Wo ist Mina?
Wo ist Mina?
Obi-Wan PoV
Obi-Wan hatte das Versteck erreicht und nun ging er mit Bail Organa und Yoda durch die Gänge des Raumschiffes, auf welches sie sich alle zurückgezogen hatten.
,,Wie viele Jedi haben sonst noch überlebt?", fragte Obi-Wan, doch Yoda schüttelte den Kopf.
,,Gehört von niemandem wir haben."
,,Ich habe gesehen, wie tausende von Angreifern den Jedi-Tempel gestürmt haben. Da begab ich mich auf die Suche nach Yoda.", entgegnete Bail und deutete auf den Jedi-Großmeister, während Obi-Wan ihn fragend ansah.
,,Gibt es irgendwelche Nachrichten aus dem Tempel?"
,,Einen verschlüsselten Aufruf zur Rückkehr, wir erhielten.", erwiderte Yoda und Bail nickte zustimmend.
,,Alle Jedi werden aufgefordert zum Tempel zurückzukehren. Es heißt, der Krieg sei zu Ende."
,,Nun, dann müssen wir dorthin. Wer jetzt dem Aufruf folgt, wird in die Falle laufen und getötet werden.", sagte Obi-Wan entschlossen und Yoda nickte verständlich.
,,Die Verschlüsselung zu ändern, dein Wunsch ist. Nicht wahr?"
,,Ja, Meister! Es steht zu viel auf dem Spiel!"
Obi-Wan wollte so viele Jedi wie möglich retten, solange er noch konnte. Doch er wollte auch wegen etwas anderem nach Coruscant. Er wollte unbedingt zu Mina! Sie machte sich sicherlich schreckliche Sorgen um ihn und er hatte ihr immerhin versprochen, zu ihr zurückzukehren. Doch das konnte er Meister Yoda natürlich nicht sagen. Und er wollte wissen, ob es ihr gut ging.
,,Dem stimme ich zu. Und etwas mehr Wissen, könnte unseren Weg erleuchten.", schloss sich Yoda schließlich der Meinung von Obi-Wan an.
,,Ich werde uns einen Flug nach Coruscant organisieren.", meinte Bail Organa und verschwand Richtung Cockpit.
Obi-Wan sah ihm noch nach und dann kehrten seine Gedanken wieder zu Mina zurück. Er hoffte inständig, dass es ihr gut ging und er würde sie auf jeden Fall in Sicherheit bringen. Denn, was auch immer wahrhaftig hier vor sich ging...er würde sie nicht schutzlos auf Coruscant zurücklassen.
Er war so in seinen Gedanken vertieft, dass er leicht zusammenzuckte, als Yoda sich räusperte und er bemerkte, wie der grüne Großmeister ihn eindringlich ansah.
,,Sorgen um Prinzessin Mina, du dir machst.", sagte Yoda und Obi-Wan nickte zögerlich.
,,Ja, Meister!"
,,Stark sie ist und schon Schlimmeres überstanden, deine Frau hat."
,,Ja, das stimmt, aber ich..."
Obi-Wan hielt inne und starrte Meister Yoda entgeistert an. Hatte er gerade deine Frau gesagt? Ungläubig sah er den Jedi-Großmeister an und wusste nicht, was er sagen sollte. Aber das war auch nicht nötig, denn Yoda sah ihn vielsagend an und schmunzelte.
,,Nicht nötig, deine Gefühle zu verbergen, Obi-Wan. Von ihnen längst wissen, ich tue."
Obi-Wan war immer noch sprachlos und wusste einfach nicht, was er erwidern sollte. Hatte Yoda etwa schon die ganze Zeit von ihm und Mina gewusst? Dann war das ganze Versteckspiel im Grunde umsonst gewesen. Obi-Wan fand endlich seine Fassung wieder und schüttelte ungläubig den Kopf.
,,Meister Yoda, ich...", setzte er an, doch Yoda winkte ab.
,,Deine Sorgen unbegründet, sie sind. Stärker als die Macht selbst, diese Liebe ist. Teil der Prophezeiung...sie ist."
Nun war Obi-Wan noch mehr verwirrt, denn ihm war dieser Gedanke gar nicht gekommen. Natürlich hatte er sich früher des Öfteren gefragt, warum er sich verbotener Weise in Mina verliebt hatte, doch es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass es mit der Prophezeiung zusammenhängen könnte. Aber jetzt ergab es auch Sinn, dass die Macht persönlich, Mina gegenüber erwähnt hatte, dass ihre ungeborene Tochter die neue Hoffnung sein sollte. Doch, was hatte das zu bedeuten? Mina und Sydney waren doch die Auserwählten, weshalb sollte dann eine neue Hoffnung gebraucht werden?
