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Die Niesbibliothek

„Kannst du uns eigentlich zum Schwarm bringen?", erkundigte sich Anisa bei Glühbirnchen. Die Angesprochene wurde rot und starrte sie mit aufgerissenem Mund an. „Niemals", erklärte sie brüsk.

„Warum denn nicht?", hakte die Novizin nach.

„Weil es viel zu gefährlich ist", antwortete die Flugmaschine.

„Aber die Bibliothek von Zinoka ist ungefährlich?", wollte Anisa wissen.

„Natürlich nicht, aber hier droht uns Gefahr von Menschen, während das Viele oder die schwarzen Bücher unberechenbar sind", erklärte ihre Führerin.

„Was weißt du über das Viele?", stellte das Mädchen seine nächste Frage, nachdem es einsah, dass es mit der anderen Taktik nicht weiterkam.

Die Glühbirne verdrehte die Augen. „Nichts weiter als ihr", kam die vage Antwort und schon schloss sie zu Zanzia auf, die ein paar Bücherregale vor ihr herumschnüffelte.

Tobian flüsterte aus der Ferne: „Kommt her. Ich habe was."

Es war wieder sehr früh am Morgen. Dieses Mal hatten sie sich bereits um 2.00 Uhr verabredet, um Zeit für ihre Suche in der Bibliothek zu haben. Glühbirnchen hatte ihnen direkt eine Tür ins Herzstück von Zinoka geöffnet und seitdem schweiften sie durch die endlosen Bücherreihen im untersten Stockwerk. Auf dem Boden in der Mitte hatte ein Wappen eines blauen Wüstenlöwen geprangt, von dem aus sie einen Blick in die anderen Etagen hatten werfen können. Der Raum darüber war von jeder Ebene mit einem Rondell freigelassen worden, was hervorragend für einen ersten Überblick sorgte. Auch wenn dieser eher desillusionierte, da die Bibliothek schier endlos groß zu sein schien.

Immer wieder vernahm Anisa das Niesen ihrer beiden Begleiter, die dem Spitznamen des Ortes, nämlich Niesbibliothek, alle Ehre machten. Sie selbst konnte ebenfalls oft nicht mehr an sich halten und nieste zwischendurch aus Leibeskräften, was sie aber beruhigte, denn so entfernten sie sich nicht zu weit voneinander.

Außer ihnen war der Bücherhort leer, niemand schien sich heutzutage für den Ort zu interessieren. Zumal die Uhrzeit eher ungewöhnlich für Besuche war. Nur die magischen Kristalle leisteten stoisch Gesellschaft.

„Was gibt es?", fragte Anisa als sie am Wüstenlöwen zusammenkamen.

Tobian hielt einen dicken Folianten und erklärte: „Hier ist das Verzeichnis der Bücher. Wir sind hier unten im vierten Stock von oben falsch, hier gibt es nur Belletristik oder Werke über Musik und Kunst. Wissenschaftliche Bücher über Magie und alle weltlichen Bereiche sind im 3., 

Geschichtliches im 2. Stock von oben."

„Wie kommen wir hoch?", wollte Zanzia wissen, während Glühbirnchen bereits höher schwebte. 

„Hinten in den Ecken sind Wendeltreppen", meinte Anisa und wandte sich in die Richtung, in der sie zuletzt einen Aufgang gesehen hatte. Ihre beiden Begleiter folgten ihr stumm und liefen, wie sie, staunend an den Regalen entlang. Wundersame Bände waren da zu betrachten und man hätte wahrscheinlich ein Leben gebraucht, um nur einen Bruchteil der Werke zu studieren.

„So viel Wissen ist beeindruckend", seufzte Tobian melancholisch.

„Es ist das Wunschzuhause eines jeden Buches", meinte Zanzia.

„Möchte ein Buch wirklich so enden? Leblos? Eingefercht in eine Form, die gar nicht seine ist, unveränderbar in alle Ewigkeit", fragte Anisa, woraufhin ihre Begleiter sich ruckartig zu ihr drehten.

