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Villa in Sendari

Dieses Mal kam Anisa genau in ihrem Zimmer raus. Womit die Theorie, dass man nur durch die Portale reisen konnte, wenn niemand sich im Raum befand, erhärtet wurde. Aber das würde sie Tobian wohl kaum mitteilen können.

Rasch schüttete sie ein Gefäß mit gesammelten Muscheln um und ließ die Flüssigkeit ihres Buches hineingleiten. Dann verbarg sie das Fläschchen in ihrer Robe, direkt bei den Käferchen, die sie nach wie vor bei sich trug.

Wie sollte sie nur ihren Eltern entgegentreten? Ursprünglich war es ihr Plan gewesen, aus der Bibliothek ausgeschlossen zu werden. Nun es war nicht mal eine Woche her, seitdem sich ihre Einstellung gründlich geändert hatte und nun fühlte sich das gar nicht mehr richtig an. Sie lief zur Tür und spähte hinaus. Geschäftig eilten ein paar Diener hin und her. Als sie ihre Anwesenheit bemerkten, riefen und rannten sie sofort wie aufgeschreckte Hennen durcheinander, bis kurz darauf ihre Mutter auf sie zugeeilt kam.

„Unmöglich", flüsterte sie ungläubig, dabei blickte sie ihre Tochter voller Liebe an. Was danach folgte, war nicht, in Einklang zu bringen, mit dem, was Anisa einen Moment vorher noch gespürt, gefühlt hatte, wie nie zuvor in diesem Haus. Ihre Mutter begann zu zittern und wandte sich erschrocken ab.

„Du hast jetzt Freizeit. Sei zum Mittagessen da, um dich vor deinem Vater zu verantworten", befahl sie forsch.

Die Bediensteten verkrümelten sich rasch und Anisa stand alleine in der Halle, die mit frischen Blumen, hängenden Gärten und gleich 3 Wasserfällen ausgestattet war. Licht brach von oben durch ein riesiges Kuppeldach herein und glitzerte auf dem Wasser. Einer ihrer Lieblingsorte im Haus, doch war man hier nie lange ungestört. Ihrem Vater wollte sie lieber nicht aus Versehen begegnen, wobei sie immer noch versuchte, das Verhalten ihrer Mutter zu verstehen.

Sie lief hinaus in den Garten. Die Villa lag am Rande von Sendari, der Hafen – und Wüstenstadt im Südwesten des Kontinents Aktunostra.

Das Rauschen des Ozeans Gato war deutlich zu hören und auch die Möwen kreischten unaufhörlich ihr altes Lied. Die Luft roch nach Salz. Sie ließ sich nieder und schloss die Augen. Immerhin war sie daheim.

Ihr felsiger Sitzplatz war aufs Wasser gerichtet. Auf dieser Seite ihres pompösen Hauses gab es keine Mauern, denn die Klippen fielen steil ab und es war unmöglich sich über diesen Weg zu nähern. Magische würden ohnehin nicht von Gartenmauern aufgehalten werden. Zum ersten Mal allerdings fragte sie sich, ob die Hindernisse dafür da waren, Leute abzuhalten, rein zu kommen oder rauszugehen? Sie hasste und liebte diesen Ort gleichermaßen und wütend spuckte sie mit all ihrer Wut ins Meer. „Hörst du mich?", schrie sie gegen den Wind und die Möwen an. „Mich sperrst du nicht ein!"

Als der Gong zum Essen rief, fuhr sie erschrocken herum. Sie war eingeschlafen, wohl immer noch müde von den anstrengenden Tagen und Nächten der letzten Woche. Geschlafen hatte sie kaum, nachdem Glühbirnchen sie in ihrem Zimmer abgesetzt hatte.

Mit ungutem Gefühl kehrte sie ins Haus zurück, durchquerte die Halle und lief in das Esszimmer. Ein riesiger Raum, der voller Bibliotheksangehöriger hing, die ihre Familie im Laufe der Zeit gestellt hatte. Ihr Vater hatte ihr früher stundenlang Vorträge über ihre Erfolge gehalten. Allerdings hatte sie deren Leben immer als furchtbar langweilig erachtet, im Vergleich zu den Abenteuerbüchern, die sie eins nach dem anderen verschlang.

Ihr Vater stand mit dem Rücken zu ihr und betrachte ein Bild einer Verwandten, die lange nicht mehr lebte. Sie hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr. Ihre Augen waren genauso grün wie ihre und sie hatte ebenfalls dunkle Haare. Das Gemälde hatte sie schon immer fasziniert, auch wenn ihr Vater über diese Dame auf Nachfrage nur ausweichend berichtet hatte.

Sie setzte sich, ihre Mutter starrte auf ihren Teller und hatte nicht aufgeschaut, als sie den Raum betrat.

„Ich bin so enttäuscht!", murmelte ihr Vater. Fuhr herum und seine Mimik straften seine Worte Lügen. Für einen kurzen Moment strahlte er sie an, aber gleich darauf wurde sein Gesicht wieder ernst.

„Wusstest du, dass unser Haus ein Ableger der Bibliothek ist", dabei blickte er sie durchdringend an. „Wir sind besonders, leben besonders, haben einen Vorteil, wenn wir gerufen werden, weil die Bibliothek direkt mit uns spricht. Aber du, du hast das nicht genutzt." Sie sahen einander ein, ihr Vater wetterte weiter. Jedoch hatte sie endlich verstanden, was er ihr sagen wollte. Die Worte nahmen so viel Einfluss auf sie, wie ein Stein der ins Wasser fällt. Sie umfloss ihn und zog nur die wichtigen Informationen heraus. Die Bibliothek kontrollierte auch hier ihr Leben, hatte sie unter Beobachtung. Sie war gefangen. Genau, wie ihre Eltern, die stolz waren, dass sie endlich verstand. Aus Gegnern wurden Verbündete. Sie war noch nie so glücklich gewesen. Sie hatte immer geglaubt, ihre Familie würde sie ablehnen, dabei hatten sie keine Wahl gehabt.

„Du kannst hier nicht weg. Versuch es gar nicht", beschwörend sah er sie an. Tu das Gegenteil, schaffe was, wir nicht geschafft haben. Befreie uns alle! Hoffnung lag in seiner Mimik, dann wandte er sich ab und verließ den Raum. Ihre Mutter weinte. Eine Träne lief ihre Wange herunter und landete auf dem Teller. Wie hypnotisiert starrten sie beide darauf, schließlich begegnete sich ihr Blick. Sie formte mit den Lippen: „Ich liebe dich!", stand auf und folgte ihrem Vater.

Anisa blieb alleine zurück. Nur die Gemälde, derer die in der Bibliothek geblieben waren, sich dort einen Platz erkämpft hatten, schauten auf sie herab.

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