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Kapitel 29

Langsam öffne ich die Tür zu meinem Zimmer. Sollte Rosalee noch schlafen möchte ich sie ungern wecken. Doch als ich ins Zimmer trete sehe ich sie auf dem Bett sitzen, mit ihren Knien an ihrem Körper gepresst und ihrem Kopf hängend. Ein leises Schniefen entweicht ihr bevor sie ihren Kopf hebt und mich bin roten, glasigen Augen anblickt.

„Lee was ist los?" sage ich besorgt und eile schnell auf sie zu. Ohne zu zögern setze ich mich neben sie aufs Bett und ziehe sie in eine Umarmung. Wie mein Vater es früher immer mit mir tat, wenn ich traurig war, streiche ich ihr durchs Haar und über den Rücken.

Augenblicklich bricht sie erneut in Tränen aus. Leicht zittert sie in meinem Arm und ihre Tränen fallen auf mein Kleid. Was auch immer geschehen ist muss sie wirklich tief getroffen haben. So traurig habe ich sie nicht mehr gesehen seit dem Tag der Abreise in Brinton. Da ich merke das ihr gerade nicht nach sprechen zumute ist, verharren wir schweigend.

Als sie sich nach einiger Zeit wieder etwas gefangen hat löst sie sich aus meiner Umarmung und lehnt sich an der Wand an. Starr blickt sie auf die gegenüberliegende Türe und schnieft leicht.

„Lee, was ist los?" möchte ich erneut besorgt wissen. Ich streife ihr ein paar Haar aus dem Gesicht, die nass an ihrer Wange kleben. Kurz dreht sie sich zu mir und schaut mir direkt in die Augen. Eine tiefe Trauer spiegelt sich in ihren Augen. Sie nimmt einen tiefen Atemzug und richtet ihren Blick erneut auf die Türe.

„Lincoln" drückt sie hervor mit zittriger Stimme und ich sehe wie eine weitere Träne über ihre Wange kullert. Für einen Moment versucht sie sich wieder zu beruhigen.

„Heute ist mein 21. Geburtstag" etwas verwirrt das ihr eigener Geburtstag so viel Trauer in ihr auslöst, versuche ich geduldig auf ihre weitere Erklärung zu warten. Weitere Tränen bahnen sich ihre Wangen herunter. Ihre Atmung wird wieder unregelmäßig und sie droht erneut in ihrer Trauer zu versinken. In der Hoffnung ihr zur Seite zu stehen, rücke ich noch ein Stück näher zu ihr und lege meinen Kopf auf ihre Schulter.

„Er hat immer gesagt, dass er mir offiziell einen Antrag machen wird an meinem 21. Geburtstag" wimmelt sie und ich habe Schwierigkeiten ihre Worte zu verstehen.

Da Aris erst nach der letzten Auslese mit dem 20 Lebensjahr heiraten dürfen ist es oft so, dass sie sich kurz darauf verloben und dann auch bald schon heiraten. Vor meinen Augen tauchen wieder die Bilder aus Brinton auf, als ich sie das erste Mal mit Lincoln sah. Aber auch wie schwer ihr der Abschied damals viel. Man konnte sehen wie sehr sie sich lieben.

Heute ist für sie ein Trauertag nicht nur weil sie den Geburtstag nicht mit dem geliebten Menschen verbringen kann, sondern auch das Scheitern was eine schöne Ehe hätte werden können.

Ich ziehe sie erneut in eine Umarmung, da mir keine Worte einfallen um sie zu trösten und streiche ihr über den Rücken. Für beinahe eine Stunde verharren wir in der Position. Als plötzlich die Türe aufgeht und Kalea hineintritt.

Ihre Freude ändert sich schnell zu Verwirrung als sie Rosalee weinend in meinen Armen sieht. Ohne ihren normalen Wort-Wasserfall setzt sie sich schweigend zu uns. Dicht kuschelt sie sich an das weinende Mädchen und streicht ihr ebenso tröstend über den Rücken. Bis zum Abendessen verharren wir so auf dem Bett.

„Danke" schnieft Rosalee als sie sich aus unserer Umarmung windet. „Ich hab euch lieb" sagt sie nun mit einem Lächeln, das jedoch nicht die Trauer auf ihrem Gesicht überspielen kann.

„Wir haben dich auch lieb" sagen Kalea und ich fast gleichzeitig. Nachdem sich Rosalee etwas kaltes Wasser ins Gesicht spritzt, um nicht ganz so zerknittert auszusehen, eilen wir zum Abendessen. Wo wir uns heute an einen der hinteren Tische setzen um auf weniger fragende Blicke zu treffen.

