
Im Schatten des wahren Feindes
Im Schatten des wahren Feindes
Mina PoV
,,Also habe ich das richtig verstanden? Das Orakel hat dir gesagt, die Prophezeiung wird zerbrechen und dann war die Macht persönlich bei dir und sagte, es hätte bereits begonnen?"
Anakin sah mich ungläubig an und ich nickte nur zustimmend. Ich konnte verstehen, dass er wegen der Macht skeptisch war, denn es klang ja auch ziemlich verrückt und abgedreht. Obi-Wan hatte es mir sofort geglaubt, aber ich hatte ihm ja dann auch von jedem Gespräch erzählt, welches ich mit der Macht schon geführt hatte. Zwar hatten wir uns dadurch den gesamten Rest der Nacht um die Ohren geschlagen, aber ich war froh, dass er mich nicht für irre hielt.
,,Das...das klingt echt..."
,,Irre?", vollendete ich den Satz, da Anakin offenbar nicht dir richtigen Worte fand und er nickte.
Padme, die auf dem anderen Sofa saß, hatte ein nachdenkliches Gesicht aufgesetzt und schien die ganze Zeit über die Worte des Orakels nachzudenken, welche ich zum Glück noch halbwegs zusammen bekommen hatte. Ein Wunder, dass ich mir dieses Geschwafel hatte merken können.
Obi-Wan saß neben mir und starrte vor sich hin, wovon ich nicht wusste, ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Aber ich konnte mir da auch keine Gedanken drüber machen, denn Anakin warf schon die nächsten Fragen in den Raum.
,,Aber was bedeutet das jetzt? Ich meine, heißt es, dass Sydney und du dann keine Auserwählten mehr sein werden? Weil eine zerbrochene Prophezeiung ist doch in gewisser Weise ungültig, oder?"
,,Ich weiß es nicht, Anakin! Bedauerlicherweise war das Orakel in diesem Fall auch nicht besonders gesprächig. Es steht ganz offenbar auf große Auftritte und mystische Botschaften.", erwiderte ich und Padme brach schließlich auch ihr Schweigen.
,,Hat die Macht sonst noch etwas zu dir gesagt?"
,,Nicht viel! Nur, dass angeblich unser Kind so etwas wie die neue Hoffnung sein soll. Allerdings weiß ich auch nicht wirklich, was das bedeuten soll. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es wirklich rausfinden will.", erwiderte ich, woraufhin Anakin eine Augenbraue erhob.
,,Willst du nicht wissen, was es damit auf sich hat?"
,,Eigentlich schon, aber ich will noch weniger, dass mein Kind auch ein Leben voller Gefahren oder Bestimmungen hat. Es ist eine schreckliche Bürde für etwas auserwählt zu sein. Ich will nicht, dass es die gleiche Last tragen muss, wie Sydney und ich."
Anakin sah vielsagend zu Padme, die abwesend die Hände auf ihren gewölbten Bauch legte. Sie konnte mich wahrscheinlich besser verstehen, als jeder andere. Obi-Wan, der bisher geschwiegen hatte, stand nun auf und hatte einen ziemlich ernsten Blick aufgesetzt.
,,Vor allem müssen wir erst einmal rausfinden, was den Wandel ausgelöst hat."
,,Was meint Ihr, Obi-Wan?", hakte Anakin nach und Obi-Wan verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Prophezeiungen sind zwar geheimnisvoll und können missverstanden sein, aber dass sie sich ändern oder gar zerbrechen ist ziemlich selten. Es kommt so gut wie nie vor und irgendwas muss passiert sein, was diesen Wandel bewirkt hat."
,,Du meinst, irgendjemand oder irgendwas könnte das beeinflusst haben?", fragte ich und er nickte.
,,Ja, das glaube ich! Und es muss etwas ziemlich Ernstes sein, denn sonst wären kaum das Orakel und die Macht persönlich in der gleichen Nacht zu dir gekommen."
,,Meint Ihr, es war eine Art Warnung?"
Anakin sah seinen ehemaligen Meister erwartungsvoll, aber auch ein wenig zweifelnd an. Obi-Wan schwieg kurz, ehe er nickte. Padme und ich sahen uns an und ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte.
Hatte Obi-Wan Recht? Hatten die Macht und das Orakel mich aufgesucht, um mich zu warnen, was die Zukunft bringen könnte, sollten wir es nicht verhindern? Und selbst wenn es so war...wie sollten wir das anstellen? Wir hatten ja keine Ahnung, wer oder was uns bedrohte und solange wir das nicht wussten, tappten wir im Dunkeln.
