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6. Teil: eine lange Nacht

Meine Beine schmerzten, weshalb ich sie etwas von mir streckte und mir müde durchs Gesicht strich.
Lukes wurde vor gut einer Stunde von seiner Gefährtin angerufen, dass er doch bitte nach Hause kommen sollte, sodass nur noch Russell und ich als Problemlöser zurückblieben.

Morgen um elf Uhr war ein weiteres Meeting anberaumt, bei dem wirklich nichts schiefgehen durfte. Nur deswegen hatten wir die letzten Stunden derart geackert und versucht einen Ausweg zu finden.
Die Uhr zeigte mittlerweile schon weit nach Mitternacht, wodurch es mich nicht wunderte, dass Lukes Frau ihren Gefährten zuhause haben wollte, und auch ich würde lieber in meinem Bett liegen, als hier zu sitzen.

Mein Vorgesetzter Russell tippte rasch auf seiner Tastatur und während ich eigentlich versuchte einen im Teamwork verfassten Vertragsentwurf Korrektur zu lesen, lullte mich das gleichmäßige Geräusch derart ein, dass ich mir ein erneutes Gähnen nur knapp verkneifen konnte.

"Mathis, ich möchte Sie wirklich nicht länger hier behalten. Gehen Sie doch nach Hause."

In meiner Müdigkeit war mir sogar entgangen, dass er aufgehört hatte zu tippen.
Meine Augen hingen noch immer an der selben Zeile, das Papier hatte sich durch meinen abgesetzten Marker bereits etwas vollgesogen und der offensichtliche Rechtschreibfehler fiel mir auch erst jetzt nach dreimal drüber lesen auf.

"Nein, nein." Ich schüttelte den Kopf.
Russell hatte mir bereits mehrmals angeboten nach Hause zu gehen, aber das hier war mein Deal, ich musste mich darum kümmern und ich wollte vor allem einer Sonderbehandlung entgegenwirken. Jeden anderen würde er kaum nach Hause schicken, wenn noch so viel zu tun war. Das tat er in diesem Fall nur, weil er von meiner Schwangerschaft wusste.

"Mathis. Ich kann Ihnen ansehen, wie müde Sie sind", versuchte er es erneut und stand plötzlich von seinem Bürostuhl auf, der durch die fehlende Belastung leise quietschte.
"Legen Sie sich zumindest eine Weile aufs Sofa, damit sich sich ein wenig ausruhen können." Russell deutete auf das tatsächlich sehr einladende Sofa in seinem Büro, das wohl eher für weniger formale Gespräche gedacht war und nicht für Schläfchen, aber der Gedanke an eine kurze Pause war doch recht verlockend, sodass ich zögerlich nickte.

"Ich habe sogar eine Decke da", grinste mein Vorgesetzter und holte aus seinem Sideboard eine graue Kuscheldecke, die er gleich auf den Sofa ausbreitete und es damit nur noch einladender machte.

"Nur eine halbe Stunde", bestand ich und erhob mich aus dem Sessel. Diesmal waren es jedoch meine Gelenke und nicht der Stuhl, die hörbar knacksten, als ich mich in eine senkrechte Position begab.
"Eine Stunde", handelte Russell gleich weiter und war so freundlich mir aus meinem Jackett zu helfen, das ich nur noch trug, da mir durch die Müdigkeit kalt geworden war.

"Gut. Eine Stunde", gab ich kampflos klein bei und sackte seufzend in die bequemen Polster.
"Vielleicht auch eineinhalb", schmunzelte Russell und bereits durch die liegende Position derart im Lala-Land antwortete ich nicht mehr und realisiert kaum, wie mein Chef die Decke über mich legte und sie fest steckte, damit mir auch ja warm war.