Obi-Wan war nachdenklich geworden und diese Sache ließ ihn nicht mehr los. Deshalb zuckte er auch zusammen, als Yoda sich erneut räusperte und ihn somit aus den Gedanken riss.
,,Aufbrechen nach Coruscant, wir müssen."
,,Ja, Meister!", stimmte Obi-Wan zu und Yoda ging voraus.
Für einen Moment blieb Obi-Wan noch stehen und sah ihm nach. Er wusste es! Er wusste von ihm und Mina und wahrscheinlich auch von ihrer ungeborenen Tochter. Mit einem Mal war Obi-Wan erleichtert, denn er war froh, dass er seine Beziehung zu Mina nun nicht länger verstecken musste. Denn, wenn Yoda nichts dagegen einzuwenden hatte, dann würde alles gut werden...dessen war er sich sicher!
***
Als sie Coruscant erreichten, warfen sowohl Obi-Wan, als auch Yoda bereits nachdenkliche und sorgenvolle Blicke zum Jedi-Tempel. Noch immer stiegen Rauchwolken auf, die auf den vergangenen Angriff hindeuteten und es war ungewiss, wie viele Jedi überlebt hatten. Die Stimme des Piloten riss die Jedi aus ihren Gedanken, als er sich an Bail Organa wandte.
,,Eine Mitteilung aus dem Büro des Kanzlers!"
,,Auf den Monitor!", ordnete Bail an und der Pilot nickte.
,,Ja, Sir!"
Er drückte auf einen Knopf und schon erschien ein Hologramm, welches ein Mitglied des Senats zeigte.
,,Senator Organa, der oberste Kanzler legt Wert auf Eure Anwesenheit bei einer Sondersitzung des Senats.", teilte er mit und Bail nickte zustimmend.
,,Ich werde dort sein!"
,,Er wird Euch erwarten!", sagte der Botschafter noch, ehe das Bild verschwand und Bail sich an die beiden Jedi wandte.
,,Das könnte eine Falle sein.", meinte er, doch Obi-Wan schüttelte den Kopf.
,,Das glaube ich nicht! Der Kanzler ist sicher nicht in der Lage, tausende von Sternensystemen zu kontrollieren, ohne einen intakten Senat."
,,Wenn einberufen eine Sondersitzung des Senats ist, einfacher der Weg in den Jedi-Tempel für uns wird sein!"
***
Nachdem Bail Organa sich auf den Weg zu der Sondersitzung gemacht hatte, waren Obi-Wan und Meister Yoda direkt in den Jedi-Tempel gestürmt. Und nun lieferten sich die beiden verbliebenen Jedi, ein schweres Gefecht gegen die Klonkrieger, welche den Tempel eingenommen hatten.
Blasterschüsse wurden auf die beiden Jedi abgefeuert, doch Obi-Wan und Yoda konnten sie geschickt abwehren und nach und nach, fielen ihnen die Klonkrieger zum Opfer. Und als sie auch den Letzten niedergestreckt hatten, deaktivierten sie ihre Lichtschwerter und begaben sich ins Innere des Tempels, wo sich ihnen ein entsetzlicher Anblick des Schreckens darbot.
Unzählige Jedi lagen tot am Boden und auch die Padawane und Jünglinge waren dem grausamen Attentat zum Opfer gefallen. Nicht ein Jedi hatte überlebt und das Bild, welches sich den beiden Jedi darbot, erschütterte Obi-Wan bis ins Mark.
,,Nicht einmal die Jünglinge haben überlebt!", stellte er niedergeschlagen fest und Yoda senkte schmerzerfüllt den Blick.
,,Nicht von Klonkriegern getötet...dieser Padawan wurde...sondern durch ein Laserschwert er starb."
Obi-Wan beugte sich zu den toten Jünglingen rüber, betrachtete ihre Leichnamen und stellte schockiert fest, dass Yoda Recht hatte. Fassungslos sah er den Großmeister an und fragte sich, wer nur für dieses Blutbad verantwortlich war.
,,Wer? Wer könnte so etwas nur tun?"
Yoda antwortete nicht, sondern wandte den Blick schmerzerfüllt ab. Obi-Wan sah ihm nach, als der Großmeister durch die Gänge ging. Doch dann machte sich der Jedi auf den Weg, um die Verschlüsselung zu verändern. Denn er machte sich nicht nur Sorgen um Mina, sondern auch um Anakin. War sein ehemaliger Schüler dem Angriff auch zum Opfer gefallen? Und was war mit Minas Freundin Sydney? Obi-Wan hoffte, dass ihr und Anakin nichts widerfahren war und deshalb beeilte er sich, um den Rückruf für die Jedi umzuändern.