,,Was ist, wenn wir es nicht aufhalten können?", warf ich auf einem in den Raum und erntete irritierte Blicke.
,,Wie meinst du das?", wollte Padme wissen und ich stand nun ebenfalls auf, während ich ein paar Schritte auf und ab ging, ehe ich die anderen zweifelnd ansah.
,,Wir wissen weder, was die Worte des Orakels bedeuten, noch, welche Art von Bedrohung die Zukunft in Finsternis hüllen wird. Wir haben keine Ahnung, wer unser wahrer Feind ist und wie wir gegen ihn antreten können. Und solange wir die Antwort darauf nicht haben, glaube ich nicht, dass wir groß etwas ausrichten können."
,,Unser wahrer Feind?", wiederholte Anakin.
,,Ja! Irgendwer muss die Fäden im Hintergrund ziehen. Dooku alle anderen...das waren nur Marionetten. Genauso wie Grievous. Irgendjemand benutzt uns als Schachfiguren für einen teuflischen Plan und ich wüsste gerne, wer das ist, bevor Sydney und ich ihn zur Hölle jagen."
Nun sahen mich die Drei erstaunt an und ich war selbst überrascht über mich. Normalerweise setzte ich ja nicht voraus, jemanden umzubringen, aber mir reichte es auch langsam. Ich hatte keinen Nerv mehr für Prophezeiungen und mystische Rätsel, welche das Orakel mir auftischte. Und ich wollte diese Aufgabe endlich hinter mich bringen.
,,Mina...so viel Ehrgeiz hätte ich dir ja gar nicht zugetraut. Aber ich muss zugeben...die Einstellung gefällt mir.", entgegnete Anakin und grinste ein wenig.
,,Ihr müsst das nicht alleine durchziehen, Mina. Wir helfen Sydney und dir. Das verspreche ich dir.", sagte Obi-Wan und ich warf ihm ein leichtes Lächeln zu.
,,Ich weiß! Aber was ist, wenn ihr das nicht könnt? Es heißt doch, dass nur die Auserwählten diesen Kampf führen können und ich will es endlich hinter mich bringen."
,,Vielleicht können wir euch nicht helfen, den Feind zu besiegen, aber vielleicht, seine Identität ans Licht zu bringen. Dann wisst ihr immerhin, mit wem ihr es zu tun habt.", schlug Padme vor.
,,Ja, das wäre eine große Hilfe!", sagte ich zustimmend und Anakin war nun mit euphorischer Vorfreude erfüllt, denn er grinste breit und warf uns einen entschlossenen Blick zu.
,,Na, dann! Ran ans Werk. Finden wir denjenigen und schicken ihn auf ewig in die Hölle!"
***
,,Das kann so nicht weitergehen! Der Krieg muss enden!"
Ein Senator brüllte schon fast durch den gesamten Saal und ich befürchtete, dass mein Kopf bald explodieren würde. Seit einer knappen Stunde saßen Padme und ich mit dem Senat zusammen und Kanzler Palpatine hatte verkündet, dass die Suche nach Grievous bisher leider noch ohne Erfolg war und der Krieg weiterhin intakt blieb. Daraufhin waren sämtliche Senatoren entsetzt gewesen und nun herrschte eine Stimmung im Saal, als befänden wir uns auf einem Schlachtfeld.
,,Es wird schlimmer.", murmelte Padme neben mir, was ich nur mit einem Nicken quittierte.
Und wir wussten beide, dass sie damit nicht nur den Krieg meinte. Die Spannungen zwischen den Senatoren nahmen zu und ich hatte das Gefühl, als würde sich etwas Böses anbahnen.
,,Wir müssen etwas unternehmen, Padme.", sagte ich leise und sie sah mich zweifelnd an.
,,Und was? Du siehst doch, wohin es führt. Wir sind so gut wie machtlos und der Senat bringt sich bald noch gegenseitig um."
,,Aber so kann es nicht weitergehen!", brachte ich hervor.
,,Man sollte die Separatisten töten!", rief nun ein weiterer Senator.
,,Genau! Jagd sie zum Teufel.", stimmte noch ein Weiterer lautstark zu, doch das reichte mir jetzt und ich stand auf.
,,SEID RUHIG!", brüllte ich nun fast schon selbst und alle starrten mich teilweise schockiert und teilweise erstaunt an, was mich jedoch nicht kümmerte, denn ich würde dem her jetzt ein Ende setzen. ,,Wir werden nicht vorsätzlich morden! Sonst sind wir kein Stück besser als Dooku und all die anderen, die Unschuldige vernichtet haben, um ihre Ziele zu erreichen."
