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Kapitel 46

„Jayden, du bist gekommen", sage ich freudig, als ich sehe wie mein Freund auf das Dach klettert. Ich habe bereits eine Stunde hier gesessen und die Hoffnung, dass er noch kommt, schon fast verloren.

„Ich belüge meine Freunde nicht. Wenn ich sage, ich komme, dann komme ich auch. Aber ich habe nicht gesagt wie lange ich bleibe, also mach schnell", sagt er gereizt und blickt mir nicht in die Augen. Meine kleine Lüge hat ihn wirklich sehr Verletzt.

„Ich wollte dich nicht anlügen, aber ich wusste nicht wie ich es erklären soll." Ich atme kurz durch. „Ihr habt sowieso schon die wildesten Theorien über mich und den Prinzen, da konnte ich euch schlecht sagen, dass ich mich mit ihm treffe."

„Also hast du dich entschieden uns anzulügen?", sagt er enttäuscht. Seine Augen sind wütend zu Schlitzen geformt und sein sonst so beruhigendes himmelblau, wirkt heute stürmisch.

„Es tut mir leid." Eine bedrückende schwere überkommt meinen Körper und das schlechte Gewissen tobt in meinem Kopf.

„Was hast du mit ihm gemacht? Ich scheine dich, seit dem Ball, immer wieder in seiner Nähe zu finden und dann gestern kommst du nachts aus seinem Zimmer. Was machst du da, Emmelin?", fragt er entsetzt und schaut mir herausfordernd in die Augen. Ich kann mir denken, was in seinem Kopf vor sich geht.

„Ich will dich nicht anlügen, aber ich kann dir auch nicht die Wahrheit sagen. Noch nicht – zumindest", sage ich mit zittriger Stimme, denn mir ist bewusst, wie sich das für ihn anhören muss.

„Dir ist schon klar, dass der Prinz ein arroganter, herrischer, Ari verachtender, Bediensteten quälender junger Mann ist. Er nutzt dich nur aus und deine Gutherzigkeit. Du kannst ihm nicht vertrauen", sagt er wütend und die Angst um mich ist spürbar. Ich blicke wieder zu ihm. Wut lodert in seinen Augen und er hat seine Arme vor der Brust verschränkt. Seine Anschuldigungen gegenüber Kian verletzen mich und ich fühle mich plötzlich dazu gezwungen, ihn in Schutz zu nehmen.

„Kian ist nicht der für den du ihn hältst..." Ich setze gerade an, um ihn zu erklären, wie ich ihn kennengelernt habe. Dass er eine Seite an sich hat, die nur gesehen werden, kann, wenn man dem jungen Thronfolger eine Chance gibt. Doch Jayden unterbricht mich schreiend. So laut, dass ich kurz befürchte, dass uns jemand unten im Garten oder auch im Palast hören kann.

„Kian? Du nennst den Prinzen beim Vornamen?", prescht Jayden wütend hervor und jetzt erinnert sein rot unterlaufenes Gesicht an das des Königs, als er mich geschlagen hat. Kurz macht mir der Anblick Angst.

„Du verstehst das falsch. Jayden, bitte. Es ist nicht wie du denkst. Lauf nicht weg, hört mir doch zu", rufe ich ihm flehend entgegen, als er wütend davon schreitet und sich an den Abstieg machen will.

„Erklär es mir! Ich höre! Aber letzten Endes sind es, doch wieder nur Lügen. Seit dem Ball bist du eine andere, was ist dort vorgefallen?", presste er hervor, als er sich nochmal zu mir herumdreht. Für eine Millisekunde überlege ich ihn gehen zu lassen. In Nima hatte ich auch keine Freunde und bin gut zurechtgekommen. Doch bei dem Gedanken spüre ich mein Herz schmerzen und ich kann mir nicht vorstellen ihn, als Freund zu verlieren.

„Du willst die Wahrheit wissen! Okay, Jayden. Ich erzähl dir die Wahrheit." Ich bin es jetzt die wütend zu schreien beginnt. Kurz überrascht mich meine starke und laute Stimme. Ich habe keine Lust mich mit ihm zu streiten, habe keine Kraft mehr mir irgendwelche Ausreden einfallen zu lassen. Ich ertrage es nicht, wenn er mich so sehr hasst und mit so viel Wut begegnet.

„Die Wahrheit. Am Abend des Balles war ich zu betrunken um zu erkennen, dass sich einer der jungen Männer meinen Zustand zunutze machte. Okay! Ich war zu blöd, zu erkennen, was er vorhat. Also folgte ich ihm in den Garten. In den Menschenleeren Garten. Dort waren nur ich und er. Kein anderer Mensch. Nur wir. Ich dachte, er wolle mir nur helfen. Aber nein. Kaum waren wir alleine, näherte er sich mir. Und als ich mehrmals versuchte ihn von mir zu drücken wurde er wütend. Rasend. Er sprühte beinahe Funken. OKAY? Ich war alleine mit einem jungen Mann, der nichts Gutes vorhatte. Auf einmal legten sich seine Hände um meinen Hals und er drückte zu. Feste zu. Immer enger und enger. Bis jede Luft aus mir gewichen ist. Ich dachte, ich sterbe. Ich dachte, das war es für mich. Die Welt um mich herum wurde schwarz. Und dann aus dem nichts kam Kian, der Prinz und rettete mich. Ich schulde ihm meine Leben. Er hat sich um mich gekümmert. Er ist liebevoll, freundlich, herzensgut und wunderbar. Und wie du, ist er mein Freund. Wenn du damit nicht leben kannst, dann gehe! Aber ich würde dich gerne weiter in meinem Leben haben!", presse ich unter Tränen hervor und jedes Wort hört sich an wie ein Schluchzen. Ich bin wütend, traurig, stark, schwach, aufgewühlt alles auf einmal. Doch am meisten bin ich einfach hilflos. Ich kann das Lügengeflecht nicht aufrechterhalten, die Geheimnisse nicht verbergen oder den Keil weiter zwischen uns treiben.

Plötzlich schwindet Jaydens ganze Wut und was bleibt ist Schock und Mitleid. Das verhasste Mitleid, das ich versucht habe zu vermeiden. Ich bilde mir auch ein Tränen in seinem Augenwinkel zu sehen, aber das Licht hier oben ist zu spärlich, um es mit Gewissheit zu sagen.

„Und die Treffen, die du so verschwörerisch beobachtet hast, sind um mir zu helfen mit dem allen klar zu kommen und zu verstehen was auf dem Ball passiert ist. Er hilft mir einfach nur!", schreie ich noch einmal laut und drehe ihm den Rücken zu. Es ist nicht ganz die Wahrheit, aber auch nicht gelogen, denn ich verheimliche nur das noch etwas anderes vorgefallen ist. Ich verheimliche nur die zweite Auslese. Also eigentlich keine Lüge. Etwas zu verheimlichen ist keine Lüge, bestätigt mein Verstand. Weitere Tränen laufen mir über die Wangen, da Beynons Augen kurz vor mir aufblitzen.

Ich höre wie Jayden auf mich zukommt, doch ich drehe mich nicht um. Ich spüre wie er sich neben mich setzt. Im nächsten Moment legt er seine Arme um mich und zieht mich in eine Umarmung. Erneut beginne ich zu weinen und schluchzen. Eigentlich dachte ich, dass ich das Geschehnis mit Beynon verarbeitet habe, aber so wie ich nun weinend und ängstlich in seinen Armen liege, ist dem wohl nicht so.

„Es tut mir leid, Emmelin. Ich hatte ja keine Ahnung", flüsterte er mir zu, während er mir über die Haare streicht. Es ist beruhigend und seine Nähe tut mir gut. Wie mein Vater mich, als Kind beruhigt hatte, gelingt es auch Jayden mich zu beruhigen. Langsam legt sich die Trauer und Angst, doch ich löse mich nicht aus der Umarmung.

„Ich konnte einfach nicht darüber sprechen. Ich wollte euch nicht anlügen, aber ich hatte keine Wahl. Bitte, Rosalee weiß nichts davon und vorerst will ich es dabei belassen", sage ich leise, immer noch an seine Brust gelehnt.

„Mach dir keine Sorgen. Ich verstehe dich jetzt. Alles wird gut." Nachdem wir uns ausgesprochen haben liegen wir noch eine Stunde und betrachten die Sterne. Wir unterhalten uns nicht, aber ich sehe ihm an das er mir vergeben hat. Immer wieder geht sein Blick kurz zu mir, doch sobald ich mich zu ihm wende, dreht er ihn wieder zu den Sternen. Nach einer Weile machen wir uns an den Abstieg.

Ich springe gerade die letzten Sprossen hinunter, als ich plötzlich die Silhouette einer Person erkenne. Da es zu dunkel ist, konnten wir von oben nicht sehen, ob sich jemand unten an der Leiter befindet. Doch wer würde sich schon so weit in den Garten verirren, um hier zu landen? Oder so zumindest haben wir gedacht. Im Schatten erkenne ich nicht um wen es sich handelt nur, dass es sich um eine Person handelt, die etwa ein Kopf größer ist als ich.

„Was habt ihr hier zu suchen?", höher ich eine tiefe Stimme sagen. Ich muss schwer schlucken. Inzwischen ist auch Jayden unten angekommen und stellt sich schützend vor mich. Ich bezweifle, dass die Person uns wirklich körperlich etwas tun würde, aber seine Geste rührt mich trotzdem. Mein Puls geht etwas in die Höhe und ich spüre auch Jaydens leichtes Zittern.

„Es tut uns leid. Wir wollten nur sehen, wo die Leiter hinführt", sagt er schnell. Immer noch steht die Person zu weit im Schatten, um sie zu erkennen. Doch anhand der Stimme würde ich den Mann auf dreißig schätzen.

„Das wird den König nicht freuen zu hören", sagt die Stimme streng und ich kann etwas wie ein unterdrücktes Lachen hören.

„Nein. Bitte sagen Sie dem König nicht, dass sie..." Er deutet auf mich und fährt dann fort, „auch oben war. Machen Sie mit mir was sie wollen, aber lassen sie, sie bitte gehen", versucht er zu verhandeln. Ich will protestieren, doch er wirft mir einen mahnenden Blick zu und schiebt mich mit seiner Hand wieder ein Stück hinter sich.

„Also ich könnte Emmelin gehen lassen, wenn ich wollte", plötzlich ist die Stimme nicht mehr so tief wie gerade und ich erkenne sie sofort.

„Kian!", schreie ich erleichtert, aber auch entsetzt und gehe der Gestalt entgegen. Als ich nur noch einen Schritt vor ihm stehe, erkenne ich ihn und sehe das amüsierte Grinsen. Beleidigt schubse ich ihn, doch er steht zu feste und kommt nicht einmal ins Straucheln.

„Du hättest dein Gesicht sehen sollen", sagt er amüsiert und scheint nicht mehr aus dem Lachen zu kommen.

„Das ist nicht witzig, du Idiot." Ich boxe ihm spielerisch gegen die Schulter und versuche mich an einem überzeugenden aufgebrachten Gesichtsausdruck, doch dem nicht endenden Lachen von Kian zu urteilen, nicht sehr erfolgreich.

„Also für mich war das sehr amüsant", prescht er hervor.

