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Konfrontation

Am nächsten Morgen brach Anisa früh auf, ohne sich zu verabschieden. Sie nahm Taunilus Tasche mit, um etwaige Bücher, die ihr gegebenenfalls begegnen würden, zu transportieren. Er beobachtete sie durch orangene, geschlitzte Augen, reagierte aber sonst nicht auf ihre Versuche mit ihm zu reden. Er war der einzige, der ihre Abreise bemerkte. Die anderen schliefen tief und fest. Sie lief Querfeld ein auf einem Plateau über die felsige, karge Landschaft mit einem herrlichen Blick auf die sie umgebenden Berge.

Als sie weit genug entfernt war, öffnete sie ein Tor in die Bibliothek. Dieses Mal direkt in die Küche, um zu schauen, ob sie Verbündete finden würde.

Beim Betreten umfing sie aromatischer Dampf, der sie freundlich in Empfang nahm. Die Gesichter, in die sie blickte, starrten sie umso unfreundlicher an und standen im krassen Gegensatz zu der sonstigen Atmosphäre der Küche, die sich allerdings schlagartig änderte mit ihrem Auftauchen. Feindseligkeit schlug ihr entgegen und Histo deutete auf sie und rief wütend: 

„Du wagst es hier aufzutauchen?"

„Können wir reden?", erkundigte sie sich tapfer.

Er verschränkte die Arme und zischte: „Sprich, Verräterin!"

„Ich versuche nur, den Büchern zu helfen. Bitte glaube mir, dass nichts so ist, wie es scheint. Es existieren zwei Seiten und ich steh in der Mitte, weil ich eigentlich beide Wege schrecklich finde. Auf der einen Seite ist die Bibliothek, die Bücher unterdrückt und auslöscht. Auf der anderen Seite haben wir ein verrücktes Buch, dass versucht die Libros zu befreien, um dann die Menschen zu kontrollieren. Beides ist falsch. Wir müssen damit aufhören, bevor alle Libros zu Gritos überlaufen", fasste Anisa zusammen, wobei sie zu Histo schaute, um zu sehen, wie er reagierte.

Zuerst blieb er unbewegt, dann fing er an, lauthals zu lachen.

„Echt jetzt? Das ist deine Zusammenfassung?", japste er atemlos. „Oh Mann Mädel. Manchmal muss man eben das geringe Übel wählen, das hättest du eigentlich selber rausfinden sollen, wie so viele Überwacher vor dir, die dann ein angenehmes Leben in unserer Mitte führten. Die anderen dürfen eingesperrt ihr Leben auf der Klippe bei Zinoka fristen. Also was soll es sein, Anisa? Was ist für dich das kleinere Übel? Eine andere Wahl hast du nämlich nicht." Während er redete, hörte er auf zu lachen und sein Blick wurde wölfisch. Langsam näherte er sich ihr, als die Tür aufflog und der Überwacher Drogino in der Tür stand.

„Lass sie", rief er Histo zu und dem Mädchen befahl er: „Komm, Anisa." Diese setzte sich sofort in Bewegung, um auf seine Seite des Raums zu gelangen.

Aber der Koch war schon zu nah und stellte sich zwischen sie. „Ohne Magie forderst du mich heraus?", flüsterte er drohend.

„Die Bibliothek hat alle Ausgänge versperrt. Wo sollen wir hin? Also gib mir einen Moment mit ihr. Aufzuhalten sind Bantea und Vladius nicht mehr und vergiss nicht: ich bin auf eurer Seite. Oder sprichst du mir das jetzt auch ab?", erklärte der Überwacher ruhig.

Histos kritischer Blick wanderte über den Mann, dann trat er zur Seite und gewährte Anisa Durchgang.

Drogino nickte dem Mädchen zu, das ihm langsam folgte, als er die Küche verließ. Sie liefen durch die Kantine und erreichten die Gänge.

„Du machst mir meine Aufgabe echt nicht leichter", seufzte der Überwacher schwer.

„Was ist denn deine Aufgabe?", wollte Anisa wissen.

Streng begutachtete er sie, dann erklärte er: „Weißt du doch längst. Ich sperre das Viele ein und instruieren den nächsten Überwacher oder entscheide, dass er oder sie an die Klippe in Zinoka geschickt wird. Ansonsten mache ich eigentlich, was mir Spaß macht. Du hast meine Labistatt zerstört, das war nicht sehr nett. Dabei hatte ich dich gewarnt."

„Solltest du dann nicht langsam einen neuen Überwacher finden?", erkundigte sich das Mädchen.

Der Mann seufzte. „Das ist das Ziel, ja. Aber irgendwie ist jeder aus meiner Familie mit jedem Versuch nur noch saurer als davor. Dabei könnten wir es so einfach haben."