„Also beschädigt wie Egio und schwarz und unglücklich möchte es jedenfalls nicht sein", antwortete die wahre Autorin entsetzt.

„Und was ist mit den ungeschriebenen Büchern? Was möchten die?", hakte die Novizin nach.

„So ein Blödsinn", zischte Zanzia. „Als ob ein Buch für ewig ungeschrieben bleiben möchte. Das ist doch nur eine Übergangsform, um sein wahres Wesen zu finden."

Tobian holte Egios heraus, der zitterte wie Espenlaub. Eine dicke blaue Träne tropfte aus dem Einband und als der Junge seinen Freund aufschlug, waren überall Tintenkleckse. Langsam formten sie Worte und da stand, über die Doppelseite verteilt: „Wir!"

Dann klappte er sich selbst zu und wurde größer, so dass sie ihn liegen lassen mussten. Tobian blieb bei ihm und versuchte verzweifelt, ihn dazu zu bewegen, sich in eine handliche Form zu verwandeln.

Zanzia verdrehte die Augen, sagte aber erst wieder etwas, als sie außer Hörweite waren. „Das Buch ist voller Allüren. Unglücklich bis in den letzten Winkel. Furchtbare Daseinsform, wenn du mich fragst", meinte sie mit einen vielsagenden Blick. Dabei drehte sie ihren Zeigefinger neben ihrem Kopf, um anzudeuten, dass sie Egios für verrückt hielt. Anisa seufzte traurig: „Hoffentlich können wir ihm und den schwarzen Büchern helfen. Ich fühle, dass da etwas ist, immerhin reagieren sie ja auf mich."

„Wahrscheinlich spüren sie nur deinen immerwährenden Optimismus. Was willst du denn machen? Für sie ist es zu spät. Ihre beste Chance ist, sich mit Autoren zu Büchern weiterzuentwickeln", entschied Zanzia.

„Vielleicht brauchen sie nur einen Anstoß, um sich selbst zu schreiben", flüsterte die Bibliotheksanwärterin andächtig.

Die Autorin fing an zu kichern. „Wie soll das denn gehen? Was wäre dann noch der Sinn in der Kunst? Ein Autor wäre überflüssig, weil er seine Schöpfung nicht mehr kontrolliert. Lass uns unser Ziel nicht aus den Augen verlieren. Wir kamen, um einen Weg zu finden, den Büchern den Übergang zu ermöglichen, bevor sie zerstört werden", meinte sie und schlug einen Überblicksband auf. Sie waren im dritten Stockwerk angekommen, also auf der Etage für Sachliteratur. „Vielleicht möchtest du in den zweiten Stock weitergehen? In den Geschichtsbüchern findet sich bestimmt was. Kannst ja auch nach Bücherautoren Ausschau halten", spottete Zanzia, woraufhin Anisa sich genervt abwandte und sich ihren Weg durch die Bücherreihen bahnte, um weiter höher zu suchen.

Sie hörte gerade noch, wie das andere Mädchen amüsiert murmelte: „Ich wäre schon froh, wenn wir überhaupt die Bücher retten. Träumereien nachzuhängen hilft wohl keinem. Ich bin von Irren umgeben."

Betrübt setzte sie ihren Weg fort. Langsam holte sie das Gefäß mit der blauen Flüssigkeit hervor, die sie immer bei sich trug. „Was machen wir nur mit dir?", flüsterte sie.

Nichts geschah, also steckte sie ihren stillen Gefährten wieder ein.

Als sie im zweiten Stockwerk ankam, hörte sie ein Rauschen durch die Bücher fahren. Sie hielt inne und wollte weiterlaufen, weil sie annahm, dass ihre Phantasie ihr einen Streich spielte. Doch da war wieder dieses Rascheln, wie ein Flüstern und es kam von weiter oben.

Langsam passierte sie die Etage und lief ins erste Stockwerk, wo die Geräusche ihren Ursprung zu nehmen schienen. Sie blieb wiederholt stehen, um die Buchrücken zu entziffern und sich einen Überblick zu verschaffen: „Jährlicher Stadtbericht: Giptos.", „Staatsausgaben", „Aufstieg und Fall der Tastuns".

„Ohje, hier scheinen die Bände über die Staatsgeschäfte zu stehen", seufzte sie desinteressiert. Sie folgte dem Rascheln wahllos und marschierte kreuz und quer durch die Bibliothek, bis plötzlich ein Buch sich vor ihr verselbstständigte und aus dem Regal fiel. Dann ein weiteres und noch eines, bis sich eine Spur aus Brotkrumen gebildet hatte. Sie lief die Buchfährte entlang und erreichte ein leeres Bücherregal. Das Rauschen hatte aufgehört. Ratlos blickte sie sich um, aber alles blieb still. Sie fuhr über die Regalböden, die allesamt verstaubt waren. In den Ecken hatten sich unschöne Spinnweben eingenistet und trotzten der ansonsten makellosen Umgebung.

Es schien, als ob dieses spezielle Regal vergessen worden war, denn nirgends sonst hatte sie Staub oder gar Spinnennetze gesehen.

Glühbirnchen tauchte neben ihr auf. „Was tust du hier?", erkundigte sie sich. „Du wolltest doch in der Geschichte suchen? Ich hab ein Buch über die Bibliothek der ungelesenen Bücher gefunden, kann es aber nicht hochheben. Kannst du mitkommen?"

Abwesend nickte Anisa. Das Regal war seltsam, jedoch konnte sie im Grunde nichts daran erkennen, was ihr weiterhalf. Es hatte sie gerufen.

„Kommst du", hakte Glühbirnchen erneut ungeduldig nach. Sie warf nicht einmal einen Blick auf das ungewöhnliche Bücherregal.

„Findest du das Regal nicht komisch?", wollte Anisa wissen.

Verwirrt sah die Flugmaschine auf die Umgebung. „Ehm, ist doch wie jedes andere", meinte sie leichthin und wandte sich zum Gehen.

„Hast du vorhin auch was gehört?", fragte die Novizin.

Genervt drehte sich Glühbirnchen zu ihr: „Was ist nur mit dir? Alles ganz normal. Was hätte ich denn hören sollen?"

„Das Rauschen der Bücher", flüsterte Anisa andächtig, während die kleine Lichtquelle einen Lachanfall bekam. „Ne ist klar", keuchte sie. „Jetzt fangen auch noch die Bücher an Geräusche von sich zu geben. Ich glaub langsam echt, dass ihr alle den Verstand verliert." Schließlich blickte sie kritisch zu dem Mädchen und wandte sich dann kopfschüttelnd endgültig ab. Sie nahm die Abkürzung durch den Luftschacht in der Mitte der Bibliothek, während Anisa erneut zur Wendeltreppe trabte und ein Stockwerk tiefer sehnsüchtig erwartet wurde.

„Ich hätte dir sagen sollen, dass das Buch auf der anderen Seite ist. Jetzt müssen wir quer durch den gesamten Raum", mokierte sie sich. Anisa zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, sie wäre viel lieber bei dem Regal geblieben und hätte es noch weiter untersucht. Vielleicht hatte sie einen Schalter übersehen oder es gab ein verstecktes Buch in einem Geheimfach. Magie könnte auch im Spiel sein, von der sie leider nichts verstand. Sie musste unbedingt mit Tobian zurückkehren.

Mit all ihren Überlegungen im Kopf folgte sie Glühbirnchen unachtsam und kam schließlich vor einem Bücherstand zum Stehen. Ein aufgeschlagenes, dickes Buch lag darauf. „Da ist es", flüsterte die Flugmaschine, jetzt ihrerseits völlig entzückt. Sie setzte sich auf die Seite und las vor: „Die vielen Aufgaben eines Überwaches erfordern es, sich Helfer zu suchen und drei Bibliothekare zu bestimmen, die sich um Bewirtschaftung, Ausbildung und Autorensuche speziallisieren. Der Überwacher ist Schnittstelle zwischen Bibliothek und Außenwelt. Er ist der Repräsentant nach Außen." Aufgeregt schaute Glühbirnchen zu ihr. „Ist das nicht aufregend? Hier steht wahrscheinlich alles über deine zukünftige Arbeit. Blätter mal um, dann können wir sehen, was wir hier noch finden können."

Artig folgte Anisa der Anweisung und hörte sich die Begeisterungsschübe ihrer kleinen Gefährtin an. „Das ist ja alles ganz interessant, aber viel zu viel für eine Nacht und mitnehmen können wir diesen Folianten ganz sicher nicht!", bemerkte die Novizin.

„Kein Problem", meinte da hinter ihr Tobian. „Egios liest alles in Nullkommanichts und kann uns dann die wichtigen Infos zusammenfassen."

„Wow, das ist ja ne coole Fähigkeit", kommentierte Glühbirnchen und Anisa sagte: „Aber wo bleibt der Spaß? Bücher erlebt doch jeder anders. Selbst bei einem Werk wie diesem nimmt jeder völlig unterschiedliche Aspekte mit."

„Spaßbremse", seufzte die Flugmaschine eingeschnappt und wandte sich wieder der Seite zu. Tobian legte Egios mit der Innenseite auf das Buch und fragte: „Habt ihr sonst noch was entdeckt?"

Aufgeregt nickte Anisa und berichtete von ihrem Erlebnis, während Glühbirnchen murmelte: „Quatsch mit Maschinenöl. Reine Zeitverschwendung, aber wenn ihr meint. Lasst mir nur Egios hier."

Der Novize ließ sich von dem Mädchen zu der nächstgelegenen Wendeltreppe führen und kurz darauf standen sie wieder im 1. Stock. Anisa lauschte, jedoch war kein Laut von den Büchern zu hören.

Sie versuchte, das Regal zu finden, aber nun sahen auch für sie alle gleich aus. Sie war sich absolut sicher, dass die Stelle mit dem leeren Bücherregal nicht fern sein konnte, doch erfolgreich war sie nicht. Tobian wurde langsam ungeduldig, nachdem sie ihm wieder und wieder erklärt hatte, wonach sie suchte.

„Bist du sicher?", fragte er schließlich vorsichtig. „Vielleicht ist das Regal ja auf der anderen Seite."

„Nein. Sag doch gleich, dass Glühbirnchen Recht hat und es gar nicht existiert. Immerhin sind hier nicht einmal die Bücher auf dem Boden", erwiderte sie enttäuscht.

„Komm lass uns noch überall durchlaufen. Die Bücher sind doch schnell zu finden", antwortete er gelassen.

Sie liefen kreuz und quer durch den Raum, bis Glühbirnchen sie holen kam. „Es ist bald 4.30 Uhr. Wir müssen zurück", informierte sie die zwei erfolglosen Sucher.

Zähneknirschen gab Anisa auf, Tobian hingegen schien ganz froh zu sein. Sie sammelten Egios ein, dann Zanzia, die zwischen Magiebüchern hockte. Autorenmagie war nur grob bedacht worden in den ausgewählten Büchern und so schimpfte das Mädchen wütend vor sich hin, während es ein Werk nach dem anderen aussortierte. Auch sie hatte offensichtlich gehofft, erfolgreicher zu sein.

Deutlich sah man ihr den Widerwillen an, als sie ihr Chaos aufräumte und sich ihnen zuletzt anschloss. „Wir können wiederkommen", versuchte Anisa die Stimmung aufzuheitern, bevor sie das Portal betraten. Aber als Antwort kam nur unverständliches, ablehnendes Gemurmel. „Fein. Ich komme auf jeden Fall wieder", entschied sie stoisch. 

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