Das verlorene Mädchen
Hallo, meine Lieben :) So, ich hoffe ihr seid in Leselaune, denn heute gibt's nochmal zwei Kapitel und morgen...dann den finalen Abschluss ;) Also begleitet unsere Charaktere auf dem Weg zum Finale und ich hoffe, es wird euch gefallen ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Das verlorene Mädchen
Dark Kyra PoV
,,NNNNEEEEIIIINNNN!!!!"
Ich schrie und spürte, wie sich mit einem Schlag, sämtlicher vergessener Schmerz in mein Innerstes katapultierte. Mein Herz brach entzwei, meine Seele zersplitterte und meine Macht explodierte von innen aus mir heraus.
Emma wurde durch die Wucht meiner Macht zurück katapultiert und landete ein gutes Stück entfernt von mir, doch sie rappelte sich gleich wieder auf.
Allerdings bekam ich das nur am Rande mit, denn in dem Moment zersprengte mein Schmerz die Erinnerung und die Realität kam wieder zum Vorschein. Und in der befanden wir uns wieder auf Coruscant, wo der Kampf zwischen Gut und Böse immer noch inne gehalten hatte und ich spürte, wie sämtliche Blicke von den anderen nach wie vor auf Emma und mir lagen.
,,LASS ES ZU, SYDNEY!", brüllte sie mir aus Leibeskräften entgegen und ich spürte, wie in mir ein entsetzlicher Konflikt entfacht wurde.
Hass gegen Güte...Wut gegen Hoffnung und letztendlich Furcht gegen Trauer und Verzweiflung! All diese Emotionen spürte ich auf einmal und sie drohten, mich zu überwältigen. Mein ehemaliges Ich kämpfte sich immer wieder nach oben durch und wollte mich dazu zwingen aufzugeben.
Für einen Moment gewann Dark Kyra jedoch wieder die Oberhand und mein Blick schnellte zu Emma, die aber auf alles gefasst war. Und so richtete sie ihre rechte Hand im gleichen Augenblick gegen mich, als ich meine Hand auf sie richtete. Die Macht von uns beiden traf aufeinander...kollidierte und der Schub entfernte uns mehrere Meter voneinander.
,,SYDNEY, DU MUSST ES FÜHLEN!"
Emma sah mich verzweifelt an und ich konnte spüren, wie sie alle Mühe hatte, ihre Macht gegen meine aufrecht zu erhalten. Und ihre Worte zeigten Wirkung, denn immer wieder war ich kurz davor aufzugeben, entschied mich jedoch immer im letzten Moment dagegen. Bis Emma mit einem Mal noch einen weiteren Schub gegen mich richtete und mit ihren nächsten Worten in mein Innerstes drang.
,,DENK AN DARIAN...DU MUSST ES FÜHLEN!"
Die Wiederholung dieses Satzes brachte die entscheidende Wende. Ich spürte, wie die helle Seite über die Dunkle siegte und als das geschah, brach die Verbindung zwischen Emma und mir mit einem Schlag ab. Wir beide wurden zurückgeschleudert und ich spürte, wie ich knallhart auf dem Boden aufschlug.
Für einen kurzen Moment blieb ich liegen und spürte, wie alles in meinem Innersten förmlich wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach. Jede Mauer, die ich errichtet hatte, stürzte ein und ich war wie gelähmt, ehe ich mich langsam aber sicher etwas aufrichtete. Ich stand auf, doch dann fiel mein Blick auf die Truppen des Imperiums und das Schlachtfeld, in welches sich Coruscant verwandelt hatte. Schockiert wich ich zurück und hatte das Gefühl, jeden Augenblick von dem Chaos in meinem Inneren überwältigt zu werden.
,,Oh, nein. Was...was habe ich getan?"
All die Erinnerungen stürzten nun auf mich ein und ich ging verzweifelt auf die Knie, wo ich erst wahrhaftig realisierte, was ich für Taten verrichtet und dadurch alles zerstört hatte. Und erst jetzt bemerkte ich, dass die Blicke eines jeden Einzelnen auf mich gerichtet waren und das verstärkte meine Schuldgefühle gleich noch mehr, die ohnehin schon ein gigantisches Ausmaß angenommen hatten. Meine Augen füllten sich mit Tränen und durch den Schleier sah ich verschwommen, wie Emma langsam aber sicher auf mich zukam.
,,Sydney?"
