Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Der Kampf um die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher

„Das ist immer so", beschwichtigte der Überwacher. „Scheinautoren gegen die Bibliothekare. Die Zeremonie ist eigentlich nebensächlich, weil normalerweise das Blut die Verbindung längst erneuert hat. Allerdings muss einer aus unserer Familie das Blut überreichen. Da ich mich geweigert habe, scheinen sie deine Mutter hergebracht zu haben. Deshalb ist es vielleicht immer noch nicht geschehen. Normalerweise endet alles damit, dass die schwarzen Bücher und Libros vernichtet werden, leider auch einige ungeschriebenen Bücher. In der Vergangenheit kamen sie aber nicht durch den See und brachten Verstärkung mit. Nur einige Eingeweihten wussten, dass alles nur ein großes Schauspiel ist."

„Meinst du nicht, dass es dieses Mal etwas ernster klingt?", erkundigte sich Tobian unsicher, als erneut eine Explosion dafür sorgte, dass Staub von der Decke auf sie niederrieselte.

„Wir müssen meine Mutter da rausholen", bestimmte Anisa und duckte sich unter ein Regal, während nicht weit von ihnen entfernt ein Meermann hinter zwei Novizen herstürmte, um sie mit Algen zu attackieren. Diese wehrten ihn mit Gegenangriffen aus ihren Zauberstäben ab, aber fanden nicht die Zeit, Gegenmaßnahmen einzuleiten, so sehr standen sie unter Beschuss. 

Schnell war die Gruppe an ihnen vorbei.

Vorsichtig näherten sie sich dem Tumult in der großen Halle. Als sie einen ersten Blick riskierten, erkannten sie ein riesiges Podest in der Mitte, an dem ihre Mutter immer noch verzweifelt versuchte, sich zu befreien. Jemand schien sie festgebunden zu haben und dann alleine gelassen zu haben. Ansonsten herrschte unübersichtliches Chaos, das die Meerleute dominierten. Sie waren bei weitem in der Überzahl und nur vereinzelt konnten die Bibliothekare ihnen etwas entgegensetzen. Die Scheinautoren blieben im Hintergrund, beobachteten das Geschehen aber sehr genau und griffen in brenzligen Situationen ebenfalls mit Magie ein.

Tobian schwang seinen Zauberstab und die Fesseln ihrer Mutter lösten sich, nur um sich im nächsten Moment noch fester, um ihre Gelenke zu ziehen. Als sie sich umsahen, bemerkten sie Bantea, die zwar in einen Kampf verwickelt war, sie jedoch böse anstarrte. Da tauchte Atitus vor ihnen auf und fixierte sie lächelnd.

„Darf ich fragen, wo die Dame meinen Bruder gelassen hat?", erkundigte er sich übertrieben höflich. Irinia mit orangenen Augen stand gleich neben ihm und grinste dümmlich, während sie Gritos eng an sich presste.

„Im Gegenzug bring ich dir die Frau da in der Mitte. An der hegst du doch Interesse, oder?", schlug er verschlagen vor.

„Du willst nur wissen, wo er ist, nicht mehr?", fragte Anisa mit zusammen gekniffenen Augen.

Der Meermann lachte. „Ne, ne. Ein Austausch schwebt mir da eher vor", höhnte er. Im nächsten Moment wurde ihre Mutter von Vlanika und Branina, die Anisa sich in Wellali zu Feindinnen gemacht hatte, flankiert und losgeschnitten. Bantea hatte sich inzwischen davon gemacht.

„Die Zeremonie wurde nicht vollzogen", hustete der Überwacher mit vorgehaltener Hand und Tobian flüsterte: „Nur 30 Minuten hinhalten."

Da tauchten plötzlich Spinnen auf, attackierten sie alle gleichzeitig und schnappten sich Drogino. Der zappelnd eingesponnen wurde, während er unter Fluchen davongetragen wurde.Anisa und Tobian waren viel zu perplex, um ihm zur Hilfe eilen zu können, zumal sie darauf achten mussten, nicht in die Gefangenschaft der Meerwesen zu geraten.

