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7. Kapitel - Die Dunédain

«Olórin.» Elrond sprach den Namen langsam und bedächtig aus, wie ich es tat, wenn ich ein neues Wort der Gemeinsprache kennenlernte. «Es tut mir leid, ich kenne keinen Istari dieses Namens.»

Ich nickte, konnte jedoch meine Enttäuschung nicht verbergen. Aber vielleicht hätte es mir auch klar sein müssen, denn schliesslich war auch Aiwendil nicht mehr unter seinem ursprünglichen Namen hier bekannt. Es war also gut möglich, dass das auch auf die beiden anderen Magkylir zutraf.

«Ich kenne drei der fünf Istari», sagte Elrond, der mein Schweigen ganz richtig als Resignation gedeutet hatte und mir offenbar helfen wollte. «Saruman, den Weissen, Gandalf, den Grauen, und Radagast, den Braunen. Über Radagast weiss ich nicht viel, ich bin ihm nur wenige Male begegnet, soviel ich weiss, verlässt er seine Heimat nur ungern.» Das entlockte mir ein Lächeln, das klang ziemlich nach Radagast. «Saruman und Gandalf – oder Curunir und Mithrandir, wie wir Elben sie nennen – kenne ich dagegen recht gut. Sie sind beide sehr weise, aber auch etwas verschroben und unglaublich starrsinnig, wenn ich so frei sein darf. Saruman ist das Oberhaupt der Istari und lebt in Isengart, wo Ihr ihn sicher aufsuchen könnt, wenn Ihr wollt. Gandalf hingegen ... Nun, er reist im ganzen Land umher –»

«... und ist immer da zu finden, wo das Übel am schlimmsten ist», beendete ich Elronds Satz. Das Gleiche hatte Radagast über Olórin gesagt, woraus ich schloss, dass es sich um ein und dieselbe Person handelte.

«Dann nehme ich an, Ihr wisst jetzt, wen Ihr sucht?», fragte Elrond. Bei jedem anderen hätte diese Frage äusserst neugierig geklungen, nicht aber bei Elrond, er schien sich einfach erkundigen zu wollen, ob damit alles zu meiner Zufriedenheit geregelt war. Was natürlich nicht hiess, dass er nicht neugierig war.

«Ja.»

«Nun», meinte Elrond, als ich wieder einmal keine Anstalten machte, meine Antwort weiter auszuführen. «Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?»

Ich lächelte ihn an: «Ihr könntet mir erlauben, noch ein paar Tage in Eurem Haus zu verbleiben und mich auszuruhen und mich in der Zwischenzeit auf meine Weiterreise vorzubereiten.»

«Ihr könnt so lange bleiben, wie Ihr möchtet, Herr Cal. Es soll Euch an nichts mangeln und wenn Ihr möchtet, könnt Ihr jederzeit um Hilfe bei Euren Vorbereitungen bitten», antwortete Elrond.

Die Zwerge hatten sich ebenfalls dazu entschlossen, noch einige Tage zu bleiben, um sich von den Strapazen zu erholen. Ausserdem wollten sie versuchen, ein oder zwei Ponys zu bekommen, damit sie das, was ihnen an Gepäck geblieben war, nicht den ganzen Weg bis ins Auenland selbst schleppen mussten. Ich selbst reiste immer mit leichtem Gepäck und besass nicht mehr, als ich mit mir tragen konnte und in meinen Rucksack passte – mal abgesehen von meinem Stab und dem Schwert. Allerdings wäre ein Dolch ganz praktisch. Und ein Bogen, vor allem wenn ich mich einmal ohne Proviant durchschlagen musste. Früher hatte ich einen Bogen besessen, allerdings hatte ich ihn bei einem Angriff von Ostlingen zurücklassen müssen. Meinen Rucksack hatte ich gerade noch Schultern können, meinen Stab liess ich ohnehin nicht aus der Hand – Calenna, merke dir, ein Magkylir ist nichts ohne seinen Stab! – und das Schwert hatte ich gebraucht um mich zu verteidigen. Meinen Bogen und die Decke, die ich bis zu diesem Zeitpunkt besessen hatte, hatte ich zurücklassen müssen, als ich um mein Leben gekämpft hatte und nur mit knapper Not entkommen war. Darüber dachte ich nach, als ich durch das Umland von Bruchtal wanderte, um mich mit der Fauna und Flora hier bekannt zu machen und nach Heilpflanzen zu suchen – vornehmlich nach Arnika, denn ich hatte vor, mir einen Tiegel mit Salbe zu machen, um meinen nächsten Muskelkater behandeln zu können.

Plötzlich spürte ich eine Bewegung in meiner Nähe. Oder vielleicht war es auch nur eine Präsenz. Auf jeden Fall war es aber die Anwesenheit von jemandem und dieser Jemand befand sich unmittelbar in meiner Nähe. Ich sah mich um und versuchte zu erkennen, ob sich jemanden zwischen den Büschen und Bäumen versteckte. Oder auf den Bäumen. Ein Blick nach oben zeigte mir allerdings, dass niemand dort war.