Ich hätte mir denken können, dass Russell mich nach eineinhalb Stunden nicht wecken würde, denn als ich meine Augen aufschlug, war es zwar noch dunkel draußen, aber man konnte schon erahnen, dass der Sonnenaufgang nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
Ich hatte mich fest in die Decke gekuschelt und lag überraschend bequem auf dem hellgrauen Sofa, sodass ich nach ein paar Stunden nicht einmal Rückenschmerzen hatte.

Ich gähnte herzhaft, zog die Decke dabei noch einmal enger um mich, da es in dem großen Büro doch recht kühl war, und bemerkte Russell erst auf den zweiten Blick.

Mein Vorgesetzter saß noch immer an seinem Schreibtisch, eine Hand stützte seinen Kopf, die andere blätterte langsam durch ein Manuskript, während eine dampfende Tasse auf seinem Tisch stand. Wahrscheinlich Kaffee.

"Russell?", murmelte ich verschlafen mit rauer Stimme und setzte mich schwerfällig auf. Die Decke dabei weiterhin fest um meinen Körper geschlungen.

"Mathis?", kam es überrascht von meinem Chef, der ruckartig den Kopf hob und offenbar nicht bemerkt hatte, dass ich aufgewacht war.

"Sie haben mich nicht geweckt", tadelte ich und streckte meine Beine unter der Decke hervor um in meine Schuhe zu schlüpfen, die ordentlich vor dem Sofa standen. Eine Tasse Tee stand vor mir auf dem kleinen Beistelltisch, welche eindeutig für mich bestimmt war, weshalb ich sie mit steifen Fingern nahm und an meine Lippen führte. Der Tee war bereits zu einer trinkbaren Temperatur abgekühlt, sodass ich gleich gut die halbe Tasse austrank.

"Sie haben den Schlaf gebraucht", antwortete Russell nur und wand sich wieder an den Blätterstapel vor sich. "Lukes und Quentin kommen in einer halben Stunde und übernehmen für uns. Ich hätte Sie ohnehin in den nächsten Minuten geweckt", ließ Russell mich wissen, legte seinen Stift beiseite und strich sich angestrengt durchs Gesicht.
Es war offensichtlich, dass er nicht geschlafen hatte und noch deutlicher, dass er mit dem letzten Funken Energie arbeitete.

"Ich kann noch hierbleiben. Ich habe jetzt geschlafen." Doch Russell schüttelte sofort den Kopf.

„Mathis..." Er seufzte leise und kratzte sich durch seine schwarzen Haare. „Sie haben mir noch immer nicht gesagt in welchem Monat Sie sind." Seine grünen Augen, die von sichtbaren Augenringen geziert wurden, sahen mir ernst entgegen und ich wusste, dass ich keine andere Möglichkeit hatte, als ihm die Wahrheit zu sagen. Um diese Uhrzeit war niemand im Gebäude, der das Gespräch unterbrechen könnte, und Russell würde sich mit einer Ausrede, dass ich plötzlich doch gehen musste, nicht zufrieden geben.

"Das ist... doch irrelevant", murmelte ich in der Hoffnung, dass er es vielleicht doch fallen lassen würde und wand meinen Blick von Russell ab. Dieser seufzte hörbar und richtete sich auf seinem Stuhl etwas auf.

"Wenn Sie mir nicht sagen, wie weit Sie sind, dann muss ich mutmaßen, dann kann ich Sie auch sofort nach Hause schicken." Sein ernster Tonfall jagte eine verängstigte Gänsehaut über meinen Körper, Angstschweiß brach augenblicklich aus meinen Poren und mein Herzschlag erhöhte sich rapide. Russell durfte mich nicht sofort Heim schicken. Das Problem war noch nicht behoben, der Deal noch nicht wieder in trockenen Tüchern.
Ich musste noch arbeiten.

"Anfang des fünften Monats", platzte es verängstigt aus mir heraus und aus Reflex wanderten meine Arme wieder um meinen Bauch. Ich wusste nicht, woher der Drang kam meine Welpen beschützen zu müssen, aber ich versuchte dem gar nicht erst zu widerstehen.

"Man sieht noch gar nichts", erwiderte Russell daraufhin überrascht. Dabei wanderten seine Augenbrauen nach oben, sodass seine Stirn Falten bildete und seine grünen Augen sichtbar leuchteten. Sein Blick wanderte beinahe suchend über meinen Körper, der noch von der grauen Kuscheldecke umhüllt war, sodass es sowieso nichts hätte sehen können. Seine Müdigkeit war urplötzlich verschwunden.
"Entschuldigen Sie.", räusperte er sich dann, "Das war unangebracht."

Ein zierliches Lächeln schlich sich auf meine Lippen und vielleicht war es die Müdigkeit, die mich so gesprächig machte, oder mein schier unbändiges Vertrauen in meinen Vorgesetzten, aber ich redete ohne Hintergedanken einfach weiter.
"Doch, man sieht schon etwas. Nur nicht durch die Klamotten hindurch", schmunzelte ich stolz und konnte nicht verhindern, dass sich meine Hand auf meinen Bauch legte. Die zarte Wölbung darunter war leicht spürbar.

Russell beobachtete meine Hand mit einen unlesbaren Ausdruck, ehe er mir entgegen lächelte und langsam nickte.

"Gehen Sie nach Hause, Mathis. Ruhen Sie sich noch ein wenig aus, ja? Wir treffen uns um halb elf noch einmal zu einer kurzen Vorbesprechung. Quentin und Lukes schaffen es bis dahin auch ohne uns." Seine Stimme war sanft und als er sich lächelnd von seinem Stuhl erhob, seinen Computer ausschaltete und sein Jackett überwarf konnte ich ebenfalls nur nicken.
Trotz des recht erholsamen Schlafs, war ich müde und ausgelaugt. Mein Körper ächzte und war spürbar noch nicht bereit dazu wieder zu arbeiten.

Ich ließ die Decke von meinen Schultern rutschten, legte sie sauber zusammen und konnte mir ein schüchternes Lächeln nicht verkneifen, als Russell mir mein Jackett hinhielt und mir gentlemanlike hineinhalf.
"Danke", lächelte ich und senkte aus Instinkt gleich wieder den Kopf.

Russell war ein eindrucksvoller Mann, ein starker Alpha und ich wusste, dass er das nur aus Höflichkeit tat, aber dennoch verschnellerte sich mein Puls und mein Instinkt drängte mich dazu, mich gegen seine Brust zu lehnen. Ich spürte ihn direkt hinter mir stehen, spürte seine Wärme in meinem Rücken, spürte seine Dominanz von ihm strahlen.

Ich drehte mich langsam zu ihm um, sah vorsichtig zu ihm auf und er öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, da wurde die Tür aufgerissen und Lukes spazierte mit einem breiten Grinsen herein. Hinter ihm direkt Quentin.

"Guten Morgen", pfiff Lukes einen Deut zu fröhlich meiner Meinung nach.
"Guten Morgen", lächelte auch Quentin, jedoch deutlich ruhiger, was um diese Uhrzeit viel angenehmer war.

"Guten Morgen", begrüßte ich die Alphas höflich und wand mich dann wieder zu Russell, der bereits in ein Gespräch mit Lukes verwickelt war.

"Russell, ich gehe dann jetzt", ließ ich ihn wissen, woraufhin mein Vorgesetzter lächelnd nickte. "Ich begleite Sie." Doch Lukes ging gleich dazwischen und löcherte Russell mit Fragen über die letzten Stunden, sodass dieser keine Anzeichen mehr zeigte, gehen zu wollen.

"Ich begleite Sie noch ins Foyer. Ich wollte mir sowieso noch einen Kaffee holen", bot Quentin netterweise an und schob mich, ohne dass ich antworten konnte, mit der Hand am Rücken aus dem Büro.
Dabei war er so schnell, dass ich zu den anderen beiden nicht einmal mehr Tschüss sagen konnte.

