Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Banteas Familiensitz

Immerhin hörten dahinter der Regen und der Wind auf, an ihr zu zerren. Sie waren beide völlig durchnässt. Bantea und Kratos warteten in einem hell erleuchteten Raum auf sie. Es sah aus wie ein spärlich eingerichtetes Studierzimmer. Die Wände waren grau, Gardinen, Regale oder Bilder gab es keine, nur einen alles dominierenden Schreibtisch mit Sessel. Neugierig warf Anisa einen Blick nach draußen. Ein prächtiger Garten breitete sich unter ihr aus, sie befand sich etwas erhöht im 1. Stockwerk einer herrschaftlichen Villa.

„Willkommen in meinem bescheidenen Familiensitz", erklärte Bantea.

„Danke", erwiderte Anisa höflich und Tarja schnaubte verächtlich, was ihr einen warnenden Blick der Hausherrin einbrachte.

„Vielleicht sollten wir in den Salon wechseln, da gibt es für alle Sitzgelegenheiten", schlug Bantea vor und führte sie über einen mit blauem Teppich ausgelegten Flur, der im Gegensatz zum Studierzimmer, mit allerlei Rüstungen, Porträts und Kunstgegenständen bestückt war. 

Gleich im Nachbarzimmer befand sich ein mit weißen Möbeln ausgestattetes Kaminzimmer, in dem ein lustiges Feuer flackerte. Tee und Kekse standen bereit und ein Diener versorgte sie alle. Als er gegangen war, räusperte sich Bantea und erkundigte sich: „Du hast sicher jede Menge Fragen?"

Anisa nickte, hielt sich aber zurück. Ein Blick wechselte zwischen den Dreien.

„Nun, du weißt ja bereits, dass wir vorhaben das Viele zu befreien", begann die Dame des Hauses vorsichtig.

„Dazu brauchen wir dich. Drogino hat dein Blut gestohlen, um am Tag der Erneuerung dieses in das System zu geben und die Schutzschilde zu erneuern. Gleichzeitig ist die Bibliothek ab da, aber auch an dich gebunden. Wir können also in den Raum und das Viele befreien."

„Tag der Erneuerung... was soll das sein?", wollte Anisa wissen.

Die drei sahen sich an und dann sagte Tarja: „Alle hundert Jahre wird an dem Tag feierlich das Bestehen der Bibliothek begangen. Dabei wird die Blutzeremonie nur mit wenigen Anwesenden durchgeführt. Das Fest wird schon vorbereitet, hättest du nicht abreisen müssen, wären dir die ersten Anzeichen nicht entgangen."

„Passiert sonst noch was von Bedeutung?", hakte Anisa nach.

„Außer der Feierlichkeiten?", lachte Kratos. „Ist das nicht genug?"

Tarja und Bantea fielen in das Lachen mit ein, aber es wirkte gekünstelt, daher wechselte Anisa schnell das Thema: „Wie befreien wir das Viele denn?"

Die Hausherrin schien nur auf das Stichwort gewartet zu haben, begeistert erklärte sie: „Sobald die Blutzeremonie durchgeführt wurde, verschaffst du uns Zugang und wir beseitigen das Glasgefängnis der Vielen mit einem mächtigen Zauber. Danach liegt es an ihr den Magneten zu zerstören."

„Und bis dahin? Wann ist das Ganz?", wollte Anisa wissen.

„Es variiert immer ein bisschen. Bestimmte Ereignisse beschleunigen oder verlangsamen den Zeitpunkt im Jahr der Erneuerung. Derzeit ist es in 26 Tagen, Punkt 17.06 Uhr", erklärte Kratos.

„So lange noch? Aber was mach ich denn bis dahin?", erkundigte sich das Mädchen betrübt. Sie hatte bemerkt, dass die Zeit sich schon wieder um neun Tage verkürzt zu haben schien, jedoch sagte sie das natürlich nicht. Sie vermutete immerhin nur, dass die Bibliothek mit ihrem Runterzählen auf den Tag der Erneuerung gedeutet hatte. Sicher war sie sich nicht.

„Dich verstecken. Da du nicht mehr bei deiner Familie bist, wird die Bibliothek davon ausgehen, dass du etwas vorhast. Du bist als Bedrohung eingestuft und solltest besser nicht das Haus verlassen", bestimmte Bantea. „Aber keine Sorge, hier wird dir an nichts mangeln. Mein Hausdiener wird sich um alles kümmern."

Sie klingelte ein kleines Glöckchen, das auf dem Tisch stand und sofort erschien der Mann. 

„Bringst du unseren Gast bitte auf ihr Zimmer. Kümmert euch um alle ihre Wünsche", befahl sie und verneigte sich zum Gruß vor Anisa, die damit entlassen war.

Sie folgte dem Diener durch das Haus und landete in einem schönen Schlafzimmer mit Ausblick auf den Garten und die Landschaft. Ein hellblaues Himmelbett stand in der Mitte des Zimmers. Kleiderschränke, ein Waschtisch, ein Schreibtisch zierten die Wände, die von Bildern behangen war.

„Wenn ihr etwas wünscht, klingelt", sagte der Mann und deutete auf eine Vorrichtung mit Glöckchen, das an einer Schnur befestigt war.

„Danke", stotterte sie und war alleine. Unbehaglich setzte sie sich aufs Bett und schaute sich um. Sie fühlte sich beobachtete und vertraute nicht darauf, dass sie nicht überwacht wurde. Sie lief hinüber ans Fenster und holte mit dem Rücken zum Raum, die Käfer hervor. „Vier von euch sollten sich umschauen, einen behalte ich in Reserve", flüsterte sie und sofort verteilten sich die vier.