Meinen Namen aus ihrem Mund zu hören, versetzte mir eine Gänsehaut und ich konnte ihr nicht einmal in die Augen sehen. Was hatte ich ihr und allen anderen denn nur angetan? Ich war ein Monster! Ein grausames, brutales und rachsüchtiges Monster, was über Leichen gegangen war und all das nur, um die eigenen Ziele zu erreichen.
,,Sydney...wie...wie fühlst du dich?", fragte Emma und kniete sich vor mich, während ich vor mich hin starrte und sichtlich unter Schock stand.
,,Was...was hab ich nur getan? Ich...ich habe euch getötet. Ich hab' euch alle getötet."
,,Hey, ganz ruhig...du wirst von deinen Gefühlen überwältigt, die du so lange ausgesperrt und von dir gewiesen hast."
Ich konnte ihr nicht antworten, denn ich war einfach zu erschüttert von mir selbst und wahrscheinlich hätte ich noch ewig da gesessen, wenn in diesem Moment nicht eine schwere Erschütterung durch den ganzen Planeten gegangen wäre und die Aufmerksamkeit von allen um mich herum auf sich gezogen hätte.
,,Was zum Teufel geht hier vor sich?", brachte doch allen Ernstes mein eigentlich verstorbener ehemaliger Meister Windu hervor, als Luke ihm die Antwort auch schon lieferte.
,,Das ist der Fluch. Das Zepter katapultiert ihn in die Galaxis und zerstört das Universum."
,,Wir müssen das beenden, bevor es noch alles in Schutt und Asche legt.", kam es von Obi-Wan und mein Blick richtete sich zum blutroten Himmel.
Ich konnte spüren, wie sich der Fluch langsam aber sicher begann auszubreiten. Weit entfernte Sternensysteme hatte er schon vernichtet und es würde nicht mehr lange dauern, bis er alles um Coruscant herum zerstört hatte. So hatte Dark Kyra es ja geplant. Hatte sich, das Imperium und die schwarze Legion an das Zepter und den Fluch gebunden, um den Fortbestand der dunkeln Seite zu sichern. Nur die Stärksten sollten überleben!
,,Es ist zu spät. Wir können es nicht mehr aufhalten.", sagte Anakin alarmiert, aber dann hob ich den Kopf und sah die anderen vielsagend an.
,,Ehrlich gesagt...doch."
,,Und wie?"
Obi-Wan sah zu mir und ich hatte schwer damit zu kämpfen, ihm überhaupt in die Augen sehen zu können. Ich hatte ihm und den anderen so viel Leid angetan, dass es geradezu unerträglich war, ihnen gegenüberzustehen. Aber jetzt hatte ich die Chance, etwas wieder gutzumachen und deshalb schaute ich entschlossen in die Runde.
,,Jede Macht, egal wie stark sie auch sein mag...braucht eine Schwachstelle. Es muss immer ein Gleichgewicht geben. Aus diesem Grund...wurde eure Tochter auch so stark geboren. Die Macht brauchte das perfekte Gegenstück...gegen das pure Böse.", erklärte ich und nun spürte ich den niedergeschlagenen Blick von Mina auf mir.
,,Du bist nicht das pure Böse, Sydney."
,,Aber was war ich, Mina. Und nichts, was du oder die anderen sagen, kann daran etwas ändern. Und euch trifft keine Schuld an dem, was ich getan habe...es ist ganz allein meine. Denn ich selbst habe die dunkle Seite gewählt...das war meine Entscheidung."
Mina sah mich verzweifelt an, aber ich konnte ihr auch ansehen, dass sie diesbezüglich etwas erleichtert war. Denn mir selbst war klar, dass sie sich Vorwürfe gemacht haben musste bezüglich dessen, was mit mir passiert war. Das war einfach Minas Art und ich konnte es ihr ansehen. Nun aber holte mich Luke in die Gegenwart zurück, der mich abwartend ansah.
,,Wie können wir den neuen Fluch aufhalten, Sydney?", wollte er wissen und ich zögerte, ehe ich den anderen einen vielsagenden Blick zuwarf.
,,Ihr müsst mich töten!"
Die Fassung entgleiste den anderen und sie starrten mich entsetzt an. Ich war diesbezüglich etwas überrascht, denn nach allem, was ich ihnen angetan hatte, da hatte ich nicht damit gerechnet, dass diese Tatsache sie so schockieren würde. Aber offenbar tat es das und Mina war die Erste, die strikt dagegen war.
