"Da fühlt man sich gleich, wie auf einer Klassenfahrt.", scherzte Kia, als wir in der Tür standen.

Das Zimmer sah tatsächlich aus, als wäre es ein Zimmer in einer Jugendherberge.

Es gab ein Stockbett mit jeweils einem Regal und einer Leselampe über den einzelnen Etagen, zwei Schränke, ein großes Fenster und einen Schreibtisch, der direkt davor stand.

"Ja, aber auf einer Klassenfahrt fährt man nach ein paar Tagen wieder nach Hause.", bemerkte ich und zog meinen Koffer zu einem der beiden Schränke. "Wir bleiben bis zu den Sommerferien und kommen danach zurück."

Wenig später begann ich, meine Sachen in den Schrank zu räumen.

"Stimmt.", gab Kia zu und setzte sich auf das untere Bett.

"Aber ein bisschen fühlt es sich trotzdem so an.", gab ich zu, während ich meine letzte Hose in den Schrank legte.

Kia musste lachen. Ich stimmte kurz darauf mit ein.

Nachdem ich meine Klamotten in den Schrank geräumt hatte, warf ich mein Plüschgespenst auf das obere Bett - zumindest wollte ich es. Ich traf nämlich aus Versehen Kia.

"Sorry.", entschuldigte ich mich sofort.

"Nicht so schlimm.", erwiderte Kia und legte es auf mein Bett. "Süßes Gespenst. Hat es auch einen Namen.", fügte sie daraufhin hinzu.

"Ja, das ist Hugo.", erklärte ich, während ich ein paar Mangas aus meinem Koffer holte, um sie ins Regal über meinem Bett zu legen.

Vor den meisten anderen war es mir ein wenig peinlich, dass ich mit 14 immernoch jeden Abend vor dem einschlafen mit Hugo kuschelte, doch vor Kia war das etwas anders. Sie war meine Schwester und sie würde sich definitiv nicht über mich lustig machen.

"Das ist ein sehr schöner Name.", kommentierte Kia. "Der passt prima zu einem kleinen Gespenst."

"Darum heißt er ja so.", erwiderte ich grinsend, während ich den letzten Manga auf mein Regal legte.

Zum Schluss schnappte ich mir noch das Klebeband und hing mein Pokémon-Poster auf.

"Jetzt fühlt es sich schon eher wie mein Zimmer an.", sagte ich, als ich fertig war.

"Hoffentlich kommen meine Eltern gleich und bringen mir meine Sachen.", erwiderte Kia. "Ich will heute nacht nämlich in unserem Zimmer schlafen."

"Bestimmt kommen sie bald.", beruhigte ich meine Schwester.

"Ohne Lily hätten wir auch ewig gebraucht, um in unser Zimmer zu kommen.", zweifelte Kia.

"Sie werden uns irgendwann schon finden.", beharrte ich jedoch.

Kia lächelte. "Du bist echt hartnäckig."

"Ich weiß.", erwiderte ich lachend.