finn griff nach dem Korb doch Emma war schneller: „Den trag ich, du kannst dich ja nicht mal selber tragen." Finn sah ein, dass sich ein Streit nicht lohnt und lies sie den Korb tragen.
„Ich schau mal nach, ob es hier ein Zeichenblock und gute Bleistifte gibt", meinte Emma als sie daheim waren. „Was machst du?"
Finn blickte auf: "Ich glaube ich chill im Garten." Während Emma den Block suchte, hatte es Finn sich schon im Garten in einem Liegestuhl bequem gemacht und war eingeschlafen. Emma setzte sich an den Terrassentisch und fing an ihn zu zeichnen. Als sie gerade mit Finns Körper fertig war und anfing den Hintergrund zu skizieren, hörte sie die Haustür. Schnell lief sie Annika und Andre entgegen.
Zu Annika sagte sie: „Seid bloß leise, Finn pennt im Garten." Annika schaute Andre an.
„Was denn ich kann leise sein", verteidigte er sich. Sie setzten sich ins Wohnzimmer.
„Wie war es bei deiner Cousine?", fragte Emma.
„Gut", antwortete Annika. „Ihre kleine Tochter ist so süß. Ich durfte sie sogar halten und", sie stockte. „Warum sind die Schränke offen? Habt ihr ferngesehen?"
„Nein, als wir da waren hat Finn sich gleich in den Garten gelegt und ich hab gezeichnet", erklärte Emma ihr.
„Wir haben sie gestern einfach nicht richtig zugemacht", beruhigte Andre Annika. Verschlafen trat Finn zu ihnen.
„Hab ich so lang geschlafen?", verdattert schaute er die anderen an.
„Du hast so ruhig geschlafen, dass ich dich zeichnen konnte", Emma lächelte Finn an.
„Hoffentlich hast du nicht gesabbert", grinste Andre. „Sonst wird's peinlich."
„Wir sollten essen und dann schlafen", schlug Annika vor.
Finn stimmte ihr zu: „Windsurfen ist anstrengend."
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