Erhebe dich, Dark Kyra!
Erhebe dich, Dark Kyra!
Sydney PoV
Nachdem Anakin verschwunden war, kämpfte ich mich den Hang wieder hoch. Mein ganzer Körper schmerzte und es fühlte sich an, als wäre ich bei lebendigem Leibe verbrannt. Die tiefe Wunde in meinem Oberkörper und die Schramme in meinem Gesicht brannten und meine Kleidung war an einigen Stellen durch die Lavaspritzer geschmolzen.
Ich versuchte, den Schmerz zu ignorieren und konzentrierte mich stattdessen auf meinen Überlebenswillen. Denn ich hatte nicht vor, hier und heute zu sterben. Und das würde ich auch nicht...egal, wie groß die Schmerzen waren. Es brauchte mehr, als ein Duell mit Anakin Skywalker, um mich zu Fall zu bringen.
,,Eure Majestät, hier rüber!", ertönte auf einmal die Stimme eines Klonkriegers und ich hob den Kopf.
Er und einer seiner Kameraden eilten auf den Hügel und neben ihnen erschien mein Meister. Darth Sidious sah zu mir und wandte sich an die Klonkrieger.
,,Da ist sie und sie ist noch am Leben. Eine medizinische Versorgungskapsel und bereitet die Heilkammer vor."
,,Zu Befehl!"
Die Klonkrieger verschwanden und mein Meister kam auf mich zu. Ich schaffte es, mich aufzusetzen und er sah mich besorgt an.
,,Sydney...du bist am Leben.", brachte er erleichtert hervor.
,,Ja, Meister! Allerdings habe ich ziemlich viel abbekommen. Wenn ich Anakin erwische, dann mache ich ihm die Hölle heiß."
Er half mir aufzustehen und ich fühlte, wie das Duell mich geschwächt hatte. Aber es hatte mich in meinem Wunsch nach Rache bestärkt und meinen Hass wachsen lassen. Wenn ich Anakin in die Finger bekam, dann würde er sich wünschen, er wäre niemals geboren worden. Niemand richtete mich so zu Grunde, ohne dafür zu büßen.
Mein Meister half mir, den Hang hochzugehen, als auch schon die Klonkrieger mit einer medizinischen Versorgungskapsel herbeieilten. Und als ich mich in die Kapsel legte, überkam mich die Schwäche und ich verlor das Bewusstsein, woraufhin mich tiefe Finsternis umfing.
***
Ich sah mich um und wusste nicht, wo ich war. Es war ein düsterer Ort und ich sah, wie eine Stadt in Flammen stand. Irritiert sah ich mich und suchte nach einem Hinweis, als eine mir bekannte Stimme ertönte.
,,Sydney...was hast du getan?"
Ich erkannte Darian, der mich verzweifelt ansah. Warum um alles in der Welt musste ich ihn ausgerechnet jetzt sehen? Erst war mir mein Vater erschienen und nun auch noch Darian...mir blieb einfach nichts erspart.
,,Darian...warum bist du hier?", fragte ich kühl und er sah mich niedergeschlagen an.
,,Ich musste einfach mit dir reden. Was ist mit dir passiert, Sydney? Du bist vom Weg abgekommen und wandelst nun auf einem Pfad der Finsternis."
,,Ich habe die Wahrheit erfahren, Darian. Und dagegen musste ich etwas unternehmen. Diese Wandlung war dafür erforderlich und unumgänglich.", erwiderte ich, woraufhin er mich entsetzt ansah.
,,Aber das bist nicht du, Sydney! Du hast dich in etwas verwandelt, was du nicht bist. Bitte...wach auf, bevor es zu spät ist und komm wieder zurück. Werde wieder die Sydney, in die ich mich verliebt habe."
Er klang regelrecht verzweifelt und sein Blick war von Trauer erfüllt. Obwohl ich nicht damit gerechnet hatte, schmerzte mich sein Anblick und ich erstarrte für einen kurzen Moment.
Ich könnte Darian niemals verletzen, denn egal, was auch geschehen war...ich liebte ihn noch immer. Aber ich musste tun, was das Richtige war und das war, der Galaxis den Frieden wiederzugeben. Doch das konnte ich nur tun, wenn ich stark blieb und meinen Weg ging.
,,Es tut mir leid, Darian...aber das kann ich nicht. Ich muss das tun."
,,Sydney, bitte..."
,,Nein! Versuche nicht, mich umzustimmen. Es wird dir nicht gelingen. Das hier ist mein Weg und ich werde ihn gehen. Ich habe keine Wahl...nur so kann der Krieg endgültig ein Ende finden.", sagte ich und Darian senkte den Kopf, aber ich blieb standhaft.
Das hier war die richtige Entscheidung und ich bereute sie keine Sekunde. Darian würde mich schon verstehen, wenn ich meine Bestimmung erstmal erfüllt hatte und irgendwann würden wir vereint sein...ganz bestimmt!
,,Mach dir keine Sorgen, Darian! Es wird alles gut. Vertrau mir!"