,,Was? Nein, das werden wir ganz sicher nicht!", entgegnete sie, aber ich widersprach ihr.
,,Doch, das müsst ihr. Ihr habt keine Wahl."
,,Man hat immer eine Wahl!", bekräftigte Obi-Wan, doch ich schüttelte den Kopf.
,,Diesmal nicht! Die Finsternis wird die Galaxis zerstören und alles und jeden töten. Und ihr könnt das nur verhindern, wenn ihr mich und damit auch diesen Fluch zerstört...das gesamte Imperium und meine Schüler...ein für alle Mal. Aber nur Emma kann das tun."
Alle Blicke richteten sich nun auf die Tochter von Mina und Obi-Wan, die neben ihrem Vater stand und nun wie erstarrt wirkte. Völlig perplex und entsetzt zugleich, blickte sie mich an und schien nicht zu wissen, wie sie sich verhalten sollte.
,,Was? Warum ich?"
,,Du bist die Einzige, die das kann. Denn du bist die Einzige, die selbst stärker ist als ich. Du wurdest so geboren und du wirst es immer in die tragen. Zwar hat die Prophezeiung euch Drei zu Auserwählten auserkoren, aber du bist diejenige, die dazu bestimmt ist, mich zu besiegen. Und dieses Mal...muss die Prophezeiung sich erfüllen, Emma. Also, tu es. Nutze deine Macht und setze allem Bösen ein Ende. Das ist deine Bestimmung...das ist dein Schicksal.", sagte ich und sie sah mich verzweifelt an.
,,Wir müssen dich doch irgendwie retten können."
,,Du hast mich schon gerettet, Emma. Jetzt musst du alle anderen retten.", erwiderte ich, als Anakin mir einen ernsten Blick zuwarf.
,,Wir töten niemanden vorsätzlich, Sydney."
,,Ich bin schon tot, Anakin. Oder ich sollte es zumindest sein. Damals auf Mustafar...da hätte ich schon sterben sollen, aber ich habe überlebt. Und ich habe euch allen nur Schmerz, Verlust und Leid zugefügt...das war falsch. Es ist besser...wir beenden es."
Ich starrte auf den Boden und wusste, dass es die einzig richtige Entscheidung war. Natürlich fürchtete ich mich vor dem Tod, aber die Furcht war längst nicht so groß wie die Gewissheit, dass es ein Ende sein würde. Ein Ende von dem Leid, welches ich meinen einstigen Gefährten beschert hatte und von dem Leid, was mir selbst widerfahren war. Ich würde sterben, aber ich wäre frei und diese Tatsache war stärker als meine Angst vor dem Tod.
,,Wie kann das besser sein, Sydney? Wie kann dein Tod das Richtige sein?", brachte Mina hervor und ich sah sie nun zuversichtlich an, während ich sogar ein Lächeln zustande brachte.
,,Mina...du bist wahrhaftig die Prinzessin, die alle stets in dir gesehen haben. Selbst nach allem, was ich getan habe, scheinst du mir helfen zu wollen und du siehst noch immer die, die ich damals gewesen bin...aber das bin ich nicht. Es tut mir leid, aber...deine beste Freundin ist gestorben...schon vor langer Zeit. Und zwar an dem Tag, an dem auch Darian gestorben ist. Schlimm genug, dass ich ihn nie wiedersehe, aber ich werde nicht zulassen, dass du noch mehr leiden musst. Mein Weg endet hier...aber deiner nicht. Du hast eine Familie und die braucht dich. Es tut mir leid, dass ich euch auseinander gerissen habe, aber nun werde ich euch nicht länger im Weg stehen.", sagte ich und zögerte kurz, ehe ich mich an Obi-Wan wandte. ,,Ich habe kein Recht, dich darum zu bitten, aber kannst du mir etwas versprechen?", fragte ich und als er nickte, deutete ich auf Mina und auf Emma. ,,Pass gut auf sie auf. Sie sind deine Familie und Familie...ist das Wichtigste. Wenn sie fort sind...dann hat dein Leben keinen Sinn mehr."
Ich wusste jetzt nicht, ob ich mehr zu Obi-Wan oder zu mir selbst sprach, aber das war auch nicht wichtig. Denn es war die Wahrheit und ich sah nun wieder zu Obi-Wan, der kurze Blicke zu Mina und Emma warf, ehe er seinen Blick wieder auf mich richtete und entschlossen nickte.
,,Das werde ich."