Nach dem Essen geht es Rosalee bereit sichtlich besser und die erste Trauer ist langsam verflogen. Wie sie mich gebeten hat verheimliche ich den Grund ihrer Trauer vor Kalea. Wären Kalea zu ihrer Lerninhalt bei Madam Pilo eilt gehen Rosalee und ich gemütlich zu Herrn Falks.

„Wenn du möchtest erkläre ich ihm, dass es dir nicht gut geht?" biete ich ihr an. Doch sie lehnt das Angebot ab. Was ich etwas erleichtert akzeptiere, da ich keine Ahnung habe wie ich Herr Falk davon hätte überzeugen können nicht in einen Tobsuchtsanfall zu verfallen.

Im Saal angekommen muss ich erschreckend feststellen, dass auch wieder der Prinz sich dem Unterricht anschließt. Tief Atme ich ein und aus, um mein Missfallen zu unterdrücken als Jayden auf mich zu läuft und mir seine Hand reicht.

„Darf ich bitten" sagt er mit einem schelmischen Grinsen und für einen Bruchteil einer Sekunde muss ich lächeln. Er scheint Rosalees verweintes Gesicht nicht zu bemerken denn seine ganze Aufmerksamkeit gilt mir. Als mir erneut einfällt das ich den Prinzen sehe.

„Aber der Prinz..." Jayden unterbricht mich bevor ich meine Zweifel äußern kann.

„Ist heute nicht deinetwegen hier" erklärt er beinahe erleichtert. Auch ich entspanne mich erneut und meine Gedanken kehren zu Rosalee zurück die immer noch neben mir steht. Sie wirkt heute so verloren. Doch sie hat sich eine neutrale Miene aufgesetzt. Diese verhüllt das Geschehen der letzten Stunden erfolgreich was mich jedoch etwas mehr bestürzte. Sie ist wirklich sehr gut darin ihre wahren Gefühle zu verschleiern.

„Kommst du klar?" frage ich sie leise, so das Jayden es nicht hört.

Tapfer nickt sie als sie auf ihren Tanzpartner zugeht und ein halbherziges Lächeln aufsetzt. Zu Lieben bedeutet zu Leiden. Meine Aufmerksamkeit schweift wieder zu Jayden der immer noch mit erhobener Hand vor mir steht. Ich ergreife sie schnell und wir stellen uns in Ausgangsposition für den heutigen Tanz. Wenige Momente später ertönt auch schon die Melodie und wir setzen uns in Bewegung.

Meine Gedanken schwirren wild in meinem Kopf und von Konzentration ist keine Spur. Rosalees Leiden, schmerz auch mich. Doch die Unfähigkeit ihre Trauer zu lindern oder gar zu vertreiben jagt auch mir einen Stich ins Herz. Unsere Freundschaft ist so feste das selbst mich die Empathie die ich zu dem Mädchen aufgebaut habe beinah beängstigt. Zu Lieben bedeutet zu Leiden, rufe ich mir ins Gedächtnis um etwas Distanz zu waren.

„Emmelin ist alles okay? Du bist heute irgendwie ... nicht bei der Sache?" höre ich Jayden dicht an meinem Ohr flüstern und ich schrecke aus meinen Gedanken.

„Tut mir leid Jayden. Ich bin etwas ... abgelenkt." Ganz kurz hält er inne in seiner Bewegung, ergreift vorsichtig mein Kinn und richtet meinen Blick so, dass ich ihm direkt in die Augen sehen kann. Ganz dicht voreinander stehen nun unsere Gesichter und ich kann seine Wärme auf meiner Haut fühlen. Zu nah, doch ich schrecke nicht zurück. Ganz kurz genieße ich die Zweisamkeit des Momentes.

„Was immer es ist du kannst es mir sagen und ich helfe dir" sagt er sanft und ich schenke ihm ein Lächeln. Die Nähe wird mir auf einmal zu viel und Unbehagen macht sich in mir breit. Ein wenig rücke ich von ihm ab um die Distanz zwischen uns etwas zu vergrößern. Glücklicherweise scheint er es jedoch nicht zu bemerken.

„Danke dir, aber das ist etwas was ich selber klären muss." Er lässt die Hand wieder in meine gleiten und wir setzen den Tanz fort. Ihn scheint es nicht zu stören das ich sein Angebot ablehne und das Gefühl von Unbehagen löst sich wieder in Vertrautheit.

Genau in dem Augenblick, als meine Augen auf die Suche nach Rosalee gehen, treffen sie auf die des Prinzen. Er starrt mich direkt an. Zur Musik tanzt er mit dem rothaarigen Mädchen, seine andere Begleitung, doch seine Konzentration gilt mir. Als ich meine Augen verwirrt zusammen ziehe, scheint er sich aus der Trance zu lösen und richtet seine Aufmerksamkeit erneut seine Tanzpartnerin zu.

