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3. Teil: Geschwistergespräch

Ich seufzte angestrengt und legte die Schwangerschaftsbroschüren, die mir mein Arzt bei meinem letzten Besuch mitgegeben hatte, beiseite und strich mir müde durchs Gesicht.
Es waren zwei anstrengende Wochen vergangen seit ich von meiner Schwangerschaft erfahren hatte und noch immer konnte ich mich mit damit nicht anfreunden.

Wie von meinem Arzt angekündigt, konnte man mittlerweile tatsächlich eine kleine Wölbung entdecken, die man Gott sei Dank jedoch nur sehen konnte, wenn ich oben ohne war und man wusste, worauf man achten musste. Man konnte es auch mit Leichtigkeit mit einem Foodbaby verwechseln.
Die Übelkeit hielt sich die letzten Tage netterweise in Grenzen, dafür hatte ich nun mit Sodbrennen zu kämpfen, welches mir jeglichen Appetit nahm.
Laut meinem Arzt trat Sodbrennen in der Regel erst im späteren Verlauf der Schwangerschaft auf, es jedoch nicht unnormal war, wenn man es schon früher bekam.

Außer diesen Anzeichen fühlte ich mich körperlich nicht anders als sonst.
Ich fühlte mich nicht schwanger und hätte ich keinen Beweis schwarz auf weiß, dass sich wirklich zwei Babys in meinem Bauch befanden, dann würde ich es nicht glauben.

Der Abend war noch jung, dennoch lag ich bereits im Bett und las mir die Broschüren durch, die mich ein wenig auf das vorbereiten sollten, was auf mich zukam. Mit jedem weiteren Satz, den ich las, wünschte ich mir immer stärker einen Partner an meine Seite, mit dem ich mein neues Wissen teilen konnte, der mich unterstützen und mich ein wenig aus meinem momentanen Loch holen würde.

Aber das war Wunschdenken und das wusste ich auch.

Gleichzeitig schürten diese Prospekte nicht gerade Vorfreude. Neben einem Partner sehnte ich mich gerade vor allem nach einer Abtreibung. Ich wollte diese Kinder nicht. Ich wollte mich der Blöße von einem One Night Stand schwanger geworden zu sein, nicht geben. Ich wollte, dass einfach wieder alles so war wie vorher. 

Ich rutschte tiefer unter die Decke und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. 
Wie es wohl sein würde mit zwei kleinen Rackern? Würde ich ein guter Vater sein? Könnte ich das alleine stemmen? Sollte ich diese Kinder überhaupt behalten oder nicht lieber zu Adoption freigeben?

Ohne es zu bemerken, rannen mir plötzlich die Tränen in Sturzbächen über die Wangen und vernebelten mir die Sicht.
Ich fühlte mich auf einmal so allein. Als wäre ich der letzte Mensch auf Erden.

Ich sehnte mich nach meinen Eltern, wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als von meiner Mutter in den Arm genommen zu werden. Ich wünschte mir, dass sie mir gut zuredete, mich aufbaute, mir genauso Hoffnung gab wie in meiner Kindheit.
Zum ersten Mal seit langem schmerzte mich der fehlende Kontakt zu meinen Eltern und kurz spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken sie anzurufen.

Verwarf ihn jedoch sofort wieder. In meiner derzeitigen Situation konnte ich nicht noch mehr Stress gebrauchen und da ich wusste, dass das Gespräch wieder nur eskalieren würde, entschied ich mich schweren Herzens dagegen.

Da ich dennoch jemanden brauchte, mit dem ich reden konnte, wählte ich kurzerhand die Nummer meines großen Bruders. Wir hatten schon länger keinen richtigen Kontakt mehr und das letzte Telefonat war auch weniger glimpflich zu Ende gegangen und als es nun lange klingelte, dachte ich schon ich würde nur die Mailbox erreichen, weil mein Bruder beleidigt war oder sowas, aber da nahm er außer Atem doch noch den Anruf an.

"Mathis?", schnaufte er hörbar überrascht.