„Zerstört das Gerät", befahl Irinia und die Meermenschen folgten der Anweisung.

„Unerwartet, aber immerhin in unserem Interesse", kommentierte Tobian.

Die Künstlerin las in Gritos und erklärte dann: „Der Schwarm und die Bibliothek werden heute vernichtet. Anisas Blut würde sie nur unnötig schützen. Freu dich lieber nicht zu früh."

„Führt den Weg, Nichtwasserwesen", bestimmte Atitus erhaben und deutete zurück in die Bibliothek.

Die Zwei blickten sich unschlüssig an und liefen dann los. Immer wieder kamen sie an zerstörten Räumen vorbei, noch schlimmer wurde es als sie die schwarzen Bücher erreichten und sich ihnen ein Bild der Verwüstung bot. Keine Flasche stand an ihrem Platz und überall lagen Scherben und verschüttete, schwarze Substanzen verklebten den Boden. Trotzdem spürte Anisa das Leben, das sie umgab. Die Bücher waren noch nicht verloren.

„Wir sollten uns beeilen, bald werden sie das alles in Brand stecken", erklärte Irinia und lief etwas schneller. Anisas Hoffnung sank.

Als sie das Portal erreichten, stand es offen und rasch traten sie hindurch. Auf der anderen Seite bot sich ihnen ein abstruses Bild. Just in diesem Moment umringten Glühbirnchen, Ninan, die Elfe, Zanzia, Vladius das Viele und ließen vorsichtig aus einem Glaskasten ein paar Krebstierchen des Überwachers auf das Glas fallen.

„Was tut ihr da?", herrschte Atitus sie an, der seinen Bruder in der hintersten Ecke des Raumes noch nicht entdeckt hatte.

„Lass sie", erklärte Irinia mit ihren gruseligen, leblosen, orangenen Augen.

Alle wandten sich wieder dem Spektakel zu, denn die kleinen Tierchen hatten sofort begonnen das Glas abzutragen und in die Höhe zu bauen. Als das erste Loch entstand, flog der Schwarm hinaus in die Freiheit und näherte sich Gritos.

Zanzia warf daraufhin zehn Libros kreisförmig um sich, alle in unterschiedlichen Farben: weiß – Rot – lila – blau –grün –braun – gelb – grau – orange - schwarz. Die Vollständigkeit des Kreises nahm immerhin die Macht des orangen Libros von Irinia und Taunilus und ihre Augen wurden wieder normal. Der Schwarm wich summend zurück und kreischte: „Gritos greift mich mit der macht der Libros an. Du musst den Kreis zerstören!"

Da stürmten die Granina und die drei Babydrachen Grasgrün, Pinky und Blua herein und warfen sich auf die Meermenschen. Die Meerseele lief auf ihren acht Tentakeln und schlang diese dann um die Beine von Atitus, dabei schrie sie: „Verräter! Die Drachen werden dich niemals als König der Meerleute akzeptieren." Der Angegriffene versuchte sich, verblüfft und verzweifelt abzufangen. Jedoch vergeblich, krachend fiel er auf die Nase, während die drei Wasserdrachen die Wasserhexe Branina einkreisten. Nur die Meermaid Vlanika blieb verschont und hielt stoisch Anisas Mutter fest.


Gleich darauf folgten Taunilus Eltern und bedeuteten der Anführerin der Wellalis, sich zurückzuziehen und ihnen die Gefangene zu überlassen.

„Die Wasserdrachen haben sich schon lange nicht mehr in unsere Angelegenheiten gemischt. Aber wir können ihren Willen nicht missachten. Taunilus darf nicht übergangen werden!", bestimmte die Königin mit strengem Blick auf Atitus, der vor Wut schäumte, als er diese Ansprache hörte.

Plötzlich entstand ein Wirbel um Irinia herum, die nicht aus dem Bücherkreis heraustreten konnte und hinter einer unsichtbaren Barriere gefangen war. Sie tastete verwirrt um sich und ihr Blick wurde immer wütender.

Gritos begann zu leuchten und ein Blitz fuhr von ihm in den Schwarm, der sich sofort im ganzen Raum verteilte. Ein einzelner Bienenkäfer fiel auf den Boden. Als nächstes schoss der Libros Schneebälle auf die Umgebung ab und brachte so einige andere Käfer zu Fall. Alle versuchten daraufhin, kreischend Schutz zu suchen und Anisa gewahrte zum ersten Mal, dass die Krebstiere das Glasgebilde inzwischen bis zur Decke gebaut hatten und nun, nach weiterem Material auf dem Weg nach unten waren. Nur Glühbirnchen schwirrte aufgeregt um sie herum und mühte sich, den Glaskasten darunter zu befestigen. Anisa machte Tobian darauf aufmerksam, der mit seinem Zauberstab den Kasten mit der Klebeblüte als Barriere aufstellte. Die Maschine wirkte überaus erleichtert, als die Konstruktion in Stellung rückte. Doch die Tierchen schienen zu verstehen, was passiert war und einige ließen sich von dem Gebilde runterfallen, wo sie außerhalb des Gefängnisses landeten.

„Ups", machte Tobian und Glühbirnchen kreischte entsetzt auf.

„Wir müssen hier raus", rief Anisa sofort, aber da trat Bantea, Kratos, Tarja und Rintu, der abtrünnige Scheinautor, durch die Tür und versperrten diese. Sie grinste siegessicher und erklärte zufrieden: „Wollt ihr nicht mal hier heraus? Sieht nicht allzu gemütlich aus." Die Vier trugen große Taschen bei sich, in denen sie so viele schwarze Flüssigkeiten und ungeschriebene Bücher verstaut hatten, wie sie konnten. Zumindest fühlte Anisa deren Anwesenheit und Gritos wohl auch, denn er zog sofort eine weitere Windbarriere um den Ausgang, wie um zu sagen: „Niemand geht hier irgendwo hin."

„Wir müssen die Bücher auseinanderziehen", rief Anisa, da nur sie die Anweisung des Schwarms verstanden hatte.

Einige Mutige näherten sich daraufhin den Libros, wurden aber jedes Mal von Blitzen oder Schneekugeln abgehalten, näher zukommen. Auch Taunilus versuchte mit seinem Fischschwanz, die Bücher auseinanderzutreiben, jedoch traf ihn ein Windstoß und schleuderte ihn quer durch den Raum zurück. Entsetzt schrie Anisa auf und rannte zu ihm.

Pritana flog in Gestalt des Schmetterlings auf die Bücher zu. Gritos nahm sie wohl nicht als Bedrohung wahr und kümmerte sich nicht um sie. Doch im letzten Moment, bevor sie eines der Libros erreichte, verwandelte sie sich in ihre Buchform und der Schwung, den sie vom Fliegen mitbrachte, ließ sie gegen das weiße Libros krachen, welches daraufhin aus dem Kreis schlidderte.

Atemlos beobachteten alle, wie Gritos Zauber in sich zusammenbrachen. Glühbirnchen kreischte: „Wartet noch eine Minute bis ihr durch die Tür fliegt. Drogino hat Anisas Blut auf das Portal geschmiert und Bantea hat einen magischen Film daraus über den kompletten Ausgang gelegt, damit die Zeremonie beim Durchqueren des Schwarms vollzogen wird." Die Zauberin starrte wütend zu der kleinen Flugmaschine und durch einen Wink ihres Zauberstabs, krachte die Maschine in die Glaskonstruktion. Sofort begannen die übriggebliebenen Krebstierchen in die Richtung der neuen Materialquelle zu flitzen. Anisa schrie warnend auf, musste aber feststellen, dass nichts geschah. Die Tierchen hielten Abstand von ein paar Zentimetern. „Wir haben sie mit Klebeblüte eingeschmiert", lachte Ninan und blickte triumphierend zu Bantea. Im nächsten Moment überwand sie im Sprint die Strecke und warf die vier Leute aus dem Weg. Da streckte der Überwacher den Kopf herein und meldete: „Es sind noch 57 Sekunden, bis die Zeit abgelaufen ist."