Ich ging auf ihn zu und griff nach seinen Händen, ehe ich auch noch den letzten Abstand zwischen uns überbrückte und ihn küsste. Zögerlich erwiderte Darian den Kuss und ich spürte, dass er sichtlich angespannt war. Meine Entscheidung gefiel ihm nicht...das wusste ich. Aber genauso wusste er, dass er mich nicht umstimmen konnte. Schließlich beendete ich den Kuss und sah ihn fragend an, ließ ihn jedoch nicht los.
,,Wirst du dennoch bei mir sein?", wollte ich wissen und nach einem kurzen Moment des Schweigens, nickte Darian schließlich matt.
,,Das werde ich...immer!"
***
Als ich die Augen aufschlug, sah ich an eine helle Zimmerdecke. Lampen leuchteten auf mich herab und ich hörte, wie sämtliche Droiden miteinander sprachen. Erst jetzt realisierte ich, dass ich bewusstlos gewesen war und mich nun in einer Art Operationssaal befand.
Die Droiden sprachen immer noch miteinander, allerdings verstand ich kein Wort und das war auch egal, denn meine Schmerzen kehrten in diesem Augenblick zurück. Mein Körper schmerzte und als die Droiden begannen, meine Wunden zu behandeln, bemühte ich mich, nicht vor Schmerzen aufzuschreien.
Sie behandelten zuerst die Wunde in meinem Oberkörper und versiegelten sie, sodass ich nicht noch mehr Blut verlor. Die Verbrennungen kühlten sie und ein Droide erschein schließlich direkt neben meinem Kopf, ehe er die blutige Schramme in meinem Gesicht versorgte und sie ebenfalls versiegelte.
Sie würden heilen und ich würde es überleben...aber ich würde vom Duell mit Anakin auf ewig gezeichnet sein. Nicht nur, weil sicherlich Narben zurückblieben, sondern auch, weil mein Hass auf ihn gewachsen war. Wenn ich erstmal wieder bei Kräften war, dann würde ich ihn und die anderen finden und dann würde ich ihnen so viel Leid und Schmerzen zufügen, wie sie es mir angetan hatten. Wegen ihnen war ich, nicht nur körperlich, schwer verwundet und diesen Gefallen würde ich ihnen erwidern.
Ich spürte, wie die Droiden mir graue Kleidung anlegten und verzog schmerzhaft das Gesicht, als sie den Rest von meiner verbrannten Jedi-Kleidung entfernten. Aber sie entfernten damit auch meine Vergangenheit und zurück blieb nur das jetzige und wahre Ich von mir selbst.
Einst war ich eine Jedi...doch nun war ich eine Sith! Ich war mächtiger geworden und sah nun endlich klar, was meine Sichtweise grundlegend verändert hatte. Und wenn ich wieder gesund war, dann würde sich alles verändern, dessen war ich mir sicher.
Die Droiden betätigten, als sie fertig waren, einen Knopf und meine Liege fuhr automatisch nach oben, sodass ich mich mit ihr aufrichtete und schließlich an mir heruntersah.
Ich trug dunkelgraue Kleidung, die zwar meiner einstigen Jedi-Robe ähnlich war, aber sich dennoch von ihr unterscheid. Meine Stiefel waren schwarz und meine roten Haare waren etwas kürzer, was ich wohl auch einigen Spritzern Lava zu verdanken hatte. Ich starrte vor mir auf das Glas, wo ich mein Spiegelbild sah und erblickte zum ersten Mal die Schramme, welche auf meinem Gesicht prangte.
Sie zog sich quer über das Gesicht bis hin zur Stirn, aber wie durch ein Wunder hatte Anakin meine Augen verfehlt. Die Wunde in meinem Oberkörper schmerzte noch, aber es war mittlerweile erträglich. Egal, wie die Droiden sie behandelt hatten...sie hatten gute Arbeit geleistet.
Auf einmal öffnete sich die Tür und ich hob meinen Kopf, als mein Meister den Raum mit einem Klonkrieger betrat.
,,Sie ist wach, eure Majestät!", teilte der Klonkrieger ihm mit und deutete auf mich, woraufhin mein Meister erleichtert nickte.
,,Großartig!", setzte er an, ehe er sich an den Klonkrieger wandte. ,,Lasst uns allein!"
Der Klonkrieger nickte und verschwand, ehe sich Darth Sidious mir zuwandte. Seine Kapuze war tief in sein Gesicht gezogen und dennoch konnte ich Zuversicht und Erleichterung im Gesicht meines Meisters erkennen.
,,Sydney...kannst du dich bewegen?", fragte er in Anbetracht meiner Verletzungen und ich nickte leicht.
,,Ja, Meister!"
,,Wie fühlst du dich?"
Er musterte mich und ich sah schließlich wieder auf mein Spiegelbild. In mir keimten erneut Rachegelüste auf und mein Hass brodelte, doch ich fühlte mich gleichzeitig auch stärker, als je zuvor.
,,Ich...bin wütend!", brachte ich hervor und mein Meister nickte.