"Wie geht es Ihnen?", fragte Quentin, kaum waren wir außer Hörweite der anderen.

"Gut", antwortete ich knapp und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. Irgendwie war ich nicht auf ein Gespräch mit ihm aus, was der Alpha jedoch nicht bemerkte oder einfach nicht merken wollte.
"War die Nacht sehr anstrengend? Sie müssen unglaublich müde sein."

"Es hat sich... gezogen", antwortete ich wage, da ich ihm nicht auf die Nase binden wollte, dass Russell mich schlafen hatte lassen.

"Sie wollten doch nicht ohne mir gehen", schmunzelte Russell, der plötzlich zu uns aufgeholt hatte, und klopfte mir kurz sanft auf die Schulter.

"Mathis begleitet mich noch zum Kaffeeautomaten, bevor er nach Hause geht", lächelte Quentin und schenkte Russell dabei einen bittersüßen Blick, den Russell lediglich mit einem sichtbar gezwungen Lächeln abtat.

"Wie kommen Sie nach Hause, Mathis?", fragte mein Vorgesetzter dann und schenkte mir ein zartes, deutlich netteres Lächeln.

"Zu Fuß", antwortete ich ehrlich, doch Russell verzog gleich das Gesicht.

"Ich fahre Sie nach Hause." Der Befehlston in seiner Stimme ließ keinen Widerspruch zu, wodurch ich nur ergeben nicken konnte. Zwar war ich froh, nicht zu Fuß gehen zu müssen, aber ich wollte Russell keine Umstände bereiten und vor allem meinen Schwangerschaftsstatus ausnutzen.

"Da ist der Kaffeeautomat", lächelte Russell und deutete Quentin die Richtung an, der daraufhin leicht das Gesicht verzog.
Überrascht sah ich zu dem Alpha auf. Die Reaktion war so unerwartet, dass ich fragend zwischen den beiden hin und her sehen musste, während sie mich offenbar völlig ausgeblendet hatten und über meinen Kopf hinweg für mich nichts sagende Blicke austauschten.

Ich räusperte mich unangenehm und machte einen Schritt aus ihrer Mitte heraus, wodurch sie ihr Starrduell Gott sei Dank abbrachen.

"Mathis, ich habe nicht vergessen, was ich nach Abschluss des Deal machen wollte", erinnerte mich Quentin, woraufhin ich nur nickte.
Warum musste er das vor Russell ansprechen? Ich wusste nicht, wie er zu firmeninternen Beziehungen stand, vielleicht wollte er so etwas nicht, um das Betriebsklima zu waren. Quentin trieb mich mit dieser Frage extrem in Erklärungsnot und Russells fragendem Blick nach zu urteilen, würde früher oder später eine Frage diesbezüglich kommen.

"Viel Erfolg", wünschte mein Vorgesetzter Quentin, "Vergessen Sie das Meeting um zehn Uhr dreißig nicht", ehe er sich in Bewegung setzte und ich ihm mit einem zierlichen Lächeln in Quentins Richtung folgte.

Russell fragte überraschenderweise nicht nach. Mit einer angenehmen Stille saß wir in seinem Auto, die Heizung lief und die Sitzheizung wärmte meinen Körper angenehm. Gleichzeitig lullte mich die Wärme immer mehr ein.

"Ich hole Sie um kurz nach zehn ab, dann müssen Sie nicht zu Fuß gehen und können etwas länger liegen bleiben", lächelte Russell, als er vor meinem Wohnungskomplex stehen blieb.

"Das ist nett.", erwiderte ich schüchtern, "Aber das müssen Sie nicht tun."

"Es liegt ohnehin auf dem Weg. Also macht mir das nichts, Mathis."

"Gut, dann... Dann bis später." Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meine Wangen, als ich aus dem Auto rutschte und ihm noch einmal zu lächelte, ehe ich die Tür zuschlug.

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