,,Aber dieser Krieg muss enden!", wandte eine Senatorin ein und ich nickte.
,,Dem stimme ich zu! Aber das werden wir nicht schaffen, wenn wir uns auf das Niveau unserer Feinde erniedrigen. Gewalt bringt uns nicht weiter!"
,,Was schlagt Ihr dann vor, eure Hoheit?", erklang nun die kalte Stimme von Kanzler Palpatine und er sah mich erwartungsvoll an, woraufhin ich ihm jedoch nur einen ernsten Blick zuwarf.
,,Wir müssen denjenigen finden, der wirklich hinter all dem steckt."
Nun herrschte Schweigen und einige Senatoren tuschelten untereinander. Ich blieb jedoch vollkommen ernst und sah, wie mich einige mit skeptischen Blicken musterten. Kanzler Palpatine hingegen musterte mich prüfend und schien mich mit seinen Blicken förmlich zu durchbohren. Doch er würde mich nicht einschüchtern. Es wurde Zeit, dass ich dem hier Einhalt gebot. Viel zu lange hatte ich die Entscheidungen von Palpatine nur akzeptiert und nichts dagegen unternommen. Aber damit war jetzt endgültig Schluss! Mein Volk verdiente Frieden und den würde ich ihm beschaffen.
,,Und wie gedenkt Ihr, denjenigen zu finden, Prinzessin Mina? Offenbar scheint derjenige, wer auch immer es ist, gut zu wissen, wie er seine Spuren verwischt und sich im Hintergrund hält. Es gibt jedenfalls keine Hinweise auf den, wie Ihr es nennt, wahren Feind. ", brachte Palpatine hervor.
,,Dann werden wir sie finden! Ich werde nicht länger tatenlos zusehen, wie diese Person unsere Prinzipien zerstört und unser Volk bedroht. Sydney und ich...wir werden ihn finden und vernichten. Unser wahrer Feind mag vielleicht stark sein...aber wir haben etwas, was er niemals haben wird!", entgegnete ich entschlossen, woraufhin Palpatine eine Augenbraue hob.
,,Und das wäre?"
,,Freundschaft, Kanzler Palpatine! Und die wird stärker sein, als alles, was unser Feind zu bieten hat. Denn gemeinsam sind wir stark und zusammen können wir alles schaffen! Das ist es, woran ich glaube und womit wir diesen Krieg beenden können. Geben wir der Galaxis den wohlverdienten Frieden wieder!"
Wieder wurde unter den Senatoren gemurmelt, doch dieses Mal wurden mir anerkennende Blicke zugeworfen und nun standen sogar einige Mitglieder auf und schienen wild entschlossen zu sein, mein Vorhaben zu unterstützen.
,,Prinzessin Mina hat Recht! Finden wir den Schuldigen."
,,Ja! Er soll für seine Taten bestraft werden!"
,,Lang lebe die Prinzessin!"
Viele Senatoren waren nun meiner Meinung und ich sah zu Padme, die mir einen erstaunten, aber auch überzeugten Blick zuwarf. Senator Organa fand meinen Blick und er applaudierte anerkennend, was ich mit einem Lächeln quittierte.
Nun waren fast alle Senatoren von ihren Plätzen aufgesprungen und lauter Applaus ertönte. Ich konnte noch gar nicht glauben, dass alle auf meiner Seite standen, aber es war ein gutes Gefühl. Es zeigte mir, dass sie mich unterstützten und mir helfen würden, diesen grausamen Krieg zu beenden.
Es herrschte nun eine Euphorie im Saal, welche mich überglücklich machte und ich hatte auf einmal die Zuversicht, dass wir es doch schaffen könnten. Doch mitten im Jubel traf mein Blick den von Kanzler Palpatine und er sah mich an, als wollte er mich mit seinen Blicken töten. Sein Blick war so eiskalt, dass mir wahrscheinlich augenblicklich das Blut in den Adern gefroren wäre, wenn es möglich gewesen wäre. Während alle um uns herum jubelten und den Frieden schon in naher Zukunft sahen, sahen Palpatine und ich uns an und die Zeit schien plötzlich wie in Zeitlupe zu vergehen. Warum hatte ich plötzlich das eigenartige Gefühl, welches ich immer hatte, wenn ich ihm begegnete? Das Gefühl, dem wahrhaft Bösen gegenüber zu stehen!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro