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May Amelia Pendragon starb, nur um noch einmal ihr Unglück zur durchleben. Aber statt vor dem Gistena im Chaos zu warten, ergriff sie die Chance und flüchtete durch die Gassen. Doch leider erfolglos: Miss Torn starb - diesmal durch Steine, nicht durch Feuer -, Sir Leandros Plan ging auf und die arme Zauberin wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihre Mühen waren umsonst gewesen.
Auch diesmal war ihr Körper wie von einen Blitz getroffen. Ihr war zu heiß, um klare Gedanken zu fassen. Von ihrem Rücken wanderten Schmerzen zu Bauch und Füßen. Das Adrenalin strömte ohne Erbarmen durch jeden einzelnen Zentimeter ihres Körpers. Statt in den vorderen Teil des Lädchens zu rennen, blieb May Amelia Pendragon stehen. Sie hatte solche Schwierigkeiten zu atmen, dass sie nach Luft schnappend auf den Boden sank. Mit ihren Händen tastete sie nach Halt, dem sie am Bücherregal und der Vitrine mit den Würmern fand. Das Fläschen mit den lilanen Feuerschatten kullerte auf den Boden davon, um zwischen Waren zu verschwinden.
"Bei meinen Pfifferlingen, was geschieht hier?"
Die Dielen gaben unter Mays Gewicht nach, als sie hobrig aufstand. Als das laute Läuten von Glocken ihre Ohren erreichte, wurde es ihr bewusst. Der Zauberin gefiel es gar nicht, dass sie nur erahnen konnte, was auf ihr zukäme. Nur um sich zu vergewissern, schritt sie schnell an den Regaln, den hängenden Kräutern und Baumrinden vorbei. Bei Miss Torn - eine lebendige, unversehrte - blieb May abrupt stehen. Nicht ein Knitt war in dem Kleid, kein Tropfen Blut oder Asche. Sie war kerngesund. Magaret- woher wusste May, dass sie Magaret hieß? Ihre entzückende Schwester hatte es ihr gesagt. Sir Leandro und sein teuflischer Plan, die Gasse, der Brunnen, der Drache. Diese Erinnerungen fühlten sich so real an, als ob sie all das erst erlebt hatte. Die Welt drehte sich vor ihren Augen.
"Zur Heiligen Elis, geht es euch gut? Was habt ihr dort hinten gemacht?"
Mal eben den Untergang dieser Stadt und meines Lebens erlebt. Zum zweiten Mal, dachte May.
"Wie meint ihr?", fragte Miss Torn nach. Die Zauberin hatte wieder laut nachgedacht, ohne es zu wollen.
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