Kapitel 10: Űberteuert
Die Tür ging rasch auf und Philipp der Hausmeister betrat mit
einer ernsten Miene das Zimmer des Direktors. Seine Blicke zogen durch den überteuerten Raum, da er sich ziemlich sicher war, dass er mehrere Stimmen aus dem Raum wahrgenommen hatte. Der Direktor war der Meinung das sein Büro all die teure Dekoration und Möbel nötig hätte, aber der Rest der Angestellten sah es ganz anders. Selbst Philipp fand die Einrichtung etwas zu kitschig, denn nach seiner Meinung bräuchte man keine Marken Möbel oder Dekorationen die bekannt sind, wenn man auch das Geld sparen könnte, um eine billigere Einrichtung zu erwerben. Das ganze Geld, was man dadurch gespart hätte, könnte man dann zum Beispiel für die Schule einsetzen, denn dann könnte auch endlich mal sein eigenes kleines Büro aufgepeppt werden. Schon seit einigen Jahren, saß er in einem mickrigen Büro, das aus einem Schreibtisch, einem Stuhl, einem Mülleimer, einem Telefon und noch ein paar anderen Schreibutensilien besteht fest ohne Fenster oder überhaupt Platz um sich zu bewegen. Selbst die kleine Abstellkammer, die sich in der Eingangshalle seit neustem befand hatte einen größeren Durchmesser, obwohl dort nur wenige Sachen untergebracht wurden wie zum Beispiel die von der Schule zur Verfügung gestellten Reinigungsmittel und ein paar Geräte für den Schulgarten. Im Schulgarten gibt es zwar einen Schuppen, aber der wurde schon vor zwei Jahren von Schülern mit Erlaubnis umgebaut zu einem kleinen Rückzugsort. Er sollte dafür gemacht worden sein, damit man in den Pausen höchstens zu fünft den Schuppen aufsuchen konnte, der einen Billardtisch, eine Couch, einen kleinen Glastisch und noch einen Kicker in seinem Inneren beinhaltet. Alleine der Kicker machte den Schuppen so begehrt, dass man nun Termine vereinbaren musste um zu wissen, wer wann den Schuppen mit seinen Freunden aufsuchen dürfte. Viele Schüler sind zwar mit dem System nicht gerade zufrieden, aber die Schulleitung entschied sich extra für diese bestimmte Menge, da sie sich einig waren, dass es sonst noch zu einer Überfüllung kommen würde. Der Schuppen war immerhin kein Palast mit mehreren Zimmern, sondern einfach nur ein normaler Schuppen der aus einem Raum besteht. An den braunen Wänden sind diagonal jeweils in der Mitte zwei kleine Fenster eingebaut, die nach Bedarf sogar mit Rollos bedeckt werden könnten. Die ebenfalls braune Holztür wie die gesamten Wände und der Boden die auch allesamt aus Holz gefertigt wurden, lässt sich von außen mit einem Schlüssel öffnen, den nur der Hausmeister besitzt und deswegen bekam er immer ungewollt Besuch von diesen sogenannten Plagegeistern. Diese gaben zu seinem Bedauern oft gar nicht mehr den Schlüssel zurück, weswegen er extra durch die Klassen laufen musste, um ihn wieder zurückzuerlangen. Die Namen der Schüler und die Klasse merkte er sich nie, da diese Informationen ihn auch nicht sonderlich interessierten. Er achtete nur auf ihre äußerliche Hülle und diese äußerliche Hülle würde er aber aus tausenden Menschen wiedererkennen. Sein Gehirn ist ziemlich ausgeprägt und deswegen konnte er sich alles merken, wer was angestellt hatte, wen er die Person nur ansah. Die ganzen Verbrechen in seinen Augen, er vergisst keines. Aber wenn er mit einem Lehrer sprechen müsste über einen Schüler würde er ziemlich verpeilt vor ihm stehen und den gegenüber einfach reden lassen, denn er konnte mit Namen nichts anfangen, denn diese ignorierte er einfach. Auch wenn er sie erfuhr, löschte er einfach die Gedanken an denen, indem er einfach nicht mehr an die zusammenhängenden Buchstaben dachte aus denen diese Namen entstanden. Dieser Prozess war nicht besonders schwer, denn er wollte ja auch die Namen vergessen und nicht mit denen seine kostbare Zeit vergeuden. Zu seinem Glück ist so eine Situation noch nie in seinem Leben getreten, was auch damit zu tun haben könnte, das sogar die Lehrer ihn mieden und nicht nur die zum Teil verängstigten Schüler. Ihn
