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Kunstgeflüster

Es dauerte tatsächlich zehn geschlagene Tage, bis sie endlich an die frische Luft durfte. Natürlich hatte sie versucht, auf eigene Faust nach draußen zu kommen, war aber jedes Mal entdeckt worden und so patrouillierten Wächter die Flure und standen zu beiden Seiten ihrer Tür. Selbst die Bibliothekstüren konnte sie nicht öffnen und vermutete, dass nur in Banteas Zimmer Portale erschaffen werden konnte. Der Magie hatte sie nichts entgegenzusetzen.

Sie wurde auf Schritt und Tritt begleitet und irgendwann hatte sie das Unterfangen aufgegeben nach draußen zu kommen oder gar in die Privatbibliothek der Hausherrin zu gelangen. Die Besagte zeigte sich ihr überhaupt nicht in dieser Zeit und niemand wechselte mit ihr mehr als ein paar belanglose Worte.

Allerdings hatten ihre Insekten interessante Details erfahren.

Die gesamte Dienerschaft würde lieber gestern als morgen kündigen und selbst die Wachen waren unglücklich mit ihrem Engagement im Hause Banteas.

Familienmitglieder gab es, außer einer entfernten Nichte, keine auf dem Anwesen. Diese führte sich allerdings überaus überzogen und unhöflich allen gegenüber auf, was sogar den Bienenkäfern aufgefallen war.

Pritana versteckte sich weiterhin als Schmetterling und kam nur abends hervor, um Anisa zu berichten, was die Käfer in Erfahrung gebracht hatten und Neuigkeiten von Tobian und Egios, die sich sehr um sie sorgten, aber nichts unternehmen konnten. Sie waren bitterlich enttäuscht, dass Kratos und Tarja sie benutzt hatten an Anisa ran zu kommen. Bantea hatte ihnen die gleiche Erklärung gegeben und sie bedrängt, das Mädchen in ihrem Haus vor der Bibliothek zu beschützen. Danach begegneten sie den dreien nicht mehr. Histo beschäftigte den Novizen, so dass er kaum mal alleine war, um überhaupt zu schreiben.

In Pritanas Schmetterlingsgestalt musste der Libros Nahrung zu sich nehmen und so setzte sie sich auf das Essenstablett, das dem Mädchen pünktlich zur Dämmerung gereicht wurde. Sie aß kleine Brotkrumen und trank an einzelnen Tropfen des Wassers, das Anisa ihr auf die Handfläche perlte. Faszinierte beobachte die Gefangene ihre heimliche Gefährtin und wunderte sich nach wie vor über deren Gabe, sich in einen Schmetterling zu verwandeln.

Es waren noch 15 Tage bis zum Fest der Erneuerung, zumindest war das der letzte Stand, den Anisa hatte, als sie auf dem Weg vom Bad in einen jungen Mann krachte.

„Was erlaubst du dir?", rief er entrüstet. Dann als er sich vom ersten Schreck erholt hatte, bemerkte er, dass sie kein Diener war, und fragte schroff: „Wer bist du?"

„An- Anisa", stotterte sie verlegen und schlug ihre Augen nieder. Ihr war ganz wackelig auf den Beinen.

Abfällig pfiff er und ging einfach an ihr vorbei. „Wow, ich bin beeindruckt", zischte er und dann: 

„Was kümmert's mich." Im nächsten Moment war er um die Ecke verschwunden.

Verblüfft blickte sie ihm hinterher und sah fragend zu den Wachen, die jedoch teilnahmslos geradeaus starrten und so taten, als wäre nichts passiert. Von denen, konnte sie jedenfalls keine Hinweise erwarten.

Sie lief weiter und begegnete dem Diener, bei dem sie sich erkundigte: „Ich bin gerade über einen jungen Mann gestolpert. Wer war das? Er hat sich ganz frei bewegt?"

Ihr Aufpasser schaute wirklich irritiert und meinte naserümpfend: „Hier gibt es keine jungen Männer."

Einer der Wachen hustete und dabei hörte man ein paar Laute, die wie: „Rina" klangen.

„Ach, ihr meint die junge Nichte der Herrin. Irinia. Ihr solltet euch von ihr fernhalten", erklärte er und entfernte sich sofort wieder.

„Wunderbar", seufzte Anisa und kehrte in ihr Zimmer zurück. Mit verschränkten Armen setzte sie sich aufs Bett und flüsterte: „Ich hab diese Nichte kennengelernt. Keine Hilfe, wenn ihr mich fragt. Aber das habt ihr ja selbst schon vermutet."

Dann wandte sie sich wieder ihren Büchern zu.

Am späten Nachmittag wurde plötzlich die Tür aufgerissen und Irinia kam herein.

Ohne etwas zu sagen, sah sie sich abschätzig im Zimmer um und meinte schließlich: „Komm mit. Wir gehen in den Garten."

Verblüfft schaute Anisa ihr hinterher. Normalerweise hätte sie sich kein Stück bewegt, aber die Aussicht nach draußen zu gelangen, war zu verlockend. Also warf sie sich einen Schal über und folgte dem Mädchen. Sie betrachtete sie von hinten und ihr wurde klar, warum sie Irinia für einen Jungen gehalten hatte. Sie hatte ratzekurze Haare und trug Männerkleidung, also eine Hose und ein Jackett. So als würde sie reiten wollen.

Die Wachen ließen sie durch. Erst als sie auf der Treppe waren, tauchte der Diener auf und stürmte mit hochgeworfenen Armen auf Irinia zu: „Eure Tante heißt das nicht gut. Ihr könnt sie nicht einfach mitnehmen. Bitte lasst sie uns zurückbringen, wenn eure Ladyschaft das erfährt, ist hier der Wustu los."

Irinia beachtete die Einwände nicht und Anisa schaute entschuldigend in die Richtung des zunehmend Verzweifelten, würde sich aber nicht wieder aufhalten lassen. Wer wusste schon, wenn sie das nächste Mal die Chance bekommen würde, ihr Gefängnis zu verlassen?

„Du kannst dich zurückziehen. Ich passe auf sie auf. Meine Tante muss nichts von unserem kleinen Ausflug erfahren", bestimmte Irinia und ließ den Mann mit hängenden Schultern stehen. Das forsche Mädchen durchquerte zielsicher den Hof und lief auf einen belaubten Torbogen zu. Dahinter breitete sich der Garten aus. Sie folgten einem armseligen Trampelpfad an einem kleinen Waldstück entlang und steuerten auf einen Pavillon zu, der vom Haupthaus uneinsichtig war. Darin stand eine Staffelei mit einem Bild einer obskuren Kreatur, die gerade einen Flummi schleuderte.

„Wie findest du es?", erkundigte sich Irinia.

„Eh, hübsch", antwortete Anisa matt und als sie sah, dass das Mädchen auf mehr wartete, schob sie hinterher: „So einem Monster möchte ich nicht begegnen, aber so lange es spielt, muss ich es wohl nicht fürchten."

„Spielt?", hakte die Malerin nach und erklärte parallelisiert: „Aber der Troll spielt doch nicht. Er wirft einen Schädel Richtung Märchenschloss."

Anisa kam näher und erkannte das Schloss, jedoch der angebliche Kopf wollte sich ihr nicht erschließen. Allerdings warf sie ihrer Begleitung einen skeptischen Blick zu. War die nicht ganz richtig im Oberstübchen?

Sie hatte sich einen Pinsel genommen und werkelte an dem Flummi rum, bis tatsächlich eine Art Gesicht darauf erschien.

Anisa rümpfte die Nase und versuchte, das Thema zu wechseln: „So ein schöner Fleck Erde. Ist es nicht toll hier zu leben?"

Die Malerin würdigte sie keines Blickes und steckte sich den Pinsel hinters Ohr. Sie betrachtete weiterhin ihr Werk eingehend und hielt dabei ihre Finger gespreizt vor den Ball, um Maß zu nehmen. Dann malte sie eine Fahne aufs Schloss und ging ein paar Schritte zurück.

„Siehst du jetzt die Zusammenhänge? Es geht, um ein Wesen, das unser gesamtes Sein angreift und dabei nicht zurückschreckt, uns als Waffe einzusetzen", erklärte die Künstlerin voller Enthusiasmus.

„Ahh", machte Anisa und blickte immer noch unsicher auf das Bild.

„Wunderschön, nicht wahr?", seufzte Irinia und das Mädchen nickte. Glücklicherweise schien die Malerin keine weiteren Kommentare ihrerseits zu erwarten.

„Ich finde es hier super langweilig", bemerkte sie stattdessen und kam so auf Anisas Frage zurück. „Hier passiert nie was. Die Bediensteten sind lahm und steif, die Wachen verstehen keinen Spaß und meine Tante hat nie Zeit. Von ihrer Verbindung mit den Elfen hab ich auch noch nie was mitbekommen. Ich weiß nicht einmal, warum sie gesegnet wurde. Sie ist so fade – wie alles hier."

„Das – das tut mir leid", erwiderte die ehemalige Novizin und versuchte, eine mitleidige Miene aufzusetzen.

Irinia warf ihr einen abschätzigen Blick zu und meinte: „Zu dir. Ich konnte nicht viel herausfinden. Was machst du hier? Meine Tante empfängt nie Gäste und du bist auch eher eine Gefangene. Also, warum bist du nicht im Kerker?"

„Gibt es hier so etwas?", rief Anisa entsetzt.

„Natürlich", erwiderte die Künstlerin verschlagen. „Ich vermute, dass du mich als Verbündete brauchst, sonst landest du nach der heutigen Aktion genau da. Vitussi wird nicht schweigen, wenn Tante Bantea zurückkehrt."

„Wie bitte?", erschrocken wandte sich das Mädchen ab und schätzte ab, wie schnell sie zurück sein konnte.

„Warte. Oder wir überreden Bantea, dass ich dich unter meine Fittiche nehmen darf?", warf sie ein und fasste nach ihrer Hand.

Anisa fühlte sich gar nicht wohl bei dem Gedanken, jedoch was blieb ihr übrig, wenn sie nicht im Kerker landen wollte.

„Aber wie?", fragte sie zitternd.

„Lass das nur meine Sorge sein. Aber vorher erzählst du mir, was Sache ist", lachte Irinia und streichelte sanft über Anisas Hand, die nicht wagte, ihr diese zu entziehen oder sich ihr zu widersetzen. Allerdings blieb sie so vage, wie es ihr eben möglich war.

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