Die ersten Krebstierchen, denen alle respektvoll auszuweichen wussten, erreichten in dem Moment das blaue Libros und trugen es zum Gebilde hinüber. Sie bildeten einen Turm und warfen es ins Innere, dann wuselten sie sofort wieder Richtung Libros. Zanzia grabschte inzwischen nach den Büchern, nur als sie das orangene Libros aufnehmen wollte, grätschte Tobian dazwischen und brachte sie dabei zu Fall. „Das nicht", rief er atemlos. „Sonst, übernimmt es dich."

Taunilus Eltern, Granina und die Drachen versorgten derweil den verletzten Meermann und halfen Anisa gemeinsam mit ihrer Mutter, ihn zum Ausgang zu tragen. „Wie lange noch?", wollte das Mädchen von Glühbirnchen wissen, die sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte. „12 Sekunden", antwortete diese nach kurzem Zögern.

Die Überwacherin blickte zum Schwarm und flüsterte: „Gleich bist du frei." Dann trat sie mit ihren Begleitern durch das Portal. Der Anblick vor ihr erschreckte sie, denn vereinzelt brannten die Flüssigkeiten bereits und das Feuer schien sich schnell auszubreiten. „Verdammt", zischte sie und sprang zurück in den Raum. Glühbirnchen warf sich gerade mit aller Gewalt gegen Atitus, der versuchte den Glaskasten zu retten, woraufhin dieser in tausend Scherben zerbarst und die Krebstierchen in etwaige Richtungen losstoben.

Bantea mit ihrem Gefolge und die verbliebenen Meermenschen Vlanika und Branina schlüpfte an ihr vorbei. Ihnen rückten die gefährlichen Tierchen zu sehr auf die Pelle und sie verschwanden allesamt durch das Portal. Tobian, Ninan mit ihrer Elfe und Zanzia gesellten sich zu ihr und betrachtete das undurchsichtige Geschehen aus sicherer Entfernung. Taunilus kam ebenfalls schwankend zurück und legte beschützend seinen Arm um Anisa.

Die Krebstierchen hatten inzwischen alle Libros um das Gebilde verteilt, ohne ihnen zu schaden. Irinia legte vorsichtig Gritos an das Glasgebilde.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es so zu Ende geht", murmelte sie.

„Die Zeit ist abgelaufen. Du bist frei Schwarm", rief da Glühbirnchen und flatterte zum Eingang hinüber. Das Viele aber rührte sich nicht. Ein Aufschrei des Meermanns Atitus ertönte, der gleich darauf mit wildem Blick an ihnen vorbeistürmte und ebenfalls den Raum verließ. Dabei rieb er sich den Fuß, den offensichtlich ein Krebstierchen als Materiallager entdeckt hatte.

Erneut begann Gritos zu leuchten, als die zehn Bücher um ihn herum in Stellung gebracht waren. Das Glas fing langsam an zu glühen und verformte sich. Eine Figur entstand und Irinia flüsterte ehrfürchtig: „Hagti. Nach all der Zeit."

„Wasiliana", antwortete die Glasfigur und verbeugte sich. Der Schwarm flog zu ihr und verwandelte sich in ihren Händen in ein weißes Buch, das sie liebevoll an sich drückte und „Jiti", hauchte. Bei näherem Hinsehen waren kleine Löcher im Einband und eine Ecke fehlte komplett, was einen traurigen Eindruck machte.