,,Das spüre ich, meine junge Schülerin. Dein Zorn wächst und macht dich stärker. Das ist ein gutes Zeichen."
,,Wo ist Anakin? Und was ist mit dem Rest der Verräter? Sind sie tot?"
Erwartungsvoll blickte ich wieder auf meinen Meister. Immerhin wusste er, dass ich den Tod des verräterischen Gesindels wollte und ich hätte Anakin mit Sicherheit auch erledigt, wäre ihm nicht das Glück zur Hilfe gekommen.
,,Bedauerlicherweise sind Skywalker und der Rest der Überlebenden entkommen. Sie befinden sich wohl an einem geheimen Ort und können nicht gefunden werden.", teilte mir mein Meister mit und ich spürte, wie mein Zorn noch wuchs.
Sie lebten also! Und offenbar versteckten sie sich vor uns, was mich noch wütender machte. Doch es interessierte mich nicht, dass mein Meister sagte, sie könnten nicht gefunden werden. Vor mir konnten sich Anakin und die anderen nicht verstecken und ich würde nicht ruhen, ehe ich sie gefunden und vernichtet hatte.
,,Das darf doch wohl nicht wahr sein!", zischte ich und spürte, wie meine Macht den Raum zum Beben brachte.
Die Instrumente des OP wurden zersprengt und selbst die Droiden wurden durch die Kraft meiner Macht zerstört. Sie zersprangen in mehrere Teilstücke und ich riss mich von der Trage los, woraufhin die Fesseln, welche mich an die Trage gebunden hatten, zerrissen und ich spürte meinen Zorn. Er war mächtig und nahm noch zu, obwohl dies kaum möglich war, während sich mein Blick verfinsterte und ich nur noch eins wollte: Rache!
,,Ich werde sie finden und dann werden sie brennen.", fauchte ich, ehe ich mich meinem Meister zuwandte, der mich zufrieden ansah.
,,Sehr gut, Sydney! Lass deinen Zorn frei und halte deine Macht nicht mehr zurück. Sie ist in dir und wenn du ihr freien Lauf lässt, dann kann dich nichts und niemand aufhalten."
Ich nickte, ehe ich mich hinkniete und meinen Meister bittend ansah, während ich mich voll und ganz auf meinen Zorn konzentrierte, der mich nun vollkommen erfüllte.
,,Meister...lasst mich nach ihnen suchen, bitte. Ich werde die Verräter vernichten und den Frieden der Galaxis somit garantieren.", brachte ich hervor und er nickte.
,,Ja...das wirst du. Dennoch...deine Vergangenheit liegt hinter dir, Sydney und dich erwartet nun die Zukunft, weshalb du von jetzt an einen neuen Namen tragen wirst. Deshalb...erhebe dich...Dark Kyra!"
Ich erhob mich und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Nun hatte er mir sogar einen neuen Namen verliehen. Einen Namen, der mich mächtig machte und der meinen Feinden noch Angst und Schrecken einjagen würde. Ich neigte den Kopf und zeigte damit meinen Respekt, den ich vor meinem Meister hatte.
,,Ich danke Euch, Meister!"
,,Hier...das wirst du brauchen!", fuhr mein Meister fort, als ein Diener ihm einen Umhang und ein Laserschwert brachte.
Ich nahm die beiden Dinge entgegen und ich betrachtete das Laserschwert, ehe ich es aktivierte und die blutrote Klinge surrend zischte.
,,Ihr hattet noch Eins hier?", brachte ich hervor und er lächelte.
,,Nur für den Fall der Fälle! Es ist eine mächtige Waffe und sie wird dem Leben deiner Peiniger ein Ende bereiten."
Ich lächelte erneut, ehe ich das Schwert deaktivierte und es an den Gürtel hängte, welcher um meine Taille gebunden war. Dann warf ich mir den schwarzen Umhang über und als ich meinen Meister wieder ansah, warf er mir einen freudigen Blick zu.
,,Eine Einheit wird dich begleiten und dich unterstützen. Sie gehorchen deinen Befehlen und stehen dir zur Verfügung."
,,Ausgezeichnet, Meister! Wenn ich die Verräter erst aufgespürt habe...dann werde ich sie vernichten, bis nichts mehr von ihnen übrig ist.", sagte ich, als mein Meister nickte.
,,Du bist stark, Dark Kyra! Doch sei auf der Hut. Ich spüre, dass die Macht der hellen Seite wächst. Etwas bahnt sich an und könnte uns gefährlich werden. Ich fürchte...es könnten die Nachkommen von Skywalker und die Tochter von Prinzessin Mina sein. Sie tragen die Macht in sich und sind sie erst stark genug...dann könnten sie zu einer Bedrohung für uns werden.", meinte er, woraufhin ich mir die Kapuze überwarf und meine rechte Hand zu einer Faust ballte, woraufhin das Glas riss und mein Spiegelbild schließlich in tausend Stücke zerbrach.
,,Dann sorge ich besser dafür, dass sie gar nicht erst genug Atemzüge tun werden. Ich werde sie töten...und wenn es das Letzte ist, was ich tue!"
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