"Lia! Du hast Post bekommen! Von Herrn Prüger!", begrüßte Dad mich begeistert, als ich ein paar Tage nach dem Gespräch von der Schule nach Hause kam.

Mum stand direkt neben ihm und sah genauso aufgeregt aus, wie Dad und ich.

Sofort rannte ich auf Dad zu, riss ihm den Brief aus der Hand und öffnete ihn.

Aufgeregt begann ich, den Brief laut vorzulesen:

Sehr geehrte Lia,

Wir möchten dich darüber informieren, dass du am Anne Frank Gymnasium in Köln aufgenommen wurdest.

Um deine neue Klasse kennenzulernen, wirst du unser Internat bereits vor den Sommerferien besuchen. Ab dem 14.6.2021 wirst du eine Schülerin unseres Internats sein.

Wir erwarten euch um 9:30 im Büro des Direktors.

Mit freundlichen Grüßen
Jonathan Prüger

Für einen kurzen Moment sage keiner etwas.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch vor den Ferien kommen kann.", sprach ich aus, was wir alle dachten.

Heute war bereits der 31. Mai, also hatte ich nur noch 14 Tage, bis ich die Schule wechselte.

"Ich auch nicht.", erwiderte Mum und klang dabei ziemlich überrascht. "Aber ich bin froh, dass dein Plan funktioniert hat."

"Zumindest Lia kann aufs Internat gehen.", beschwichtigte Dad. "Ob Kia auch genommen wurde, wissen wir nicht."

"Ich rufe sie sofort an.", sagte ich, während ich mein Handy aus meinem Schulranzen holte.

"Gute Idee.", lobte Mum.

Wenige Sekunden später klingelte bereits Kias Handy.

"Hi Lia, hast du auch gerade einen Brief vom Internat bekommen?", fragte sie mich sofort.

"Ja, ich bin aufgenommen worden! Du auch?", fragte ich sie.

"Ich auch!", erwiderte Kia begeistert. "Der Plan funktionieren tatsächlich!"

"Kommst du auch vor den Ferien hin?", wollte ich nun wissen.

"Du auch?", stellte Kia überrascht eine Gegenfrage.

"Ja.", gab ich zurück. "Wir sehen uns schon in 2 Wochen wieder."

"Hoffentlich kommen wir zusammen in ein Doppelzimmer.", kommentierte Kia begeistert.

"Das hoffe ich auch!", rief ich begeistert.

"Das wäre so cool.", sagten wir beide gleichzeitig.

Meine Eltern warfen sich grinsende Blicke zu, doch sie sagten nichts.

"Bei meinem Anmeldegespräch habe ich den Direktor gefragt, ob wir in ein Zimmer können.", erzählte ich Kia. "Er hat ja gesagt!"

"Ich habe ihn auch gefragt.", gestand Kia. "Bei mir hat er das gleiche gesagt."

"Dann steht das also fest. Wir kommen definitiv in ein Zimmer.", fasste ich zusammen.

Nachdem wir noch kurz geredet haben, verabschiedete sich Kia von mir: "Ich muss jetzt leider auflegen, aber wir sehen uns ja bald wieder und davor telefonieren wir noch ein paar Mal."

"Bye.", verabschiedete ich mich ebenfalls, bevor Kia auflegte.

"Ich denke, das müssen wir feiern. Worauf hättest du Lust, Lia?", fragte Dad mich daraufhin.

Sofort schlug ich vor: "Bowling, Cola und Pizza?"

"Klar, gerne.", erwiderte Dad. "Morgen habe ich frei. Nach der Schule kann ich dich sofort abholen. Dann geht es los!"

Ich war sofort einverstanden und Mum auch.