Die Stimme meines großen Bruders zu hören, ließ plötzlich sämtliche Dämme brechen, die bisher noch wacker gehalten hatten. Ich war noch nie so froh darüber, dass er meinen Anruf angenommen hatte. Erleichterung schwappte durch meinen Körper und entlockte mir ein schweres Schluchzen.
Ich brachte nur ein tränenersticktes "Hallo" über die Lippen und biss mir gleich beschämt auf die Innenseite meiner Wangen. Ich wollte nicht so erbärmlich rüberkommen. Ich hasste es zu weinen. Nur Omegas weinten und auch wenn ich so gesehen ein Omega war, fühlte ich mich nicht wie einer, wodurch ich es auch nicht einsah, mich wie einer zu verhalten. 

"Mathis?", fragte Olsen diesmal mit besorgtem Unterton und ich hörte eine Tür im Hintergrund zufallen.

"Störe ich?", fragte ich leise und zog meine Bettdecke schützend um mich und versuchte mit dem Stoff meine Tränen etwas zu trocknen. Ich kam mir so jämmerlich vor.

"Ich habe gerade nur trainiert. Also nein, du störst nicht. Ist alles in Ordnung?"

"Nein", hauchte ich und konnte mir nur schwer ein Schluchzen verkneifen. Stattdessen entfloh meiner Kehle ein ekelhaftes Geräusch für das ich mich noch stärker schämte als für mein Schluchzen.

"Warum weinst du? Ist etwas passiert?", fragte Olsen vorsichtig und ließ sich hörbar auf seiner Ledercouch nieder, die beim Kontakt mit seiner schweißnassen Haut unangenehm quietschte. Ich konnte nie verstehen, warum er sich ein Ledersofa gekauft hatte. Das Ding war nicht einmal schön.

"Ich... ich..." Meine unkontrollierten Schluchzer verhinderten, dass ich einen Satz herausbrachte, deswegen stoppte ich den Versuch gleich und biss mir erneut auf die Wange. Nicht einmal reden konnte ich. Ich war wohl wirklich nur ein jämmerlicher Omega. 

"Ganz ruhig, Mathis. Es gibt für alles eine Lösung. Shhh. Ich bin für dich da. Das weißt du." Olsens Worte beruhigten mich tatsächlich ein wenig, sodass ich zumindest wieder einen einigermaßen klaren Gedanken fassen konnte.

"Dafür nicht", flüsterte ich tonlos, während meine Hand beinahe automatisch auf meinen Bauch wanderte.

"Mathis, bitte rede mit mir. Du machst mir Angst", flehte Olsen, was mich schwer schlucken ließ.
Auch, wenn wir wenig Kontakt hatten, sorgten wir uns umeinander. Wir waren trotz allem Geschwister und waren in einem sehr engen Verhältnis ausgewachsen, dem ich bis heute sehr nachtrauerte. Gerne wäre ich meinem Bruder wieder so nah, wie früher.

"Ich bin... ich-" Ich konnte es nicht laut aussprechen. Es auszusprechen würde es nur noch realer machen und das könnte ich nicht verkraften.

"Was ist mit dir? Bist du krank?", fragte Olsen gleich noch besorgter und ich konnte seinen panischen Gesichtsausdruck beinahe sehen.

"Ich... ich bin sch-schwanger."

Auf der anderen Leitung wurde es schlagartig still. Kein Laut kam mehr von Olsen. Er atmete nicht einmal mehr.
Kurz befürchtete ich sogar, er hätte aufgelegt.

Plötzlich stieß er hörbar die Luft aus und atmete dann wieder tief ein.

"So wie du dich anhörst, war das nicht geplant, oder?"

Ich antwortete auf seine offensichtliche Frage nicht, was ihn zum seufzen brachte.

"Weiß es der Vater? Hast du es ihm gesagt? Unterstützt er dich?", fragte Olsen, nachdem er noch eine Verschnaufpause brauchte. Diese Neuigkeiten waren auch für ihn schwere Kost.

"Nein."

