29. Teil: im Homeoffice
Der Streit mit meinem Bruder hing mir auch eine Woche später noch sehr nach. Ich war unglaublich froh, dass Russell mir so viel Arbeit mit nach Hause brachte, damit ich so wenigstens für ein paar Stunden meine Gedanken frei bekam. Unsere Aufteilung in Homeoffice und Arbeit im Büro funktionierte sehr gut.
Russell ging morgens in die Firma und kam nachmittags wieder zu mir nach Hause, während ich diese Zeit in seinem Büro verbrachte und meine Arbeit von dort aus erledigte.
Ich freute mich jedes Mal ungemein, wenn mein Alpha nach Hause kam. Oft hatte er Essen dabei oder war einkaufen, damit wir dann zusammen kochen konnte, bevor wir es uns auf dem Sofa bequem machten oder auf einen kleinen Spaziergang gingen.
Alleine traute ich mich noch immer nicht aus dem Haus. Ich öffnete niemandem die Wohnungstür, selbst als es nur der Postbote war, hatte ich so lange gewartet und mich mehr oder weniger versteckt, bis er weg war.
Ich war noch nicht bereit, mich wieder der Außenwelt alleine zu stellen, deswegen war ich umso froher, dass Russell das verstehen konnte und mich unterstützte. Dass wir ab und an diese kleinen Spaziergänge durch den angrenzenden Park machten, tat mir gleichzeitig unglaublich gut und gab meinem Körper frische Energie.
„Irgendwo müssen doch neue Tackerklammern sein", murmelte ich zu mir selbst, als ich gerade ein paar Seiten tackern wollte, aber Russells Tacker leer war. Ich öffnete ungeniert, die Schubladen seines Schreibtisches und wühlte hindurch. Ich fand Foldbackklammern, Gummibänder, aber keine Tackerklammern.
Frustriert zog ich auch noch das oberste Fach auf, das eigentlich nur für Stifte gedacht war und seufzte zufrieden auf, als ich endlich eine Packung fand. Ich befüllte den Tacker wieder, legte die Packung zurück in das schmale Schubfach und schob es etwas energisch zu, sodass ein einzelner Zettel vom Luftzug heraus gepustet wurde.
Es war ein kleines Notizzettel und als ich ihn umdrehte, stockte mir augenblicklich der Atem.
Aron, Bennet, Anka, Camillo, Esther, Luka, Mischa, Mina
Die Namen standen untereinander in eindeutig Russells sauberer Handschrift auf dem Zettel. Namen wie Romy oder Svea hatte er zwar notiert, aber wohl im Nachhinein wieder durchgestrichen. Auch Mick war weggestrichen.
Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, während sich wenige Tränen ihren Weg über meine Wangen suchten. Es rührte mich ungemein, dass Russell sich schon Gedanken über Namen gemacht hatte. Namen für unsere Kinder.
Einige der Namen gefielen mir besonders gut, während mich andere überhaupt nicht ansprachen.
Meine Hand zitterte vor Freude und Nervosität, als ich einen Bleistift zur Hand nahm und die Liste etwas personalisierte.
Aron x
Bennet +
Anka x
Camillo x
Romy x
Esther +
Svea x
Luka +
Mick +
Mischa ++
Mina ++
Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich den Zettel so auf seinem Schreibtisch platzierte, dass Russell ihn sehen musste, bevor ich meiner ursprünglichen Arbeit nachging, meine Blätter tackerte und etwas Ordnung in mein Chaos brachte, bevor ich für diesen Tag ein Ende setzte.
Russell würde ohnehin bald nach Hause kommen und bis dahin wollte ich noch schnell duschen.
Das warme Wasser fühlte sich gut auf meiner Haut an und erlaubte es meinem angespannten Rücken sich ein wenig zu entspannen. Die Kugel, die ich mittlerweile vor mir hertrug, wurde immer unangenehmer und das obwohl ich noch gar nicht das sechste Monate und meinen Schonurlaub erreicht hatte. Was sollte da noch alles kommen? Ich hatte bereits jetzt das Gefühl, das mein Rücken bald abbrechen würde.