«Kor korak kar kora!» Laut krächzend flog Korak auf mich zu. Hier drüben im Gebüsch. Ich schloss meine Hand fester um meinen Stab – eine andere Waffe hatte ich nicht mitgenommen, ich Dussel – und ging in die von Korak angegebene Richtung. Ein Mann trat zwischen zwei Büschen hervor, offenbar war ihm klar geworden, dass ich wusste, dass er da war.

«Was macht Ihr hier?», fragte er misstrauisch, die Hand an seinem Schwert.

«Dasselbe könnte ich Euch fragen», erwiderte ich und musterte ihn. Er war ausgesprochen gross und breitschultrig, wirkte fast wie ein kleiner, menschlicher Berg. Seine Kleidung war einfach und perfekt an die Umgebung angepasst. Deshalb hatte ich ihn nicht früher bemerkt und ihn auch nicht gesehen, als ich mich umgeschaut hatte. Aber Korak hatte natürlich alles im Überblick gehabt. Der Mann musterte den Raben, der sich inzwischen auf meiner Schulter niedergelassen hatte, misstrauisch. Denselben Blick warf er auch mir zu.

«Ich bin hier auf Wache und soll jeden, der sich hierher verirrt, fragen, was er hier zu suchen hat», sagte der Bergmann – oder Mannberg.

«Und ich suche hier nach Heilkräutern – vornehmlich nach Arnika», erklärte ich. Sollte er doch versuchen mir das zu verbieten.

«Warum hier?», er war immer noch misstrauisch.

«Warum nicht hier?», fragte ich und zog eine Augenbraue in die Höhe.

«Weil sich normalerweise keine Gäste von Elrond soweit ab von seinem Haus aufhalten», erklärte eine neue Stimme. Es war der Mann, den ich an meinem ersten Tag in Bruchtal im Festsaal getroffen hatte. Aragorn.

«Schön Euch wiederzusehen, Herr Übersetzer. Habt Ihr die Zwerge inzwischen nach der Geschichte gefragt?» Ich hätte schwören können, dass ich ein Lächeln um seine Mundwinkel hatte zucken sehen, doch es verschwand gleich wieder.

«Ich werde hier übernehmen, Halbarath», sagte Aragon zu dem Berg-Mann, der daraufhin leicht nickte und sich wieder in die Büsche und auf seinen Posten begab. Aragorn musterte mich einige Minuten nachdenklich, winkte mir dann ihm zu folgen und führte mich noch weiter von Elronds Haus weg.

Eine ganze Weile führte er mich durch Büsche und zwischen Bäumen hindurch und dann hörte ich plötzlich Stimmen. Viele Stimmen, so als wären wir in der Nähe einer Siedlung. Und ein paar Schritte später konnte ich sie dann auch sehen. Das kleine Dorf liess sich in nichts mit Elronds Haus vergleichen. Es bestand aus einfachen Steinhütten, von denen wohl keine aus mehr als zwei oder drei Räumen bestand. Sie alle standen um einen grossen Platz, in dessen Mitte ein Brunnen stand und um den herum Kinder spielten. An einem flachen, mit Wasser gefüllten Becken neben dem Brunnen sassen einige Frauen, die Wäsche wuschen und miteinander Lachten und Schwatzten. Ein paar alte Leute sassen auf einer Bank vor einem der Häuser und schauten den Kindern beim Spielen zu. Etwas entfernt hörte ich das immer wiederkehrende Klonk, Klonk eine Schmiedehammers und je aufmerksamer ich mich umschaute und lauschte, desto mehr Aktivitäten fielen mir in dem kleinen Dorf auf. Etwas ausserhalb übten sich einige Männer im Bogenschiessen, irgendwo waren ein paar Frauen dabei Brot zu backen – eine von ihnen herrschte eine andere an, die Brote bloss nicht anbrennen zu lassen. Zwei Jäger trugen ein Reh zu einem Haus, wo vermutlich der Metzger des Dorfes lebte, vor einem anderen Haus konnte ich einen Mann sehen, der einen Bogen drechselte.

«Wer ist das, Aragorn?», fragte eine Frau, die auf uns zugeeilt kam. Irgendetwas, dass ich nicht benennen konnte, liess mich einen Schritt vor ihr zurückweichen.

«Das ist Cal, er ist ein Gast von Herr Elrond», erklärte Aragorn.

«Aber wenn er ein Gast in Elronds Haus ist, weshalb bringst du ihn dann hierher?» Sie begegnete mir mit demselben Misstrauen, dass mir auch schon der Berg-Mann entgegengebracht hatte und das wohl auch die anderen hier mir gegenüber zeigen würden, wenn ich näher mit ihnen in Kontakt trat.

