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55. Teil: Olsen

William folgte mir zum Glück nicht. Ich spürte meine Wut über ihn in meinem ganzen Körper brodeln und wusste nicht, wie ich ihr irgendwie freie Luft machen sollte. Ich hatte das Gefühl, als würde ich gleich platzen.

Wie konnte er nur so unverschämt sein? Er wollte mit ihnen nichts zu tun haben, aber dafür zahlen und seinen Namen auf der Geburtsurkunde stehen haben?
Nicht mit mir. Ganz sicher nicht.

Russell war ihr Vater und Punkt. Nur über meine Leiche würde ein anderer Name als Russells in dieser Urkunde stehen. Meine Kinder würden Russells Nachnamen tragen, komme was wolle.

Blind vor Wut bemerkte ich kaum, dass ich viel zu weit in die falsche Richtung gegangen war und mich damit noch weiter von zuhause entfernt hatte. Trotz der anhaltenden Wut wurde mir etwas mulmig. Im Park war viel los. Viele Familien mit kleinen Kindern, einige Paare, die Händchen haltend spazierten, und ein paar Jugendliche, die auf der Wiese Fußball spielten. Obwohl es keine offensichtliche Gefahr gab, wurde ich plötzlich nervös und fühlte mich unwohl.

Früher als ich noch in der Uni war und erst spät abends nach Hause ging, hatte ich immer meinen Bruder angerufen, damit er mir Gesellschaft leistete und mir die Angst nahm. Das hatte ich seit Jahren nicht mehr getan und obwohl wir im heftigen Streit auseinander gegangen waren, hatte ich plötzlich das starke Verlangen danach, meinen Bruder anzurufen.

Ich zögerte einen Moment, bevor ich mein Handy hervorholte und brauchte noch einen guten Moment länger, bis ich auf seine Nummer klicken und ihn anrufen konnte. Zu meine Überraschung klingelte es nicht lange, bis ich Olsens Stimme hören konnte.

„Mathis? Hallo." Er klang erfreut und keinesfalls verärgert. Das war schonmal gut. Er hätte mich auch genauso gut wegdrücken können.

„Hallo", antwortete ich zögerlich und drückte mein Telefon fester gegen mein Ohr. „Ich laufe gerade nach Hause." Das war mein Standardsatz, den ich auch früher immer zu ihm gesagt hatte. Olsen erkannte den Satz offenbar auch gleich, denn er brummte zustimmend.

„Du bist alleine unterwegs?"

„Ja..." Olsen brauchte nichts von William wissen. „Das Wetter ist so schön und ich wollte etwas frische Luft schnappen. Ich bin nur im Park gleich um die Ecke von Russells Wohnung, aber irgendwie... Keine Ahnung, habe ich mich gerade etwas unwohl gefühlt." Es gab keinen Grund, warum ich meinen Bruder in diesem Punkt anlügen sollte.

„Dass du mich anrufst, freut mich, aber ist mit Russell alles in Ordnung?" Er klang besorgt und das konnte ich ihm nicht einmal verübeln. Dass ich mich mal ohne Russell aus dem Haus traute oder dass Russell mich einfach so alleine gehen ließ, war höchst unwahrscheinlich.

„Mit Russell ist alles in Ordnung. Er arbeitet nur zurzeit noch vieles ab, damit er dann für und nach der Geburt genügend Zeit hat. Er ist gerade in der Arbeit und weiß nicht, dass ich unterwegs bin. Er würde sich nur Sorgen machen."

Olsen am anderen Ende der Leitung lachte, ehe er einen Moment später wieder ernst wurde. „Wie weit ist es noch nach Hause?"

„Nicht mehr weit. Vielleicht zehn Minuten. Warum? Hast du es eilig?" Ich konnte nicht verhindern amüsiert zu klingen. Das erste Gespräch nach unserem Streit und er wollte mich gleich wieder loswerden?

„Nein!", kam es sofort energisch zurück. „Ich... nein... Ich wollte mich richtig bei dir entschuldigen, Mathis. Das... Mein Verhalten nicht nur bei Mum und Dad zuhause, sondern auch als ich dich besucht habe. Das war so falsch. Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Das... ich... ach, ich kann verstehen, wenn du weiterhin sauer auf mich bist und dass du mir nichts erzählt hast, kann ich auch verstehen. Ich hätte mir wahrscheinlich auch nichts erzählt. Es tut mir wirklich so furchtbar leid."

„Es tut dir leid?", fragte ich überrascht und gleichzeitig gerührt nach. Ich spürte noch immer die Wut in meinen Adern pulsieren, aber seine Entschuldigung schickte eine Welle der Glücksgefühle durch meinen Körper, der schon richtig überfordert war, welche Emotion er nun empfinden sollte.

„Ja, sehr. Verdammt sehr, sogar. Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll." Er seufzte entkräftet. „Ich möchte dir beistehen. Das sind dein ersten Kinder, meine ersten Neffen und Nichten und ich will für dich da sein. Ich will nicht, dass wir zerstritten sind und nicht miteinander reden."

„Das will ich auch nicht", antwortete ich leise und schluckte angestrengt. Ich wollte wieder das gute Verhältnis zwischen uns haben, das wir früher hatten. Nicht dieses auf Abstand und nur hin und wieder wie es die letzten Jahre war. Ich wollte wieder eine richtige Bindung zu meinem Bruder.

„Meine... Meine Wohnung steht jetzt leer. Mum und Dad wollen uns besuchen kommen, sobald die Kleinen auf der Welt sind. Ich würde mich sehr freuen, wenn du auch kommst."

„Ich hätte dich gerne bei mir", fügte ich leiser hinzu und konnte nur zufrieden lächeln, als Olsen mir zustimmte.

„Ich werde bei der ersten Wehe an deinem Bett stehen", schmunzelte mein Bruder und brachte auch mich damit zum Lächeln.

„Das hört sich gut an", gab ich leise zu und spürte regelrecht, wie die Wut auf William schlagartig verpuffte und nur Freude zurückblieb. Freude darüber mich endlich mit meinem Bruder vertragen zu haben und darüber, dass er bei der Geburt meiner Welpen dabei sein würde.

„Ich hab übrigens schon ein paar Sachen für die Kleinen eingekauft", fuhr Olsen dann fort. „Hauptsächlich Klamotten, aber auch Spielsachen. Ist das ok?"

„Natürlich ist das in Ordnung", lachte ich vergnügt und griff an meinen Bauch. „Klamotten haben wir eh noch nicht so viel. Das Kinderzimmer sind erst vor ein paar wenigen Tag fertig geworden."

„Nur ein Kinderzimmer?", fragte Olsen amüsiert. „Ich glaube, ich wäre gestorben, wenn wir uns ein Zimmer teilen hätten müssen."

„Wenn, dann wäre wohl eher ich gestorben", lachte ich daraufhin und erklärte ihm dann, dass sie erstmal in einem Zimmer sein würden und später dann getrennte Zimmer bekommen würden, wenn sie etwas älter waren.

Trotz des ebenen Weges wurde meine Atmung immer angestrengter. Das Gefühl, das ich vorher noch als Wut identifiziert hatte, war trotz meiner abgeebbten Wut noch immer da und ließ mich unwohl fühlen.
Plötzlich spürte ich einen schmerzhaften, unvorhergesehenen Stich durch meinen Körper fahren und stöhnte gequält auf.

„Mathis?", kam es gleich besorgt von Olsen. „Alles in Ordnung?"

Der Schmerz nahm sofort überhand, sodass ich Olsen gar nicht erst antworten konnte. Mein Blick ging verängstigt hin und her, suchte angestrengt nach einer Bank oder etwas an dem ich mich festhalten konnte. Doch ein weiterer Schmerz erfüllte meinen Körper, sodass ich nur wieder schmerzhaft Stöhnen konnte und mich mit beiden Händen schwerfällig auf meine Knie stützte.

Ich hörte Olsen durch das Telefon rufen, aber ich konnte ihm nicht antworten. Stattdessen versuchte ich mich auf seine Stimme und die Gespräche der anderen Menschen zu konzentrieren und mich selbst etwas zu beruhigen.

Olsen sagte noch einmal etwas, aber ich hörte ihm nicht zu und blinzelte nur verwirrt, als er aufgelegt hatte. Darüber konnte ich mir jedoch keine weiteren Gedanken mehr machten, als ein weiterer Schub mich in die Knie zwang und ich mit einem dumpfen Geräusch mit meinen Knien auf dem Kiesweg aufkam.

„Ist alles in Ordnung bei Ihnen?" Eine etwas ältere Frau mit einem Gehstock eilte sofort zu mir und beugte sich so gut wie sie konnte zu mir hinunter, während meine Hände sich bereits auf dem Kies abstützten. Die Kieselsteine bohrten sich in meine Handballen und fühlten sich ungut an, aber der anhaltende Schmerz in meinem Körper lenkte mich erfolgreich davon ab.

Die Frau versuchte weiterhin eine Antwort von mir zu bekommen, ehe eine zweite Frau sich neben mir einfand und die erste mehr oder weniger freundlich wegschickte.
„Herb komm her!", brüllte die zweite, deutliche Jüngere und ging neben mir in die Knie. Ihre Hand fand meine Schulter, die sie aufmunternd drückte und begann mir dann mit ihrer freien Hand zu gestikulieren, wie ich zu atmen hatte.
„Ganz ruhig. Einatmen und ausatmen", murmelte sie gleichzeitig.

Einen Moment später fand sich wohl Herb neben mir ein und legte seine Arme auf Anweisung der Frau um meinen Körper, um mich vom kalten Boden wegzuheben. Die Panik darüber, dass ein fremder Mann mich berührte, ging in einem weiteren Schwall Schmerzen unter, der mich wieder gequält aufstöhnen ließ.

Die Frau versuchte mich weiterhin zum ruhigen Atmen zu animieren, während Herb mich vorsichtig auf einer Parkbank absetzte. Doch ich konnte mich nur mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Oberarme des fremden Mannes krallen und mich kein Bisschen auf die Frau konzentrieren. Tränen verschleierten meine Sicht, sodass ich nicht einmal sagen konnte, wie sie aussah.

„Mathis!"

Warme Hände legten sich auf meine Knie und im nächsten Moment auf meine Wange. Williams starker Geruch stieg mir in die Nase und obwohl ich vorhin noch so sauer auf ihn war, durchströmte mich augenblicklich Erleichterung, als ich realisierte, dass es er war, der mich berührte. Ich ließ abrupt von dem fremdem Herb ab und griff Hilfe suchend nach William, der gleich schützend seine Arme um mich legte. Gleichzeitig griff die junge Frau nach meiner Hand und drückte sie Mut machend, während sie weiterhin mit mir Atemübungen machte.

„Wir haben schon den Notarzt kontaktiert", erzählte der fremde Mann William, der sich gleich mehrmals bei ihm bedankte.

„Russell", wisperte ich außer Atem, bevor ich erneut laut aufstöhnte und mich an die Hand der Frau klammerte.

„Heißen Sie Russell?", rief sie gleich aus, als sie verstanden hatte, was ich gesagt hatte und sprach damit eindeutig William aus.

„Nein", antwortete William daraufhin nur und als ich erneut Russells Namen zwischen angestrengten Atemzügen hervorbrachte, fügte William etwas dazu, was mein Herz einen Moment höher schlagen ließ. „Russell ist der Vater."

Das weitere Gespräch wurde von der nahenden Sirene eines Rettungswagens übertönt, ehe es ganz abbrach. Ich bekam kaum noch mit, wie ich auf eine Trage gelegt und in den Wagen geladen wurde. Ich wusste nur, dass ich die Hand der Frau nicht loslassen wollte und mich an ihr festklammerte, als würde mein Leben davon abhängen. 

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