Meine Hände massierten das Duschgel in meine Haut und mit sanften Berührungen über meinem Bauch bis meine Hände automatisch ihren Weg zu meiner Mitte fanden und sich eine unverblümt um meinen halb erigierten Penis legte.
Mir war gar nicht aufgefallen, dass er sich überhaupt geregt hatte, doch jetzt, wo ich mich berührt hatte, konnte ich nicht einfach aufhören.
Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich mein Penis zu seiner vollen Größe aufgestellt, sodass ich ihn sogar über meinen Bauch hinweg sehen konnte. Die Spitze glänzte nach wenigen Momenten bereits vor Vorsamen, was mich gleich dazu brachte meine Bewegung zu verschnellern. Eine Hand hielt sich an der gefliesten Duschwand ein, während ich meine Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt hatte und meine eigenen Berührungen genoss.
Es dauerte nicht lange, bis mich mein Orgasmus überrollte und ich mit einem leisen Keuchen gegen die Fließen abspritze. Das laufende Wasser der Regendusche wusch meine Spuren sogleich in den Abfluss.
Ich brauchte einen Moment Verschnaufpause, bis ich mich ganz abduschen konnte und hinaustrat.
Der Duft meiner Erregung, der weiterhin dick im Badezimmer hing, störte mich kaum, wodurch ich mir keine weiteren Gedanken dazu machte. Als ich jedoch nur mit einem Bademantel von Russell bekleidet aus dem Badezimmer trat, um mich im Schlafzimmer anziehen zu können, traf ich dort auf Russell, der gerade eine Einkaufstüte auf dem Bett ausleerte.
Ich konnte den Alpha weder begrüßen noch fragen, was er da gekauft hatte. Russell hatte den Abstand zwischen uns in Sekundenschnelle überwunden und presste seine Lippen gierig auf meine. Seine Hände zogen mich fest an seinen Körper. Seine Zunge zwängte sich zwischen meine Lippen und dominierte meine vom ersten Moment an. Ich wimmerte in den forschen Kuss hinein, klammerte mich an Russell breite Schultern und drückte mich enger an ihn.
Erregung breitete sich schlagartig in meinem Körper aus und entlockte mir ein williges Keuchen.
Russell öffnete mit einer einfach Bewegungen den Knoten meines Bademantels, sodass dieser meine Vorderseite gleich komplett offenbarte und mein nackter Bauch gegen Russell harten Körper stieß.
Während sein Kuss weiterhin forsch und innig blieb, wanderten seine Hände sanft und vorsichtig über meinen nackten Oberkörper. Eine huldigte meinen Babybauch, die anderen zwickte mir unvorhergesehen fest in meinen Nippel.
Ich stöhnte laut auf, warf den Kopf in den Nacken, wodurch unser Kuss gelöst wurde. Doch Russell begann gleich an meiner Kehle zu knabbern und weiterhin meine empfindlichen Knospen zu ärgern. Er zwickte und zwirbelte sie, zog an den verhärteten Knospen und massierte sie mit seinem Daumen.
Ich drückte mich enger an ihn. Mein Penis war längst wieder erwacht und presste sich genauso fordernd wie ich gegen Russells Körper. Meine Eichel drückte dabei genau gegen seinen Oberschenkel, da ich doch ein Stück kleiner war als er, und der raue Stoff seiner grobmaschigen Anzughose entlockte mir ein Wimmern, sobald ich mit meiner empfindlichen Spitze darüber strich.
Meine Hände fanden ihren Weg in seinen Nacken, damit ich mich weiter zu ihm hinaufziehen konnte und unsere Lippen zu einem weiteren Kuss verbinden konnte.
Russells Zähne kratzten über meine Unterlippen, biss hinein, zogen sie in seinen Mund.