Er hörte nach einigen Minuten Schritte und hob den Kopf, als Yoda sich wieder zu ihm gesellte und ihn erwartungsvoll ansah.
,,Ich habe den Code rekalibiriert und alle überlebenden Jedi gewarnt, nicht hierher zu kommen.", teilte er Yoda mit, der verständlich nickte.
,,Für die Klone...eine lange Zeit, es wird brauchen, die Rekalibrierung zu entdecken."
Obi-Wan vollendete sein Werk, ehe er an die Seite von Yoda trat und sie sich Richtung Ausgang begaben. Allerdings hielt Obi-Wan inne, als er an der Station der Sicherheitsüberwachungshologramme vorbeiging und richtete seinen Blick auf die Bänder der Überwachung.
,,Wartet, Meister! Es gibt da etwas, das ich wissen muss.", sagte er und Yoda sah ihn eindringlich an.
,,Wenn die Sicherheitsaufzeichnungen du dir ansiehst, nur Schrecken und Schmerz...du wirst finden."
,,Ich muss die Wahrheit erfahren, Meister!"
Es ließ ihn das Gefühl nicht los, dass er wissen sollte, wer hinter dem grausamen Attentat steckte. Seine schlimmste Befürchtung war, dass es einen Verräter unter den Jedi gabt und als er das Hologramm zum Zeitpunkt des Angriffes zurückspulte und sich ihm die Wahrheit offenbarte, entgleiste ihm jegliche Fassung aus dem Gesicht.
Das Hologramm zeigte, wie Minas beste Freundin Sydney, mit ihrem Laserschwert einen Jüngling nach dem anderen niederstreckte. Ausdruckslos und in Rage, ging sie auf die wehrlosen kleinen Jedi-Schüler los und tötete sie ohne Gnade.
,,Das ist nicht möglich!", brachte Obi-Wan entsetzt hervor und schaltete schließlich das Hologramm aus. ,,Ich kann mir das nicht länger ansehen."
Er rang um Fassung, dass ausgerechnet Sydney für dieses grausame Massaker verantwortlich war und er machte sich nun noch mehr Sorgen um Mina und auch um Anakin, von dem er immer noch nichts gehört hatte.
,,Vernichten, die Sith...wir müssen!", sagte Yoda entschlossen und Obi-Wan nickte kaum merklich. ,,Sydney finden...du musst!"
,,Ich habe keine Ahnung, wohin der Imperator sie geschickt hat. Ich weiß nicht, wo ich sie suchen soll. Es sei denn, sie ist..."
Obi-Wan hielt inne und erstarrte. Sydney mochte vielleicht zur dunklen Seite übergelaufen sein, doch er bezweifelte, dass sie Mina einfach so zurücklassen würde. Immerhin waren sie die besten Freunde und Obi-Wan befürchtete das Schlimmste.
,,Nein!", brachte er hervor, doch er war bereits losgelaufen und ließ Yoda zurück, der sich ohne Zweifel um Kanzler Palpatine persönlich kümmern würde.
***
Während Yoda sich bereits auf die Suche nach Darth Sidious machte, rannte Obi-Wan zum Quartier von sich und Mina. Er musste sie warnen, bevor Sydney bei ihr war. Was war nur aus der besten Freundin seiner Frau geworden? Ein Monster, welches unschuldige wehrlose Jünglinge abgeschlachtet hatte und nun auf der Seite des Bösen stand.
Endlich erreichte Obi-Wan die Wohnung und platzte ins Wohnzimmer. Hektisch sah er sich um und suchte nach seiner Frau.
,,Mina, wo bist du?"
Jedoch bekam er keine Antwort und das beunruhigte ihn zutiefst. Wo war sie nur? Er suchte das ganze Quartier ab, aber von Mina fehlte jede Spur. Ob sie sich mit dem Senat traf? Es konnte gut möglich sein, denn immerhin hatte der Imperator eine Sondersitzung einberufen. Aber Mina stand kurz vor der Geburt und sollte sich deshalb doch eigentlich lieber schonen. Obi-Wan verließ das Quartier, als Senator Organa ihm entgegen kam.
,,Senator Organa, habt Ihr zufällig Mina gesehen?", fragte er, doch der Senator musste ihn enttäuschen, denn er schüttelte den Kopf.
,,Nein! Sie war auch nicht bei der Sitzung des Senats. Normalerweise verpasst sie so etwas ja eigentlich nicht.", erwiderte er und Obi-Wan nickte.
Das war wirklich ungewöhnlich für Mina. Sie nahm ihr Amt als Prinzessin sehr ernst und so eine Sitzung würde sie nie versäumen. Es musste also etwas passiert sein und Obi-Wan bekam Panik. Ob Sydney Mina etwas getan hatte? Aber sie war doch ihre beste Freundin und auch, wenn sie der dunklen Seite verfallen war, so würde sie doch nicht losrennen und Mina etwas antun.
Aber dennoch konnte Obi-Wan spüren, dass etwas nicht stimmte und, dass Mina in Gefahr war. Wäre er doch nur bei ihr geblieben und nicht auf die Mission gegangen. Dann hätte er sie beschützen können.
,,Obi-Wan, ich bin mir sicher, dass es Mina gut geht. Sie ist stark und hat schon Schlimmeres überstanden.", versuchte Bail ihn aufzumuntern, doch Obi-Wan sah ihn unruhig an.
,,Das weiß ich. Es ist nur..."
,,Ihr macht Euch Sorgen um sie. Das ist normal, wenn man jemanden liebt."
Obi-Wan starrte den Senator ungläubig an und wusste nicht, was er antworten sollte. Wusste jetzt etwa auch Bail Organa schon längst, dass er und Mina miteinander verheiratet waren? Der Jedi konnte kaum glauben, dass diese Tatsache offenbar viel offensichtlier war, als er angenommen hatte. Bail schmunzelte, als er den schockierten Blick von Obi-Wan bemerkte.
,,Keine Sorge! Ich habe es niemandem verraten. Aber ich habe schon damals bemerkt, dass Prinzessin Mina und Ihr euch näher steht, als man vielleicht erwartet hätte. Und wenn ich ehrlich bin...ich freue mich sehr darüber. Außerdem, Mina mag vielleicht versucht haben, ihren derzeitigen Zustand zu verbergen, aber ich habe eine gute Beobachtungsgabe."
Obi-Wan war immer noch sprachlos und wahrhaftig geplättet. Dann war seine geheime Beziehung mit Mina also wirklich nicht so geheim, wie sie hätte sein sollen. Aber im Nachhinein war er froh darüber, denn Senator Organa zählte immerhin zu seinen Freunden und so musste er ihm die Situation nicht erklären.
,,Das ist...ähm...ja...", setzte er an, doch er gab es auf, die richtigen Worte finden zu wollen und Bail zuckte mit den Schultern.
,,Macht Euch keine Gedanken darüber, Obi-Wan! Wir müssen jetzt erstmal Mina finden, bevor ihr etwas passiert."
,,Ja! Das müssen wir.", stimmte Obi-Wan sofort zu, als auf einmal Padme auf die beiden zukam.
,,Obi-Wan! Senator Organa!"
,,Senatorin Amidala! Geht es Euch gut? Ihr ward nicht bei der Sitzung und ich habe deswegen schon befürchtet, Euch wäre etwas geschehen.", entgegnete Bail, doch Padme schüttelte den Kopf.
,,Nein, mir fehlt nichts! Außer, dass es langsam anstrengend wird zu laufen.", setzte Padme an und sie sprach damit ohne Zweifel von ihrer Schwangerschaft, welche sie gar nicht mehr zu verbergen versuchte. ,,Aber ich mache mir Sorgen um Mina! Nachdem ich gehört habe, dass die Jedi angeblich die Republik verraten haben sollen, wollte ich nachsehen, ob es ihr gut geht. Aber ich kann sie nicht finden. Habt ihr sie gesehen?"
Sie schaute erwartungsvoll auf die beiden Männer, doch die schüttelten den Kopf. Padme bemerkte den verzweifelten Blick von Obi-Wan und sie legte ihm eine Hand an den rechten Arm.
,,Ihr geht es sicher gut, Obi-Wan!"
,,Ich hoffe, du hast Recht, Padme!", erwiderte er und Bail wollte etwas hinzufügen, als er auf einmal ein Signal vernahm und eine Nachricht abhörte, welche er empfangen hatte.
Er hörte sie ab und sowohl Padme, als auch Obi-Wan sahen ihn erwartungsvoll an, als er das Gerät schließlich sinken ließ und nun ziemlich verwirrt drein schaute.
,,Was ist?", fragte Padme und auch Obi-Wan spannte sich augenblicklich an.
,,Das war der Captain unseres Schiffes. Er sagt, unser Schiff empfängt ein Notfallsignal.", erklärte Bail und Obi-Wan sah ihn irritiert an.
,,Ein Notfallsignal? Von wem?"
,,Das wissen sie nicht. Aber sie wissen, von wo es kommt."
,,Und von wo?", wollte Padme wissen.
,,Vom Mustafar-System!"
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