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Schreibwut

Seit nunmehr vier Tagen schrieb Anisa. Sie hatte sich einen Schreibtisch mit Stuhl besorgt und sich bei Zanzia mit Papier und Stiften eingedeckt. Sie aß nur gelegentlich, wenn Taunilus oder Tobian sie dazu zwangen. Auch Schlaf war eher ein zwingendes Mühsal, zu dem sie sich aufraffte.

Der Bibliotheksnovize beobachtete sie argwöhnisch, brachte aber am meisten Verständnis auf. Er verglich sich hin und wieder mit ihr und wünschte, er hätte für Egios die gleichen Möglichkeiten gehabt. Am liebsten wäre er ohnehin mit Tobian nach Zinoka gereist, aber niemand von ihnen gab sich der Illusion hin, dass die Reise ein zweites Mal zu schaffen sei. Das Glück war den beiden Abenteurern hold gewesen. Unmöglich es ein weiteres Mal herauszufordern.

Zanzia setzte sich oft zu Anisa, wenn sie Glühbirnchen entkommen konnte. Dann blätterte sie durch die Seiten und moserte und zeterte, über die Formulierungen und Rechtschreibung. Selbst Taunilus hatte sie nach einigem Gezeter darüber, dass sie magische Kräfte besaß, akzeptiert.

Als sie das erste Mal auftauchte, hatte er, so schnell er konnte, Abstand zwischen sie und ihn gebracht. Dann hatte er anklagend gerufen: „Du kannst deine Form ändern!"

Sie hatte ihn abschätzig angesehen und gemeint: „Ja und?" Im nächsten Moment hatte sie sich in eine Kobra verwandelt und ihn angezischt, woraufhin er einen Schrank hinaufgeklettert war und zurück gezischt hatte.

Sie hatte sich in ihn transformiert und war dann lachend über den Boden gerollt. Zuerst war er furchtbar wütend gewesen und hatte sich umgedreht und die zwei Mädchen ignoriert, aber später, als die Scheinautorin sich verabschiedet hatte, war er zu Anisa geschlichen und hatte gefragt: „Was war das für ein Tier?"

„Eine Schlange", hatte sie unbeteiligt geantwortet. Eine Weile hatte er nichts gesagt, dann hatte er wissen wollen: „Ist die gefährlich?"

„Kommt drauf an. Manche ja, manche nein. Wenn sie bedroht werden, greifen sie an. Aber normalerweise begegnet man ihnen nur an abgelegenen Orten. Die Harmlosen verstecken sich so gut, dass man sie selten bemerkt", erklärte sie.

„Warum konntest du eigentlich ihre Magie sehen? Das ist doch ihre ständige Form? Und du siehst doch nur, wenn jemand gerade Magie benutzt?", stellte Anisa gleich darauf eine Gegenfrage. „Ich glaub, sie benutzt ständig ihre Magie. Ihr ist das nicht mal bewußt", zischte er abfällig. „Was gibt es noch für Tiere?", erkundigte er sich im nächsten Moment, denn das Thema interessierte ihn nicht. Woraufhin sie ihm eine ganze Liste gegeben hatte und alles berichtete, was sie über diese Lebewesen wusste.

Beim folgenden Auftauchen von Zanzia hatte sie ihn keines Blickes gewürdigt, bis er kleinlaut gefragt hatte: „Kannst du auch ein Panda sein?"

Im nächsten Moment saß ein Panda vor ihnen, der der Meermann mit seinen treuen Augen anblinzelte. Verzückt war er um sie herum gehüpft und hatte noch mehr Tiere aufgezählt. Sie hatte ihm seine Wünsche allesamt erfüllt und seitdem musste Anisa ihrem Freund jeden Abend neue Landtiere aufzählen, die er beim nächsten Treffen mit Zanzia sehen durfte. Wenn es ihr zu viel wurde, wandte sie sich einfach unvermittelt an die Schreibende und fing an, sie zu verbessern.

„Das kannst du so nicht schreiben", rief sie dann entsetzt und verbesserte, was ihr nicht gefiel. Meistens jedoch hatte Pritana das letzte Wort und da sie auf Anisas Seite war, wurden allerhöchstens Rechtschreibfehler korrigiert, nie aber der Ausdruck. „Mir gefällt, wie du das schreibst. Das ist richtig, weil es sich richtig anfühlt", meinte sie in Anisa Kopf, woraufhin diese ihre Blätter zusammenklaubte und Zanzia nicht mehr mitlesen durfte. Zumindest zeitweise, denn manchmal half sie ihr auch, ihre Ideen zu Papier zu bringen. Wenn sie an einer Stelle hing, war es meistens die Scheinautorin, die ihr weiterhelfen konnte.

So war es ein ständiges Auf und Ab zwischen den dreien.

„Denk dran, wir brauchen den Rest meiner Flüssigkeit, bevor wir uns richtig vereinen können", erklärte Pritana, nachdem die Mädchen in die Überarbeitung der Seiten gingen.

„Und wie soll das vonstatten gehen?", erkundigte sich Anisa. „Tobian hat bisher keinen Hinweis auf den Verbleib des ungeschriebenen Buchs."

Zanzia hörte sie und murmelte, während sie die fertigen Manuskriptseiten durchblätterte. „Vielleicht braucht er Hilfe dabei. Wir haben nur leider auch immer noch nicht rausgefunden, wie er mich einschmuggeln kann. Glühbirnchen weigert sich strickt mich auch nur in die nähe der Bibliothek zu lassen."

„Und was ist mit Leuten, die schon da sind?", meinte die ehemalige Bibliotheksanwärterin nachdenklich. Sie hatte diesen Ansatz bereits ein paar Mal mit Tobian versucht, der war aber dagegen, also wollte sie jetzt Zanzia auf ihre Seite bringen.

„Kommt nicht in Frage", rief da der Novize hinter ihnen. „Ich trau Kratos und Tarja kein Stück über den Weg und sie schlawenzeln so schon genügend um mich herum!"

„Aber wenn wir mit ihnen einen Handel eingehen? Wir helfen ihnen beim Vielen, das möchte ich ohnehin und sie sollen die Flüssigkeit besorgen", schlug Anisa zum gefühlt hundertsten Mal vor.

„Wo ist Glülhbirnchen?", erkundigte sich Zanzia, um die zwei abzulenken, aber auch weil sie wirklich nervös war, wegen ihr.

„Wir haben diese Diskussion schon viel zu oft geführt. Frag deine Käfer, die sind dagegen und die Birne ist mit den Drachen im großen Saal und hilft ihnen bei einem technischen Problem. Sie wird ne Weile brauchen, um dich zu beruhigen", erwiderte Tobian.

Anisa holte die Bienenkäfer hervor und meinte: „Darf ich endlich Hilfe einfordern?" Aber wie jedes Mal, setzten sich allesamt auf ihr Manuskript.

Tobian lächelte und bemerkte: „Wir finden schon einen Weg. Bitte konzentrier dich auf anderes." Das Mädchen schmollte und verschränkte die Arme, dabei funkelte sie den Jungen wütend an. „Vielleicht irren sie sich", murrte sie.

„Du hast keinen Epos geschrieben", behauptete Zanzia da.

„Wie bitte?", wollte Anisa verwirrt wissen. „Es ist doch auch kein Drama oder gar Lyrik."

„Das nicht, aber es stellt deine eigene Wertvorstellung dar, ein Epos spielt in starren Lebens-, Wert- und Sozialordnungen. Das gibt es nicht oft bisher, man nennt das Roman. So zu schreiben, wurde mir immer verboten! Es gibt ganz klare Regeln dafür", seufzte Zanzia genervt.

„Nicht dein Ernst. Als Bibliothekar liest man leider nicht oft, ich weiß ist paradox", erklärte Anisa. 

„Woher soll ich das also wissen?"