störte es aber nicht, da er der festen Überzeugung sei, dass die gesamte Lehrkraft ebenfalls wie die Schüler ein Haufen voller Vollidioten sei und deswegen seine geliebte Tochter sterben musste, weil sie ihren Schülern einfach nichts Ordentliches beibrachten. Er jedoch erledigte seinen Beruf gut, weswegen ihn niemand feuern konnte, egal wie er sich zeigte. Die meiste Zeit saß er sowieso in seinem kleinen Büro oder erledigte seine Aufgaben. Oft beschwerte er sich auch das er einen Computer bräuchte um dort besser arbeiten zu können, aber sein Wunsch wurde ihm schon seit Jahren nicht gewährt. Die Begründung der Ablehnung ist immer dieselbe: „Das Telefon reicht vollkommen aus, benutze einfach dazu noch einen Stift und ein Blatt Papier, dann kann doch nichts schiefgehen." Der Direktor bekam für sein Büro alles, was er wollte zur Verfügung gestellt und er bekam noch nicht einmal einen Computer, ist das wirklich fair? Alleine der Schreibtisch musste schon ein Vermögen gekostet haben, genauso wie die anderen Möbel und er bekam noch nicht einmal einen Computer. Alleine wen er daran dachte, verdrehte er seine Augen, aber er widmete sich wieder den Geräuschen, die er eben gehört hatte und diese mussten Stimmen sein. Nachdem er vollständig in das Zimmer des Direktors gegangen war und nun langsam durch die Gegend ging, um den Raum zu untersuchen schloss er die Türe nicht zu, sondern er ließ sie einfach so wie sie war, und zwar weit offen stehend. Und alleine die Tatsache das die Tür nicht zur war, machte es Peter leichter unentdeckt zu bleiben. Die anderen lauschten angespannt wieder nach den Schritten des Hausmeisters der sich langsam im Raum fortbewegte, um den Raum abzusuchen, da er sich sicher war, dass er sich nicht alleine dort drinnen befand. Nachdem er auch noch das offene Fenster sah war er sich nicht mehr nur sicher, sondern er wusste es, er wusste, dass er nicht alleine sein konnte außer die Personen, die die Stimmen erhoben hatten sind schon vor seiner Ankunft geflohen, aber das konnte nicht der Fall sein. Er wusste einfach, dass die sogenannten Einbrecher nicht so schnell fliehen konnten, da er sich beeilt hatte, daher mussten sie sich versteckt haben. Mit einem genervten Seufzer begann Philipp nun anzureden, da er nicht das ganze Zimmer durchsuchen wollte: „Wo versteckt ihr euch, ihr kleinen Einbrecher?! Kommt sofort aus euren Verstecken oder ihr werdet mich noch richtig erleben! Ich bringe euch dann Manieren bei, da eure Eltern anscheinend versagt haben bei eurer Erziehung!" Zischte er mit einem erniedrigenden Tonfall, als wären die sechs Freunde allesamt ein Haufen Abschaum.
Die sechs rührten sich aber nicht von ihren Plätzen weg, sie hielten so gut wie möglich ihren Atem an oder atmeten nur ohne dabei Geräusche zu machen. Jedoch wussten alle das es nicht mehr lange dauern würde, bis der Hausmeister jeden einzelnen von ihnen aufgespürt hätte und dann
könnten sie sich allesamt auf das schlimmste einstellen, denn sie wussten, dass es mit diesem Mann nichts zu spaßen gab. Es gab mit ihm nur pure Verzweiflung, keiner wusste, warum der Hausmeister so ein furchtbarer Mensch war, aber die Tatsache das er so ist wie er nun mal ist reichte ihnen aus, um ihn genauso zu verachten wie er es mit ihnen auch tat. Schon seit einer Weile schauten Valentin und Veronica sich gegenseitig in die Augen, da sie beide an dasselbe dachten. Es müsste sich jemand opfern, damit die anderen unentdeckt bleiben könnten und wenn die Luft frei wäre, könnten sie auch fliehen, obwohl sie noch nicht einmal einen Streich durchgeführt hatten und das war eigentlich der Hauptgrund, weswegen sie überhaupt riskiert hatten in die Schule zu gelangen. Valentin nickte deswegen kurz und wollte sich dem Hausmeister stellen, obwohl er dann seinen Zorn zu spüren bekommen würde, aber als Veronica das bemerkte hielt sie ihm am linken Bein fest und kroch bevor Valentin überhaupt zu sehen war aus ihrer Ecke hervor und stand sofort auf, weswegen Peter sie nun bemerkte. „Ich wusste es! Komm sofort her oder ich komme zu dir und glaube mir das ich dich nicht leicht anpacken werde!" Schrie er schon beinahe knurrend wie ein Raubtier, das seine Beute im Visier hatte und auf den besten Zeitpunkt wartete um angreifen zu können. Veronica hingegen sah nicht gerade so selbstbewusst aus wie der Hausmeister und begann schon am ganzen Leibe an zu zittern. Sie hatte ihre Aktion gar nicht durchgedreht, denn nun stand sie vor dem riesigen Schreibtisch und wusste nicht recht wie es weiter gehen sollte. Schließlich packte sie ihre ganze Mut zusammen, um sich gegenüber dem Hausmeister zu behaupten und lief ein paar Schritte zur Seite, damit sie nicht mehr direkt vor dem Schreibtisch stand, wo sich Valentin noch dort drunter versteckte. „Nein, ich werde nicht zu Ihnen gehen, Sie arroganter Taugenichts!" Teilte Veronica ihm mit und dachte erst als sie ihre Worte schon ausgesprochen hatte daran das diese Wortwahl wohl nicht gerade gegenüber ihm besänftigend schienen, denn dadurch brachte sie ihn wortwörtlich dazu auf sie zuzugehen und das wollte sie ganz sicherlich nicht erreichen. Jedoch war sie nun in dieser ein gezwickten Situation, weswegen sie im Raum beinahe um ihr Leben lief, denn so fühlte es sich für sie an.
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