Sie setzte sich auf den schmalen Balkon und holte Pritana heraus, aber das Buch schwieg. Hastig steckte sie es zurück, als sie einen Gärtner bemerkte, der um die Ecke bog. Er grüßte und verschwand kurz darauf wieder. Ob er sie beim Lesen beobachtet hatte?

Sie musste sich einen Ort im Garten suchen, wo sie ungestört war. Zumindest sollte sie sich das für den nächsten Tag vornehmen. Inzwischen war der Nachmittag hereingebrochen und sie konnte sich vielleicht ein paar Bücher bringen lassen, um zu lesen und Pritana besser verstecken zu können.

Sofort klingelte sie und erkundigte sich nach einer Bibliothek.

„Ich werde bei Gelegenheit um Erlaubnis bitten, ob ihr diese betreten dürft. Bis dahin kann ich euch, vielleicht ein paar Werke daraus ausleihen?", schlug er schnarrend vor.

Sie nickte begeistert und kurz darauf tauchte der Diener mit einem Wagen voller Bücher auf. Sobald er ihn abgestellt hatte, verschwand er wieder.

„Ich werde immerhin nachholen, was ich bisher versäumt habe", bemerkte sie, bevor sie sich ein besonders dünnes Exemplar schnappte und in eine Lektüre über gesellschaftlichen Zwänge bei der Partnerwahl vertiefte.

Erst als ihr Brot und Suppe zum Abendbrot serviert wurde, tauchte sie daraus wieder auf. Überrascht über die Unhöflichkeit, sie nicht zum Dinner einzuladen, aß und trank sie, was sie bekommen hatte mit Hast. Danach lief sie auf und ab im Zimmer und ärgerte sich.

Es war noch hell und so nahm sie einen Schal, den sie im Kleiderschrank fand, und verließ das Zimmer. Der Diener wartete draußen und erkundigte sich sofort: „Kann ich euch helfen? Wo möchtet ihr hin?"

„Ich würde gerne einen Spaziergang nach dem Abendessen unternehmen. Könnt ihr mir sagen, wie ich zur Tür finde?", versetzte sie betont höflich.

„Werte Dame, bitte verzeiht. Aber heute ist kein Ausflug mehr vorgesehen. Morgen Früh tretet bitte mit eurem Anliegen an mich heran und ich kann sicher etwas für den Nachmittag arrangieren", erwiderte er aalglatt.

Sie zögerte. Schließlich schien es ihr am klügsten, sich erst einmal still zu verhalten. „Kann ich dann bitte noch ins Bad?", erkundigte sie sich.

Er nickte knapp und schritt voran. Nur ein paar Türen weiter, öffnete er einen Raum für sie, in dem eine Badewanne eingelassen worden war und der Abort zu finden war.

Sie schloss die Tür und gewahrte eine Dienerin, die sich sofort erhob und sich verbeugte. „Darf ich euch beim Auskleiden behilflich sein oder bei anderen Geschäften?", erkundigte sie sich und deutete auf den Abort, der eine Holzbank war, unter der ein großer Krug stand, in den man sich erleichtern konnte.

„Könnt ihr mich bitte dafür alleine lassen?", bat Anisa.

„Leider nicht, meine Dame. Jedoch kann ich hinter die Wand dort gehen", war die prompte Antwort und schon verschwand sie.

Das Mädchen bebte vor Wut, aber wusste, dass sie diesen Kampf nicht so leicht gewinnen würde, deshalb gab sie vor, als ob ihr die Situation egal wäre und tat, was sie eben tun musste. Mit hochrotem Kopf zog sie nach ihren „Geschäften", schnell ihre Sachen aus. Dann schaute sie etwas ratlos auf Pritana und das Fläschchen mit dem Käfer, als sich prompt das Buch in einen Schmetterling verwandelte und in eine Blume flatterte. Sie entließ auch eilig den Bienenkäfer und hüpfte in die Wanne. Während die Dienerin zurückkam, die Kleidung aufhob und mit gespreizten Fingern davon trug, blubberte sie vor sich hin. Sie hatte ihre Kleidungsstücke seit Tagen nicht gewechselt und sich eigentlich nur im Meer gezwungener Maßen gewaschen. Beschämt senkte sie den Blick.

Dankbar stieg sie, als das Wasser auskühlte, aus dem Becken und ließ sich abtrocknen und schlüpfte in ein neues Nachthemd. Sie sammelte den Schmetterling und Käfer ein, dann kehrte sie in ihr Zimmer zurück. Der Diener guckte jetzt sehr viel freundlicher aus der Wäsche und wünschte ihr sogar eine „gute Nacht".

Es war nicht spät und so las sie weiter, bis sie einfach einnickte.

Am nächsten Morgen rief sie gleich den Diener.

„Kann ich heute Nachmittag hinaus?", fragte sie, während er ihr das Frühstück servierte.

„Leider haben wir die Einteilung der Schichten bereits vorgenommen. Morgen vielleicht, wenn ihr früher aufwacht", erwiderte er knapp.

„Wenn ich eine Gefangene bin, kann man mir das auch einfach sagen", meinte sie schnippisch. Da er keine Anstalten machte, darauf etwas zu erwidern, bat sie erhaben: „Das wäre dann alles. Danke." Woraufhin er sich rasch entfernte, auch ihm schien die Situation unangenehm zu sein.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro