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An einem Stand holte Irinia für alle ein Fischbrötchen und kehrte dann zurück. Sie aßen schweigend, jeder von ihnen mit seinen eigenen schwermütigen Gedanken.

Als die Nacht wenig später früh hereinbrach, wurden ringsherum die Straßenbeleuchtungen angezündet. Die Leute vom Markt hatten sich schon auf die Tavernen und Lokale verteilt und man hörte ihr Lachen und Musik aus den Fenstern herüberwehen.

Der Tag war warm gewesen, aber nun fröstelten sie, denn im Süden des Kontinents hatten die Temperaturen um ein Vielfaches höher gelegen und keiner von ihnen hatte daran gedacht, angemessene Kleidung einzupacken.

Bei ihrem letzten Besuch hatten sie nur ein paar Stunden hier verbracht und ihnen war gar nicht in den Sinn gekommen, sich über die Witterung Gedanken zu machen. Müde schlang Anisa ihre Arme um sich und blickte in die Sterne, die langsam auftauchten. Alles lag so friedlich da.

So genossen sie eine Weile die Stille und rappelten sich schließlich auf, um wieder in das Gewirr der Gassen einzutauchen. An einem verlassenen Ort, den sie gar nicht lange suchen mussten, versammelten sie sich in einem großen Kreis.

Anisa starrte auf den Boden und öffnete ein Portal, das dieses Mal nicht wie üblich an der Wand auftauchte, sondern direkt in ihrer Mitte auf dem Pflastersteinuntergrund.

„Nun denn. Ich bin gespannt", hauchte Anisa und machte einen Schritt vorwärts, die anderen folgten ihrem Beispiel.

Unglücklicherweise war da kein Boden unter ihnen und sie fielen durch ein Loch – vielmehr purzelten. Denn ihre Brücke öffnete sich nicht am Fliesenboden des gewünschten Raumes, sondern in der Decke und so stürzten sie alle 3 bis 4 Meter durch den Librosraum. Nur Taunilus klammerte sich an ein Regal und hing oben an der Decke, als das Portal sich schloss.

Der Rest der Gruppe kollidierte unsanft mit dem Boden und holte sich die eine oder andere Blessur. Jedoch konnten sie von Glück reden, dass niemandem Schlimmeres widerfuhr und sich alle nach einem wilden Durcheinander an Schmerzausrufen aufrappelten. Nur der Meermann stieß ihnen unbekannte Flüche aus und hangelte sich langsam am Regal herunter.

„Was war das denn?", wollte er unten angekommen wissen. „Du weißt schon, dass ich ein Fisch bin und kein Vogel!", stichelte er sauer.

Ein Alarm ging irgendwo los und alle begangen, Libros in ihren Taschen zu verstauen. Anisa spürte die unterschiedlichen Emotionen, wenn sie die Einbände berührte, und hielt immer wieder inne, weil sie teilweise überwältigt wurde von der Intensität. Als ihr ein besonders starkes Gefühl von Hass begegnete, stoppte sie. Sie betrachtete das Werk und las Harios in Schnörkelschrift auf dem orangenen Stoffeinband.

„Was wenn wir Libros erwischen, die gegen uns arbeiten werden?", fragte sie.

„Das fällt dir erst jetzt ein?", erkundigte sich Irinia spöttisch.

Hab Vertrauen, flüsterte Pritana non-verbal und Egios kommentierte in ihrem Kopf: Niemand hat das hier verdient.

Bitte, bitte nimm mich mit, raunte eine ihr unbekannte Stimme, die von dem Libros in ihrer Hand auszugehen schien. Sie konnte also mit ihnen kommunizieren, wenn sie die Buchwesen berührte.

Anisa ließ das verzweifelte Werk in ihre Tasche gleiten und streichelte kurz liebevoll über den Einband. Hoffentlich war es dann besser, auf sie zu sprechen.

Ohne System packten sie wahllos weitere Werke ein, als sich plötzlich nicht weit entfernt eine andere Tür über ihnen öffnete und mehrere Gestalten herausfielen. Diese landeten sehr viel eleganter und hatten wohl schon Erfahrung mit solchen Portalen.

„Die Trackerin und der Spinnentyp sind dabei", schrie Taunilus, der offensichtlich gleich ihre magische Fähigkeiten erkannte.

„Außerdem, jemand ohne Magie und das kleine Leuchtdingsbums", fügte er etwas leiser hinzu, als die Gruppe sich in ihre Richtung bewegte.

„Dieses Mal waren sie schnell", keuchte Anisa und öffnete ein Portal im Boden. Sie hatte sich bereits überlegt, dass sie kurz in ihren alten Wasserunterschlupf reisen wollte, weil dort die Raumdecken so tief hingen, dass ihnen nichts passieren konnte, wenn sie wieder durch den Raum stürzten. Außerdem wusste sie genau, wo sie landen würde: über dem Polster-Decken-Chaos der Drachenkinder.

Alle nacheinander sprangen sie durch das Portal und purzelten dann direkt in den gewünschten weichen Untergrund im Unterwasserunterschlupf. Anisa kämpfte sich unter Irinia heraus und sah schließlich, dass sie komplett versammelt waren, woraufhin sie das Tor über ihnen schloss. Nur war sie dieses Mal zu spät. Glühbirnchen hatte es geschafft und schoss gerade rechtzeitig hindurch.

Anisa erwartete, dass sich jeden Moment ein neues Portal öffnete, jedoch nichts dergleichen geschah. Nicht mal der altbekannte Alarm der Maschine ging los. Alle starrten sie angespannt an, aber sie verschränkte die Arme und erklärte: „Ich habe mal ein Schutzschild um uns gebildet. Wir wollten doch nicht, dass Gritos auftaucht und sich die ganzen Libros holt."

Als sie nur entgeisterte Blicke erntete, meinte sie: „Wir sollten dann weiter. Sonst findet uns einer der Novizen oder der Überwacher. Ist eh schade, dass ihr ihnen den Unterschlupf verraten habt. Aber gut, kann man wohl nicht ändern."

Plötzlich stürmten die drei Drachen herein und sprangen voller Entzücken mit in die Kissen. Sie hüpften auf ihnen herum, als wären sie Trampoline, so groß schien ihre Freude. Jedoch in dem Moment, da sie Glühbirnchen gewahrten, stoppten sie abrupt in ihren Bewegungen.

Die kleine Maschine verdrehte ihre metallenen Augen und seufzte: „Ja, ich war doch immer eure Freundin." Dann sah sie anklagend zu den vier Flüchtigen.

Taunilus übersetzte: „Die Drachen haben gefragt, ob sie jetzt endlich nicht mehr alles verschweigen müssen. Sie mögen nämlich das Leuchtdingsbums."

„Leucht-", begann Glühbirnchen sich zu entrüsten, als sie sich selbst unterbrach und kurz innehielt. „Ich habe dir einmal gesagt, dass ich eine Lügenfühlerin bin, Anisa. Hast du wirklich gedacht, dass ich euch nicht durchschaue? Bitte wir müssen jetzt sofot weiter. Ich halte die Tür geschlossen, aber das kann ich nicht mehr lange."

„Ich versteh die Welt nicht mehr", erklärte das Mädchen kopfschüttelnd.

Nervös blickte die kleine Maschine zur Decke und bat: „Später. Bitte!"

Die Vier sahen sich unschlüssig an, dann waren es die Drachen, die sie weiterzogen und an ihrer Kleidung zerrten, um sie anzutreiben. Sie kämpften sich aus dem Haufen an Kissen, Decken, Polstern und Stoffen, die die drei Wasserdrachen von überall aus der Unterwasserzuflucht geholt zu haben schienen.

Als sie endlich daneben standen, öffnete Anisa ein Tor, nachdem Tobian ihr zugenickt hatte. Es führte direkt in sein Zimmer. Dort verweilten sie kurz, dann ging es auch schon wieder weiter. Nach Giptos dieses Mal. Das war eine alte Nasikstadt im Westen des Kontinents, in der Nähe des Gebirges Zinn.

Sie landeten in einer leeren Gasse, die Anisa und Irinia bereits bei ihrem letzten Besuch quer durchs Land genutzt hatten. Gleich darauf beschwor das Mädchen ein weiteres Portal und sie erreichten Fengo, die Hauptstadt einer der Inseln im Norden von Aktunostra. Fagadasien lag mit Schiff in etwa zwei bis drei Wochen entfernt.

Abseits an einer Holzpalisade öffnete sich das Tor und spuckte sie in die Wasserstadt, die auf dem Fengosee schwamm. Es war mitten in der Nacht und nur die sanften Wellen, die gegen die Holzbauten der Schiffe leckten, waren deutlich zu vernehmen. Ansonsten war es ruhig.

Sofort setzten sie sich in Bewegung und liefen in die Stadt hinein. Glühbirnchen versteckte sich unter Anisas Mantel, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie folgten zuerst den langsam anschwellenden Geräuschen eines ausufernden Nachtlebens, das sie nach einer Weile erreichte.

Stege verbanden die einzelnen Gebäude und verbargen das Wasser unter sich. Hintereinander balancierten sie über die engen Wege, die kurz darauf breiter wurden und so für mehr Abstände zwischen den Häusern sorgten.

Beim Überqueren einer riesigen Querstraße begegneten ihnen die ersten Bewohner, die sie skeptisch betrachteten, obwohl sie völlig betrunken waren.

„Was machen denn Kinder hier mitten in der Nacht?", hörten sie die eine Frau nuscheln. Aber ihr antworteten nur schale Blicke und sie torkelten desinteressiert weiter.

Die Fünf machten sich schnell daran, die Straße wieder zu verlassen. Leider gab es keine leerstehenden Häuser, in die sie sich verkriechen konnten. Auch Parks suchten sie vergeblich oder öffentliche Plätze, auf denen man sich verstecken konnte. So irrten sie durch die dunkle Wasserstadt, deren Wege nur mit kleinen, unscheinbaren Leuchtkristallen erhellt wurden.

„Vielleicht sollten wir die Stadt verlassen?", meinte Glühbirnchen irgendwann.

Irinia blickte zu Anisa und erwiderte: „Letztes Mal, waren wir nicht lange hier und brauchten kein Versteck. Eventuell ist das die beste Möglichkeit hier unterzutauchen. Morgen Früh können wir ja zurückkommen."

„Wir könnten schwimmen", schlug Taunilus vor.

Glühbirnchen prallte daraufhin alarmiert in Anisa hinein und flüsterte entsetzt: „Ich kann nicht ins Wasser."

Alle vier Augenpaar richteten sich auf sie.

„Und warum sollte uns das aufhalten?", höhnte Irinia.

„Ihr braucht mich", erklärte die Glühbirne und flehte: „Bitte!"

„Na dann fliegt sie und wir schwimmen", meinte Tobian praktisch.

Glühbirnchen schaute alarmiert und sah hilfesuchend zu Anisa. „Bitte, hört mich erst an."

Weiter vorne waren Schritte zu hören und ohne lange nachzudenken sprang Taunilus durch einen engen Spalt am Rande eines Steges. Als sein Kopf wieder auftauchte, glitten die anderen nacheinander ebenfalls ins Wasser.

„Versteck dich", flüsterte Anisa und im nächsten Moment tauchte sie als letzte unter. Da bog jemand um eine Ecke. Glühbirnchen hatte ihr Licht bereits gelöscht und drängte sich in den Schatten.

Ein Mann kam vorbei und verschwand wieder, ohne dass er etwas bemerkt hätte.

Kurz darauf kletterten sie nacheinander zurück an Land.

„Ich würde vorschlagen, dass du dich rasch erklärst, mir ist kalt", verfügte Irinia knapp.

„Wenn ihr euch mehr als 50 m entfernt, findet Gritos euch", erwiderte Glühbirnchen und setzte sich trotzig auf den Steg.

„Woher weißt du von dem Libros? Der Schwarm weiß nichts von ihm", wollte Anisa wissen.

„Nicht doch Kleines", mahnte die Künstlerin. „Sie soll uns Informationen geben, nicht wir ihr."

„Oh", entfuhr es dem Mädchen unwillkürlich und sie schlug sich erschrocken auf den Mund, daran hatte sie offensichtlich nicht gedacht.

„Schon gut", erwiderte Glühbirnchen gelassen. „Das ist nichts Neues." Dann schaute sie mit ihren großen Klappaugen zu ihnen auf und meinte: „Ich weiß bereits seit einer Weile, dass er damals nicht zerstört wurde. Aber mir hat niemand geglaubt. Der Überwacher hat mich sogar einfach ausgeschaltet und mich neu programmiert, aber er wusste nicht, dass es einen Notfallspeicher gab, der beim Alarm freigeschaltet wurde, als Pritana entführt wurde. Seitdem versuche ich Kontakt herzustellen und hab auch dafür gesorgt, dass ihr euch wieder freier bewegen könnt. Aber auf dem Gelände der Bibliothek musste ich wirklich vorsichtig sein und konnte mich nicht offenbaren."

„Wieso sollten wir dir das jetzt glauben?", wollte Anisa wissen.

„In Sendari habe ich euch leider verpasst und als du geflüchtet bist, konnte ich nicht riskieren aufzufliegen. Tut mir leid", seufzte die kleine Maschine. „Leider habe ich keinen Beweis, du kannst mir alles so auslegen, dass ich das sowieso gemacht hätte. Aber ich habe Tobian entkommen lassen und ihm Zanzia zur Hilfe gebracht, weil die Bibliothek ohnehin möchte, dass die Scheinautorin bald Gritos bringt, um die Vernichtung der Libros durchzuführen. Sie dachte, dass Zanzia Tobian beeinflusst, dabei war es genau umgekehrt."

„Warum will die Bibliothek, dass Gritos die Libros vernichtet? Warum nur ist der Überwacher auf ihrer Seite und hat nicht auch Angst vor diesem schrecklichen Buch?", fragte Irinia.

„Ich weiß es nicht", bemerkte Glühbirnchen.

„Was ist die Bibliothek?", erkundigte sich Anisa.

Eine drückende Stille entstand und die kleine Maschine wandte sich langsam der Fragenden zu. „Ich – ich – habe eine Vermutung. Aber ich kann das noch nicht sagen. Nicht hier, nicht jetzt", flüsterte sie.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst", zischte Irinia wütend.

„Keiner von uns", begann Anisa und dann schwieg sie entsetzt.

Alle starrten sie an und Taunilus fragte völlig verunsichert: „Keiner von uns – was?" Sie blickte stur auf den Boden, aber alle sahen sich zweifelnd an.

„Nur einer von uns, könnte gemeint sein", flüsterte Tobian und deutete auf sich selbst und die Künstlerin.

„Ich", kreischte Irinia schrill. „Sag mal, spinnt ihr jetzt total? Was bitteschön hab ich mit der Bibliothek zu tun?" Während sie das sagte, kam die Erleuchtung und sie flüsterte: „Meine Tante." 

Tobian nickte und murmelte ebenso leise: „Bei mir ist es mein Vater."

„Beruhigt euch", bemerkte Taunilus sanft. „Wollen wir jetzt das Leuchdingsbums mitnehmen? Ich will euch nur ungern unterbrechen, aber wir sollten wirklich langsam verschwinden. Da hinten hat gerade ein Kopf hinter einer Gardine hervorgeschaut und ich rieche sich nähernde Leute. Irgendwann wird auch die Sonne aufgehen."

Sie sahen sich betreten an. Es war schließlich Anisa, die bestimmte: „Ja, sie kommt mit. Wir tauchen und geben dir immer die Richtung an. Taunilus wird nach ein paar Metern gegen das Holz klopfen, so dass du uns wiederfinden kannst und wenn er kann, gibt er dir die Richtung an mit der Hand. Einverstanden?"

Alle nickten und Glühbirnchen schien erleichtert. So tauchten sie nacheinander wieder ab und schwammen immer der Nase nach. Über sich lagen die Häuser und unterhalb der dunkle See. 

Nach jedem Gebäude klopfte Taunilus, wie versprochen gegen das Holz und wartete kurz, bis ein kleines dumpfes Antwortklopfen ertönte. Irgendwann erreichten sie die Palisade und tauchten unter dem letzten Hindernis hindurch. Danach entfernten sie sich rasch von der Stadt und schwammen Richtung Ufer, während Glühbirnchen ein paar Meter über ihnen den gleichen Kurs wählte. 

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