Anisa schaute in ihr Gläschen mit den Bienenkäfern, aber diese waren weg. In der Seite klaffte ein kleines Loch, das sie sich nicht erklären konnte.

Irinia hob Gritos auf und der Zauber endete. „Du hast wirklich lange genug dein Unwesen getrieben", kommentierte sie tadelnd und strich trotzdem innig über den Libros.

Die beiden Frauen schauten einander fest in die Augen, bis Hagti sich der kleinen Gruppe am Eingang zuwandte. „Wir werden den Raum versiegeln und hier bleiben. Diese Libros hier und wir haben lange genug eure Welt beeinflusst. Die Bibliothek ist bereits eine ganz normale Bibliothek. Alle anderen Libros, die möchten können mit den geschriebenen Worten: ‚Auf zu Wasiliana und Hagti ins Librosland.' zu uns kommen. Wir werden hier jeden von ihnen Willkommen heißen. Falls ihr müsst, könnt ihr auch ungeschriebene Bücher oder Libros hierher verbannen. Pritana und Egios, sowie die drei Libros aus dem Feenversteck Robina, Kritnos und Tomina wissen wie, sie möchten - noch nicht zumindest - hierbleiben. Schaut, was ihr aus eurer Chance macht, die Euer Mut und Beharrlichkeit ermöglicht hat. Viel Glück und danke, dass wir endlich weiterziehen können."

Sie setzte daraufhin Jiti in den Kreis und ein neuer Zauber entstand. Licht strömte von dem Libros an die Wände und verschob sie nach hinten. Bäume wuchsen, Pflanzen mit tragenden Früchten schossen aus dem Boden, friedliche Tiere bevölkerten den Ort. Ein See breitete sich aus und Berge türmten sich vor ihren Augen auf. Die Krebstierchen bekamen ein großes Gehege aus Glas mit den verschiedensten Materialien und machten sich sofort ans Werk, die Sonne zu erreichen.

Fassungslos beobachteten sie das atemberaubende Szenario, bis Wasiliana sich lächelnd an sie wandte: „Sag den Fakiren, dass es mir leid tut. Sie bekommen im Gegenzug zehn neue Fakire, die gerade jetzt geboren werden in Sendari. Sie müssen sie nur noch finden. Mehr kann ich nicht tun. Allerding gab es die Zeremonie des Tags der Erneuerung auch in dem Sinne nicht, von daher halte ich meine Abmachung und sie sollten nicht zu traurig sein" dann schwieg sie und ihr Blick haftete an Anisa, die sie missmutig musterte. „Ich war nicht ganz ehrlich zu dir. Jedoch dachte ich, dass du aufgehalten werden musst, weil du die Ordnung der Bibliothek durcheinander gebracht hast. Ich hatte viel Macht und diese aufzugeben, tja, das ist mir nicht sehr leicht gefallen. Verzeih mir." Anisa nickte schließlich langsam, dann rannte sie zu ihr und umarmte sie stürmisch. „Ich habe auch an dir gezweifelt. Dachte du wärst meine Freundin und fand es schrecklich, dass du eine Verräterin sein solltest", schluchzte sie leise.

„Schon gut. Ich habe meine Wahl vor langer Zeit getroffen. Es ist Zeit, eine neue Entscheidung zu fällen", schmunzelte Irinia - Wasiliana und schob das Mädchen von sich. Eine Staffelei entstand und verzückt lief sie darauf zu, während Hagti sich verneigte und Jiti an sich nahm. Das Libros verwandelte sich in den Schwarm, als der Zauber brach, und sagte: „Danke, dass du den Mut nicht verloren hast." Dabei überreichte sie ihr aus den Scherben Krebstierchenschale ein großes Glasbehältnis und die drei Libros Robina, Kritnos und Tomina. Dann schwirrte sie in ihrer überdimensionierten Schwarmform davon und Hagti folgte, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Anisa kehrte zurück an den Eingang. Gemeinsam wollte sie mit Taunilus, Tobian, Ninan, Glühbirnchen, Zanzia und der Elfe durch das Portal treten, aber die Generalin winkte ab. „Es ist Zeit für mich. Ich bleib hier", verkündete sie und sah zu ihrer kleinen Freundin. Diese überlegte nicht lange und setzte sich ihr auf den Kopf. „Ich werd mich schon wieder daran gewöhnen", murmelte sie und zwinkerte Anisa zu. Dann stapfte Ninan den Frauen hinterher.