Jayden räuspert sich hinter mir. Er hat inzwischen zu uns aufgeholt. Als ich mich zu ihm drehe, ist ihm Fassungslosigkeit, auch ein bisschen Erleichterung, ins Gesicht geschrieben. Er ist sichtlich überrascht, wie offen ich mit Kian rede. Die viele gemeinsame Zeit, die wir verbrachten haben, hat mich immer offener gemacht. Ich habe keine Schwierigkeiten mehr ihn wie eine ganz normale Person und nicht wie einen Prinzen, zu behandeln.

„Oh, Kian. Das ist mein Freund Jayden. Jayden, Kian", stelle ich die beiden vor. Jayden macht eine Verbeugung, doch Kian reicht ihm die Hand. Verwirrt blickt Jayden mich an, als ich ihm zunicke, schüttelt er sie.

„Es freut mich, dass du dich so für meine Emmelin eingesetzt hast. Das ist ehrenvoll von dir", sagt Kian an Jayden gerichtet. Meine Emmelin, da ist es schon wieder. Erst war es Jayden und jetzt auch Kian. Jayden fällt es auch auf, denn ich spüre wie er sich kaum merklich anspannt.

„Mein Prinz, für meine Freunde würde ich sogar durchs Feuer gehen." Er schenkt mir ein zaghaftes Lächeln und ich erwidere es. Er legt seinen Arm auf meine Schulter und zieht mich etwas näher an sich heran. Die Geste kommt mir merkwürdig vor, doch schiebe sie auf die angespannte Situation. Kaum merklich verengt Kian seine Augen.

„Das freut mich zu hören. So weiß ich, dass sie hier in guten Händen ist." Kians Worte klingen etwas merkwürdig, als glaube er sie selbst nicht. Die Beiden starren sich beinah herausfordernd an.

„Bei mir immer, mein Prinz", sagt Jayden etwas strenger und auch er kneift seine Augen etwas zusammen.

„Genau wie bei mir", erwidert Kian ernst und lässt seinen Blick nicht weichen. Für einige Momente starren die Beiden sich einfach nur an und vergessen meine Anwesenheit.

„Okay Jungs, nachdem der Starrwettbewerb noch die ganze Nacht dauern wird, werde ich aufs Zimmer gehen", sage ich amüsiert, aber auch etwas verwirrt. Die Situation ist mir unangenehm. Kian ist der Erste, der aus seiner Trance gerissen wird.

„Ich begleite dich, Emmelin."

„Nein, machen Sie sich keine Umstände. Ich begleite Emmelin zurück. Als Prinz haben Sie sicher wichtige Dinge zu erledigen", entgegnet Jayden. Es ist komisch, wie er ihn siezt und auch noch mit dem Titel anspricht. Ich denke nicht, dass Kian ein Problem hätte, wenn er wie ich, die Anstandsregeln für einen Moment vergisst. Aber auf der anderen Seite, sowie die Beiden sich gegenseitig mit blicken töten, ist es doch besser so.

„Okay, also ich werde ALLEINE auf mein Zimmer finden, also kein Grund sich zu streiten", sage ich etwas genervt, weil mir das Machtgehabe der beiden kindisch vorkommt.

„Gute Nacht", sage ich schnell, bevor ich durch das Dickicht schreite und zu meinem Zimmer. Nur schnell weg von dem Testosteron.

Im Zimmer ist das Licht bereits aus und ich höre ein lautes Schnaufen. Leise ziehe ich mich um und lege mich auf mein Bett. Als mein Blick zu Rosalee gleitet, sehe ich wie sie mich anstarrt. Nur das seichte Mondlicht tritt durch das Fenster, aber es reicht aus, um in ihren Augen zu glitzern.

„Wo warst du?", flüstert sie leise.

„Ichhabe das mit Jayden geklärt", sage ich stolz. Die Erkenntnis nicht meinenFreund verloren zu haben und das ich ehrlich mit ihm sein kann, löst eineschwere Last von mir. Zum ersten Mal in einer langen Zeit drifte ich in einentraumlosen Schlaf.

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