Seine Hände fuhren unterdessen unter meinen Bademantel, über meinen Rücken hinunter zu meinem Hintern, der nur so nach Aufmerksamkeit lechzte. Russells großen Hände legten sich fest um mein Fleisch, massierten es mit kräftigen Bewegungen, bis er mich mit Leichtigkeit auf seine Hüfte hob. Seine Hände dabei weiterhin auf meinen Arschbacken.
Meine Erektion presste sich beinahe unangenehm gegen seinen Bauch, lechzte nach Aufmerksamkeit und Erlösung. Die Vorsamen quollen bereits aus meiner Eichel und benetzten Russells Hemd mit Sicherheit mit einem dünnen Film aus Ejakulat.
Der Alpha hielt mein gesamtes Gewicht, sodass ich meine Hände aus seinem Nacken lösen konnte und stattdessen begann sein Oberteil aufzuknöpfen, während unsere Lippen weiterhin fahrig übereinander waren. Unser Küsse waren feucht und lüsternd. Zeigten mir, dass Russell das hier genauso gefiel wie mir, dass er genauso erregt war.
Ich löste unseren Kuss, um einen andächtigen Blick auf seine breite Brust verwerfen zu können. Der Anblick ließ das Wasser schlagartig in meinem Mund zusammenlaufen.
Russell war ein wahrer Adonis.
Als ich das Hemd so weit wie möglich geöffnet hatte, ließ ich meine Hände darunter wandern und jeden Zentimeter seiner heißen Haut erforschen. Gleichzeitig fanden unseren Lippen wieder aufeinander und Russell dominierte den alles verschlingenden Kuss mit nie da gewesener Stärke.
Ich wimmerte erregt auf, als Russell sich plötzlich umdrehte und mich auf dem Bett ablegte. Er löste den Kuss dabei nicht, stieß mehrmals mit seinem Körper gegen meine standhafte Erektion und brachte meinen Körper damit zum Erzittern.
Seine Lippen küssten sich einen brennenden Weg über meinen Kiefer zu meinem Hals, wo er abermals an der empfindlichen Haut knabberte.
„Russell", keuchet ich willig und hob ihm meine Hüfte eindeutig entgegen, während meine Hände wieder in seinen schönen schwarzen Haaren vergraben waren und seinen Kopf näher an meinen Hals drückten.
Als der Alpha jedoch keine Anzeichen machte, auf meine Andeutungen einzugehen, sondern weiterhin meinen Hals liebkoste und dabei plötzlich viel sanfter und weniger dominant war, kam mir plötzlich der Gedanke, ob er vielleicht abwartete, dass ich zu Flehen anfing und erst dann weitermachen würde. Ich wusste, dass Betas auf so etwas standen, warum also sollte es bei Alphas anders sein?
Ohne weiter darüber nachzudenken, hob ich erneute meine Hüfte, drückte meinen schmerzhaft harten Penis gegen seine Bauchmuskeln. „Bitte, Russell", wimmerte ich und bemerkte dabei selber kaum, wie unterwürfig ich wurde.
„Bitte", hing ich erneut an, hoffte einfach, dass er irgendetwas machte, und stieß ihm erneut meine Hüfte entgegen.
„Rus", winselte ich und keuchte enttäuscht und beinahe ein wenig genervt auf, als er plötzlich inne hielt und stoppte meinen Hals zu liebkosen. Im nächsten Moment löste er sich plötzlich ganz von mir und verließ mit kräftigen Schritten das Schlafzimmer.
Die Tür fiel geräuschvoll hinter ihm zu und ließ mich mit meinem vor Lust vernebelten Gehirn und einer schmerzhaften Erektion zurück.
Als dann die Erkenntnis, dass Russell gegangen war und nicht nur kurz den Raum verlassen hatte, langsam durch meine Gehirnwindungen sickerte, löste sich auch meine Erektion in Luft auf.
Warum war er gegangen? Weil ich gebettelt hatte? War ich ihm zu unterwürfig? Zu langweilig? Zu leicht zu haben?
Das Gedankenkarussell, das sich urplötzlich mit unguter Geschwindigkeit in Bewegung setzte, ließ meinen Kopf dröhnen. Mir war zum Kotzen zumute.