„Du hättest mich mehr reinschauen lassen müssen", lamentierte die Scheinautorin. „Was passiert denn, wenn es in keine Literaturgattung gehört?", hakte Tobian nach. Es war Egios der antwortete:

Der Schwarm hat die Substanz falsch eingeordnet. Das ist schlimm. Mir ist das aber auch angetan worden. Vielleicht gibt es einen Ort mit mehr Ideen, wie wir es sind oder gewesen sind.

„Das kann nicht sein!", rief Zanzia entsetzt. „Das ist doch absurd! Wieso sollte es mehr als drei Gattungen geben?"

Der Libros fuhr fort:

Es gibt nur drei Gattungen, keine Sorge. Der Roman ist eher eine verbotene Untergattung. Auch Novellen gehören da mit rein, weil individuelle Ideen gefährlich sind.

„Wieso sollte der Schwarm das tun?", wunderte sich Anisa.

„Bestimmt um deine Aufmerksamkeit zu erregen", überlegte Tobian. „Denk doch mal nach. Er kämpft gegen die Bibliothek, kann das aber kaum offen tun. Deshalb gibt er dir dein ungeschriebenes Buch zurück, so dass niemand misstrauisch wird. Vermutlich weiß weder der Überwacher noch Glühbirnchen, dass es überhaupt eine verbotene Untergattung ist."

„Das ist verrückt", erwiderte Anisa. „Warum sollten Ideen zurückgehalten werden, das ist doch das Konzept der Bibliothek. Wissen verbreiten, entwickeln und weitergeben." Sie schaute hinunter auf ihr Manuskriptblatt und bemerkte, dass die Käfer sich nicht mehr bewegt hatten.

„Aber wo ist so ein Geheimlager? Du musst mich unbedingt endlich mitnehmen", beschwor Zanzia.

„Was ist denn mit euch los?", fragte Anisa derweil liebevoll und hob einen von ihnen hoch, um ihn ins Gläschen zu setzten.

Darunter kam ein Begriff zum Vorschein, der sie stutzen ließ: „Deine". Einen nach dem anderen ihrer Schützlinge sammelte sie ein und las: „hin – dich – bringen – Worte."

Wenn sie die ursprüngliche Reihenfolge zusammensetzte, entstand:

„Deine Worte bringen dich hin."

Verdutzt hielt sie inne.

Wohin? Sollte Taunilus sie irgendwo hinbringen? Was konnte das nur bedeuten?

Die Scheinautorin und der Novize hatten weiter diskutiert und kamen wie immer zu dem Schluss, dass sie nur gemeinsam weiterkamen. Allerdings hatten sie keine Idee, wie sie in die Bibliothek kommen sollten, ohne dass Glühbirnchen oder der Überwacher Wind davon bekamen.

Da kam Blua hereingebraust und zog die beiden mit sich fort. Daran waren alle inzwischen gewöhnt, denn die Drachen sorgten dafür, dass das Fluggerät beschäftigt war und nicht ungeduldig wurde.

Taunilus räusperte sich. „Immer wieder die gleiche Musik, können sie sich mal was neues ausdenken", murmelte er genervt. Plötzlich sprang er auf und kam auf sie zu: „Du warst jedoch komisch, was war los?"

Unwillig schüttelte sie den Kopf. „Mich nervt das auch", behauptete sie vage und wich seinem Blick aus.

Sie sprang auf und rief: „Ich brauch mal ne Pause." Sie raffte ihre Papiere zusammen und lief drauf los. Irgendwo suchte sie sich ein unbenutztes Zimmer und breitete die Blätter vor sich aus. Dann holte sie die Käfer hervor und fragte: „Wollt ihr mir sonst noch was sagen?" Aber die reagierten nicht. Frustriert ließ sie ihren Blick schweifen. Der Raum war leer bis auf einen Schrank. Die Drachen schienen alles rausgeräumt zu haben, da waren sogar Schleifspuren auf dem metallenen Boden.

„Deine Worte bringen dich hin", seufzte sie leise und starrte auf ihr Werk.

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