„Vielleicht liegt es daran, dass du selber nicht überzeugt bist?", schlussfolgerte Anisa simpel. Der Überwacher starrte sie an.

„Vermutlich", flüsterte er. „Ändert aber nichts. Wir können nichts unternehmen. Wir haben keine Magie."

„Das hält dich ab?", fragte Anisa verblüfft.

„Natürlich. Du hast ja keine Ahnung, was für ein Arsenal an Gaben uns gegenüber steht", meinte Drogino müde.

„Du hast ‚wir' und ‚uns' gesagt. Das ist doch ein Anfang", zwinkerte das Mädchen. „Außerdem haben wir auch Verbündete. Mächtige Kreaturen, die für ihre Freiheit kämpfen und Freunde, wie Glühbirnchen. Ich glaube, dass die Überwacher schon lange an einer Lösung basteln, immerhin haben sie ein Wesen geschaffen, das Magie besitzt und sich der Bibliothek stellt."

„Das kam völlig unerwartet!", wehrte Drogino ab.

„Du bist nicht der Erste im Konflikt, sieh es mal so", erwiderte Anisa geduldig.

Sie verließen das Gebäude und betraten den weiten Hof. Bisher waren sie niemandem begegnet, denn es war noch sehr früh. Allerdings hörten sie Schritte und aufgeregte Stimmen sich nähern. Rasch umrundeten sie die Ecke und lugten heimlich hervor, um zu beobachten, wie Bantea mit Tobians Vater durch die Tür hasteten. „Das war knapp", kommentierte Anisa.

„Die Bibliothek wird ihnen schon sagen, wo sie uns finden. Selbst wenn Bantea und Vladius nicht die Portale nutzen können. Sie werden uns aufspüren. Vergiss nicht, dass Kratos und Tarja auch noch hier rumschleichen", erklärte Drogino zerknirscht.

Sofort setzte er sich wieder in Bewegung und eilte der Bibliothek entgegen.

„Wo willst du eigentlich hin?", wollte Anisa wissen.

„Zum Vielen natürlich. Wir versuchen, es zu befreien bevor es zerstört wird. Aber glaub mir, unser Ziel ist zum Scheitern verurteilt, denn vermutlich, wird auch dieses Portal nicht funktionieren", berichtete er und das Mädchen blieb abrupt stehen.

„Wie ungeplant ist das denn?", versetzte sie. Der Mann lief einfach weiter.

Um Schritt zu halten, rannte Anisa los und holte Drogino am Eingang ein. Er stieß die Tür auf und durchschritt die Eingangshalle, ohne auf ihre Proteste zu hören. Als sie die schwarzen Bücher erreichten, spürte sie wieder das Gefühl von Aufregung. Die ungeschriebenen Werke riefen nach ihr und sie blieb stehen. Dem Überwacher fiel das gar nicht auf, so versessen war er das Viele zu erreichen. Seine Schritte verhalten in der Ferne.

Langsam fasste Anisa nach einer Phiole. Als ihre Finger das kühle Glas berührten, spürte sie vor allem Dankbarkeit, die ihr entgegenschlug. Eine Geschichte aus Glück formte sich in ihrem Geist, das jedoch immer wieder zerstört wurde, bis nur Hoffnungslosigkeit zurückblieb. Traurig fasste sie an das nächste Gefäß, wo ihr Verlustängste entgegenströmten. Auch die folgenden Fläschchen brachten ihr allesamt negative Emotionen entgegen. „Aber wie sollt ihr positive Gefühle entwickeln, wenn euch immerzu Ablehnung, Hass und Ausgrenzung begegnen?", murmelte Anisa und die Flüssigkeit, die sie in dem Moment berührte, durchzuckte ein Hoffnungsschimmer. Erschrocken zog das Mädchen seine Hand zurück und starrte auf das Gefäß, dessen Inhalt nun einen Hauch weniger schwarz war.

„Oh", entfuhr es ihr. „Ihr habt Angst." Die Substanzen begangen zu brodeln.

„Alles was der Mensch nicht versteht, zerstört er", flüsterte Anisa traurig und Kopf schüttelnd.

„Ich habe eine Bitte", rief sie und die Flüssigkeiten wurden ruhig, wie um abzuwarten, was sie zu sagen hatte.

„Folgt nicht Gritos, wenn er zu euch kommt. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um euch zu helfen. Ihr habt so lange gewartet und es ist falsch, aber ich komme zurück und damit wird sich alles für euch ändern – zum Guten." Zuerst blieb die Stille, dann begann die Substanzen, bei der sie den Hoffnungsschimmer gespürt hatte, zu brodeln, und schließlich folgten immer mehr, bis das Geräusch so weit anschwoll, dass sie ihr eigenes Wort nicht gehört hätte.

„Danke für euer Vertrauen", flüsterte sie und die Flüssigkeiten verstummten.

Anisa nahm das Fläschchen, das die erste positive Regung gezeigt hatte, und steckte es ein. Dann folgte sie dem Drogino. Das Brodeln begleitete sie, wie eine Welle, die mit ihr eilte.

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass man die Gefühle der ungeschriebenen Bücher ändern kann?", fragte Anisa leise und Pritana antwortete in ihren Gedanken: „Aber das ist bei euch doch gar nicht anders? Wieso sollte ich dir das Offensichtliche erklären?"

Leise lachte das Mädchen. „Kommunikation ist eben alles."

Schließlich erreichten sie den Überwacher, der kritisch auf und ab ging, während er die Regale inspizierte. Als er sie bemerkte, entrüstete er sich sofort: „Hab ich es nicht gesagt. Keine Chance hier durchzukommen."

„Bibliothek?", hauchte Anisa. „Kannst du uns bitte zum Schwarm lassen? Das Viele können wir nicht befreien oder zerstören. Ich weiß nicht so ganz, was er erreichen will, aber vielleicht würde ihm ein bisschen Vertrauen gut tun."

Verblüfft starrte Drogino sie an, dann grinste er abfällig: „Na einen Versuch war es wert. Aber so funktioniert das nicht."

Woraufhin das Portal erschien. Ein überraschtes Geräusch entfuhr dem Mann und er blickte Anisa ehrfürchtig an, die, ohne ihn zu beachten, hindurch schritt.

Sie betraten den Raum, in dem der Schwarm auf sie in seinem Gefängnis wartete.

„Du kluges Menschlein", empfing sie das Summen.

„Aber was genau hat sie denn verstanden, was ich nicht weiß?", wollte der Überwacher überwältigt wissen.

„Das ich Jiti bin und Hagti die Bibliothek", erklärte das Viele.

Drogino kapierte überhaupt nichts mehr und blickte ziemlich kritisch von einer zur anderen.

„Seit wann weißt du von Hagti?", überging der Schwarm den Überwacher. „Warte ich weiß, seitdem ich die wahre Geschichte im Dorf der Meernixen erzählt habe. Wenn du bei Granina, der Meerseele, aufgepasst hast, hat sie mich auch schon Jiti genannt und Hagti erwähnt. Stimmts?"

Anisa nickte lächelnd. „Ihr seid euch nicht wirklich einig, oder?", erkundigte sie sich.

Der Schwarm seufzte tief. „Sie ist immer noch dafür, dass alles beim Alten bleibt. Ich kann leider nicht mit ihr sprechen, höchstens über Glühbirnchen, aber die war lange falsch gepolt und jetzt erreiche ich sie nicht."

„Wer ist Wasilina?", erkundigte sich Anisa.

„Das vermutest du doch längst und du hast recht. Sie kann die Bibliothek nicht betreten, Hagti würde sie sofort erkennen", erklärte Jiti.

„Und du? Hast du von Gritos und ihr gewusst?", wollte das Mädchen wissen.

„Nein, sie hat ihr Äußeres verändert. Kein Wunder bei ihrer Begabung, aber es muss sie einiges gekostet haben. Als der alte Mann sie als Schreiberin entlarvte und dass Gritos fast gleichzeitig auftauchte, hat mich drauf gebracht. Seitdem habe ich versucht, herauszufinden, was sie vor hat und ob sie mit dem Libros gemeinsame Sache macht. Ich konnte dir nicht in ihrem Beisein mitteilen, was ich vermutete. Aber du bist selbst drauf gekommen", erklärte der Schwarm selbstzufrieden.

„Wer ist es denn nun?", kreischte Drogino schließlich.

Anisa räusperte sich und meinte: „Irinia. Sie hat uns allen etwas vorgemacht. Gritos hat sie jetzt unter Kontrolle. Ich versteh ihre Verbindung zwar, aber nicht wie sie zueinander stehen."

„Ach und wer ist das?", wollte der Überwacher verwirrt wissen.

„Meine Nichte", erklärte da Bantea und betrat den Raum vollständig. Mit ihr kamen Vladius, Tarja und Kratos.

„Kann ja wohl schlecht sein", bemerkte Tobians Vater streng. „Sie ist viel zu alt."

„Ich hatte ja keine Ahnung", flüsterte Bantea entsetzt.

Die beiden Überwachen tauschten einen raschen Blick und zogen sich in Richtung Schwarm zurück.

Das Portal schloss sich.

„Hagti möchte, dass wir reden", bemerkte Jiti. „Denkt daran, sie können mich nicht hören. Es wäre echt schön, wenn Glühbirnchen auch hier wäre."

„Vergiss es", bestimmte Anisa. „Sie muss die anderen vor Gritos beschützen." 

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