Die Verbliebenen blickten ihnen hinterher, dann durchquerten sie schließlich schweren Herzens das Portal, das sich sofort nach ihnen schloss und verschwand.

„Das war mal gute Magie", seufzte der Meermann, wurde aber alsbald wieder ernst, als er die Verwüstung vor sich sah. Das Feuer loderte und die Meermenschen und Drachen boten einiges an Mühe auf, um es mit Wasserstrahlen in Schach zu halten, die Granina heraufbeschwor.

„Da seid ihr ja endlich", rief Anisas Mutter erleichtert und schüttete mit der Hand etwas Wasser über ein kleines Feuer, was ziemlich verzweifelt wirkte.

Als der Aal-Tintenfisch-Hai-Delphin sie bemerkte, dirigierte er alle zu sich und erschuf eine Wasserkuppel, die sich wie ein Schutzschild über sie ergoss. Dann stürmten sie gemeinsam durch die völlig zerstörte Bibliothek. Auf ihrem Weg sammelten sie andere Überlebende, im Feuer Eingesperrte, auf und gaben auch alle Flüssigkeiten in das Glasbehältnis, denen sie habhaft wurden.

In einem Raum begegneten sie dem Küchenchef, der, als er sie bemerkte, losbrüllte: „Was habt ihr getan?" Woraufhin ihn alle verblüfft anstarrten.

„Die Magie ist weg", murmelte er verständnislos, während er unermüdlich versuchte, ein Portal zu öffnen. Das Feuer leckte bereits an beiden Regalen, die ihn einfassten, ohne dass es ihn zu kümmern schien.

„Es ist vorbei", erklärte Tobian nüchtern.

„Sie ist gegangen", flüsterte der Mann plötzlich und jedwede Kraft wich aus ihm. Langsam sackte er auf die Knie und schien die Flammen zu begrüßen. Das jedoch ließen Anisa und Tobian nicht zu, sie zogen ihn auf die Füße, während er Sinnloses von sich gab. Willenlos akzeptierte er, dass sie ihn mitschleiften.

Immer wieder mussten sie neue Wege wählen, um herabbröckelnden Steinen und Putz aus den Gewölbedecken auszuweichen.

Am Ausgang stand etwaige Möblierung in Flammen und sogar die Vorrichtung für die Zeremonie war dem Feuer bereits zum Opfer gefallen und nur noch ein schwarzes Gerippe zeugte von ihrer ehemaligen Existenz. Die Steinwände bröckelten und überall schlug ihnen wabernde Hitze entgegen. Sie rannten durch das Chaos, als riesige Gesteinsbrocken von der Decke stürzten und den Ausgang versperrten. Verzweifelt suchten sie sich ein Fenster und halfen einander, hinaus zu klettern. 

Auf der anderen Seite erwartete sie Gewühl und ein heilloses Durcheinander an Leibern, die eilig hin und her liefen, dabei oft orientierungslos wirkten und wenn sie an Ort und Stelle blieben, sich zumeist in Agonie auf ihre Verwundungen konzentrierten. Grüne Meernixen waren bei den Versorgern, aber auch Meermenschen, die man an ihrem Muschelschmuck erkannte. Bibliothekare und Anwärter versuchten Ordnung zu schaffen, schienen jedoch heillos, überfordert zu sein. Die Menge unter der Wasserkuppel ergoss sich in den Trubel und half, wo sie konnten.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro