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Der Überwacher

Als sie aus den Geheimgängen traten, blieben die beiden Novizen erst einmal überwältigt stehen. Ihnen gingen fast die Augen über, vor lauter Klimbim, Büchern, brodelnden Substanzen, mechanischen Gerätschaften und Zauberutensilien, was alles bis unter die Decke gestapelt war. Auf den Tischen, Stühlen, Schränken oder Regalen war jeder Millimeter Platz mehrfach genutzt. Auf Bücherreihen stand immer noch mindestens ein Federkiel, wenn nicht gleich mehrere Schwadronen von Schrauben, Muttern, Nägeln und Zahnräder herumlagen. Geöffnete Öldosen, Glasbehältnisse mit verschiedenen Experimenten an Lebensformen, Seile, Schläuche, ja selbst offene Leitungen durchzogen das chaotische Bild des Saales.

„Willkommen in meinem Labistatt", begrüßte der Überwacher sie. „Das ist mein geordnetes Chaos. Auch wenn es nicht so aussieht, ich finde immer alles, was ich brauche", erklärte Drogino schmunzelnd.

„Was soll denn bitte eine Larbistadt sein?", erkundigte sich Anisa. „Labor-Bibliotheks-Werkstatt", kam die knappe Antwort.

Fasziniert trat sie näher und schaute dort in ein bepflanztes ringförmiges Gefäß, nahm hier eine Blechkonstruktion in die Hand, oder beugte sich über ein Terrarium mit ein paar seltsamen, winzigen Schalenlebewesen, die emsig versuchten, einen Haufen aus Sand aufzutürmen. Simultan kamen die Erklärungen: „Ein vergrößertes Schneckenhaus, um die besondere Mondula Aquiritasis zu züchten. Ein Gewächs, das nur zum Blutmond beider Monde blüht. Das da ist eine Batterie für Glühbirnchen, damit sie nicht so schnell ihre Energie wieder aufladen muss. Das letzte Mal hat sie 27 Jahre geschlafen. Berühre nicht die Krebstierchen, sie nutzen alles, um ihre Bestimmung zu erreichen. In ihrem Fall ist das ein Berg, der sie näher an die Sonne heranbringt. Das Glas des Terrariums ist mit Klebeblüte eingerieben, das scheint sie abzustoßen. Ansonsten würden sie alles hier vernichten."

Etwas nervös schielte er auf die Tierchen und atmete erleichtert aus, als Anisa weiterzog. „Was ist das hier alles?", fragte Tobian und drehte dabei seinen Kopf in jede Richtung, schien dennoch nicht fähig, das Ausmaß der Objekte zu erfassen.

„Hier arbeite ich", erklärte Drogino.

„Hast du Glühbirnchen erschaffen?", erkundigte sich die Novizin, während sich ein Strahlen über das Gesicht des Überwachers ausbreitete. „Nein, nur wiedererweckt", bemerkte er stolz und kurz war es, als trübten sich seine Augen, aber der Moment war so flüchtig, dass die zwei Novizen sich nicht sicher waren, ob sie sich nicht getäuscht hatten.

„Wie kann eine Maschine zaubern?", war Anisas nächste neugierige Nachfrage. Lachend antworte der Bibliothekar: „Wenn man selbst nicht zaubern kann, ist das wohl die Frage aller Fragen, nicht wahr?"

Glühbirnchen kam daraufhin näher und setzte sich direkt vor das Mädchen. Es betrachtete sie genauso neugierig, wie sie selbst angesehen wurde. „Warum stellst du so viele Fragen?", wollte sie schließlich mit einer piepsigen Stimme wissen. „Du sprichst ja", flüsterte Anisa und die kleine, lebende Maschine antwortete: „Das war ja eine Feststellung."

„Ich frag mich allerdings auch, wie man geschlagene 10 Monate für überhaupt nichts Interesse entwickeln kann und dann plötzlich so präzise Fragen stellt, um sich den Geheimnissen dieses Ortes in Rekordgeschwindigkeit zu nähern", bemerkte der Überwacher belustigt und deutete auf eine Tafel. Darauf waren die vier Jahrgänge in ihren Farben abgebildet: blau, gelb, rot und weiß.

Die Namen aller Novizen waren darunter dargestellt mit einer Art Lernkurve daneben. Tatsächlich war bei der blauen Gruppe überall kontinuierlich Verbesserung zu verzeichnen, nur bei ihr war nichts und dann plötzlich ein gerader Knick nach oben, der alle anderen überholt hatte, außer Tobian.

Bei den neun Gelben war kaum Fortschritt zu bemerken, während bei den drei Roten, also der Gruppe von Kratos, die Lernentwicklung ziemlich verworren daherkam. Bei der einen Weißen ging sie steil nach oben.

Selbst als sie die Kurven betrachteten, bewegten sich diese. Auch die von Anisa und Tobian. „Ihr lernt wohl gerade viel", stellte Glühbirnchen fest.

In dem Moment veränderte sich das Bild eines Spiegels in der Ecke, der im Grunde ganz unscheinbar daher kam. Erst als sich eine Erschütterung durch die Oberfläche zog, bemerkte man, dass etwas unnormal an dem Objekt war. Bei genauerer Betrachtung, erkannte man nicht das Spiegelbild des Raumes, sondern einen ganz anderen Ort.

Bantea war zu sehen, die gegen die Scheibe klopfte, wie gegen ein Fenster. „Überwacher? Hallo bist du da?", rief sie mit ihrer sanften Stimme, jedoch hörte man deutlich die keinen Aufschub duldende Forderung heraus.

Drogino legte den Finger an die Lippen, um ihnen zu bedeuten, ruhig zu sein. Dann trat er heran und meinte: „Alles wieder im Lot. Ich habe sie herausgeholt und in den Wald zum Meditieren geschickt", erklärte er unumwunden.

„Müssen wir sie bestrafen?", erkundigte sich die Bibliothekarin und der gutmütige Ausdruck in ihren Augen wollte so gar nicht zu ihren Worten passen. „Wir könnten Tobian Heimurlaub erteilen und Anisa zum Küchendienst mit Tarja und ihren Anhängern einteilen", schlug sie vor. Beide Betroffenen schnappten erschrocken nach Luft, sagten aber nichts.

„Ich denke nicht, dass das nötig sein wird", erwiderte der Überwacher.

„Behalt sie im Auge. Die Magielose scheint mir ihrer Bestimmung nicht gerecht zu werden", verkündete Bantea und das Bild wurde wieder schwarz. Betreten verharrt Drogino in seiner Position, währen die Novizen beobachteten, wie ihre Kurve weiter anstieg.

„Für heute solltet ihr euch nicht mehr sehen lassen. Glühbirnchen? Bringst du unsere Gäste in den Wald?", erklärte er und war gleich darauf um ein Regal verschwunden.

„Bis zum nächsten Mal", rief die Piepsstimme des fliegenden Geschöpfs und schon wurden sie vom Wind durch die Gänge gefegt und schließlich aus einem Ausgang direkt in den Wald.

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