Er brachte sogar ein schwaches Lächeln zustande und ich erwiderte es. Ja, Obi-Wan würde Mina beschützen und auch Emma wäre sicher. Denn wenn mein Leben und damit auch der Fluch endeten, dann war auch das letzte Böse besiegt, denn dann gab es die Sith nicht mehr. Das Imperium war gefallen und die Galaxis würde frei sein. Frei von Finsternis und frei von dem wahren Bösen...frei von mir.
,,Sydney!"
Die Stimme von Mace Windu riss mich aus meinen Gedanken, denn er deutete auf den Fluch, der sich nun weiter ausbreitete und mir war klar, dass uns die Zeit davonlief. Mein Blick richtete sich auf Emma und die schien zu spüren, dass es jetzt kein Zurück mehr gab.
,,Emma, wir haben keine Zeit mehr. Du musst es tun...jetzt sofort."
Die junge Jedi schluckte schwer und zögerte. Sie wollte es nicht tun, das spürte ich und man sah es ihr auch deutlich an. Hilfesuchend sah Emma zu ihrem Vater, der ihr daraufhin eine Hand auf die Schulter legte und kaum merklich zunickte. Dann kam Emma auf mich zu und sie warf mir einen verzweifelten Blick zu.
,,Ich will das nicht tun."
,,Das weiß ich, aber du musst.", erwiderte ich, woraufhin sie traurig nickte, aber mich dann noch einmal zuversichtlich ansah.
,,Aber vorher sollst du noch etwas wissen, Sydney. Der Grund, warum ich dich gerettet habe...dass ich überhaupt wusste, WIE ich dich retten konnte...das war Darian. Er hat es mir gesagt und...er liebt dich immer noch. Trotz allem, was du getan hast."
Ungläubig sah ich Emma an, denn ich konnte kaum glauben, was ich da hörte. Ich wusste nicht, ob es die Wahrheit war oder ob sie das jetzt nur sagte, um mich aufzubauen, aber ich war ihr dennoch dankbar dafür. Und es machte die Gewissheit erträglicher, dass ich Darian niemals wiedersehen würde. Er war tot und auch mein Leben würde jetzt enden. Doch während er mit Sicherheit an einem besseren Ort war, so würde mich mein Weg geradewegs dorthin führen, wohin es auch Darth Maul und alle anderen Sith verschlagen hatte: direkt in die Hölle!
,,Danke, Emma...das bedeutet mir viel.", brachte ich hervor und sie lächelte leicht, ehe sie nickte.
,,Ich weiß."
Ihr standen doch wahrhaftig Tränen in den Augen und in diesem Moment wusste ich, dass sie viel zu gut für diese Welt war. Sie besaß das gleiche goldene Herz wie ihre Mutter Mina und die gleiche Güte wie ihr Vater. Viel zu lange hatte ich das alles mit Hass betrachtet und mich hinter der bösen Dark Kyra versteckt, die fast alles zerstört hätte, was noch von der guten Seite übrig war.
Emma hob langsam ihre rechte Hand, die sie auf mich richtete und ich spürte, dass sie es nicht tun wollte. Aber es gab keinen anderen Weg, weshalb ich ihr zunickte und ein zuversichtliches Lächeln zuwarf.
,,Es ist okay. Du kannst das."
Und dann ließ sie ihre Macht in mich hineinfließen. Es war wie ein langer warmer Stromlauf, der mich traf und sich langsam aber sicher in meinem ganzen Körper ausbreitete. Er würde mich töten und mit mir auch das Imperium und die schwarze Legion. Ich konnte spüren, wie sie alle um mich herum schwächer wurden und der Fluch zog sich in der gesamten Galaxis zurück- direkt zum Zepter, welches von dem Rückschlag seines eigenen Lichtstrahls getroffen wurde und von selbst explodierte.
Der Tempel stürzte in sich zusammen und die imperialen Truppen zerfielen zu Asche. Meine Schüler wurden von der Macht getroffen und ebenfalls mit fortgerissen. Und als ich spürte, dass mein Herz langsam aber sicher kapitulierte, brachte ich nur noch einen einzigen Satz hervor.
,,Darian, ich liebe dich!"
Und dann versetzte mir die Macht von Emma den Gnadenstoß, durch den mein Herz mit einem Schlag verstummte. Mein letzter Blick lag auf Emma, Mina und meinen ehemaligen Gefährten, ehe ich zu Boden ging und die endlose Finsternis mich für alle Zeiten empfing.
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