Ich wartete noch einen Augenblick ab, bevor ich mich aufsetzte und gleich den Bademantel wieder fest um meinen Körper band. Tränen brannten penetrant in meinen Augen, während ich mich anzog und den Bademantel im Badezimmer aufhing. Ich räumte das Bett von Russells Einkäufen leer, um mich hineinlegen zu können, und musste fast Schmunzeln, als ich sah, was er mir eingekauft hatte.
Umstandskleidung in allen Varianten und Ausführungen. Es waren sogar Hemden dabei, die extra für schwangere Omegas hergestellt wurden.
Ich rutschte unter die Bettdecke, zog sie bis an mein Kinn und versuchte meine Gedanken etwas auszublenden, was mehrmals kläglich scheiterte.
Vielleicht war er auch einfach nicht in der Stimmung? War das vielleicht der Grund? Immerhin war es meine Schuld, dass sein Wolf so reagiert hatte. Meine Erregung war noch immer deutlich zu riechen und nachdem ich mich im Bad selber befriedigt hatte, wunderte es mich nicht, dass Russell so auf mich gestürzt war.
Aber war das nur sein Instinkt? Wollte Russell das gar nicht und es hatte einfach nur gedauert, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte? Lag es vielleicht daran?
Ich versuchte sehnlichst einzuschlafen, um etwas zur Ruhe zu kommen, aber ich konnte meine Gedanken nicht so weiter verstummen lassen. Dass ich noch dazu in der Wohnung nichts hörte, verunsicherte mich nach einer Weile und lockte mich schlussendlich auch aus dem Bett.
Tatsächlich. Nachdem ich die Wohnung mehrmals abgesucht hatte und seine Schuhe sowie sein Mantel fehlten, konnte ich mit Sicherheit sagen, dass Russell gegangen war. Er war nicht mehr hier.
Das brachte schlussendlich doch meinen Damm zum Brechen, sodass meine Tränen ungehalten über meine Wangen rannten. Die Küchenuhr zeigte mir an, dass es schon spät abends war und die Sonne, die mittlerweile dem Mond Platz gemacht hatte, sprach ebenfalls dafür.
War ich so lange im Bett gelegen?
Meine Hände zitterten nervös, als ich mein Handy zwischen den Sofakissen herausfischte und kurzerhand Russells Nummer wählte. Es war schon spät und er war nicht zuhause. Außerdem hatte er anscheinend doch recht überstürzt die Wohnung verlassen.
Ich machte mir Sorgen um ihn.
Ich schluchzte panisch auf, als Russells Smartphone in der Küche zu klingeln begann. Selbst mein Kontaktname in seinem Handy Mathis Liebling besserte meine Laune gerade nicht.
Er war einfach gegangen, ohne sein Handy mitzunehmen.
Panik breitete sich immer weiter in meinem Körper aus, sodass ich die einzige Person anrief, die wissen könnte, wo Russell war.
Es dauerte viel zu lange, bis Lukes an sein Telefon ging, als er es jedoch tat, klang er nicht erfreut.
„Was ist denn?!", zischte der Alpha ohne Begrüßung. Musik war im Hintergrund zu hören, sodass ich ihn kaum verstehen konnte.
Ich biss mir gleich hart auf die Lippe, um nicht aufzuschluchzen. Ich wollte nicht schon wieder so schwach vor ihm sein. Zwei Mal waren mehr als genug.
„Weißt du, wo Russell ist? Er hat sein Handy zuhause vergessen." Meine Stimme klang nicht ansatzweise so stark, wie gewollt, aber immer noch besser, als ich mich fühlte, was mich etwas erleichterte.
„Er ist hier bei mir", antwortete der Alpha weiterhin unbegeistert und deutlich genervt von meinem Anruf. „Wenn er nicht erreichbar sein möchte, dann wird das schon seinen Grund haben", zischte Lukes und legte im nächsten Moment einfach auf.
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