"Was nein? Auf welche Frage? Er unterstützt dich nicht?!", knurrte mein Bruder im nächsten Moment wutentbrannt und ich hörte, wie er sich vom Sofa erhob. Olsen war schon immer sehr beschützerisch, wenn es um mich ging und obwohl es mich immer genervt hatte, dass ich überhaupt einen Aufpasser gebraucht hatte, habe ich mich dadurch doch immer besonders und geliebt gefühlt. Das war Olsens Art mir zu zeigen, dass ich ihm wichtig war und dass er mich liebte. 

"Nein, ich hab es ihm nicht gesagt. Ich... ich..." Erneut unterbrach mich mein eigenes Schluchzen.

"Du weißt nicht, wer der Vater ist, habe ich Recht?" Die nüchterne Erkenntnis in seiner Stimme ließ mich augenblicklich noch schlechter fühlen als ohnehin schon, sodass ich nur tiefer unter meine Decke rutschen konnte.
Olsen seufzte schwer, als meine Antwort ausblieb.
"Verdammt Mathis. Was habe ich dir zu deinen anonymen Bettgeschichten gesagt? Früher oder später musste es ja fast so kommen." Olsen schnaubte hörbar. "Weißt du irgendwas von ihm? Seinen Vornamen? Irgendwas?"

Auch diesmal konnte ich nicht antworten. Der Scham war zu dominant.
Ich wusste nichts über diesen Mann. Rein gar nichts. Er hatte schwarze Haare, aber Männer dieser Sorte gab es wie Sand am Meer. Ihn da zu finden war unmöglich.
Außerdem hatte Olsen Recht. Er hatte mich schon so oft vor anonymen Sex gewarnt, weniger wegen einer ungewollten Schwangerschaft, eher wegen sexuell übertragbaren Krankheiten, aber ich hatte nie darauf gehört.
Jetzt hatte ich den Salat.

Olsen hatte jedes Recht dazu, mir das an den Kopf zu schmeißen, aber gerade konnte ich damit nicht umgehen. Meine Tränen wurden nur noch stärker, mein Schluchzen schüttelte meinen Körper und meine Hand, die mein Handy verkrampft an mein Ohr drückte, schmerzte bereits von der Wucht davon, wie stark sich meine Finger um das Gerät legten.

"Nein?", fragte Olsen und schnaubte verächtlich. "War ja klar", murmelte er eher zu sich als zu mir und schaffte es damit, dass ich mich wirklich, wie der dümmste und einsamste Mensch auf Erden fühlte.

Wie in Trance nahm ich mein Handy von meinem Ohr und beendete den Anruf mit zitternden Fingern.

Warum hatte ich überhaupt eine andere Reaktion erwartet?

Meine Augen schmerzte als ich sie fest zudrückte um meine Tränen zu stoppen. Ich wollte nicht mehr weinen. Ich war kein schwacher Omega. Ich hatte es in meinem Leben zu mehr gebracht als jeder andere Omega, darauf musste ich stolz sein. Darauf musste ich mich konzentrieren.
Ich musste morgen wieder in die Arbeit und konnte mich dort kaum mit verheulten Augen blicken lassen. Deswegen musste ich jetzt wirklich damit aufhören. 

In einer anderen Situation würde ich jetzt wohl zum Alkohol greifen, aber in Anbetracht der Dinge entschied ich mich kurzerhand für eine heiße Schokolade und quälte mich dafür keuchend aus dem Bett.

Mein Handy machte mich mit hörbarem Vibrieren auf einen eingehenden Anruf meines Bruders aufmerksam, den ich jedoch ignorierte. Noch mehr Vorwürfe konnte ich mir heute nicht anhören. Ich wusste auch ohne meinem Bruder in welcher sau blöden Situation ich mich befand, da musste er nicht auch noch in der Wunde pulen. 


Starke Kopfschmerzen rissen mich am nächsten Morgen weit vor meinem Wecker aus dem Schlaf, sodass ich mich nur übermüdet auf die andere Seite drehte und versuchte noch einmal einzuschlafen. Dabei stieß ich jedoch auf mein Smartphone, das dort seit gestern Abend unberührt lag.

Meine müden Augen schmerzten als das grelle Licht meines Bildschirm aufleuchtete, nachdem ich auf den Knopf gedrückt hatte und mir zahlreiche verpasste Anrufe von Olsen offenbarte. Nachdem ich gestern nicht mehr ans Telefon gegangen war, war mein Bruder irgendwann dazu übergegangen mir Sprachnotizen zu senden.

Seufzend drückte ich bei der ersten auf play.

Zuerst hörte man Olsen seufzen, ehe er zu sprechen begann.
"Tut mir leid, Mathis. Ich hätte dir das nicht so an den Kopf werfen dürfen... Das kam einfach so plötzlich. Natürlich bin ich davon nicht sonderlich begeistert, dass bist du immerhin selber nicht, aber das heißt nicht, dass ich dich nicht trotzdem unterstützen werde, Mathis. Du bist mein kleiner Bruder und wenn es dich bald öfter gibt, dann freue ich mich tatsächlich darauf." Olsen lachte leise. "Bitte entschuldige meine scheiß Reaktion vorhin. Ich könnte mir dafür gerade echt in den Arsch beißen."
Damit endete das erste Audio, sodass automatisch gleich die zweite losging.

"Und ich kann mir denken, dass du dir gerade viel mehr Sorgen um deine Arbeit machst als darum, dass du bald ein Kind bekommst, aber mach dir bitte keinen zu großen Kopf, Mathis. Ich würde an deiner Stelle frühzeitig ein ehrliches Gespräch mit deinem Chef suchen und ihm die Situation erklären. Er hat sicherlich Verständnis und dann könnt ihr gemeinsam eine geeignete Lösung finden und einfach so raus werfen kann er dich nicht, immerhin bist du schwanger. Oh man. Ich hätte nie gedacht, dass du mal vor mir Vater wirst." Olsen schmunzelte hörbar. "Weißt du das Geschlecht schon?"

Sofort ging die dritte und letzte Sprachnachricht los.

"Ich weiß, dass du mit Mum und Dad Differenzen hast, aber ich denke, du solltest ihnen davon erzählen. Generell würden sie sich sehr freuen, wenn du dich mal wieder bei ihnen meldest. Mum fragt oft nach dir. Ich werde ihr nichts sagen, aber ich lege dir wirklich ans Herz mit ihnen zu reden."

Ich seufzte tonlos und drehte mich auf den Rücken. Automatisch fanden meine Hände wieder meinen Bauch und in Gedanken versunken, begann ich vorsichtig darüber zu streicheln. Wie sich wohl ein dicker Bauch anfühlte? Wann würden sie sich bewegen?

Plötzlich brodelte Vorfreude in meinem Körper auf, die mich so überraschte, dass ich schlagartig aus dem Bett rutschte und unter die Dusche verschwand.
Das kühle Wasser klärte meine Gedanken etwas, ehe ich in einen Bademantel gekuschelt zurück in mein Schlafzimmer trat.
Vorfreude konnte ich gerade wirklich nicht gebrauchen. Ich musste mich erst einmal auf meine Arbeit konzentrieren, da musste die Schwangerschaft leider gottes nebenher laufen. Ich brauchte meine gesamte Energie um den Deal schnellstmöglich abzuschließen, da konnte ich Vorfreude und zufriedenes Bauchstreicheln nicht gebrauchen. 

Trotz dessen führten mich meine Füße zu meinem Nachttischkästchen, welches das Ultraschallbild beinhaltete, damit ich es zwar nicht immer sah, aber gleich zur Hand hatte, wenn ich es ansehen wollte. Einen Moment lang betrachtete ich meine Kinder mit einem vorsichtigen Lächeln, ehe ich kurzerhand ein Foto davon machte und es an Olsen verschickte.

Zwei Welpen.
Letztes Mal wollte ich die Geschlechter nicht wissen, aber mittlerweile würde es mich schon interessieren.

Die Antwort meines Bruders ließ nicht lange auf sich warten.

Gleich zwei kleine Mathis?! ;D
Gib mir doch Bescheid, wenn du es weißt. Übrigens, melde dich bitte, wenn du Hilfe brauchst. Dann komme ich sofort zu dir!

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