Im Laufe der Stunde schaffe ich es mich auf die Schritte zu fokussieren und Jayden übersteht die nächste Stunde ohne weitere Missgeschicke oder von mir auf den Füssen herum getreten zu werden. Jedoch bemerke ich immer wieder wie der Prinz mich beobachtet. Ich schiebe das Verhalten, der Begegnung im Garten zu und versuche es weitestgehend zu verdrängen.

Nach der Tanzstunde bittet Rosalee uns noch gemeinsame Zeit im Garten zu verbringen. Ich vermute um sie noch etwas von ihren Gedanken abzulenken. Ich schlage vor, dass wir in dem großen Vorgarten spazieren gehen. Schnell erzähle ich von meinem Ausflug am Nachmittag aber verschweige den Teil mit der Prinzessin - oder dem Prinz.

Ohne sie überreden zu müssen willigen die beiden ein. Bevor ich es weiß schreiten wir auf den großen Brunnen zu, an dem wir uns niederlassen. Die Sterne blitzen bereits über unseren Köpfen und das Licht des Monds reflektiert in dem plätschernden Wasser. Seichte schimmert es und hat etwas Magisches.

„Wusstest du, dass sich Emmelin echt gut mit den Sternen auskennt" prahlt Jayden als ihm die Stille zu unangenehm wird. Rosalee scheint sichtlich erleichtert und nimmt einen tiefen Atemzug.

„Wirklich? Las mal höheren" will sie mit etwas zu viel Elan wissen und ich sehe ihr an wie dringend sie eine Ablenkung braucht. Sie ist den Tränen erneut nahe.

„Also gut unter einer Bedingung..." sage ich, als ich plötzlich eine Idee habe. Ich stehe auf und gehe auf eine kleine Grünfläche zu. Langsam setze ich mich hin und lege mich danach auf den Rücken.

„Ihr müsst euch hier neben mich legen." Ich kann Jayden auflachen hören und auch Rosalee scheint zu schmunzeln. Ohne jeglichen Protest folgen sie meiner Anweisung. Aus diesem Blickwinkel steht der ganze Nachthimmel vor einem offen.

Langsam beginne ich die verschiedenen Sternbilder zu erklären und deute auf die besagten Gebilde. Aufmerksam folgen die beiden meinen Bewegungen und versuchen selber besagte Sternbilder am Nachthimmel zu entdecken. Für eine ganze Weile liegen wir lachend im Gras und nach oben starrend. Ich kann spüren wie die Traurigkeit langsam von Rosalee schwindet. Nachdem ich ihnen alle die mir bekannten Sterngebilde zeige beginnen wir unsere eigene Kreativität freien Lauf zu lassen und neue zu entdecken.

So finden wir, „den faulen Mann" „der große Gärtner" „die zwei Hofdamen" und zuletzt „das alberne Trio" am Nachthimmel. Wie so oft scheint alles um uns herum vergessen und was uns bleibt ist der Moment. Und der Moment ist gut.

Tief ziehe ich die kalte Nachtluft in mich ein. Für einen Augenblick schließe ich die Augen und stelle mir vor, das mein Vater bei mir ist und obwohl der Gänsehaut breitet sich eine angenehme Wärme in mir aus.

„Emmelin schläfst du?" dringt Jaydens Stimme zu mir vor und ich öffne schnell meine Augen. Für einen Moment hatte ich tatsächlich das Gefühl ganz nah bei meinem Vater zu sein. Die plötzliche Realität verscheucht die Wärme in mir.

„Nein. Aber ich glaube es ist Zeit fürs Bett. Immerhin wachsen die Pflanzen ja nicht von selbst" gebe ich neckisch Jaydens Worte aus ersten Begegnungen wieder. Mühsam setze ich mich auf. Hinter mir höre ich die zwei auflachen und kurz darauf ebenfalls aufsetzend.

„Das hat gut getan" kommentiert Rosalee nun mit einer festeren Stimme und einem ehrlichen Lächeln.

Wir helfen uns gegenseitig auf und mit zügigen Schritten eilen wir auf den Palast zu. Jedoch bleibt Jayden vor der Türe stehen und verwundert blicke ich zu ihm.

„Was ist?" Mit meiner Frage ernte ich erneutes Lachen von ihm.

„Die Schlafsäle der Ramir sind nicht im Palast" erklärt er belustigt. Und zum ersten Mal wird mir bewusst, dass ich mich nie gefragt habe wo sein Schlafplatz sich befindet. Ich bin immer davon ausgegangen das er in einem Teil des Palastes ist. Ohne weitere Erklärung verschwindet er um die Ecke und Rosalee zieht mich durch die Türe.

Auch heute finden wir Kalea bereits schlafend vor. Weshalb wir uns leise ins Bett legen und flüsternd eine gute Nacht wünschen.

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