«Cal kam her, um Arnika zu suchen. Ich dachte, du könntest ihm Abhilfe verschaffen.» So war das also. Aragorn sorgte dafür, dass ich bekam, was ich wollte, damit ich danach wieder von hier verschwand. Und besser auch nicht mehr zurückkehrte.

«Ist gut. Aber der Rabe kommt nicht mit», sagte sie streng.

«Kra kroka!», beschwerte sich Korak und flatterte erregt mit den Flügeln.

«Weil ich Raben nicht traue», antwortete die Frau zu meiner Überraschung direkt zu Korak und funkelte ihn streng an.

Nun wirkte Korak beleidigt und auch etwas verlegen. Er schmiegte sich in mein stachliges Haar, klackerte mit dem Schnabel und gab ein paar leise Krächzlaute von sich. Er entschuldigte sich bei der Frau, etwas dass ich noch nie erlebt hatte. Die Frau schien danach tatsächlich etwas beschwichtigt und erlaubte mir, Korak mitzunehmen. Aragorn hatte das Ganze interessiert verfolgt, seinem Gesichtsausdruck nach aber kein Wort verstanden. Nun bildete er das Schlusslicht unserer kleinen Prozession durch das Dorf. Die Frau führte uns zu einem Haus und bat uns dann, draussen zu warten, während sie hineinging und etwas später mit einem grossen Büschel Arnika in Händen wieder herauskam. Sie überreichte mir das Bündel und als ich es entgegennahm berührten sich unsere Hände kurz. Es war, als würde ein Blitz durch mich fahren.

Ihr Name war Gilraen, sie war Aragorns Mutter. Er war ihre Hoffnung; nach dem Tod ihres Mannes dann die einzige Hoffnung, die sie noch hatte. Sie hatte ihn nach Bruchtal gebracht wo Elrond ihn aufzog und wo er von seinen Söhnen das Waffenhandwerk und allerlei andere Dinge lernte, die ein Mann in diesen Zeiten können musste. Gilraen war besorgt gewesen, als er das erste Mal mit den Brüdern Elladan und Elrohir auszog, hatte Angst gehabt, er würde das gleiche Schicksal erleiden wie sein Vater. Ein Orkpfeil. Ein einziger Pfeil würde ausreichen, um auch das letzte, was sie an Hoffnung hatte, zu töten. Doch Aragorn kam unverletzt zurück; viele, viele Male. Trotzdem war Gilraen jedes Mal besorgt, wenn er auszog. Ihr Sohn war nicht nur ihre Hoffnung, sondern auch die ihres Volkes, der Dunédain, aber sie wusste auch, dass er tun musste, was er eben tat. Die Dunédain würden ihn nicht als ihren Anführer akzeptieren, wenn er hierblieb, nur damit seine Mutter sich keine Sorgen mehr um ihn machte. Ohnehin war es besser, wenn er dort draussen in der Welt war, Abenteuer erlebte und für etwas mehr Gerechtigkeit in dieser ungerechten Welt sorgte. Es war besser, wenn er etwas hatte, wofür er kämpfen konnte, weiterkämpfen konnte, wenn die Krankheit –

Ich taumelte zurück und stolperte dabei über meine eigenen Füsse. Beinahe wäre ich hingefallen, konnte mich aber dank meines Stabes gerade noch fangen. Ich starrte die Frau, Gilraen, an und sie starrte mindestens genauso entsetzt zurück. Die Berührung hatte nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert und doch hatte es ausgereicht, mir so viele Informationen zu bescheren. Was hatte sie wohl alles über mich erfahren? Oder hatte das Ganze nur in eine Richtung gewirkt.

«Verschwinde!» Ihre Stimme war leise, doch es war ganz klar keine Bitte. Arnika und Stab in der Hand, sah ich zu, dass ich ihrem Befehl folge leistete.

«Warte!», rief Aragorn mir nach und war nach wenigen Schritten bei mir. «Was war das gerade?»

Ich lief weiter, versuchte aber nicht ihn abzuhängen. «Ich habe keine Ahnung.»

«Streite es nicht ab, ich hab genau gesehen, dass da etwas war. Und ich hab es gespürt: irgendeine Art von Magie», sagte er verärgert.

«Du verstehst mich falsch», widersprach ich und sprach ihn auf dieselbe direkte Weise an, wie er mich. «Ich streite es nicht ab, ich sage nur, dass ich keine Ahnung habe, was da passiert ist. Ich verstehe es nicht.»

«Ach ja? Und wieso läufst du dann davon?»

«Du hast deine Mutter doch gehört, sie sagte, dass ich gehen soll.»

«Meine ... Woher...?», stammelte er und blieb stehen. Ich ging weiter, war mir sicher, dass er gleich wieder zu mir aufschliessen würde, doch das tat er nicht.

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